Öhlins RXF34 m.2 Federgabel im Test: Schwedisches Trail-Gold?

Der Druck ist im Sag-Punkt immer gleich. Gerade bei kleinen Schlägen oder gar Vibrationen und damit sehr kleinen Auslenkungen um diesen Punkt, ist die Federrate in diesem Punkt nahezu gleich, da sich die Volumenänderung durch die Spacer nur sehr gering auswirkt.
Aber es wurde doch mehrfach jetzt schon gesagt, dass mit weniger Tokens der Druck angehoben werden muss, damit die Gabel nicht durchrauscht?
 
OK, ist eine ganz andere Gabel, die Dämpfung ist auch anders, aber gerade die Öhlins hat man ja immer gerne über die Dämpfung abgestimmt und die Feder wirklich nicht primär für den Gegenhalt genommen. Du sagst auch gar nichts über die HSC, zumindest habe ich da nichts gelesen, wie hast du mir der gespielt? Hat die gar nichts geändert? Öhlins sagt ja auch, dass ihr ganzer EInstellbereich je nach Vorlieben Verwendung finden kann und soll, ich fahre bei der 36 die LSC auch fast voll zu je nach Strecke...

Edit: @Gregor Genau das Durchrauschen unterdrücken wäre doch auch mit der Dämpfung möglich...
 
Damit die Gabel dann anspricht wie ein Stück Holz und durchschlägt?
Sehr fundierter Kommentar :)
Das so abzutun ist sehr schade. Das war nämlich ein fundierter Kommentar, deine Reaktion darauf zeugt nicht gerade davon.
Naja, wenn man sie ohne Tokens so hart fahren würde, dass sie mir nicht durchrauscht, dann wäre das Ansprechverhalten nicht sehr gut. Meine Kritik an der Gabel ist, dass ich ein sehr extremes Setting benötige, damit sie für mich (sehr) gut funktioniert. Das hat ja auch geklappt und ich möchte betonen, dass ich am Ende ziemlich zufrieden war. Aber es gibt auch Leute, die noch schwerer sind oder noch aggressiver und für die könnte es meiner Meinung nach eng werden.
Es ist ein weit verbreiteter Irrglaube mit Tokens zu erreichen, dass Gabeln besser im Federweg stehen. Das Gegenteil ist der Fall. Tokens wirken sich fast nur ab der zweiten Hälfte der Kennlinie aus und sorgen dort für hohe Progression. Man muss also ein viel softeres Setup fahren, damit man nicht in eine Progressionswand fährt und den Federweg gar nicht mehr nutzen kann. Das führt dazu, dass die Kurve einen schönen Bauch in der Mitte hat und eben sehr bescheiden im Federweg steht. Will man das weg haben, dann heißt es Tokens möglichst raus und mehr Luftdruck. Natürlich wird man vielleicht noch Token brauchen, damit die Gabel nicht durchschlägt, oder wenn die Gabel dann zu Federwegsbeginn sehr hart ist.
Das ist dann aber ein Problem einer zu kleinen Negativ-Luftkammer und das könnte man dann in so einem Test kritisieren. Das ist auch die eigentliche Schwachstelle der Öhlins 34. Leider steht im Test davon nichts.


Öhlins 36 sollte man hier nicht vergleichen. Die hat ein triple-Air system und ist daher komplett anders.
 
Mit der 36er erschlägt Öhlins eigentlich ja eh den gesamten Federweg von Down-Country bis Enduro mit einer Gabel. Eigentlich schade, dass Öhlins die nicht ab Werk mit wenig Federwegen vertreibt. Wenn man mit dem Gewicht leben kann, bleiben von den Einstellmöglichkeiten via triple-Air und TTX keine Wünsche offen. Ich zumindest bin sehr zufrieden mit der 36 auf 120 mm getravelt
 
Zuletzt bearbeitet:
Mit der 36er erschlägt Öhlins eigentlich ja eh den gesamten Federweg von Down-Country bis Enduro mit einer Gabel. Eigentlich schade, dass Öhlins die nicht ab Werk mit wenig Federwegen vertreibt. Wenn man mit dem Gewicht leben kann, bleiben von den Einstellmöglichkeiten via triple-Air und TTX keine Wünsche offen. Ich zumindest bin sehr zufrieden mit der 36 auf 120 mm getravelt 😄
Eine 100 mm 38er würde ich auch begrüßen.
 
OK, ist eine ganz andere Gabel, die Dämpfung ist auch anders, aber gerade die Öhlins hat man ja immer gerne über die Dämpfung abgestimmt und die Feder wirklich nicht primär für den Gegenhalt genommen. Du sagst auch gar nichts über die HSC, zumindest habe ich da nichts gelesen, wie hast du mir der gespielt? Hat die gar nichts geändert? Öhlins sagt ja auch, dass ihr ganzer EInstellbereich je nach Vorlieben Verwendung finden kann und soll, ich fahre bei der 36 die LSC auch fast voll zu je nach Strecke...

Edit: @Gregor Genau das Durchrauschen unterdrücken wäre doch auch mit der Dämpfung möglich...
Genau das hat er gemacht. Steht unter dem Punkt Dämpfung im Artikel.
@foreigner
ich denke mal @Gregor weis wie Spacer funktionieren und richtig gehandhabt werden. Ist nicht sein erster Gabeltest.
Je nach Fahrstil und Vorlieben sind nunmal manchmal mehr Spacer notwendig und mehr Hauptkammerdruck ist nicht immer die Antwort. Allerdings weis ich was du meinst den bei mir war damals tatsächlich weniger Spacer und mehr HK Druck die Lösung.
Aber jetzt bin ich ohne Spacer mit meiner Mattoc Pro zufrieden.
 
[...] dass mit weniger Tokens der Druck angehoben werden muss, damit die Gabel nicht durchrauscht?

Das Aufpumpen der Gabel erfolgt im Stand im ausgefederten Zustand der Gabel. Beim Draufsetzen und Fahren (ohne Hindernisse) wird die Gabel immer soweit einfedern und die "reingepumpte" Luft weiter komprimieren, bis der Luftdruck auf der Kolbenfläche der Gabel im Kräftegleichgewicht zur Last durch Fahrer (und Fahrrad...) ist.

In diesem Punkt (SAG) ist der Druck für Dich und ein gewisses Bike immer gleich, unabhängig davon wieviel Du im Stand reingepumpt hast.
 
Beim Draufsetzen und Fahren (ohne Hindernisse)
Damit hast es Dir doch grade selbst beantwortet oder?
Was ist denn für Dich die Definition des Ansprechverhaltens? Findet das bei Dir nur im SAG Bereich statt?

Das Fahren mit mehr Luftdruck hebt die komplette Kraft-Weg-Kurve an. Vor allem zu Beginn des Federwegs benötige ich ja dann mehr Kraft für den gleichen Federweg. Und das kommt dann am Lenker an und man spricht von schlechtem Ansprechverhalten. So sehe ich das zumindest.
 
Mein Gefühl – auch durch die super soften Setup-Empfehlungen – ist, dass Öhlins damit schon eher auf so Tour-/Genuss-Fahrer abzielen will. Ich denke aber, man könnte die Gabel durchaus etwas straffer gestalten, ohne die zu verlieren.
Das würde zum Rennsport-Erbe der Marke überhaupt nicht passen.

Wie von Foreigner und ein paar anderen ausgeführt, würde ich die Gabel tatsächlich mal ohne Token testen.
Ich kenne das Phänomen als schwerer Fahrer sehr gut, und fahre fast alle Luftgabeln mit wenig oder keinen Token, um mehr midstroke-support aus der Luftfeder zu bekommen.
 
Genau das hat er gemacht. Steht unter dem Punkt Dämpfung im Artikel.
Naja, nicht ganz:
Da für die Dämpfung keine Angaben zu finden waren, begann ich mit offener HSC und mittiger LSC (8 Klicks). Den Rebound habe ich nach Gefühl und eher offen und schnell eingestellt (7 Klicks).
danach findet sich nichts mehr hinsichtlich Dämpfung, also war die HSC voll offen und die LSC in der MItte...
 
Eine 100 mm 38er würde ich auch begrüßen.
Ich auch. Die bräuchte ich für nen Freund auf seinem Downcountry. Der hat ein paar Corona Pfunde zu viel.
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Damit hast es Dir doch grade selbst beantwortet oder?
Was ist denn für Dich die Definition des Ansprechverhaltens? Findet das bei Dir nur im SAG Bereich statt?

Das Fahren mit mehr Luftdruck hebt die komplette Kraft-Weg-Kurve an. Vor allem zu Beginn des Federwegs benötige ich ja dann mehr Kraft für den gleichen Federweg. Und das kommt dann am Lenker an und man spricht von schlechtem Ansprechverhalten. So sehe ich das zumindest.
Das stimmt nicht wirklich.
Würdest du mit mehr Luftdruck die Kraft- Weg- Kurve einfach anheben, dann bräuchten wir keine Negativluftkammer mehr. Im Nullpunkt trifft deine Aussage demnach nicht zu.
 
Ohne ein Experte zu sein, aber Irgendwie klingen die technischen Details etwas einfallslos. Das mit dem Ansprechverhalten hat z.B. DVO mit ihrem OTT/OffTheTop Einstellrädchen ziemlich gut gelöst... (ich fahr die in 27,5) aber evtl. ein Patent drauf? Oder keine Option, denn "leicht" ist die Saphire D1 im Vergleich ja auch nicht...
Irgendetwas ist immer... (alles ist ein Kompromiss)

Die Pike liegt wohl genau zwischen den beiden Hochpreisgabeln Fox und Öhlins, wenn es um die Funktionsfähigkeit geht. Für mich wäre die Wahl klar.... Fox! (kleiner Scherz)
 
Das so abzutun ist sehr schade. Das war nämlich ein fundierter Kommentar, deine Reaktion darauf zeugt nicht gerade davon.

Es ist ein weit verbreiteter Irrglaube mit Tokens zu erreichen, dass Gabeln besser im Federweg stehen. Das Gegenteil ist der Fall. Tokens wirken sich fast nur ab der zweiten Hälfte der Kennlinie aus und sorgen dort für hohe Progression. Man muss also ein viel softeres Setup fahren, damit man nicht in eine Progressionswand fährt und den Federweg gar nicht mehr nutzen kann. Das führt dazu, dass die Kurve einen schönen Bauch in der Mitte hat und eben sehr bescheiden im Federweg steht. Will man das weg haben, dann heißt es Tokens möglichst raus und mehr Luftdruck. Natürlich wird man vielleicht noch Token brauchen, damit die Gabel nicht durchschlägt, oder wenn die Gabel dann zu Federwegsbeginn sehr hart ist.
Das ist dann aber ein Problem einer zu kleinen Negativ-Luftkammer und das könnte man dann in so einem Test kritisieren. Das ist auch die eigentliche Schwachstelle der Öhlins 34. Leider steht im Test davon nichts.


Öhlins 36 sollte man hier nicht vergleichen. Die hat ein triple-Air system und ist daher komplett anders.
Danke, daß das mal wieder so klar artikuliert wird. :daumen:
Meiner Erfahrung nach gibts da immer noch sehr viele Mißverständnisse und Halbwissen.
Viele denken ja auch nach wie vor; je mehr Token desto krasser der Fahrer... *

Wer Erfahrungen mit Coil hat, der wird feststellen, daß dort (gerade wegen der linearen Kennlinie) die Gabel/Dämpfer im mittleren Federungsbereich auch bei viel SAG trotzdem deutlich besser gegen hält als jede typische (2-Kammer) Luftgabel.

*kenne allerdings auch schnelle Jungs, die ihre Gabel super soft abstimmen mit max Tokens und die der so erzeugte Bauch im mittleren FW-Bereich nicht/wenig stört bzw das einfach mit FW kompensiert wird. Ist wohl auch wie immer viel Geschmack bei.... Aber gerade bei einer kurzhubigen Trailgabel wird das mEn eher nicht funktionieren.
 
Danke, daß das mal wieder so klar artikuliert wird. :daumen:
Meiner Erfahrung nach gibts da immer noch sehr viele Mißverständnisse und Halbwissen.
Viele denken ja auch nach wie vor; je mehr Token desto krasser der Fahrer... *

Wer Erfahrungen mit Coil hat, der wird feststellen, daß dort (gerade wegen der linearen Kennlinie) die Gabel/Dämpfer im mittleren Federungsbereich auch bei viel SAG trotzdem deutlich besser gegen hält als jede typische (2-Kammer) Luftgabel.

*kenne allerdings auch schnelle Jungs, die ihre Gabel super soft abstimmen mit max Tokens und die der so erzeugte Bauch im mittleren FW-Bereich nicht/wenig stört bzw das einfach mit FW kompensiert wird. Ist wohl auch wie immer viel Geschmack bei.... Aber gerade bei einer kurzhubigen Trailgabel wird das mEn eher nicht funktionieren.

Ja, so sehe ich das auch.
Und ja, es gibt Leute die viel Token und wenig Druck fahren, weil sie alles super-weich weggearbeitet haben wollen und die damit klar kommen. Ist nix dagegen zu sagen, wenn das die persönliche Präferenz ist, nur muss man dann auch mit "Gegenhalt im mittleren Hub" erst gar nicht anfangen.
Ich kann mit solchen Setups nicht flott fahren und meiner Erfahrung nach tun das nur wenige, weil eben Gegenhalt und weniger Absinken gefragt ist. Und sehr viele Leute stimmen falsch ab, u. a. weil es in vielen Tests auch nicht gut, oder nicht richtig kommuniziert wird.

Wenn viel Token in der Gabel verbaut sind, zeigt das für mich folgende Möglichkeiten:
1. Der Fahrer gehört zu der eher kleinen Gruppe die ein zu Beginn super weiches Setup mögen und der Gegenhalt im mittleren Hub unwichtig ist.
2. Die Gabel ist nicht gut abgestimmt.
3. Die Gabel ist hat eine zu kleine Negativkammer.
4. Der Fahrer heißt Aaron Gwin, oder ist genauso schnell und fährt auch so hart.
5. Der Gabel fehlt eine dritte Luftkammer. ;)

Da man in den meisten Fällen 1 und 4 ausschließen kann und 5 nicht für jeden etwas ist (komplizierter Einzustellen) liegt es dann doch oft an wenig gutem Setup, oder/und immer noch zu kleinen Negativvolumen.

@foreigner
ich denke mal @Gregor weis wie Spacer funktionieren und richtig gehandhabt werden. Ist nicht sein erster Gabeltest.
Je nach Fahrstil und Vorlieben sind nunmal manchmal mehr Spacer notwendig und mehr Hauptkammerdruck ist nicht immer die Antwort. Allerdings weis ich was du meinst den bei mir war damals tatsächlich weniger Spacer und mehr HK Druck die Lösung.
Ist ein Frage der Herangehensweise bei so einem Test.
Man kann eine Gabel mit wenig bis gar keinem Spacer abstimmen, so dass sie Gegenhalt im mittleren Hub hat und nicht durchschlägt. Wenn sie dann am Federwegs-Beginn wenig schluckfreudig auf kleine Schläge (Der Begriff Ansprechverhalten ist mMn hier immer verwirrend, weil damit oft auch Sensitivität durch geringe Reibung verstanden werden kann und das ist etwas anderes) reagiert, kann man ziemlich sicher den Grund benennen: Zu wenig Volumen der Negativkammer und das ist bei allen SC-Öhlinsgabeln nicht allzu groß. ( Wenn die Reibung der Gabel sonst gut ist und die Gabel sensibel)

Man kann aber auch - wie hier im Test geschehen - die Gabel zu Beginn schluckfreudig abstimmen durch wenig Luftdruck und Progression und Durchschlagschutz durch viel Token erzielen. Dann wird man aber auch immer eine Gabel haben, die vergleichsweise nicht gut im Federweg steht und wenig Gegenhalt in der Mitte hat. Das beschreibt aber nicht wirklich den Nachteil der Gabel (zu kleine Negativkammer) und kann genauso gut auch schlechte Abstimmung sein. Und Federgabeltests bei denen man herauslesen kann, dass wirklich schlecht abgestimmt wurde, gibt es zu genügend, auch von langjährigen Testfahrern. Damit meine ich jetzt expliziert nicht hier, auch wenn ich ehrlich gesagt Jens als Tester etwas "nachtrauere".

Aber jetzt bin ich ohne Spacer mit meiner Mattoc Pro zufrieden.
Manitou IRT :daumen:
3 Luftkammern, dazu für ein 3-Kammer-System eine gut dimensionierte Negativkammer. Mehr Gegenhalt von der Federseite kann man nicht bekommen.

Wobei mich da eine Intend Edge mit der neuen dritten Kammer mal stark interessieren würde. Die Gabel hat ja so ziemlich das größte Negativvolumen, das in Kombination mit zwei Positivkammern müsste wahnsinnig guten Gegegenhalt haben, bei entsprechendem Setup.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hatte beider der ersten Generation, 34er und 36er. Die 34er war die bessere, aber die Abstimmung ist aufwendiger als bei einer Luftkammer entweder weich oder straff. Danach Fox Grip erste Generation, Sweetspot top, danach nie wieder etwas einstellen müssen..... :daumen: Fox
 
Die komischen Öhlins Gabeln werden doch eh nur mit Kompletträdern verkauft...
Für weniger als die Hälfte des Preises bekommt man ne Pike Ultimate und hat ne super Performance.
Preis bei Seite würde ich die Öhlins 36, 38 und DH 38 den Fox oder RS vorziehen. Grund: Mehr Gegenhalt.
Gibt aber auch noch andere Gabeln, die das können.
Die Öhlins 34 halte ich auch nicht für den großen Wurf.
Und Preis berücksichtigt bei den dicken Gabeln sowieso Mezzer Pro und bei den leichteren dann doch Pike, am besten mit AWK.
 
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