Optimisten-Thread: 2021 Westalpen-X mit dem Gravelbike

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Ich weiß ja nicht, wie es euch geht, ich will ja vernünftig sein, doch der drohende nächste Lockdown zerrt irgendwie schon an meinen Nerven. Möchte mich über's Wochenende daher ein bißchen ablenken und optimistischerweise davon ausgehen, dass 1) nächsten Sommer wieder reisen möglich ist (und Spaß macht), 2) ich bis dahin nicht pleite bin, sondern mir das Reisen auch leisten kann und will.

Ich will 2021 einen langen Sommer in den Westalpen verbringen, da gibt es ja jede Menge Tourenberichte mit dem MTB hier im Forum, die ich auch alle fleißig lese. Dann gibt es diverse Rennradseiten, quäldich und co., mit Berichten zu den ganzen Straßenpässen. Außerdem habe ich den historischen Tourenatlas 'Rough Stuff Cycling in the Alps', der zu dieser Gegend auch was zu sagen hat. Scheint aber weniger Tagebuch als Tragebuch zu sein. Haha.
Daraus möchte ich was basteln, was die coolsten Straßenpässe mit mit dem Gravel noch gut fahrbare Strecken durchs Geände verbindet (also Wege und Trails bis S0/S1).
Im Netz finde ich zu 'Graveln in den Westalpen' nur nichtssagende Lifestyle Artikel in schauderhaftem Sprachstil und wenig Infos. Oder halt Werbung für geführte Touren. Weiche, Satan!

Mir schwebt eine ausgiebige Rundtour von Turin (oder wo man halt mit der Eisenbahn etc. hinkommt) vor. Schlafen am liebsten in Berghütten oder vergleichbar, evtl. auch zumindest teilweise draußen mit Tarp oder so.
Hinweise auf Tourenbeschreibungen im Netz oder Rückmeldung hier im Thread, wenn wer was kennt, gerne!
Hier schon mal einige 'must have's:
Strada dei Cannoni, Colle D‘Agnello, Col D‘Izoard, Strada dell‘Assietta, colle delle Finestre, Strada al Malamot, Col de L‘Iseran...
 
So als Tipp, würde mich auch mal bei der Enduro Frakton, also die mit Motor, umsehen. Die fahren da schon seit Jahrzehnten rum, bevor MTB Fahrer oder hippe Gravel Hipster die Gegend als den neusten Scheiz entdeckt haben.

Z.B. falls du mit Strada dei Cannoni die Varaita Maira Kammstraße meinst, würde ich mich mit dem Gravel auf viel Schieberei einstellen, weil viel Grobschotter. Und die Strada al Malamot wird eine schöne Wanderung.
 
und wo soll dieser link hinführen?

link.JPG
 
@Rudirudi
Schau Dir doch Mal einen GPX Track von der Torino Nice Rallye an, z.b. bei ridewithgps oder komoot. Geht genau durch Dein Kerngebiet.
Der Gründer hat wohl auch dasselbe "Tagebuch" recht erfolgreich zur Tourplanung verwendet.

Hier z.B.

Screenshot_20201025-185623.jpg


Selbst kann ich leider nur auf Erfahrung mit den Enduro in der Gegend zurückgreifen.
 
@finale
oh...

ok, trotzdem noch mal bisschen info hier rein, für alle Fälle.
Komoot TNR
man kann die Route mit entsprechendem Kartenstudium ja vielleicht auch anpassen.

Gerade mal etwas rechechiert: Der Eisenbahntunnel sollte irgendwann wieder aufmachen. Dann könnte man vielleicht von Norden mit der Eisenbahn nach Italien, und von da die Schotterstrasse hoch auf den Kamm.

Auf Locusmaps siehts auch so aus, als gäbe es von Limone Piemonte eine Schotterstrasse durch das Skigebiet auf den Colle Campanino und von da auf den Grenzkamm.
 
Sommeiller, höher kommst Du mit dem Gravel in den Alpen wohl nicht, Parpaillon ist auch schön, Galibier muss auch auf die Pässe-Liste, eventuell über die alte Piste. Weiter südlich Col de Tende, von dort geht eine Kammstrasse bis zumMittelmeer, weiss aber nicht, in welchem Zustand diese jetzt ist (auf jeden Fall besser als die weggespülte Strasse im Roya-Tal...).
Von der Cayolle-Passtrasse gibt es eine Piste hinüber zum Col de Restefon/ Cime de la Bonette, führt aber durch den Nationalpark, war früher erlaubt, war aber schon lange nicht mehr dort.
 
Weiter südlich Col de Tende, von dort geht eine Kammstrasse bis zumMittelmeer, weiss aber nicht, in welchem Zustand diese jetzt ist (auf jeden Fall besser als die weggespülte Strasse im Roya-Tal...).
Auf der Ligurischen Grenzkammstraße (LGKS) hatten wir damals auch Trekkingradfahrer getroffen, die eigentlich gut zurecht kamen. Nur im südlichen Bereich, wo es teilweise sehr grobschottrige Bereiche gab bzw. gibt, waren die etwas angenervt.
 
... Im Netz finde ich zu 'Graveln in den Westalpen' nur nichtssagende Lifestyle Artikel ...
... Schlafen ... teilweise draußen mit Tarp oder so.
Auch auf die Gefahr hin, Empörungsreaktionen auszulösen: Ist Gräwwl nicht nichtssagender Lifestyle?
Und zwar durch und durch.
Vorletzten Herbst zufällig im Piemont die komplette Blase (von Norwegern über UK-Bikecafé-Addicts, Berlin Kreuzberg-Indies bis mittellose Tschechen) auf der Torino-Nice-Veranstaltung gekreuzt: Mein Schubladen-Denken-Eindruck: Tätowierte Hippster mit Vollbart (ich weiß, Klischee) auf Santa Cruz Stigmatas mit Sram eTap-Vollaustattung und Revelate-Taschen, die unfähig sind, ihre gewichtsmäßig überfrachteten Carbon-Boliden auf der LGK vorwärts zu bewegen. Weil, Mono-Kettenblatt ja so hip und Umwerfer total uncool sind und der Schotter (=gravel) viel zu grob. Oder der osteuropäische Gegenentwurf auf polnischen Stahl-Rahmen und Tütensuppenessen, Raviolis aus der Dose und heimlichen Schlafplätzen in unbewachten Baustellen.
Neidisch wurde ich nur beim süsslichen Geruch der Fluppe in meiner Nase... :mexican:
 
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Graveln kann man schon machen.
Ich wäre würde ja entweder anfangen mit "richtig Straße" und/oder "richtig Mountainbiken". Wenn mir das zu langweilig wird noch mal mit dem Fatbike zum Nordkap.
Dann habe ich alle Varianten "das richtige Material für die richtige Aufgabe" durch und bin nicht ausgelastet und wende mich dem Thema "Interessante Aufgaben aber falsches Material".

Weitere Themen in dem Kapitel (hatten wir hier schon)
Alpenüberquerung mit dem Tretroller
Alpine Tragetouren mit dem e-Bike

Ne mal ernsthaft: Die ziemlich allerbeste Gegend in Europa für Singletrails und hochalpines Feeling. Warum will man da 2 Wochen opfern und sich vom Material beschränken lassen?
Das ist echt wie Südseeurlaub aber leider Sandallergie....
 
...jedem Tierchen sein Plaisierchen:):)

Ich bin auf dem Grenzkamm genau so einer Truppe begegnet.

Gefällt mir gut - die machen die Szene bunter !
Andere verstehen auch nicht, wie man sein Bike tragen kann und das auch
noch Urlaub nennt😁😁.
 
2019 war ich mit dem Trekking-Rad von Ventimiglia nach Bourg St. Maurice unterwegs. Das meiste war Straße, aber für ein paar Schottereinlagen hat es gereicht, bevor ab dem Galibier das Wetter (Neuschnee) dazwischen kam: Der Parpaillon wurde schon erwähnt, der L'Authion hat eine schöne Aussicht zum Mittelmeer und auf der Höhe einige alte Militärwege. Vom Col Salèse führt ein alter Karrenweg (mit kurzen Schiebestücken) zum Col Mercier oberhalb von Isola 2000, von wo man zum Col de la Lombarde weiter kommt.

Edit: Die Straßen in der oberen Vésubie und damit auch die Zufahrtsstraße zum Col de Salèse sind beim letzten großen Unwetter teilweise zerstört worden. Wie schnell gerade die kleineren Straßen instand gesetzt werden, bleibt abzuwarten.
 
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