Optimisten-Thread: 2021 Westalpen-X mit dem Gravelbike

...jedem Tierchen sein Plaisierchen:):)
Natürlich. ;)
Ich bin auf dem Grenzkamm genau so einer Truppe begegnet.
Gefällt mir gut - die machen die Szene bunter !
Welche Szene? Betrachten die sich nicht als eigene Szene?
Bevor man mich falsch versteht. Ich habe nichts gegen eine bunte Szene und natürlich darf jeder fahren, was er möchte. Ich bin jedoch für den Gebrauch des Verstands, das uns der Herr gegeben hat.

(...) Ne mal ernsthaft: Die ziemlich allerbeste Gegend in Europa für Singletrails und hochalpines Feeling. Warum will man da 2 Wochen opfern und sich vom Material beschränken lassen?
Sehe ich genauso. Klar kann man graveln, aber warum dort?
Eine typische Gravelstrecke ist für mich die Assietta-Kammstraße (wenn man mal oben ist), aber schon auf der Ligurischen Grenzkammstraße wird's grenzwertig. Warum nur haben gefühlt die Hälfte der TorinoNice-Teilnehmer zwischen Tenda-Pass und Rifugio Barbera geschoben? Weil den meisten die Technik fehlt für Schlaglochgepolter im Granit auf schmalen Reifen und weil viele meinten bei der Anschaffung ihrer Neuerwerbung mehr auf die Medien und ihre Händler hören zu müssen als auf ihre Bergerfahrung: Ein Einfach-Kettenblatt ist Höchststrafe in so einem Ambiente. Aber Hauptsache das Bike sieht cool und clean aus.
War gerade 4 Tage im Apennin. Da kann man Schotterstraßen fahren, bis einem der Arsch raucht.
Aber im hochalpinen Gelände einen MTB-RR-Bastard fortzubewegen, das halte ich für ziemlich be...ert. Hat für mich was von Trotzreaktion.
Ich weiß, dass ich mir mit der Einstellung keine Freunde mache bei der GRVL-Fraktion. Genauso wie ich mir als bekennender E-MTB-Gegner keine Freunde bei den pedalunterstützten Motorradfahrern mache. Bitte kommt mir jetzt nicht, ich hätte es nicht ausprobiert. In meinem Fuhrpark steht alles: ein Salsa Warbird ebenso wie ein Focus Whistler Squared. Und die werden regelmäßig gefahren.
Dort, wo es sinnig ist.
:cool: @Rudirudi Ich habe mir deinen Track mal angeschaut. Ist nicht dein Ernst, oder? Col de Carro? Col de la Losa? Und noch ein paar andere im 3000er-Bereich.
Bringt mich direkt zur Frage: warst du schonmal in den Bergen? Egal womit?
Dieser Track ist als Diskussionsgrundlage ungeeignet. Bin gerne bereit, sinnvolle Tipps zu geben, wenn die Ausgangsbasis für so eine Unternehmung konkreter definiert ist. In deinem Track sind viele fürs Gravelbike sinnlose Übergänge drin, sowie viel Asphaltstraßengeschrubbe. Das ist für mich (noch) nicht stimmig. Torino-Nice ist eine Ausgangsbasis - wobei das schon viele Gravler überfordert. Nicht allein deswegen hat der Veranstalter noch ein paar Chickenways im Angebot. Deine Planung schägt aber in die andere Richtung aus, ins Extreme. Da sollte man schon wissen, was man tut. Das Gravelbike ist dafür das falsche Fortbewegungsmittel. Traue ich mich zu sagen.
Und jetzt: Feuer frei...
 
:cool: @Rudirudi Ich habe mir deinen Track mal angeschaut. Ist nicht dein Ernst, oder? Col de Carro? Col de la Losa? Und noch ein paar andere im 3000er-Bereich.
Bringt mich direkt zur Frage: warst du schonmal in den Bergen? Egal womit?
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Berechtigte Frage. Ja, ich habe erstmal alle Punkte 'gespottet' die interessant klangen. Wenn ich dann plane, schaue ich genauer hin. Ist ja noch Zeit. Ich bin seit über 20 Jahren regelmäßig in den Alpen unterwegs, allerdings zu Fuss (und zuweilen zu Hand). Wenn ich einmal da bin, werde ich garantiert auch auf einige Gipfel. Allerdings zu Fuss. Für mich ist Gravel-Hipster kein Schimpfwort, sondern eher Ausdruck einer Lässigkeit, die gut zur Gebirgswelt passt: Respekt haben, cool bleiben und schauen was geht.
C'mon, wer den Dude im Schilde führt, sollte einer von uns sein! 8-)
 
top beitrag @isartrails ! nicht alles was irgendwie geht ist auch sinnvoll. es gibt nun mal bikes für unterschiedliches gelände. ich kam damals als ich mit alpen biken und alpen x angefangen habe schon mit meinem cube hardtail und abgefahrenen racing ralph an meine grenzen - bei einfachem untergrund.
fahr halt mit dem gravel bike die karwendelrunde, da lass ichs mir sogar noch eingehen. auch neulich hat hier einer doch seine tour gepostet, da war u.a. auch das madritschjoch dabei - zum graveln... lol

auch ich habe ein gravel, cross-bike und macht mir im winter schon spass, über feldwege und schotterpisten zu fahren. auf den gedanken es aber hochalpin einzusetzen komme ich nicht. und am ende ist es eben auch leichtsinning, da stürze vorprogrammiert, pannen etc.

und eben, das hat nichts mit der szene oder den gravel leuten zu tun, natürlich ist das gt und berreichernd aber manche gebiete sind eben anderen bikern vorbehalten - das ist weder gut noch schlecht und wertend sondern einfach tatsache.
 
Also mal was Konstruktives: Auf dem Schotterteil der Auffahrt von Susa auf die Kammstraße hat uns ein Pulk Rennradler überholt in "unglaublicher" Geschwindigkeit. Da war ich schon neidisch - 13,5 Kilo-Bike, 7 Kilo Rucksack, 8x Kilo Biker wollen mal bewegt werden. Aber die Jungs wogen auch soviel wie mein linkes Bein + linke Hüftrolle.

Aber nicht zu konstruktiv: Westalpen ist für Gravler nicht geeignet: Nirgends Kaffeeröster mit Free-WLAN und Soja-Tschai-Latte-Double-Choc + Gluten-Free Paranut-PoppySeed Cooki.

Und seien wir doch mal ehrlich: der teusche Alpencrosser trägt Gore - Schöffel-Kombi / Shimano MTB-Klickschuhe / Uvexhelm und Brille und bindet sich noch einen Ersatzmantel ans Unterrohr (das am Fahrrad) - darüber zwei Trinkflaschen - ANDERS GEHT ES NICHT
 
2019 war ich mit dem Trekking-Rad von Ventimiglia nach Bourg St. Maurice unterwegs. Das meiste war Straße, aber für ein paar Schottereinlagen hat es gereicht, bevor ab dem Galibier das Wetter (Neuschnee) dazwischen kam: Der Parpaillon wurde schon erwähnt, der L'Authion hat eine schöne Aussicht zum Mittelmeer und auf der Höhe einige alte Militärwege. Vom Col Salèse führt ein alter Karrenweg (mit kurzen Schiebestücken) zum Col Mercier oberhalb von Isola 2000, von wo man zum Col de la Lombarde weiter kommt.

Edit: Die Straßen in der oberen Vésubie und damit auch die Zufahrtsstraße zum Col de Salèse sind beim letzten großen Unwetter teilweise zerstört worden. Wie schnell gerade die kleineren Straßen instand gesetzt werden, bleibt abzuwarten.

Danke für die infos, ist notiert!
 
Sommeiller, höher kommst Du mit dem Gravel in den Alpen wohl nicht, Parpaillon ist auch schön, Galibier muss auch auf die Pässe-Liste, eventuell über die alte Piste. Weiter südlich Col de Tende, von dort geht eine Kammstrasse bis zumMittelmeer, weiss aber nicht, in welchem Zustand diese jetzt ist (auf jeden Fall besser als die weggespülte Strasse im Roya-Tal...).
Von der Cayolle-Passtrasse gibt es eine Piste hinüber zum Col de Restefon/ Cime de la Bonette, führt aber durch den Nationalpark, war früher erlaubt, war aber schon lange nicht mehr dort.
Danke dir, ich schau‘s mir an!
 
Also mal was Konstruktives: Auf dem Schotterteil der Auffahrt von Susa auf die Kammstraße hat uns ein Pulk Rennradler überholt in "unglaublicher" Geschwindigkeit. Da war ich schon neidisch - 13,5 Kilo-Bike, 7 Kilo Rucksack, 8x Kilo Biker wollen mal bewegt werden. Aber die Jungs wogen auch soviel wie mein linkes Bein + linke Hüftrolle.

Aber nicht zu konstruktiv: Westalpen ist für Gravler nicht geeignet: Nirgends Kaffeeröster mit Free-WLAN und Soja-Tschai-Latte-Double-Choc + Gluten-Free Paranut-PoppySeed Cooki.

Und seien wir doch mal ehrlich: der teusche Alpencrosser trägt Gore - Schöffel-Kombi / Shimano MTB-Klickschuhe / Uvexhelm und Brille und bindet sich noch einen Ersatzmantel ans Unterrohr (das am Fahrrad) - darüber zwei Trinkflaschen - ANDERS GEHT ES NICHT
also ungefähr so, sollte er aussehen :)

https://www.cafeducycliste.com/en_uk/men-gravel-jersey-barbara-navy-white.html
 
Wenn Du möglichst wenig Asphalt fahren willst, ist das Gravelbike in der Tat das falsche Gefährt. Wenn Du aber auch gerne geteerte Alpenpässe fährst, aber gelegentlich auf Pisten ausweichen magst, dann ist es genau richtig. Und im Zweifelfall ist ein 9kg-Gravel auch leichter zu tragen als ein 14kg-Enduro!
Eine echte Graveltour wird es aber auf keinen Fall, dafür musst Du besser in die USA...
 
Also 2017 hat sich meine Westalpentour mit Hardtail und BikePacking Krams zunehmend verschoben, die Idee auf Schotterpisten über die Westen, angelehnt an @lutz_ seinen Reisebericht, der wiederum angelehnt an Achim Zahns Buch, war gut, aber die Kombi von BikePacking und meinen bescheidenen Fahrkünsten ... nun ja :ka: Dafür gab es wundervolle Erlebnisse, einmalige Eindrücke und viele von den Pässen und Strecken, die Du in Deiner Komoot-Route hast, sind mir da auch unter die Räder gekommen.

Ob ich nun dort ein Hartail hoch schiebe und trage, oder ein Gravel ist doch erstmal egal, und auf allem, was mehr Straße ist, dürfte das Gravel vermutlich mehr Spass machen. Ach ja, und jedes kg weniger ist ein gutes Kilo! Heute würde ich entweder mit drastisch weniger Gepäck oder mit deutlich weniger "Trails" planen, auch wenn einem dann das eine oder andere Tal und Pass verwehrt bleibt.

ABER ... ich kann nur eindringlich raten, sich mit der Frage der Refugios sowohl zur Übernachtung, als auch noch mehr mit Verpflegung gut auseinander zu setzen. Bei mir gab es so viele chinesische-"Bus"-Wandergruppen, Esel-Gruppen, ... die Refugios waren komplett belegt, wer da reserviert hatte und nicht wie verlangt Morgens telefonisch seine Ankunft bestätigt hatte, wurde abgewiesen! Mir wurde 2x Essen verwehrt, weil ich nicht zu Übernachtungsgästen gehört habe. In den Momenten hatte ich Glück, dann doch Zelt und Kocher und Futter dabei zu haben.



Ich denke, insbesondere Isartrails hat mit vielem Recht, andererseits ich finde die Idee und Deine Tour cool, dann aber halt bewusst(!) die Ratschläge für sich anders umsezten.
 
hmmm, irgendwas muß ich falsch gemacht haben.
Bin jetzt zweimal die TNR gefahren, ohne Tattoos und ohne Bart und trotzdem angekommen.
'Soja-Tschai-Latte-Double-Choc' kenn ich gar nicht, aber ich hab mit sehr lustigen Menschen aus der ganzen Welt viel Bier und Wein unterwegs getrunken.
 
Danke, @HaegarHH Für mich ist halt genau die Vielfalt das Entscheidende, sowohl die Straßenpässe zu fahren als auch ins Gelände zu kommen. Ob dann ein Rennradler schneller oben ist, who cares? :ka:
 
....auch ich habe ein gravel, cross-bike und macht mir im winter schon spass, über feldwege und schotterpisten zu fahren. auf den gedanken es aber hochalpin einzusetzen komme ich nicht.

Kam hier auch keiner. Ansonsten sind die Westalpen zum graveln dank der vielen alten Militärwege meist gut geeignet. Sollten halt nur die passende Übersetzung und möglichst dicke Reifen dabei sein.
 
EDIT: ... und wenn man nicht gerade bei den 3 Zinnen rumlatscht, auch nicht so viele...
Mit Corona mag alles anders sein und ob es ein baldiges danach gibt ... wer weiss.

Aber auf allen Wegen, die irgendein "GR N" (z. B. GR 5), noch schlimmer TMB, drängen sich stellenweis die Gruppen.

Die ersten Male fand ich die Maultiere / Esel / Pferde ja noch richtig spannend und eine coole Idee. Das sind Gruppen von so ca. 12 Wanderern die zusammen mit Guide und Esel laufen und je nach Ort der Begegnung stehst Du dann erstmal da und lässt die Karawane vorbei, wenn dann 100m später schon die nächste Gruppe ist, steigst Du erst gar nicht mehr auf.

Asiaten - vermutlich überwiegen Chinesen - werden da in Gruppenstärken bis zu 30 Leuten mit 4x4-Kleinbussen zum letzten Refugio gefahren, laufen über den Pass etc. die füllen dann die Lücken zwischen den Eseln.

Auf dem weg zum Ref. Elisabetha dann div. Schulklassen, Wandergruppen sowieso noch überall, Einzelwanderer und hier und da noch MTB-Reisegruppen mit Guide.

Da gab es manche Tage auf einsamen Straßenpässen, die dagegen nahezu entspannend waren.
 
Schubladendenker also unterwegs :winken:

Hier die weltbeste Schubladenübersicht für Mountainbiker

https://www.ride.ch/de/news/wer-bin-ich-hier-kommen-die-wahren-mountainbike-klischees
Leider sind da die Gravler noch nicht mit drin

Sollten halt nur die passende Übersetzung und möglichst dicke Reifen dabei sein.
Sehe ich genauso, wenn man dann noch einen richtigen Lenker dranbaut, na,.... was hat man dann? Genau...
 
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