07.05. 16:30 Strandbar in Pokhara, 800m
The day after: Nix tun in Pokhara. Nix ausser Kaffe trinken, ...
... Steak essen, Bier trinken, Apfelstrudel essen... und wieder von vorne.
In einer groovigen Strandbar...
... gibts noch ein paar gesammelte Zorro-Ideen zur Annapurna-Umrundung:
1) Unbedingt nachmachen!
2) Möglichst bald! Es wurde zwar schon ein paar Mal versucht und schlussendlich immer wieder zurückgerudert, aber irgendwann wird wohl auch an der Annapurna das "Individual-Trekking" verboten werden. Der Rest von Nepal ist dafür ein übles Beispiel. Dann ist auch hier nix mehr mit einfach drauf los radln und man wird eine Agency für Permits beauftragen und einen Guide durchfüttern/mitschleppen müssen. Also lasst euch nicht zu viel Zeit..
3) Macht es auf eigene Faust! Guide/Porter/Touroperator sind an der Annapurna so überflüssig wie ein Kehlkopfkropf. Die werden euch nur irgendwelche sinnlosen Flausen aufdrücken: "We must start at 4am to climb torong la... its absolutely mandatory". Wenn euch das Bike für die letzten tausend Höhenmeter zum Pass (einzige Schiebe/Tragestrecke auf der Runde) doch zu schwer wird, kann man jederzeit vor Ort für einen Vormittag einen Porter oder ein Pony organisieren.
4) Leichtes Gepäck, nicht mehr als auf einem Alpencross, vielleicht noch ne Daunenjacke und warme Handschuhe im Herbst. Im Frühling ist selbst das eigentlich überflüssig, wenn man die Zeit hat, auch mal nen Schlechtwettertag auszusitzen. Die Versorgungslage ist besser als in den Alpen, Teehausabstand selten mehr als dreissig Minuten. Picknick mitschleppen nicht nötig.
5) Kein Schlafsack, erst recht nicht das Zweikilodaunenmonster, das euch alle Annapurna-Guidebooks empfehlen wollen. Ein einfaches Seiden-Inlay reicht vollkommen aus. Es gibt in ausnahmslos jeder Lodge Decken, deren Dicke mit der Höhe zunimmt. Man kriegt auch gern zwei oder drei wenn man fragt.
6) Der Frühling ist ne gute Jahreszeit: viel weniger Leute unterwegs und im Schnitt mindestens zehn Grad wärmer als im Herbst. Dafür muss man sich mit Dunst in den Tallagen, bewölkten Nachmittagen und eventuell Altschnee arrangieren. Hat bei uns alles prima geklappt.
7) Zeit lassen beim Uphill, eure roten Blutkörperchen werdens euch danken. Ab zweitausend Metern jede Nacht nur 500m über dem Vortag schlafen ist ne gute Faustregel. Verglichen mit Alpencrossen sind die Uphill-Etappen damit extrem kurz, eigentlich wird immer nur vormittags. geradlt. Das passt sowieso ins Frühlingswetter, denn die Nachmittage sind meistens bewölkt.
8) Seitentrips! Gangapurna-Moräne (Chongkor Viewpoint) bei Manang ist ein Leckerbissen, Tilicho-Lake ein MUSS, sowohl optisch als auch flowtechnisch. Außerdem sehr nützlich für die Akklimatisation, danach verliert selbst der hohe Thorong La seinen Schrecken.
9) Runterzu unbedingt den Wüstencanyon-Trail von Muktinath über Lupra einbauen. Trotzdem Kagbeni besuchen, dort ists einfach schön.
10) Im Kali Gandaki Tal öfters mal von der Jeeproad auf den Wanderweg wechseln.
11) Der Exit über Ghorepani ist bergauf megahart, Weicheier und Genießer nehmen dafür einen Bus. Die Aussicht vom Poon Hill lohnt allemal, hier sieht man endlich mal die soeben umrundete Annapurna in voller Pracht. Für die Abfahrt wählen nur Bröselstufenmasochisten den Trekking-Pfad über Tadapani, alle anderen erfreuen sich an einem Jeeptrack direkt hinab ins Tal.
12) Ein paar Tage "anradln" von Kathmandu nach Besisahar kann man machen, muss man nicht. Ist ne nette Einführung ins "normale" Nepal außerhalb der geschleckten Touristenzonen. Zurückradln von Pokhara nach Kathmandu wird hinterher dann keiner mehr. Wer will schon nach den ganzen hohen Berghighlights tagelang hoch und runter durch schwüle Reisfeldhügel gurken.
13) Kartenmaterial? Handy mit OpenStreetMap ist mehr als ausreichend, ist alles drauf. Auf der Runde selbst braucht man eigentlich gar nix. Strom ist überall vorhanden, Handynetz sehr oft vorhanden aber langsam (gemischt Namaste und/oder NCell, Sim-Karte kaufen benötigt Passbild, in Kathmandu erledigen). WiFi fast in allen Lodges, auch meist langsam.
14) Bürokratie: Benötigt werden eine TIMS Trekker Registrierung für 20E und ein Annapurna Conservation Area Permit (ACAP) für 20E, gibts beides in Kathmandu beim
Nepal Tourism Board N27.70197° , E85.31706° ab 10:00, zur Sicherheit 6 Passbilder mitbringen. Visum bei der Einreise ist nur mit Bargeld zu bezahlen, also auf jeden Fall genug Euros oder Dollars im Geldbeutel. Geldautomaten gibt's vor den Formalitäten keine.
15) Zeitbedarf: drei Wochen sind sehr knapp kalkuliert, da ist nicht viel Puffer für Schlechtwettertage. Mit vier Wochen wäre man auf der sicheren Seite und kann, wenn doch alles glatt geht, nachher noch im Chitwan-Nationalpark ein paar Elefanten reiten gehen.
Viel Vergnügen