Ozeanix - Auf der anderen Seite der Welt

18.12. 20:00 Lyell am Beginn der Old-Ghost-Road, 120m

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Nachmittags noch dreissig Straßenkilometer, acht davon mit halbwegs mörderischem Truckverkehr auf den erdbebenverschuldeten neuen Hauptstraßen Highway 6 and 65. Dann weiter durchs ie "Buller Gorge" des gleichnamigen Flusses. Neben Nieselwetter auch sonst nix besonderes zu vermelden hier, außer
dem üblichen Swingbridgejetboatlarifariadventurekram der Kiwis. Keine besonders spannenden Etappen gestern und heute, aber es kann ja auch nicht jeder Tag ein Highlight sein.

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In Lyell (historic Gold Mining Site und DOC Campground, kein Ort, keine Bar, kein Essen) beginnt die Old-Ghost-Road: 85 Kilometer Singletrack durch die einsamen Berge der Lyell Range bis zum Meer an der Westküste, dem Hörensagen nach eine der neuseeländischen Mountainbike-Perlen. Heute perlt allerdings höchstens der Regen vom Dach des kleinen Shelters, drum geht biketechnisch wohl nix mehr.

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Wir bleiben hier. Kalt? Ein bisserl.

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Majorly obnoxious sand flies? Oh yes!

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Wie es sich für ein neuseeländisches "Mountainbikeabenteuer" gehört, ist der gesamte Old-Ghost-Track mit eigener perfekt in Szene gesetzt und bietet in angenehmen Abständen Selbstversorgerunterkünfte in kleinen Holzhütten. Autoshuttles zu Beginn und Ende sind zeitnah verfügbar, außerdem kann man für alle Uphills über vierhundert Höhenmetern einen Heli-Bike-Service mit Pickup irgendwo im Tal und Dropoff am Berg in Anspruch nehmen... die spinnen die Kiwis?! Aber hey... wer sonst überall im Land nur flache Spaßparkhügelkringel baut, der braucht bei 400hm schon mal den Hubschrauber... sonst gerät man wohl doch zu sehr außer Puste:

q.e.d. (von http://nzcycletrail.com/trails/old-ghost-road/ )

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Wie auch immer... wir versuchen morgen mal, den Trail aus eigener Kraft zu bezwingen. Heute Nacht sind wir allerdings recht froh um den ersten Shelter direkt am Trailbeginn: Starker Regen und Sturm machen die Wahl des Zeltplatz leicht.

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Tarptents sind zwar nicht freistehend, aber mit ein bisserl Fantasie bekommt man sie überall halbwegs vernünftig hingebaut. Gute Nacht.
Wünsch euch perfekte Bedingungen, die OGR ist tatsächlich Biken zum mit der Zunge schnalzen!!!!
 
@Tob1as: Klar gibt es Marinekarten. Die Höhenlinien sind da halt Tiefenlinien (oder wie die heißen). Und außer Häfen und Leuchttürmen ist da halt auf Land ungefähr so viel eingetragen, wie auf "normalen" Landkarten was auf Wasserflächen eingetragen ist. Untiefen, Wasserstraßen, Strömungen und sowas ist da wichtiger. Wobei ich bezweifle, dass in diesem Fall so eine Karte zum Einsatz kam.

Ansonsten: Hab endlich mal geschafft, die letzen Tage nachzulesen. Na das nenne ich wirklich mal Urlaub! Weiter so und viel Spaß!
Das Zeug nennt sich Seekarten, es gibt sogar eine OpenSeaMap, analog zur OSM, wobei man die im Abel Tasman ganz sicher nicht benötigt, weil man stets auf Sicht die Küste entlang von Bucht zu Bucht paddelt und ggf. mal nen 'Hüpfer' zu den vorgelagerten Inseln macht (mehr weiß ich als alpine Landratte aber auch nicht dazu, für geniale AT Seakajak Erlebnisse hat's aber auch so immer gereicht ;-))
 
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@paddelkönige, ich hab ja auch keine Ahnung... bin pure Landratte. Das Smartphone und Locus funktionieren auch auf dem Meer. Aber weiter als zweihundert Meter bist du sowieso nie von der Küste weg, wozu auch? Da gibts nur Wind, Wasser und Wellen. Meist paddelt man einfach im Zehnmeterabstand an der Küste entlang, dort gibts ja auch was zu gucken. Und natürlich stehen quasi in jeder Bucht ein paar Schilder, mit Namen, Geboten, Verboten, Gehzeiten zu den nächsten Buchten, Klohäuschen, etcpp. Ist ja schließlich Neuseeland hier, das Land der weichgespülten Abenteuer :)
 
st ja schließlich Neuseeland hier, das Land der weichgespülten Abenteuer
man munkelt, dort wurden vernell und lenor erfunden
...es zwingt ja niemand jemanden...

Aber im Ernst, ich bin schon erstaunt, wie sehr sich der Abenteuerfaktor verflüchtigt hat. Wie gut, dass ich noch einen Teil des offenbar vorher vorhandenen abenteuerlicheren Neuseelands erleben konnte. Die richtig harten Abenteurer waren aber immer schon wo anders unterwegs.
 
...es zwingt ja niemand jemanden...

Aber im Ernst, ich bin schon erstaunt, wie sehr sich der Abenteuerfaktor verflüchtigt hat. Wie gut, dass ich noch einen Teil des offenbar vorher vorhandenen abenteuerlicheren Neuseelands erleben konnte. Die richtig harten Abenteurer waren aber immer schon wo anders unterwegs.
Du kannst in NZ immer noch problemlos 'echtes' Abenteuer (in der Wildnis) erleben, aber die touristisch erreichbaren und entsprechend erschlossenen Areale werden inzwischen natürlich auch extremst vermarktet, da nimmt sich NZ nicht viel im Vergleich zu anderen 'Outdoordestinationen'...
 
...es zwingt ja niemand jemanden...

Aber im Ernst, ich bin schon erstaunt, wie sehr sich der Abenteuerfaktor verflüchtigt hat. Wie gut, dass ich noch einen Teil des offenbar vorher vorhandenen abenteuerlicheren Neuseelands erleben konnte. Die richtig harten Abenteurer waren aber immer schon wo anders unterwegs.
Kann das nur bestätigen, 1990 konnte man noch überall vom Cape Reinga bis Stuart Island frei zelten und an den vielen Seen fischen, da war noch etwas Abenteuer, aber vor Neuseeland war ich in Afrika unterwegs, das war Abenteuer pur, auch noch heute.
 
Du kannst in NZ immer noch problemlos 'echtes' Abenteuer (in der Wildnis) erleben, aber die touristisch erreichbaren und entsprechend erschlossenen Areale werden inzwischen natürlich auch extremst vermarktet, da nimmt sich NZ nicht viel im Vergleich zu anderen 'Outdoordestinationen'...
Wenn Ihr mehr Abenteuer wollt geht halt in das Yukongebiet nach Kanada oder gleich Alaska auf Kanutour :cool:
Auf alle Fälle macht dieser Bericht hier richtig Lust auf NZ mit meiner Schnecke :)
 
Muss ja nicht immer alles mit dem Messer zwischen den Zähnen ablaufen.. ;)
Ich find's sehr unterhaltsam, interessant und förderlich für die Allgemeinbildung :) thx auch an @dede ..

Und die etwas rauheren Momente werden in den anderen Ländern der Tour schon noch kommen denke ich.

lg
Kurt
 
Mit Bike? Ist imho alles verboten... ("Alpine" Nationalparks über der Baumgrenze) bzw sinnlos (keine Wege sondern nur Trampingrouten). Aber ich lass mich gerne eines besseren belehren...
Ja, per Bike wird's schwieriger, das Meiste müsste man zu Fuß absolvieren, aber es gibt schon 2-3 biketaugliche "Querungen", die reichlich Abenteuercharakter aufweisen und zumindest semilegal sind, sprich wo Biker geduldet werden:
Haast-Paringa Cattle Track an der Westküste wäre ein solches sowie die Verbindung von der Mesopotamia Station rüber zum Lake Tekapo (via Felt Hut, Bullock Blow Saddle, Royal Hut und Stag Saddle - ist aber teilw. mit Tragen verbunden, was angesichts eurer gesamten Ausrüstung wohl kritisch zu sehen ist). Beides wär ja dann ggf ne Herausforderung für den zweiten Kiwiteil nach eurer Rückkehr evtl. mit organisiertem Gepäcktransport um möglichst 'light' zu reisen.....
 
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... aber auch die "weichgespülten" Abenteuer ala Old Ghost Road sind durchaus adäquat für reichlich Bikespaß :)
Die haben halt keine "Grande Guerra" Militärpisten oder uralte Saum- und Handelspfade in den Bergregionen und für die paar Maori, die es auf der Moajagd oder bei der Pounamosuche dorthin verschlagen hat, wurden auch keine Extrawege angelegt. Also bleiben nur paar cattle tracks und/oder Goldsucher- bzw. Kohleschürfwegerl übrig. Aber die sind ja auch ganz nett, v.a. wenn sie zu so ner perfekten Bikespasstrasse wie der OGR umfunktioniert wurden...(bin auf deinen Bericht gespannt, denn recht viel Genialeres wirst du - aus purer biketechnischer Sicht - in NZ kaum mehr finden)
 
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19.12. 13:00 Lyell Saddle auf der Old Ghost Road, 880m

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Die ganze Nacht hats wie aus Kübeln geschüttet, heut sieht die Geschichte schon etwas besser aus. Also nix wie rein in die Altegeisterstraße, Wetter wird schon passen.

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Über ein Brückli...

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... auf einen Trail und dann bei konstant angenehmer Minimal-Steigung erst mal 20 Kilometer den Berg rauf.

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Ab und zu ein wenig Metallschrott am Wegesrand: Bei uns würde man sich fragen, wieso der Müll nicht langsam mal weggeräumt wird. In Neuseeland läufts eher unter "History".

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Schon irgendwie lustig, diese Goldminengeschichten. Vor guten hundert Jahren waren hier Straßen, Orte, Pubs, Wohnhäuser, Läden, sogar ne Schule... und eben ein Haufen Gold im Berg. Eine Zeit lang wurde wie wild gebuddelt und gefördert, dann war der Vorrat erschöpft, die Menschen verschwanden, der Dschungel kam zurück.

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Vor besonders "gefährlichen" Stellen wird gern mit Schild gewarnt, dass nicht groß genug sein kann. Auf der Old Ghost Road setzt man sogar noch ne Schippe drauf und baut ein sinnloses Gate auf den Trail, damit der halsbrecherisch veranlagte Radler auch wirklich absteigt.

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An der Lyelhutt...

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... gibts zum ersten Mal ein wenig Panorma in die umliegenden Berge. Lunch Break.

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Selbstversorgerküche, komplett eingerichtet und geschleckt sauber. Nebenan ein Häuschen mit bunk beds, so kann man übernachten auf der Geisterstraße. Zelt schleppen ist überflüssig.

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Nicht fehlen darf natürlich das Helipad: Eben hat ein Hubschrauber ne Familie mit vier Bikes abgeladen, immerhin free coffee für uns. Jetzt fliegt er noch schnell ihr Gepäck zur nächsten Hütte... das Komplettpaket gibts für etwa 300 Euro pro Nase. Nicht schlecht...
 
Vor besonders "gefährlichen" Stellen wird gern mit Schild gewarnt, dass nicht groß genug sein kann.
Nicht fehlen darf natürlich das Helipad: Eben hat ein Hubschrauber ne Familie mit vier Bikes abgeladen, [...]. Jetzt fliegt er noch schnell ihr Gepäck zur nächsten Hütte...
Der ganze Inselstaat ein grossflächig organisierter Holidaypark. Alles, was auch nur annähernd riskant oder anstrengend werden könnte, aufs Niveau von betreuungsbedürftigen, unterbelichteten Nulpen runtergeschraubt. Mein bisheriges Bild von NZ bekommt gerade grosse Risse...
 
19.12. 15:30 Heavens Door auf der Old Ghost Road, 1350m

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Vom Lyell Saddle wird weiter geklettert.

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Noch fünfhundert Höhenmeter auf perfekt ausgebautem Dschungeltrail.

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Die Bäume werden hier oben schon ein bisserl krüppliger... ob wir doch langsam mal die Baugrenze erreichen? Wie hoch liegt die eigentlich in Neuseeland?

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Aha!

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Man sieht mal was!

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Über der Baumgrenze... fast wie daheim.

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Nur keine Fehler machen jetzt.

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Ausblick vom höchsten Punkt... nach einem für hiesige Verhältnisse erstaunlich langen Uphill von zwölfhundert Höhenmetern. Wenn man so will, quasi der erste "richtige Berg" auf der Tour. Gefällt mir :).

Btw... bitte meine Kommentare zum Thema "Weichspüler" nicht überbewerten. Die Cycle Trails in Neuseeland fühlen sich immer noch deutlich abenteuerlicher und einsamer an, als was einem normalerweise in den Alpen so begegnet. Die maximale Dreistundenpizzacappuccino Entfernung zur nächsten Alm oder bewirtschafteten Berghütte (in Südtirol eher Zweistundendreisterneberghotelentfernung) kann man hier jedenfalls vergessen, da hängen die Kirschen schon etwas weiter auseinander. Ich find halt nur den Kontrast relativ amüsant: Einerseits bauen die Kiwis beinahe unblaubliche 85 Kilometer Singletrack durch menschenleere Wildnis... keine Straße... kein Ort... kein Kaffee... kein Handynetz. Andererseits pflastern sie besagten Trail dann an jeder Engstelle mit Warnschildern zu, damit einem bloss nix passieren kann. Dazu gibts auf der Old-Ghost-Road auch noch genau 85 Entfernungsmarker, exakt jeden Kilometer einen. Das hat dann eher Landstraßenfeeling.

Aber wenn ihr die Wahl habt zwischen der Old-Ghost-Road und einer alpenländischen Via Claudia oder Via Alpina oder sonst irgendwelchen lieblos verbunden Schotterpisten in den Alpen... was auch immer unsere Tourismusverbänder unter "Fahrradweg" verstehen... dann ist die Entscheidung hoffentlich klar.
 
Wenn ich mich erinnere, ist die OGR bei dir ja nur aus der Not heraus geboren, weil direkte Verbindung nach Christ Church nicht möglich.
Ich kann kaum glauben, dass du das Wegerl eigentlich gar nicht im Programm hattest.

Ich bevorzuge übrigens trotz deiner Werbebemühungen die Alpen. Alles andere außerhalb Europas ist von vom Zeitaufwand einfach nicht familienkompatibel. Um das zu erleben, lese ich ab und zu Live-Berichte im IBC-Forum.
 
Wenn ich mich erinnere, ist die OGR bei dir ja nur aus der Not heraus geboren, weil direkte Verbindung nach Christ Church nicht möglich.
Ich kann kaum glauben, dass du das Wegerl eigentlich gar nicht im Programm hattest.
Natürlich stand díe OGR auf dem Programm... jeder Neuseelandbiker wäre verrückt, sie nicht zu fahren. Passte halt JETZT grad nicht so vom Timing, denn nun sitz ich an der Westküste und muss morgen in Christchurch sein. Shit happens.
 
Natürlich stand díe OGR auf dem Programm... jeder Neuseelandbiker wäre verrückt, sie nicht zu fahren. Passte halt JETZT grad nicht so vom Timing, denn nun sitz ich an der Westküste und muss morgen in Christchurch sein. Shit happens.
Wo bist denn genau bzw. habt ihr schon ne Überführungsmöglichkeit nach CHC oder zumindest bis zum Arthur's Pass?
Könnte mal bei nem Spez'l in/bei CHC anfragen, aber soweit ich weiß brechen die erst am Boxing Day Richtung Westküste auf....
Ansonsten gibt's grad auch auf 'Transfercar' nen Kombi zum Überführen von Greymouth nach CHC (Airport)
 
19.12. 21:00 Stern Valley Hut auf der Old Ghost Road, 400m

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Ein alpiner Isohypsentrail bringt uns von der Heavens Door...

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... zum Picknick auf der Terasse der Ghost Lake Hut. Die meisten Radler verbringen die Nacht hier oben bei ihrem Zweitagestrip auf der Ghost-Road. Wir fahren noch ein Ruckerl weiter... aber erst mal ein Heißgetränk tanken... und Sonne.

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Canyon verkauft auch nach Neuseeland? Jedenfalls stehen am Ghost Lake jetzt drei Canyon-Karbon-Bikes auf einmal rum, ein Nerve, ein Spectral und ein Strive. Das gabs sicher noch nie.

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Weiter im Endlos-Trail... inzwischen bei Kilometer 35. Die Abfahrt von der Ghost Lake Hut ist zunächst recht knackig und steil, stellenweise fast S2 mit ein paar S3-Serpentinen. Später folgt dann wieder Gründschungelflow...

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... bis zu einem definitiv nicht flowigen Gegenanstieg. Hier hat die Trailbauer wohl etwas die Lust verlassen, bisher war eigentlich alles perfekt in die Berge gedrexelt und hoch wie runter komplett fahrbar. Aber an dieser Stelle muss man doch mal ein paar Minuten schieben. Will schon ein wenig mosern, da meandert das Wegerl...

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... hinüber auf die Skyline Ridge.

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Es folgt ein richtig sehens- und fahrenswertes Teilstück auf einem Gratrücken, mit besten Rundumblicken in die grünen Berge.

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Selbst die Sonne gibt sich ein ums andere Mal die Ehre.

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Ansonsten ists eher etwas bewölkt... aber trocken. Und geil.

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Die wunderschöne Skyline-Ridge-Passage wird etwas abrupt von ein paar Stufen beendet. Fast liest sich das Schild so, als wollten sich die Trailbauer für diesen Fauxpas entschuldigen, muss man doch für ein paar wenige Tiefenmeter mal aus dem Sattel.

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Aber an dieser Stelle gabs wohl wirklich keine andere Möglichkeit. Halb so wild, in den Alpen würde sowieso kein Mensch über fünf Trageminuten ein Wort verlieren.

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Von den folgenden zehn Kilometern Dschungelflowtrail mit Minimalgefälle bis zur nächsten Hütte im Tal gibts nur einen Alibi-Wasserfallshot. War einfach zu geil... zehn Kilometer runter ohne Bremsen.

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Nach fündundvierzig Kilometern Singletrack an der Stern Valley Hut ist erst gut die Hälfte der Old Ghost Road vergenusswurzelt... trotzdem wirds langsam dunkel. Wir bleiben heute Nacht mal hier. Eigentlich sollte man die Hüttenplätze vorausbuchen, auch wenn man dort nur zelten will... aber planen ist nicht so meins und irgendwelche Berge oder Trails auf Webseiten buchen find ich albern.

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Wie auch immer... das Haupthaus ist gut gefüllt, aber wir finden noch ein kleines Holzhüttchen nebendran, home for tonight. Besser als im Zelt... und man kann einfach die Tür schließen und hat Ruhe vor den mistviecherigen Sandflies.
 
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20.12. 12:00 Mokihinui Forks Hut auf dem Old Ghost Trail, 125m

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Das Stern Valley von oben... gibt irgendwie keinen Ausgang talwärts.

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Also klettert unser Wegerl...

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... wie gewohnt mit geringster Steigung in vielen geschwungenen Kurven...

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... etwa dreihundert Höhenmeter...

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... in den Solemn Saddle.

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Ab hier folgt das nächste trailbauerische Glanzstück: unzählbar viele Flowkurven hinab ins einsame Tal des Mokihinui River. Man kann sich das als Alpenradler kaum vorstellen, wie sehr hier der zur Verfügung stehende Platz genutzt wird. Bei uns wären die zweihundert Höhenmeter in wenigen Minuten mit ein paar holprig steilen Wanderwegspitzkehren runtergebremst. Hier dagegen fliegt man ne halbe Stunde durch die Gegend, fast ohne die Bremsen zu berühren.

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Macht extreme Laune.

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Später verschluckt uns der Dschungel wieder. Macht trotzdem noch Laune.

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Irgendwo wird immer am Trail gebastelt... ausgebessert... irgendne nur neunzigprozentige Flowkurve auf hundert Prozent verbessert... ein Dreiprozentgefälle mit ner neuen Routenführung auf ein Prozent verringert. Fast meint man, die lokalen Shaper haben den Ehrgeiz, den gesamten Trail ohne Bremsen durchfahren zu wollen.

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Anyway... bei fünfundachtzig Kilometern ist das wohl ein endloser Job.

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Hängebrücke mit possum gate... no predators allowed on other side. Biker dürfen durch.

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Einer der zahlreichen Dschungelbäche, ...

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...die in den großen Mokihinui fließen.

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An dessen Ufern machen wir Kaffeepause und verspachteln die dahinschwindenden Essensreserven. Fündundsechzig Kilometer Old Ghost Road sind vertilgt, etwa zwanzig verbleiben noch. Etwas Hunger verbleibt ebenso.
 
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