Ozeanix - Auf der anderen Seite der Welt

14.02. 14:20 Namenloser Pass in der Ohau Range, 990m

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Nix wie runter vom Alps-To-Ocean und rein ins Abenteuer.

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Der Quailburn-Track klettert hinauf auf die Ohau-Range und hört dann auf der Karte einfach auf. Na mal sehen.

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Wir klettern auch, und zwar schon bald mit dem Bike auf der Schulter.

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Immer höher...

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... und höher.

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Aber doch nicht so besonders hoch. Auf 900 Metern erreichen wir den höchsten Punkt der Ohau-Range und könnten drüben eigentlich ins Tal des "Ahuriri Rivers" abfahren. Leider verschwindet der Weg tatsächlich... übrig bleibt gestrüppige Pampa.
 
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Sie schreiben auch nichts von Übersetzungen, Laufradgrößen, Magenproblemen, Gold-Ketten-Rissen oder Cappuccino-Mangel:
Nachher glaub ihnen niemand dass Sie da hinten Spaß hatten!

Btw exzessive Stachel-Büsche habe ich das erste mal in Montenegro erlebt, und zu Missachten gelernt. Da lob ich mir die Alpen mit überwiegend hautfreundlicher Vegetation.
 
Man bekommt auf den Fotos reichlich Langärmliges, Rucksacküberzüge, ... kurz: Regenschutz zu sehen.
Die Suche nach ungefähr vergleichbaren Grafiken bringt es zutage - NZ ist *richtig* nass im Vergleich zu Deutschland!

hier 789 mm/J (Wikipedia): http://fotos.mtb-news.de/p/2112772?in=user
dort: http://fotos.mtb-news.de/p/2112771?in=user

Was bei uns die Ausnahmegebiete (Alpen, Schwarzwald) mit > 1100 mm/J abbekommen, das ist dort der Durchschitt. Von daher wohl der hohe kulturelle Stellenwert der Gummistiefel :)
 
Ach toll...wieder mal paar Tage nachgeholt.

Tolle Bilder von der Schafherde, Bilder vom "Kochberg" sind wirklich der Hammer und sehr gelungen, imposant. Bin etwas irritiert über das scheinbar kühle Wetter, stellt man sich da unten immer Sommer anders vor. Ein Drink auf Bert :)

Gutes weiterradeln...
 
14.02. 18:00 Camp am Ahuriri River, 680m

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Die gestrüppige Pampa der Ohau-Range fährt sich wider erwarten recht fluffig.

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Einsam, wild, verlassen, so siehts aus hier oben. Freilich führt linker Hand am Hang eine leichtere Pistenvariante ebenso talwärts. Aber wer wills schon leicht, wenns auch cool geht. Außerdem ist die linke Talseite (und der linke Berg) komplett in Privatbesitz und eingezäunt, ohne Erlaubnis hätte man auf dem Farmtrack nix verloren.

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Interessiert uns sowieso nicht, denn das Querfeldeingschichterl ist sowieso um längen geiler.

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Der Ahuriri East Branch stellt kein ernstzunehmendes Hindernis dar. Das dürfte später bei seinem großen Bruder unten im Tal ein wenig anders aussehen, aber im Moment sind wir noch guter Dinge.

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Wir erreichen die Route des "Te Araroa" Weitwanderwegs und folgen der marginalen Trampelspur weiter bergab.

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Viele Höhenmeter sind nicht mehr zu vertilgen, aber die Kilometer ziehen sich in die Länge. Und die Gegend wird irgendwie immer wilder und immer einsamer... kommt mir zumindest so vor. Menschen sind jedenfalls Mangelware, seit wir den Alps-To-Ocean vor ein paar Stunden verlassen haben.

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Am späten Nachmittag erreichen wir schließlich den "Ahuriri River", der sich hier ein respektables Tal gegraben hat. Der Weiterweg führt mittendurch auf die andere Seite.

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Mittendurch... aha... aber sonst gehts den Kiwis schon noch gut oder?! Ich sehe am Rand mindestens mal nen Meter Wassertiefe, weiter kann man nicht runter gucken, ist trübe Gletscherbrühe. Die Fließgeschwindigkeit kann man nur als "reissend" bezeichnen. Vielleicht bin ich ja auch nur ein gnadenloses Wasserweichei... aber da setz ich keinen Fuß rein, erst recht nicht mit Radl auf dem Buckl.

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Klassisch abgeblitzt, wir finden auch weiter stromabwärts keinen Weg über den Ahuriri.

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Was solls... erst mal den Bauch vollschlagen...

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... und dann halt einfach mal zelten. Morgen sieht sicher alles ganz anders aus, dann hüpfen wir einfach rüber... oder auch nicht. Ist eh nicht so dramatisch, die nächste Brücke ist ausnahmsweise mal nicht allzuweit entfernt. Das ist sicher die bessere Option.
 
Man bekommt auf den Fotos reichlich Langärmliges, Rucksacküberzüge, ... kurz: Regenschutz zu sehen.
Goldkettle hat den Rucksacküberzug eigentlich immer drauf. Man saut sich das Tascherl halt weniger ein, bei den vielen Flussdurchfahrten und Pfützen. Außerdem ist sie für die Mülltüte verantwortlich, die kann man da prima drunter klemmen.
 
@keinTrinkwasser, Goldkettle hat den Rucksacküberzug eigentlich immer drauf. Man saut sich das Tascherl halt weniger ein, bei den vielen Flussdurchfahrten und Pfützen. Außerdem ist sie für die Mülltüte verantwortlich, die kann man da prima drunter klemmen.

Langärmliges ist zum Teil auch einfach Sonnenschutz, die brennt tagsüber schon recht brutal auf die Haut. Und überhaupt... was man an hat, muss man nicht auf dem Rücken tragen.

Die Nächte sind allerdings wirklich brutal kalt zur Zeit. Laut Kiwis ist der Sommer dieses jahr noch gar nicht richtig angekommen. Das ändert sich allerdings grade.
 
Grandiose Bilder, Danke fürs Teilen! Apropos stacheliger Büsche, hattet Ihr eigentlich schon Platten? Davon schreibt ihr dieses Mal gar nichts...
Über Platten schreib ich eigentlich nie, das ist in meinem Buch kein "Defekt". Ausnahmen bestätigen die Regel, etwa nen zwölffachen, behebbar nur durch Viertelung der Vorhanden Restflicken, vor Urzeiten mal irgendwo im Atlas-Gebirge.

Anyway, in Neuflowland ist der Plattencounter bisher quasi Null, Ersatzschlauch und Flickzeug fahren wir umsonst spazieren. So soll es sein.
 
15.02. 15:30 Melina Ridge, 1520m

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Wir lassen den Blödsinn mit der Flussüberquerung und radeln am nächsten Morgen lieber ein bisserl Umweg zur nächsten Brücke. Die ist beim Ahuriri zum Glück halbwegs in der Nähe: kaum ne Stunde flussabwärts und wir sind da. Freilich muss man dafür über Zäune hüpfen und Privatgelände durchqueren, aber dieses Mal ist das wohl "in Notfällen" so vorgesehen. Zumindest weist ein Schild für die "Te-Araroa-Weitwanderer" auf diese Alternative hin, wenn der Fluss zu viel Wasser führt. Auf deren Trampelpfaden bewegen wir uns momentan, und schon ists deutlich abenteuerlicher als auf den Dixieklocycletrails. Weniger flowig zwar, aber halt wilder.

Anyway... Brücke passt... dann am anderen Ufer wieder zurück... fertig. Die spinnen sowieso, die Kiwis. Brücken sind der einzig vernünftige Weg, einen Fluss zu überqueren. Diese ganze Furterei kann man doch in der Wasserpfeife rauchen. Glaub da gibts riesige Handbücher dazu, wie man das am schlauesten anstellt: mit Menschenpyramiden im Dreieck oder Fünfeck oder so ähnlich, je mehr Leute desto besser. Nix für mich... und nix mit Bike auf der Schulter.

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Wir verlassen das wässrige Tal des Ahuriri nach links...

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... und klettern auf zunächst gutem Farmtrack in Richtung einsamer neuseeländischer Berge.

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Der Weiterweg hinauf aufs "Melina Ridge" ist dann leider schon bald unchristlich steil. Kann kaum glauben, das hier eben noch ein Radrennen drübergebrezlt ist?! Zudem ist kurz vor uns scheinbar ein Raupenfahrzeug unterwegs gewesen und hat den ganzen Boden aufgewühlt, an fahren ist in der butterweichen Erde über fünfhundert Höhenmeter nicht zu denken.

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Naja... was solls... geht auch so.

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Erst ganz oben auf dem Grat kann man wieder aufsitzen...

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... und bei bester Aussicht...

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... die Gipfel...

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...der kahlen Berge queren.

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Melina Ridge.

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Am Horizont wir die vergletscherte "Southern Divide" sichtbar.

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Schön hier oben... und das neuseeländische Edelweiss wächst auch in öden Schotterfeldern.
 
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15.02. 18:45 Camp am Lindis River, 750m

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Trailbeginn am Melina Ridge auf 1500 Metern: Glaub das ist bisher der höchste Punkt der Neuseelandreise.

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Ein richtiger "Singletrack" im eigentlichen Sinne ists ja nicht, eher ein verwahrloster Karrenweg der im Verlauf der Abfahrt immer weiter zuwuchert.

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Die ganzen Berge hier sind von solchen Jeeptracks durchzogen, man könnte sicher wochenlang von einem Gipfel zum nächsten biken und dabei niemand begegnen außer ein paar Schafen. Ist wahrscheinlich alles in Privatebesitz, auch unser Weg übers Melina Ridge scheint irgendjemand zu gehören. Wir haben natürlich keine Erlaubnis... war auch mal wieder nicht rauszubekommen, wer da zu fragen wäre. Seis drum, im Tal des Ahuriri waren bisher jedenfalls keine besonders garstigen Schilder gepflanzt. Also Augen zu und durch.

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Oben schottrig und holprig, weiter unten wirds dann softer...

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... und wiesig...

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... und grasig und...

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... einfach nur wunderschön.

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Bevor die letzten Sonnenstrahlen hintern den namenlosen Gipfeln versinken, stellen wir unser Zelt auf einen wunderschönen Platz am Lindis River. Gäbe zwar noch ne ganze Weile Tageslicht, aber das ist ja kein Rennen hier. Und für die allabendlichen Flussbadewaschkochundsoweiteraktionen ist etwas Restwärme nicht zu verachten, die Nächte sind zur Zeit nämlich einfach nur saukalt.

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Apropos "saukalt"... ein Trekking-Eis zum Nachtisch geht immer... geiler Tag.
 
Servus @stuntzi ich lese jetzt schon seit Beginn der Reise mit und muss mich jetzt auch mal zu Wort melden.
Super interessante Berichte und hammermäßige Bilder! Neuseeland steht auch auf meiner Liste..irgendwann, bin ja noch jung ;)

Wünsche euch weiterhin viel Spaß auf eurer Reise und ich freu mich schon auf die weiteren Berichte und Bilder!

Gruß aus der Oberpfalz!
 
Servus @stuntzi ich lese jetzt schon seit Beginn der Reise mit und muss mich jetzt auch mal zu Wort melden.
Super interessante Berichte und hammermäßige Bilder! Neuseeland steht auch auf meiner Liste..irgendwann, bin ja noch jung ;)

Wünsche euch weiterhin viel Spaß auf eurer Reise und ich freu mich schon auf die weiteren Berichte und Bilder!

Gruß aus der Oberpfalz!
Hi Philipp, mach´s einfach....solang du noch jung bist!! Es geht nämlich ganz schnell... dann ist man zu alt für solche coolen Sachen :heul:
 
Hi Philipp, mach´s einfach....solang du noch jung bist!! Es geht nämlich ganz schnell... dann ist man zu alt für solche coolen Sachen :heul:

Korrekt! Wenn nicht jetzt, wann dann? Schließlich weiß keiner, ob man morgen noch lebt. Es kann auch schnell vorbei sein. Bzw. man bekommt Verantwortung usw usf.
 
Gefällt mir richtig gut, wo ihr jetzt seid. Vielleicht habe ich es auch einfach nicht so mit dem Dschungel und den Sandfliegen. Was der Bauer nicht kennt ... Auf jeden Fall genial einsam. Nicht mal Spioninnen gibt es auf diesem Trip. Vielleicht kann @Goldkettle einfach mal die Zorromaske aufsetzen.
 
16.02. 11:45 Melina Trail Exit am Highway 8, 800m

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Von unserem Camp am Lindis River strampeln wir noch eine ganze Weile hoch und runter durch die zerknitterten Berge.

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Endlich mehren sich die Zeichen der Zivilisation.

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Gegen Mittag erreichen wir dann am State Highway 8 wieder "öffentlichen Grund und Boden". Im Gegensatz zu den bösen Schildern auf dieser Seite des Trails war unsere Begegnung heute morgen beim Frühstück ein reines Vergnügen: Der Landbesitzer hatte unserem Zelt einen kleinen Besuch abgestattet, als wir gerade beim Kaffee kochen waren. Wider Erwarten kam er dabei weder per Motorrad, noch per Quadbike, noch mit nem Jeep und erst recht nicht auf einem Pferd daher. Statt dessen landete er seinen kleinen Zweisitzer-Heli kaum zwanzig Meter von unserem Zelt entfernt elegant auf ner Sandbank am Fluss. Fliegt quasi ständig durch die Gegend meinte er, zum Zäune überprüfen, Schafe zählen, Schafe zusammentreiben, oder nur so zum Spaß. Copilot ist sein Hund, der springt aus nem Meter Höhe raus und übernimmt die Arbeit am Boden. Danach hopst er wider rein, dazu muss nicht mal gelandet werden. Den Beruf des Schäfers stellt man sich in unseren Breiten wohl gemeinhin etwas anders vor, die neuseeländische Version find ich wesentlich spannender.

"Hello guys... how are you... just wanted to check if everything is alright... had a good nights sleep?". Und so weiter... war ne wirklich nette Unterhaltung. Hat uns auch fast stolz von dem Rennen erzählt, das hier vor ein paar Tagen durchging. Kein Wort über irgendwelchen "private property"-Kram oder "permissions" oder "trespassing" oder "prosecution" oder was die Kiwis sonst halt noch gern auf ihre Schilder pinseln. Wären ja am Ende gerne mit ihm rausgeflogen, aber für drei Leute und zwei Bikes war in dem Zwergheli nun wirklich kein Platz. Und ganz tauschen wollte er dann doch nicht...

Wie auch immer... Melina Ridge bezwungen... jetzt bleiben nur noch achtzig Kilometer oder so zum nächsten Shop. Der Hunger meldet sich langsam... hab die Tütennudeln satt.
 
herrlich diese goldenen Landschaften ...
"Östlich der Zentralebene ist die Landschaft aufgrund des geringen Niederschlags steppenartig geprägt" (Wikipedia)
Dann waren es also doch nicht nicht die Briten die sich den Wald einverleibt haben ... auch wenn die Flora auf deinen Fotos tatsächlich ziemlich wohlschmeckend aussieht. Deinen Bildern und Beschreibungen nach zu urteilen ist es dort so trocken aber auch wieder nicht ... und selbst um die Flüsse herum kein Baum weit und breit.

Die Sache mit den Bäumen würde mich ja gar nicht weiter beschäftigen ... gleichzeitig wurde aber ja auch erwähnt das es da drausen auch keine Dixiekos gibt.
Also weder Bäume noch Dixieklos ...
Aber wie baut man sich dann eigentlich einen Donnerbalken? Gibt es da einen McGyvertrick wie man vielleicht den Fahrradrahmen ...
Ich könnte mir vorstellen das es in dieser offenen Weite diesbezüglich dann auch nicht unbedingt von Vorteil ist das diese Tarptents einen geschlossenen Boden haben ... echte Schluchten gibts wohl auch nicht ...

Sorry ich würde ja gerne etwas vernünftiges beisteuern und eigentlich wäre mir der Scheiß auch völlig Wurscht wenn man mir mit dem Thema nicht tatsächlich schonmal eine ganze Tour vernervt (versaut) hätte .
(aber irgendeinen Wunden Punkt brauchen Stalker eben und solche intimitäten bieten sich dann wohl einfach an.) Man könnte wohl einen ganzen Thread zu dem Thema eröffnen in dem die Leute Bilder von ihren Balken posten ... Stämme mit Moosüberzug wären z.B. ein Tipp von mir ...
Unter Balken verstehe ich in dem Zusammenhang übrigens die Konstruktion auf der man sitzt ,nicht das was man dann fallen lässt.
Naja es gibt sicher nützlichere Beiträge die das Forum bereichern würden. Auch wenn hier schon so einiges fallen gelassen wurde.

Ok also weiterhin viel Spaß euch
Ich recherchiere dann mal ein bischen und vielleicht kommt irgendwann sogar noch mal was vernünftiges von mir ...
bis dann
 
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