09.04. 09:00 Camelot Beach Hotel in Negombo, 1m
Vor dem Frühstück bisserl ins Meer. Ist allerdings zu warm, um richtig zu erfrischen.
Zu genau hingucken darf man auch nicht. Jeden morgen hinterlässt die Flut einen hübschen Streifen Plastikmüll am Strand. Ist je nach Wind und Strömungen wohl mehr oder weniger ausgeprägt, aber Spaß ists keiner. Mit unserem Trip haben wir leider auch zum Problem beigetragen... allein der Verbrauch an Wasser aus Plastikflaschen war exorbitant hoch. Natürlich schmeissen wir die nachher nicht einfach in die Gegend wie viele der Locals. Aber wo der Müll am Ende landet, das hat man ja doch nicht unter Kontrolle. Aber was hilfts... Flusswasser trinken ist auf Sri Lanka nicht so angebracht. Selbst beim Wasserhahn sollte man eher aufpassen.
Kurzes Fazit nach siebzehn Tagen radln: Eine Mountainbikeinsel ist Sri Lanka sicher nicht, war es nie und wird es auch nie werden: Das Klima einfach zu brutal, "genussbiken" kann man vergessen. Ist eigentlich immer ein Kampf gegen den inneren Schweinehund, sich doch lieber an einen Pool zu legen und möglichst wenig zu bewegen.
Nächstes Problem der Insel: Die Geographie. Die Berge sind viel zu weit weg vom Meer. Ne tolle Biketour am Ozean beenden, sowas geht einfach nicht. Da sind immer wenigstens achtzig Kilometer flaches Land dazwischen.
Und dann fehlen Singletracks an allen Ecken und Enden. Natürlich kann man quasi in jeder Teeplantage irgendwelche Stufen hoppeln. Viel mehr bleibt allerdings auch nicht, denn fast das gesamte Bergland ist dem Teeanbau gewidment. Den ein oder anderen tee-unabhängigen Wanderweg hatte ich auch unter den Stollen, aber die sind dann meistens kurz... oder verwahrlost... oder beides.
Der langen Rede kurzer Sinn: Jede Mittelmeerinsel eignet sich besser fürs Mountainbike, die Kanaren sowieso. Und wem das zu "europäisch langweilig" wird, dem kann ich die
Kapverden mit Santo Antao dringend ans Herz legen. Dort gibts hawaiianische Natur mit afrikanischem Flair und einem wahren Singletrack-Feuerwerk.
Sri Lanka dagegen? Naja. Lustiger Urwald, lustige Tiere, nette Menschen, brütende Hitze, grauenvolle Städte, schlimmer Verkehr. Einsame Dschungelstraßen und -Pisten gibts trotzdem zur Genüge, aber die Singletrackwürze fehlt halt doch zu oft.