Panaracer Gravelking schmeißt mit Dreck - Alternativen? (Clement MSO, WTB Riddler, Maxxis Rambler)

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Fahre am Crosser aktuell den Panaracer Gravelking SK 40, fällt auf DT Swiss R460 Felgen mit knapp 42mm schön breit aus:

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Prinzipiell ist das ein fantastischer Reifen, rollt sehr leicht, hat eine recht geschmeidige Karkasse und dämpft ordentlich, wirkt aber trotzdem robust und ist bisher auch pannenfrei, Grip und Traktion abseits der Straße sind für meine Anforderungen sehr gut, prima Spurtreue, Optik top. Ergo eigentlich alles perfekt, wäre da nicht die Unart, kleine Steinchen zu sammeln und Rad und Fahrer anschließend damit zu bewerfen. Insbesondere auf Wegen mit relativ feinem Split und Kies, von denen es hier reichlich gibt, klimpert es unentwegt am Unterrohr. Die Symptomatik hat sich nach einer gewissen Einfahrzeit zwar etwas gebessert, nervt aber noch immer gewaltig.

Long story short, es braucht eine Alternative. Breitenmäßig sollte es keine/kaum Einbußen geben, und da ich hier zwangsläufig auch größere Strecken auf Asphalt zurücklegen muss, sollte das Rollverhalten vergleichbar gut sein wie beim Gravelking. Ähnliches Volumen erreicht wohl nur der WTB Riddler 45c, Clement X'Plor MSO 40 und Maxxis Rambler 40 fallen angeblich beide untermaßig aus. Letzterer Reifen scheint mir immun gegen das Steinchensammel-Phänomen, die Profile von WTB und Clement hingegen sehen aus, als könnten sie das gleiche Problem verursachen.

Meinungen, Erfahrungswerte, Vorschläge?
 

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Das würde ich nicht so sehen, der Compass wird nicht schlechter offroad performen als der Gravelking.

Das kommt ein wenig aufs Gelände an. Bin vorher die Challenge Strada Bianca 33 gefahren, fallen auf 18c-Felgen real knapp 36mm breit aus, von Aufbau und Profil her den Compass-Reifen recht ähnlich. Auf breiten Schotter- und Feldwegen funktionieren die sehr gut, sobald es aber ein wenig verwinkelter und technischer wird, ist der Gravelking klar im Vorteil. Insbesondere auf losem oder sandigem Untergrund sowie in engen Kurven hat er deutlich mehr Seitenführung und Grip, die Traktion bergauf ist auch wesentlich besser. Zusammengefasst, ich glaube nicht, dass die Compass-Reifen offroad auf dem selben Level performen wie die Gravelkings, zumindest nicht im von mir befahrenen Terrain.

Um zur Ausgangsfrage zurückzukehren, ich suche einen Reifen, der im wesentlichen die positiven Eigenschaften des Gravelkings teilt (Breite, Rollverhalten auf Asphalt, Reserven abseits der Straße), ohne dabei permanent mit Steinchen zu werfen. Und direkt an die Fahrer oben genannter Alternativen, tritt jenes Phänomen bei diesen evtl. auch auf?
 
Mein Rambler wirft nicht wirklich viel mit Steinchen. Zumindest ist es mir noch nicht störend aufgefallen. Kenne das Phänomen eigentlich auch nur von ganz neuen Reifen....
 
Mein Rambler wirft nicht wirklich viel mit Steinchen. Zumindest ist es mir noch nicht störend aufgefallen. Kenne das Phänomen eigentlich auch nur von ganz neuen Reifen....

Danke für die Info, vom Rambler hätte ich diese Unart auch am wenigsten erwartet, hat er doch ein deutlich offeneres Profil, so dass sich da erst gar nichts festklemmen kann. Fragt sich nur, wie sich der Maxxis auf Asphalt verhält und wie breit er tatsächlich ausfällt, in diversen Reviews im Netz finden sich da recht unterschiedliche Angaben.
 
Danke für die Info, vom Rambler hätte ich diese Unart auch am wenigsten erwartet, hat er doch ein deutlich offeneres Profil, so dass sich da erst gar nichts festklemmen kann. Fragt sich nur, wie sich der Maxxis auf Asphalt verhält und wie breit er tatsächlich ausfällt, in diversen Reviews im Netz finden sich da recht unterschiedliche Angaben.

Sorry, ich war wohl ein bisschen unkonzentriert Gestern. Meinte eigentlich den Riddler. Mit dem habe ich bisher keine Probleme mit Kieseln feststellen können. Werde bei der nächsten Ausfahrt aber mal bewust drauf achten. Rollwiderstand auf Asphalt ist so, dass ich bequem Touren bis 200 km mit 70 - 80 % Asphaltanteil damit fahren kann. Fahre den Riddler 45c tubeless und mit ca. 3 Bar.
 
Danke euch. Dann wird es wohl der Riddler, war wegen des Volumens eh mein Favorit. Platz ist kein Problem, der Rahmen verträgt Reifen bis 50mm Breite.
 
Size really matters, Hutchinson Black Mamba 2.0" (127 tpi/RR Gummi) geht tubeless auf 2.0 bar bei >105 kg Gesamtgewicht und baut relativ schmall (52 mm auf 25 mm innenweite Felgen) aber das mehr an Komfort&Sicherheit&Spass hat mir die Compass Barlow Pass schnell vergessen lassen. Kein Steinchenwerfer.
 
Die waren probehalber schon mal drauf:

Black_Mamba.jpg


Waren mir aber schon fast zu fett und sahen auf 18c-Felgen auch nicht mehr wirklich gesund aus. Zudem wirkt die sehr dünne Karkasse äußerst verletzlich und potentiell pannenanfällig, ist mir für die hiesigen Bedingungen einfach zu riskant.
 

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OK, fuer mich ist der Black Mamba fast schon zu robust ;-) Aber warum nicht hinten den Gravelking drauf lassen und vorne den Soma Cazadero? Der ist mir zwar zu schmal aber baut tatsächlich 43 mm auf 19C und ist ein exzellenter Gravelreifen wenns mal öfter off road geht aber immer noch sehr schnell (und leise) on road. Von Panaracer produziert also die Karkasse ist top. Glaube auch nicht das es ein Dreckschleuder ist aber werde mal zur sicherheit nachfragen.
 
Ist sicherlich auch eine überlegenswerte Kombination, werde jetzt aber trotzdem erstmal den Riddler testen.

Noch mal zurück zur Dreckschleuder-Problematik des Gravelkings, die Ursache dafür ist relativ eindeutig. Die gleichmäßig angeordneten kleinen Blöcke nehmen Steinchen und anderen Unrat auf, klemmen diese ein und schleudern sie dann mit Schmackes wieder weg. In diversen englischsprachigen Reviews wird das mit "it eats the gravel" beschrieben, und genau so stellt sich das in der Praxis dann auch dar:

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GEnaus
Ist sicherlich auch eine überlegenswerte Kombination, werde jetzt aber trotzdem erstmal den Riddler testen.

Noch mal zurück zur Dreckschleuder-Problematik des Gravelkings, die Ursache dafür ist relativ eindeutig. Die gleichmäßig angeordneten kleinen Blöcke nehmen Steinchen und anderen Unrat auf, klemmen diese ein und schleudern sie dann mit Schmackes wieder weg. In diversen englischsprachigen Reviews wird das mit "it eats the gravel" beschrieben, und genau so stellt sich das in der Praxis dann auch dar:

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Genau das Phänomen hatte ich auch mit meinen neuen Gravelking SK 32mm - bei der Eroica 2017 auf über 200km mit 70% feinen Sand und Schotter bin ich richtig gesiebt worden. Der Grip war Spitze besonders an Steigungen, Unterrohr hatte ich zum Glück abgeklebt, aber in der Dunkelheit ohne Brille war heftig.
 
Ich hatte das Problem ebenfalls, fahre den Gravelking SK 43-622 jetzt seit 1100 km, und nach ungefähr 200 km habe ich darüber nachgedacht, ihn deswegen auszumustern. Seitdem ist es aber wesentlich weniger geworden, sodass es mir jetzt gar nicht mehr auffällt. Fahre die Reifen bei ca 2.5 bar tubeless bei knapp über 70 kg Fahrergewicht.
 
Meine Freundin hat den GK SK an ihrem Croix de Fer. Häufig fahre ich auf unseren Touren hinter ihr und lass sie das Tempo bestimmen (Doppeldeutig? Nööö!) Konsequenz: Ich darf Steinchen fressen und werde mit Dreck beworfen. Trotzdem ein toller Reifen!
 
Seid ihr noch zufrieden mit dem WTB Riddler? Ich überlege mir den auch zu kaufen, für längere Touren mit Schotterpisten und ganz selten leichtes Gelände.
 
Also ich kann zumindest einen Vergleich zwischen Maxxis Rambler und Michelin Power Gravel ziehen. Beide schmeißen nicht mit kleinen Steinen. Der Michelin ist etwas breiter - müsste genau messen, schätze 2 bis 3 mm. Der Michelin dämpft besser, vor allem weil er bei mir auch ein Bar weniger Druck verträgt. Er läuft definitiv leiser, lässt sich präziser steuern/lenken auf Straße und im Gelände. Und für mich entscheiden war, dass er spürbar! flotter auf Asphalt läuft.
 
Also ich kann zumindest einen Vergleich zwischen Maxxis Rambler und Michelin Power Gravel ziehen. Beide schmeißen nicht mit kleinen Steinen. Der Michelin ist etwas breiter - müsste genau messen, schätze 2 bis 3 mm. Der Michelin dämpft besser, vor allem weil er bei mir auch ein Bar weniger Druck verträgt. Er läuft definitiv leiser, lässt sich präziser steuern/lenken auf Straße und im Gelände. Und für mich entscheiden war, dass er spürbar! flotter auf Asphalt läuft.


Hast bezüglich tubeless Nutzung einen Vergleich?
 
Hast bezüglich tubeless Nutzung einen Vergleich?

Nein, leider habe ich da keine Erfahrungen. Meine Mavic A119 sind nicht Tubeless fähig und ich fahre relativ leichte Michelin A2 Schläuche.

War heute seit langen noch mal eine alte Asphalt Trainingsrunde unterwegs und ich muss sagen, dass die sich da wirklich gut anfühlen für so einen Reifen, der im Gelände meiner Meinung nach kaum Wünsche offen lasst. Mir gefällt einzig die Optik nicht so; was sich hingegen beim Fahren sofort relativiert - da sieht das Profil wieder chic aus.

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Danke


Von welchen Drücken bei welchem Körpergewicht ist denn bei dir eigentlich die Rede? Soviel Druck weniger fahren zu können als beim Maxxis klingt schon sehr spannend
 
Von welchen Drücken bei welchem Körpergewicht ist denn bei dir eigentlich die Rede? Soviel Druck weniger fahren zu können als beim Maxxis klingt schon sehr spannend

Also beim Michelin war die unterste Grenze 2 Bar und wenn ich neu aufpumpe, mache ich vorne 3 Bar und gut 3 hinten rein - mehr lohnt sich meiner Meinung nach nicht. Beim Maxxis Rambler sind das genau 1 Bar mehr, bzw. ab weniger als 3 Bar fängt er an zu schwimmen oder ist schon kurz vorm Durchschlagen. Und so ist der Michelin zwar sehr ähnlich von der Dämpfung zum Maxxis - vielleicht minimal besser -, aber mit 2 Bar z. B. über Singletrails mit dicken Wurzeln natürlich schon eine ganze Nummer besser. Gut, und das ganze zum Schluss - zur besseren Einordnung - mit leider einem Systemgewicht von gut 130 kg .. und nicht Schlauchlos.
 
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