Pinion, Gates, halbhoher Drehpunkt, Mullet, 170mm und eine Geometrie zum Spass haben...

Wer kann das schon beantworten ... Man müsste zwei bis auf die Schaltung identische Bikes miteinander vergleichend testfahren. Aber wer nur auf Effizienzverlust achtet, übersieht die anderen Gründe, die für Getriebeschaltungen sprechen.
 
Wie sieht es bei modernen Getriebeschaltungen aus? Merkt man im Vergleich zu einer herkömmlichen Schaltung einen spürbaren Effizienzverlust?
Die größten Unterschiede zu einer herkömmlichen Kettenschaltung sind für mich u.a. die schnellen Gangwechsel, die Möglichkeit im Stehen und ohne zu treten zu schalten, die gleichmäßigen Gangsprünge, die große Spreizung (600% bei den Pinion P1.12/C1.12) und die Wartungsarmut. Der Antritt mit Riemen ist direkter als mit Kette. Das Getriebe ist gekapselt, das heißt Staub, Matsch und Dreck sind ihm weitestgehend egal. Solange sich der Riemen und die Reifen drehen, ist Matsch kein Problem. Matsch, etc. auf der Riemenlauffläche wird in der Regel durch die Riemenscheibe durchgedrückt; jetzt im Herbst hängt hin und wieder mal ein Blatt drin, das ist aber in der Regel kein Problem. Problematisch wird's erst, wenn kleine Steinchen o.ä. auf der Riemenlauffläche sitzen, da kann der Riemen dann abspringen und das mag er gar nicht (am Hardtail mit verschiebbaren Ausfallenden ist das eher ein Problem als am Fully mit Riemenspanner). Wenn der Riemen dreckig ist, einfach nach der Tour mit klarem Wasser abspülen.

Die Pinion-Getriebe brauchen etwa 1000km bis sie eingefahren sind. Zu Beginn ist das, je nach Gang, schon eine Kaffeemühle, gibt sich aber mit der Zeit. Ich will nicht abstreiten, daß es Effizienzverluste gibt, für mich spielen die in der Praxis aber keine Rolle. Auf Tour kann man ganz normal mitfahren, wenn man hinterherhängt ist das vermutlich zum größten Teil der Tagesform geschuldet. ;-)

Was sich sehr positiv bemerkbar macht, ist das zentrale Gewicht. Das Rad liegt unglaublich ruhig auf'm Trail (das fiel mir insbesondere am Hardtail auf). Durch den Wegfall von Kassette und Schaltwerk ist die ungefederte Masse am Hinterrad geringer, d.h. der Hinterbau kann freier arbeiten.

Im Tech-Forum gibt's einen Thread mit Erfahrungen zu (Pinion-)Getrieben. Dort wurden schon fast alle Fragen erörtert und vermutlich erreichst Du nochmal mehr Leute wie hier. ;-)

Ende der Werbesendung. :awesome:
 
So.. heute war der Tag, wir sind die ersten Trails gefahren und wir sind baff... hatten gehofft dass es gut ist aber das hatten wir uns nicht erträumt. Draufsetzen und Gas geben. Klar die ersten Meter ist man vorsichtig, feuchter Trail mit Laub und Wurzeln aber nach ein paar Kurven war der Gashahn offen und ein blödes Grinsen im Gesicht. In Wurzelfeldern einfach voll reinhalten... das verschwindet einfach im Federweg aber wenn man will zieht man an der kleinsten Wurzel ab. Das Gewicht bemerkt man nicht.
Und diese Stille... ein klein wenig der DEG Freilauf und sonst nur die Reifen.
Bevor ich hier jetzt weiter wie ein Fanboy Trainee aus Marketing schreibe, werde ich jetzt mal ein Feierabendbierchen trinken und morgen gehts nochmal auf den Bock.
20251108_153723(1).jpg
 
Zuletzt bearbeitet:
Wir fanden die Möglichkeiten und das Konzept spannend sowie die Möglichkeiten die es bietet sehr interessant. Reduzierung der ungefederten Masse, Riemen, pflegeleicht, schalten wann immer man möchte etc.
Hatten auch einfach keinen Bock mehr auf Kettenschaltung. Damals wurden +200 Euro für ein mechanisches XO aufgerufen, von AXS Preisen will ich gar nicht reden und das ist mittelfristig neben Kette, Kassette und Kettenblatt ein Verschleißteil.
Dann kam dazu das es endlich Pinion ohne Drehgriff gab, das war für mich immer ein KO Kriterium.

IMG-20251108-WA0019.jpg
 
Wer kann das schon beantworten ... Man müsste zwei bis auf die Schaltung identische Bikes miteinander vergleichend testfahren. Aber wer nur auf Effizienzverlust achtet, übersieht die anderen Gründe, die für Getriebeschaltungen sprechen.
Ich hatte ja das " Vergnügen" vom Kavenz VHPG1 mit Pinion bzw. Effigear auf das normale Kavenz umzusteigen, indem ich einfach den Hauptrahmen getauscht habe. Grund war beim Pinion der Drehgriff (miese Ergonomie und mieses Schaltverhalten) und beim Effigear die unterirdische Qualität (das Mahlen hat wirklich heftige Vibrationen bis in die Pedale erzeugt). Und allgemein war der Kettenspanner beim VHPG1 auch noch eher fragwürdig. Nach dem Umbau auf Kettenschaltung habe ich eigentlich nichts vom Getriebe vermisst bzw. ist der Unterschied für mich persönlich nicht relevant. Hab aber auch eine leichte 11-fach Kassette und ein entsprechend leichteres Schaltwerk.
Trotzdem würde ich dieses Bike hier gerne kaufen, weil ich Getriebe nach wie vor einfach gut finde und das Teil hier auch einfach mega gut aussieht. Aber entscheidend ist am Ende für mich nicht der Antrieb sondern die Geometrie und die Kinematik, denn die entscheiden über die Fahrbarkeit bzw. den Wohlfühlfaktor.
Ich bin gespannt, was dieses Projekt am Ende für mich zu bieten hat, ich hoffe es wird was passendes dabei sein...
Wenn nicht, bleibt es natürlich trotzdem ein großartiges Unterfangen, an dem sicherlich viele ihre Freude haben werden, Hut ab.
 
Für mich ist die normale außenliegende Kettenschaltung einfach aus dem Mittelalter, Prinzip aus...keine Ahnung den Neunzigern mit immernoch den identischen Problemen. Mit Verschleiß kommt die Lautstärke, mega empfindlich gegen Schmutz und Beschädigungen, Schräglauf der Ketten absolute Katastrophe.

Ich vermisse das Getriebe bei jeder E-Bike Runde mit der Transmission, die läuft tadellos, aber Ersatzteile super teuer, nächster Punkt.

Ohne treten schalten zu können ist absoluter Benefit, wartungsfrei, zentrales Gewicht, klein klappern, für mich null Nachteile. Erst Recht nicht mehr in Zeiten wo man Rahmen viele Jahre fahren kann wenn man sich nicht vom Marketing 0,234 Grad steileren Sitzwinkel, neue fahre und endlich kettenstreben über 430mm als Revolution verkaufen lassen muss.
 
... Grund war beim Pinion der Drehgriff (miese Ergonomie und mieses Schaltverhalten) ...
Ich fahre seit 2001 ausschließlich Drehgriff und kam schon immer prima damit klar. So unterschiedlich sind die Geschmäcker. Die Drehgriffe all meiner Rohloff-Naben schalteten immer weicher und mit weniger Kraftaufwand. Der an meinem Zerode hakt trotz Neumontage der Schaltzüge direkt im Hause Zerode in NL immer noch. Vielleicht liegt es doch am Getriebe und nicht am Schaltgriff. Aber das ist mir weitestgehend egal, da ich ja grundsätzlich mit dem Drehgriffprinzip zufrieden bin. Ein kurzer Test der elektrischen Schifter auf dem Parkplatz vor dem Zerode-HQ in NL stellte mich nicht zufrieden, da mir die Schaltvorgänge etwas zeitraubender vorkamen als bei manueller Schaltung. Aber auch das ist bestimmt Gewöhnungssache. Fazit: wie schön, dass es mehrere Möglichkeiten gibt.
 
Interessant finde ich ja noch die mechanischen Triggerlösungen, die es ja inzwischen für das Pinion gibt. Würde für mich zumindest das Ergonomieproblem lösen. Stellt sich nur die Frage ob bei diesem Projekt noch eine Zugverlegung möglich ist.
 
Kenne jemanden der fährt solch eine Lösung. Wobei ich nicht verstehe warum man kein smart Shift will, das läuft...sorry aber einfach nur geil. Das macht so Spaß zu schalten, Akku hält länger als der Harz alt ist...

Drehgriff wäre auch nicht meins, ist aber in der kavenz/Pinion gravel Gemeinschaft wohl sehr beliebt, mach fundierten Parkplatztest schaltet das aber auch Butterweich (deutsche Markenbutter)
 
Getriebe wollte ich immer haben, shifter war mir egal. Halt nur seinerzeit zu teuer, schwer und wenige Rahmen wo es hätte eingebaut werden können. Muss aber auch sagen das ich nun einige Male schon neben Rädern stand wo die Soße komplett raus gelaufen war, der Riemen gerissen, sich irgendwas an der Mechanik verabschiedet hatte usw. Service war immer schnell und sehr fair. Aber halt auch mit Aufwand & total Ausfall verbunden, den ich dann an meiner 1 x 11 Schaltung halt nicht so habe. Sicher Einzelfälle, aber ich habe aus leidvoller Erfahrung irgendwie ein abo für solch Probleme. Kann aber auch alles mit der Gegend zusammenhängen, sandiger Boden, Fehlende Schutzplatten usw.

Finde dieses Rad einfach super sexy und altersbedingt fährt man mittlerweile ruhiger und auch bedeutend seltener (leider). Daher würde ich weiter Lotto spielen und versuchen meine Getriebe Angst zu überwinden 😁
 
Zuletzt bearbeitet:
Interessant finde ich ja noch die mechanischen Triggerlösungen, die es ja inzwischen für das Pinion gibt. Würde für mich zumindest das Ergonomieproblem lösen. Stellt sich nur die Frage ob bei diesem Projekt noch eine Zugverlegung möglich ist.
Gibt oder wird aber auch einen mechanischen Shifter von Pinion geben. Hab den mal im Stand geschaltet und fand den etwas weich irgendwie.
Glaub bei Pinion wäre ich auch für SmartShift!

Rad hatte ich in Bielefeld gesehen und fands auch sehr schickt! Würd ich mal gern testen!
 
Zurück