PlanetX - Kaffenback - Reiseradcrosser Version 2

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Guest
Hallo!

Seitdem ich mein 29er OnOne Singlespeed aufgebaut habe hat mich das Radaufbauvirus erwischt. Nach dem MTB soll nun mein Trekkingrad fällig werden. Aber ich fange von vorne an...

Vor etwa 3 Jahren musste ein neues Rad für den Arbeitsweg und für kleinere Touren her. Nach langem hin und her ist es ein "von-der-Stange" Giant Ligero CS1 mit Nabenschaltung und hydraulischen Felgenbremsen geworden. Das Rad hatte im ersten halben Jahr Probleme. Schutzbleche sind abgebrochen aufgrund von zuviel Hebel und Schwingung, die Rücklichtkontakte sind ständig abgebrochen weil das Schutzblech geschwungen hat, die Nabenschaltung hatte Probleme mit dem Hochschalten weil sich die Achsmuttern immerwieder von alleine gelöst haben und dadurch die Bowdenzugführung verkantet war. So schleppte es sich. Nebenbei baute ich mir ein starres Alltagsrennrad für den Arbeitsweg auf, das Giant fristete seine Zeit im Keller, wurde ab und an als Einkaufsrad mit Gepäcktaschen und bei Schlechtwetter bewegt. Kein schönes Leben. Vor kurzem kam noch das MTB, meine Gedanken waren dann das Fixie Alltagsradtauglich zu machen und den Trekker zu verkaufen.

Tage vergingen, Pläne wurden geschmiedet, ungefähre Verkaufspreise recherchiert. Beim Händler meines Vertrauens fragte ich nach was es etwa noch wert war, die Antwort frustete mich: "etwa 200-300Euro"!!! Das war für mich das Zeichen nie wieder ein fertiges Rad von der Stange zu kaufen, immenser Wertverlust, und am Ende hat man nicht das was man sich wirklich wünscht.

Ich verdrängte den Gedanken es zu verkaufen und plante einen Neuaufbau. Ansich fährt das Rad gut, aber dieses immense Gewicht, der schwergängige Alurahmen, und generell die Agilität ist - im Gegensatz zum leichten Fixie und MTB schlichtweg zum :heul:.

Nun kommt ihr ins Spiel, ich benötige Fachleute mit Informationen, ich denke da seid ihr die Besten. :daumen:

Folgendes stelle ich mir bei meinem Alltagsreiserad vor:

- Stahlrahmen und Gabel
- gute, wartungsarme Bremsen
- Nabenschaltung werde ich behalten
- Ösen und Gewinde für Gepäckträger und anderes Zubehör
- Rennlenker, oder Bullhorn
Folgende Konstellation habe ich mir bisher überlegt:

Rahmen
OnOne/PlanetX (Pompino/Kaffenback)
Nachteil: Pompino hat nur 120mm Einbaubreite, Kaffenback ist nicht in meiner Größe&Farbe lieferbar :(

Alternative: OnOne Pompetamine
Nachteil: keine Cantisockel, keine Sockeladapter möglich, nur Scheibenbremse möglich

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Bremsen

Am Giant sind Magura HS11 verbaut, die sind mir in Punkte Reiserad zu wartungsanfällig (ich habe dafür kein Werkzeug), werden verkauft. Sollen ersetzt werden durch...

- zwei Scheibenbremsen die ich noch im Keller habe (zwei Elixir1)
- für die Nexus-Schaltung muss dann ein 6Loch-Adapter her

Fürs Reiserad kann ich mir auch einen Rennlenker vorstellen, dann fällt die Hydraulikbremse flach. Alternative dazu wäre für mich eine schöne Canti-Bremse inkl. Rennradbremshebel. Dies habe ich schon bei vielen Rädern hier im Forum gesehen und finde das enorm schick.
Eine Avid BB7-Lösung wäre nett, sprengt aber bisher erstmal meine Kalkulation.

Kurzum: Magura HS11 austauschen, was macht Sinn? Rennlenker+Canti, oder normales Bullhorn+Canti/Avid-Elixir

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Schaltung

Eine Nexus 8Gang. Eigentlich hasse ich das Ding, aber auf der anderen Seite fährt es sich damit wartungsarm und komfortabel. Mit der richtigen Kettenblatt-Kombination kann man eine schöne Reisetrittfrequenz-Geschwindigkeitskombination erreichen, denk ich. Mein Hauptgang liegt zwischen 5 und 6. Bergab auchmal 7. Was mich stört: die 5 ist ab 24km/h zu leicht, die 6 dafür aber zu schwer, ich muss dann immer etwa 28km/h fahren damit sich die 6 bequem fährt. Macht auf Dauer mit dem schweren Bock keine Freude. :heul:

Was für Probleme ich habe:

- der Betrieb mit Scheibenbremsen erfordert einen Adapter, Kostenpunkt 49Eur
- für den Fall das ich mich für den Rennlenker entscheide benötige ich einen BarEndShifter von Jtek - Kostenpunkt 80$. Vorteil dieser Variante: weniger Kabelgestripp, cleanes Cockpit, Rennlenker. Und ein individuelles Rad. :daumen:


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Wie ihr seht habe ich mir Gedanken gemacht und stelle (leider) Ansprüche. Habt ihr Tips für mich? Was muss ich bei der Cantilever-Lösung beachten? Gibt es spezielle Hebel und Zubehör, NoGos?

Fährt jemand mit dem Jtek-BarEndShifter? Wie sind die Erfahrungen mit der Einstellerei? Gibt es noch Rahmenempfehlungen? Budgettechnisch sage ich mal 600EUR als Obergrenze für den kompletten Umbau.

Viele Grüße
Hannes





EDIT: Danke an alle hilfreichen Antworten, ich bin mir jetzt einig und der Bau kann beginnen! :daumen:
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Allerdings, wird wohl auch sehr auf Bikemarkt etc. hinauslaufen. Aber soll erstmal nicht das Geld im Vordergrund stehen, zuerst eine sinnvolle Vorstellung und Umsetzstrategie.
 
Ich finde die Entfaltung einer 1x10 Kettenschaltung für viele Situationen ausreichend (für meine persönlichen Verhältnisse sogar die meisten). Gefällt mir darum auch deutlich besser als meine Nexus. 600€ werden meiner Meinung nach nicht reichen, wenn schon allein 130€ für "überflüssige" Teile über den Jordan gehen. Aber das ist halt wie bei den Politikern: man setzt sich immer wieder eine rote Linie und spaziert dann gemütlich drüber hinweg.
 
Nexus kaputt wäre doof, ist aber auch eher selten. Gut gewartete Kettenschaltung geht auch eher selten defekt.

Die Scheibenbremsen lass ich vermutlich weg, läuft auf Seilzug und Canti hinaus. Für Kettenschaltung bräuchte ich einen neuen Lrs, eine Kasette, und Shifter. Schaltwerk hätt ich ein 9fach Slx. Braucht man für 1x9 eine Kettenführung?


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1x9/10 ist unproblematisch, Geräusche kommen meist vom Umwerfer, der in dem Fall nicht vorhanden ist. Aber ohne Kettenführung gehts leider nicht, wenn du nicht gerade in ein Narrow-wide-Kettenblatt (XX1-Style) investierst. Bei 2x7 hätte ich leichte Bedenken wegen der Teilebeschaffung. Wenn ich da nicht auf dem falschen Dampfer sitze, gibts da nur noch Sachen aus den unteren Gruppen.

Zum Rahmen: Bist du sicher bei dem Pompino? Der @FlowinFlo hat sich auch eins mit Nexus aufgebaut, scheint also zu gehen. Entweder du meldest dich mal bei ihm, oder er sagt selber mal hallo.
Eine Alternative könnte das Intec T8 sein: http://bike-x-perts.com/rahmen-set/trekking-rahmen-gabel-set/intec-t8-rahmen.html
Aber die Preise bei OnOne für Stahl sind (gerade bei BlowOut) unschlagbar.

Jetzt muss ich nochmal fragen, das wurde bisher nicht so ganz klar: hast du schon einen anständigen Nexus-LRS mit Felgen die Bremsflanken haben? In dem Fall würde ich auch dabei bleiben.
 
Ja, mein Trekkingrad hat einen gescheiten Nexus Lrs mit Bremsflanken. Das sind zur Zeit Hs11 montiert.

Mit Flo habe ich schon gesprochen, hat mir den Tip gegeben das ich mit einer 3fach Kurbel auf mittlere Position eine gute Linie hinbekomme. Der Pompino hat 120mm Einbaubreite, ist für dem aktuellen Lrs also zu eng. :( Das Pompetamine hat keine Cantisockel.


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Wenn´s um einen Neuaufbau inkl. Rahmen geht, finde ich eine Frage für dieses Anwendungsgebiet immer absolut zentral: 26 oder 28"!?
Davon ausgehend würde ich dann weitermachen, was Bremsen, Rahmen und Lenkerart angeht.

Wird dem Bike nicht zu viel zugemutet, dann sind Nabenschaltungen oder 1x9/10fach Lösungen ideal, wenn man einmal die richtige Übersetzung hat.


Ich bin gespannt, wie es weitergeht und gebe meinen Senf gern weiterhin (un)gefragt dazu! :)

Mein Tipp, wenn es RR-Lenker und mechanische Bremsen sein sollen: BB7 Road!
 
Trekking hat idR immer 28". Versuche viele Teile vom alten Rahmen zu verwenden. Rein gewichtstechnisch würden Cantis besser ins Konzept passen.

Trekkerbasis ist ein Giant Ligero Cs1 von 2011.


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Viele Reise - und Alltagsräder setzen aufgrund der besseren Teilebeschaffung in fernen Ländern und wegen der gutmütigeren Reifeneigenschaften voluminöser bewusst auf 26", daher meine Frage.
Wenn 28" damit gesetzt sind, kein Problem!

Ich muss ehrlich sagen, für Ganzjahresbenutzung im Sinne von Wartungsarmut kommen für mich nur noch Discs infrage.
Cantis halte ich für absolute Schönwetterbremsen im direkten Vergleich mit heutiger Technik - also nicht falsch verstehen!
 
Ich habe eben gelesen das man bei der Nexus8 als Rollerbrakevariante mit diversen Muttern auch schmale Hinterbauten bedienen kann. Ich forsche weiter.

edit: ist doch nur eine Bastellösung, nichts sinnvolles.

Den Rennlenker kann ich auch weglassen und ich schaue mich nach einem anderen um.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Ich möchte allen Beteiligten danken. Es ist jetzt ein Kaffenback Disc-Rahmenset geworden. Die ersten Kalkulationen und Teilegewichte belaufen sich auf 12,5Kg mit vorhandenem. Lässt sich aber noch auf etwa 11,5 senken durch andere Mäntel etc.

Es wird dazu sicherlich einen Aufbauthread geben. :) Bremsanlage wird die Avid Elixir1 aus dem Keller werden.
 
Wenn es am Ende doch um Geld geht kann ich nur sagen...selber bauen is teuer. Am Ende geht es halt doch um Details. Da kommst du mit nem fertigen Winter Angebot besser bei weg. N Freund hat sich gerade für glaube <700€ was fertiges mit Alfine 11 und Scheibe Hydr. geholt.

Zuerst wollte ich was günstiges für 500-600€. Hat mich alles nicht voll überzeugt. Dann dachte ich mir ich baue was günstiges für 800-1000€ auf. Mittlerweile bin ich mit Schloss, Regenhose, Tacho, Schutzblechen und all dem Kleinkram bei über 1800€. o_O

Nun da du dich schon entschieden hast, würde mich interessieren was am Ende bei rum kommt in Sachen Budget.

Gerade bei der Bremse hab ich mich verkalkuliert. Ich dachte mir, ach günstig, bb7 für <80€ im Set. Am Ende mit allen Materialien wie Kevlar und Teflon Zügen, Speed Dial Hebeln (die günstige Variante) bin ich beim Preis von ner guten hydraulischen gelandet.
 
ich glaube es geht ihm nicht nur ums budget sondern es nach seinen wünschen zusammenzustellen und der spass am aufbau.

kann ich sehr gut nachvollziehen!
 
@ DonUschi:

Mein Budget habe ich in Excel vorkalkuliert. Ich komme mit den 600€ für den Umbau hin. Wenn ich die Restteile noch losbekomme lande ich etwa bei 400-450€ an Ausgaben. Das ist - wie ich finde - wirklich okay.

Wie @shibby68 das schon richtig festgestellt hat geht es mir darum ein tourtaugliches Alltagsrad nach meinen Vorlieben zu bauen. Ich konnte in den letzten Jahren genug Erfahrung sammeln und weiss was ich möchte.

Das Giant Trekkingrad war ein Rad von der Stange wie du es beschrieben hast. Hydraulische Bremsen und allmöglichen Pipapo. Für jemanden der nichts anderes kennt ein tolles Rad, aber ich habe zwei weitere Räder im Keller stehen und mag deren Vorzüge sehr (Stahlrahmen, dünnrohrig, recht leicht), das möchte ich auch am Trekker haben.

Der Rahmen+Gabel ist übrigens auf dem Weg, ich konnte einen unverbauten Kaffenback in Bronze erhaschen. Wahrscheinlich einer der letzten, reine Glückssache das ich den von Privat erstanden habe. Für die Nexus8 kommt die Tage ein Cesur 6Loch Adapter. Eine Slx Kurbel mit HT2 liegt ebenfalls parat, konnte ich für 8€ kaufen, unglaublich.

Ein Slx Vorderrad ohne Nabendynamo gabs bei Ebay für 15€, einziger Nachteil ist die Centerlockaufnahme. Sobald alles hier ist gibts auch Bilder und weitere Infos!

Lg
radfan
 
Achja, Thema Budget: du darfst nicht vergessen das ich schon ein Trekkingrad habe und dessen Teile verwende, das spart auch nochmal Geld. Alleine die Nexus kostet schon ohne Hebel etwa 140€, die Bremsen hab ich auch im Keller, brauchen nur neue Beläge und neue Scheiben. :)
 
da bin ich sehr gespannt auf bilder und auch ob das budget am ende passt.
scheinst ja einen guten plan zu haben und die einkaufliste klingt sehr gut verhandelt.
viel spass beim aufbau!
 
Hallo!

Dann fang ich mal an und dokumentiere meinen Umbau.
Zu allererst möchte ich den Cesur-Bremsscheibenadapter vorstellen.
Wie der interessierte Fahrradfahrer weiß, gibt es erst mit der Shimano Alfine8 eine Centerlockaufnahme für Scheibenbremsen. Da ich allerdings meine Nexus 8 fahren möchte suchte ich eine Lösung. Gefunden bei Cesur.

Man bekommt ein schönes Edelstahldrehteil mit eingepresstem Lager und Mutter geliefert. Montage ist simple: Staubkappe der Nexus an der linken Seite abschrauben, ein Zahnkranz kommt zum Vorschein, den Cesur Adapter aufschrauben und mit den ausgefrästen Nuten (sieht man auf der Cesur-Seite) formschlüssig aufs Zahnrad schieben. Noch handfest anziehen und fertig. Schon hat meine eine gescheite 6-Loch Aufnahme an seiner Shimano Nexus. :daumen:
Allerdings wiegt das Ding mal eben 177g, nichts für Leichtbaufetischistem.

large_cesur-1.jpg


Mein Nexus 8 Hinterrad wiegt inklusive Adapter (Felge, Speichen, Nippel, Nabe) jetzt 2900g. Als Shifter kommt ein Shimano Rapidfire zum Einsatz, dieser bringt auch nochmal 150g auf die Waage. Mit allen Kleinteilen kommen schätzungsweise noch maximal 100g dazu. Macht dann ein Gesamtgewicht von 3150g fürs Hinterrad.

Das Giant Trekkingrad hatte ein 3N20-Shimano Laufrad verbaut. Leider ohne Discaufnahme und daher für mich unbrauchbar. Außerdem ist das Gewicht mit ca 1500g zuviel des Guten.

Im großen Auktionshaus konnte ich mit etwas Glück ein fast unbenutztes Shimano SLX-Laufrad mit Centerlock für schlappe 22.50Eur inkl. Versand ersteigern. Gestern kam das gute Stück an. Kein Höhenschlag, kein Seitenschlag, Lager werde ich nachfetten, optisch top in Schuss. Wichtig war mir die Discaufnahme.

Gewichtstechnisch liegt das Laufrad bei 1138g mit Schnellspanner. Falls jemand das obige Nabendynamo-Laufrad mit schwarzen Felgen sucht möge er sich bitte melden. Montiert wird es mit Muttern, kein Schnellspanner.

Am Dienstag sollte der Rahmen kommen, ich bin sehr gespannt wie er in real aussieht, dann gibts auch Fotos vom Aufbau. :daumen: Es ist zwar ein Winterprojekt, allerdings kribbeln mir die Finger wenn ich Fahrradteile zum verbauen habe.

Frage an die Experten: kann man diesen Centerlock-6Lochadapter empfehlen, oder ist die Klemmverbindung unbrauchbar?

Bis dahin also!
Hannes
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
investiere das Geld in eine neue Shimano Centerlock Scheibe im von dir gewünschten Durchmesser und verwende die Bremse einfach weiter.


gr.p
 
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