Praxistest Garmin Oregon 450 vs. Garmin 62st

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Hallo,

ich möchte hiermit einen kleinen Erfahrungswert schildern was den Praxistest angeht der beiden Gps Geräte Garmin Oregon 450 und dem Garmin 62st.
Das Oregon 450 mit einem Touchdisplay Grösse ca eines Smartphoneformats.
Das Garmin 62st mit Tastenbedienfeld Grösse ca eines Handyformats.
Auf den ersten Blick schlägt das Oregon klar das 62st, da das Display ein wenig länger und breiter ist und somit eine grössere ablesbarkeit bietet.
Beim 2 Blick sticht in der Praxis sofort das Manko heraus des Garmin Oregon 450.

Bildschirmschärfe, Helligkeit, Kontrast und Auflösung liegt das 62st klar vor dem Oregon.
Hier kann das Garmin Oregon 450 nicht mithalten.
Es gibt zwar Möglichkeiten das Oregon 450 mit einem externen Zusatzakku (Handy,Ipod,mp3 Batterybooster) zu verstärken und somit die Bildschirmhelligkeit zu erhöhen, jedoch halte ich es im täglichen Gebrauch im Gelände für untauglich.
Ich hatte gestern bei sehr wechselhaftem Wetter die ideale Möglichkeit beide Geräte bei Wind, Sonne und Regenschauern zu testen.
In allen Lichtlagen war das 62st klar besser, man konnte stets hell, kontrastreich und scharf das Display ablesen. Beim Oregon musste man oft das matte, unscharfe Bild in Kauf nehmen.
Beide Geräte waren mit einer Antireflexfolie beklebt beim Einsatz.

Als Mountainbiker bevorzuge ich natürlich eher Waldwege und Trails als Fahrradwege und Landstraßen.
Daher war ich gespannt auf meine diversen Karten die ich mir besorgt hatte.
Kartenwerke TOPO 2012 Süddeutschland DVD, OSM und OCMmtb per Download

Hier ein paar Foren für diverse kostenlose Kartenwerke :

http://www.sacki.de/page3/styled-32/styled-39/styled-33/index.html
http://www.wanderreitkarte.de/garmin_de.php
http://www.kleineisel.de/blogs/index.php/osmmap/
http://openmtbmap.org/de/

Ich persönlich fand im Gelände die Open Streetmaps am besten da die Darstellung am neutralsten war.
Auch war dadurch die Ablesbarkeit leichter, als bspws bei der TOPO 2012.
Die TOPO 2012 ist zwar sehr detailreich aber mir zu performance lastig wie auch störend bei der Ablesbarkeit.
Wenn ich eine Tour abfahre und ich muss mich bei einer Abfahrt schnell entscheiden welchen Abzweig ich nehme , ist es leichter eine Karte abzulesen die klar und übersichtlich dargestellt ist.

Die MTB Map hatte mir zuviele eingezeichnete Routen im Gelände die mich gestört haben.
Vielleicht gibt es Optionen diese zu deaktivieren ??? Das weiß ich nicht, wäre jedoch schön falls dies ginge, bei den OSM und OMtbs Maps.

Letzter Punkt meiner Schilderung ist das Thema Display.
Wie schon angedeutet hatte ich verschiedene Lichtverhältnisse bei dem wechselhaften Wetter.
In allen Punkten war das Garmin 62st klar und gut ablesbar das Oregon 450 war definitiv dunkler und schlechter abzulesen. Doch das erstaunliche Fazit war, das die schnelle Bedienbarkeit das zoomen in und aus der Karte heraus vieles wieder wett machte.
Das Garmin 62 st war mir zu träge und man muss genau hinschauen wenn man eine Taste bedienen will bei Vorgängen des Einzoomens oder Auszoomens.
Genau das sind die häufigsten Vorgänge beim Track nachfahren und hier hat das Oregon klar die Nase vorn. Man kann während der Fahrt ohne Probleme aufs Touchdisplay tippen und die jeweilige Funktion rasch auswählen, selbst beim ungenauen Tippen trifft man doch die gewünschte Funktion.

Aus diesem Grund war für mich persönlich trotz schlechterem Display das Oregon 450 das bessere Gerät auf einer Tour.
Ich konnte es schneller und leichter bedienen - während der Fahrt.
Auf Abfahrten war dies wichtig, denn jeder kennt das Problem 3 Abzweige zu spät reingezoomt und nach 40- 50m wieder umdrehen da man der falschen Linie auf der Karte gefolgt ist.
Da war das Oregon einfach schnell, da man viel einfacher auf dem Touchdisplay die gewünschte Funktion auswählen kann.
Gestern war eine Temperatur von max 15 C., daher zog ich meine Langfingerhandschuhe an, auch hier konnte ich tadellos das Oregon bedienen, das 62 st war aufgrund der kleinen Tasten mit Handschuhen umständlicher un Punkt Tastenbedienbarkeit. Fast unmöglich während der Fahrt.

Beide Geräte werden mit AA Batterien betrieben, hier war mein Eindruck das das 62st weit weniger Batterieleistung auf einer 10h Tour verbraucht hat wie das Oregon. (Display des Oregon hat klar den grösseren Stromverbrauch)
Hier ein guter Link um ein paar Einstellungen zu übernehmen um die Energieleistung zu optimieren.

http://www.navigation-professionell.de/pimp-my-garmin-oregon-wichtige-tipps-tricks/

Was die Sende u. Empfangsleistung der Gps Empfänger angeht so waren beide hier gleich, ich konnte keine Nachteile oder Abweichungen feststellen in Punkte GPS Genauigkeit.
Kompass und baro. Höhenmesser liefen ebenfalls bei beiden reibungslos ab.

Viel Spass beim selbst ausprobieren im Gelände.
Ich hoffe das mein Bericht ein wenig geholfen hat.

Gruss
 
TOP Bericht! Lob, Preis und Anerkennung! Sauber und verständlich geschrieben. So was habe ich gesucht!

Ich will mir eines der beiden Geräte kaufen und schwanke noch erheblich. Hatte den gleichen Gedanken, ob nicht das einfacher zu bedienende Touchdisplay des Oregon die schlechte Ablesbarkeit ggü. dem 62er wieder ausgleicht.

Klar muss man wohl die Bildschirmhelligkeit beim Oregon wesentlich mehr aufdrehen, um eine gute Lesbarkeit zu erreichen, aber die dann im Netz recherchierten Laufzeiten reichen mir eigentlich völlig aus.

Darüber hinaus ist das Oregon auch leichter und nicht so klobig wie das 62er.

Hat jemand im Forum vielleicht ähnliche oder andere Erfahrungen gemacht?

Vielen Dank für den Bericht mehrgrip!

Elbe1

P.S. Was hältst Du von der Freizeitkarte des T-Modells. Lohnt sich der Mehrpreis, um für den Notfall eine Karte im Europa-Ausland mit schlechter OSM-Abdeckung zu haben?
 
Hier sind noch ein paar interessante Links zu folgenden Themen:

Batteriepack extern Eigenbau:
http://www.naviboard.de/vb/showthread.php?t=36473

Praxisbeispiel Garmin Oregon 450 vs 62:
[nomedia="http://www.youtube.com/watch?v=dMzTbGWb-xY"]afleesbaarheid oregon vs gpsmap62 - YouTube[/nomedia]

Garmin Oregon 450 vs 550 Oregon
http://www.geoclub.de/viewtopic.php?f=7&t=61109

PS: @Elbe1 danke für dein Kompliment :) was deine Frage angeht zur Karte kann ich dir leider nichts sagen da ich sie nicht kenne. Allerdings sind die vielen Links mit Karten mit Sicherheit locker ausreichend für deine Zwecke vermute ich mal.
Was Kartenwerke von Europa angeht so muss man da eher zurückhaltend sein was die Erwartungen angeht, denn oft sind leider viele Karten ohne Wanderwege , geschweige denn das ein kartennetz auch gepflegt wird. Letztlich heißt es - ausprobieren im Gelände.

Grüsse an die Elbe
 
zu dem Video auf Youtube muss man fairerweise sagen
1: display ohne Anti Reflex Folie
2: Im Wald ist meist keine direkte Sonneneinstrahlung wie auf dem Video
 
dieser Link zeigt auch klar wie toll das 550 Modell ist

[nomedia="http://www.youtube.com/watch?v=OFdxBMvyH2Q&feature=related"]Garmin Oregon 550 GPS test - YouTube[/nomedia]
 
Das Kompliment hast Du Dir verdient!!! Wenn Du das gpsmap62st getestet hast, dann war zumindest die Europa-Freizeitkarte auf dem Gerät - dafür steht nämlich das t von st. Wahrscheinlich hast Du sie aber gar nicht wahrgenommen, da Du dann gleich Deine eigenen Karten aktiviert hast.

Das "Display-Video" bei Youtube hatte ich schon entdeckt/angesehen und habe bezüglich der Display-Ablesbarkeit eher zum 62er tendiert (wenn es nicht so klobig wäre....).

Elbe1
 
Hi,
ja so wars auch, wir hatten die openstreet, die openmtb und die topo 2012 pro getestet daher kann ich zu deiner angefragten Map leider nichts sagen.

Grüsse

PS: wenn dir die paar Euro Aufpreis egal sind, dann würde ich zum 550 raten. denke ich werde es mir auch bald mal anschaffen :)

Wie gesagt, ich war selbst erstaunt über mein Fazit am Schluss, aber letztlich war die Bedienbarkeit im Gelände das ausschlaggebende, das 62 war einfach zu umständlich.
Du weisst wie es ist man hat Flow ist auf einem schönen Trail, vorne sieht man einen Abzweig mit 3 Trails , mit dem Touchscreen tippe ich kurz an, und fahre weiter, das 62 muss ich schon genauer bedienen und muss abbremsen bzw mehr Konzentration dem Display widmen, was letztlich stört.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hi mehrgrip,

wieso 550? Der einzige Unterschied zum Oregon 450 ist doch nur die eingebaute Kamera oder habe ich da was auf der Garmin-Seite übersehen?

Ich habe gelesen, dass das Oregon immer etwas fummelig aus der Lenkerhalterung zu entfernen ist. Für ein Foto nehme ich dann lieber das Smartphone/Handy, was ich für einen Notfall mitnehme. Wenn man das Teil zum Wandern nimmt, aber sicherlich eine sehr gute Wahl.

Danke nochmal!

Gruß, Elbe1
 
http://www.geoclub.de/viewtopic.php?f=7&t=61109
soviel zum Thema Display. Habe den Artikel heute erst entdeckt. Angebl. sind in den 550 Modellen bessere Displays verbaut, was ja auch Sinn machen würde zwecks der Kamera mit 3,2MP. Die Bilder die ich gesehen habe, waren ganz ordentlich für eine Outdoorcam + navi.
Werde der Sache bald mal auf den Grund gehen.
Was die Halterung angeht, so hatte ich keine Probleme, einfach die Nase vorne leicht runter biegen und dann schiebst du es aus der Halterung raus, also ich weiß nicht was man da falsch machen kann. Übrigens war beim 62 die selbe Halterung auch im Lieferumfang.

Grüsse
 
Die Kamera im Oregon taugt für Schnappschüsse. Die Bildqualität ist nicht gut, aber auch nicht schlecht. Eine kleiner Fotoapparat macht weitaus bessere Bilder.
Ein Beispiel:
 
Man kann die Ablesbarkeit des Oregon erheblich verbessern, indem man das Typ-File der Karte verändert. Das ist zwar Fummelei, lohnt aber.
Tagsüber fahre ich immer völlig ohne Hintergrundbeleuchtung und kann immer gut erkennen, wo es lang geht.
Hier ein Beispiel.
 
Hi klasse, also die Bilder vom 550 sind absolut ausreichend finde ich, außerdem ist das 550 ja outdoortauglich, besser wie 2 Geräte bzw 3 mit handy durch die Gegend fahren.
Kannst du das mit der Fummelei nochmals näher beschreiben bitte?

Wie groß ist der Unterschied vom 450 zum 550 ? so wie auf dem Beispiel von mir
http://www.geoclub.de/viewtopic.php?f=7&t=61109
 
Jede Karte hat eine Datei mit der Endung .typ.
Da drin ist festgelegt, wie die Kartenelemente aussehen.
Mit Tools kann man diese Datei bearbeiten. Ich benutze dazu MapTK.
Alternativ kann man auch einen Online-Editor benutzen.

In meinen Karten sind die Waldwege so breit wie Straßen. Die Landschaften sind ganz hell, fast weiß. Die Wege habe ich so gezeichnet, dass sich Tracks davon sehr deutlich unterscheiden.
 
Oh jee das hört sich nach viel Zeitaufwand und Handarbeit an, denke ich nutz weiterhin die osm map

Danke aber für den Tipp
 
Hallo Reigi,
sieht ganz schmackhaft aus, wie sind deine Erfahrungen im Gelände.
Wie gut ist das Kartenmaterial was Wanderwege angeht ?

Grüsse und Danke für einen weiteren hilfreichen Link !
 
Unsere Gruppe nutzt deutlich mehrheitlich nur noch die Openfietsmap. In unserer Gegend gibt es z.B. ca. 70 Kilometer ausgeschilderte MTB-Runde. Die ist drauf. Auch die ausgeschilderte Radwege sind gekennzeichnet.
Für Wanderwege gibt es einen Hiking-Layer. Soweit ich das weiß, ist der aber nur zur Anzeige in Basecamp/Mapsource und ist auch nur mit etwas Arbeit zu installieren. Ist auch auf der Openfietsmap-Seite beschrieben. Da ich es aber nicht brauche, habe ich auch noch nicht probiert. Für Wanderwege nutze ich Lonvia's Weltwanderkarte. Dort kann man sich die Wanderwege als gpx runterladen.
 
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