Preise, Liefertermine und ein Blick in die Zukunft: Update von Commencal zur aktuellen Lage

Preise, Liefertermine und ein Blick in die Zukunft: Update von Commencal zur aktuellen Lage

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Insgesamt ist die Fahrrad-Industrie bislang sehr gut durch die Pandemie-Situation gekommen, doch schon jetzt sind einige Probleme abzusehen. Von diesen berichtet nun Commencal und liefert dabei einige interessante Details.

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Preise, Liefertermine und ein Blick in die Zukunft: Update von Commencal zur aktuellen Lage
 
Mal was ganz anderes, ich habe heute eine Mail vom Onlineshop erhalten mit der Info, dass der Liefertermin meines vor einem knappen Monat bestellten Shimano Schaltzugs sich erneut verschoben hat, auf den 05.02. :oops:. Ein Schaltzug, kein Trabbi, kein Sion, ein Schaltzug!
 
Naja irgendwann wird man ruhiger. Muss halt jeder für sich entscheiden. Ich hab jedes Jahr nen iPhone gekauft. Dauernd neue Räder aber versuche da auch etwas ruhiger zu werden. Wenn das jeder etwas macht würde sich das schon auch wieder nach unten regeln. Wenn man natürlich immer jedes Jahr sein Rad / Rahmen tauschen muss. Oder generell Rahmen für 4000,- Euro ohne zu zucken kauft (massenware) dann wird sich nichts ändern.

Grundsätzlich find ich die Preisentwicklung auch crazy und bin bei den Leuten hier, dass Senkungen irgendwo in der Lieferkette fast nie weitergegeben werden aber Erhöhungen hingegen schon.
Aktuell sieht es für mich so aus das die Hersteller einfach testen wie weit sie gehen können. Preise hoch. Komponenten ein Level tiefer. Der ganze ebike hype war sicher auch nicht förderlich. Da kauft jeder nen Rad wo er sonst nen Auto für kauft. Und die meisten davon haben keine Ahnung. NX Ausstattung für 6k.

Glaube irgendwo muss es mal knallen. Das die Hersteller mal auf ihrem kram sitzen bleiben zum Großteil.
danke
 
Ich kriege aus einer anderen Branche, welche auch fast annähernd zu 100% in Asien fertigt, so Einiges mit.

Problem 1: wir Europäer haben mit spätestens März panisch die Produktion runtergefahren (also weniger bestellt), weil unsere Kunden panisch gemeint haben, dass es um 30-50% weniger Umsatz geben wird, in diesem Jahr.

Problem 2: "ist doch nicht so schlimm", hat der Kunde dann im Sommer gesagt (mit "Kunde" meine ich so ziemlich alle im Automotive Bereich).

Problem 3: man hat das was im safety stock war natürlich sofort verkauft und hinkt jetzt wie blöd hinten nach. Man hat halt sein Risiko bzgl hoher Kosten in den Lagern klein gehalten.... Mit dem Effekt, dass das Ganze jetzt nicht mehr richtig hoch fährt.

Aus jeder Ecke kommt Druck. Die Kunden wollen binnen der üblichen 10-20 Wochen lead time. Der Lieferant schafft mit Ach und Krach 40 Wochen. Investieren traut sich trotzdem niemand...... Man hat es zu einem guten Teil strategisch verbockt. Ein paar wenige Firmen in einem ähnlichen Bereich haben einfach so weiter produziert, als gäbe es Covid nicht. Die haben in dem Bereich 2020 kaum an Umsatz eingebüßt und schleppend keinen so hohen Backlog mit nach 2021..... Deren Kunden bekommen ihr Zeug auch und die Qualität leider mangels Druck auch weniger.
 
"Aktuell sieht es für mich so aus das die Hersteller einfach testen wie weit sie gehen können. Preise hoch. Komponenten ein Level tiefer."

schön auf den punkt gebracht
 
Ich kriege aus einer anderen Branche, welche auch fast annähernd zu 100% in Asien fertigt, so Einiges mit.

Problem 1: wir Europäer haben mit spätestens März panisch die Produktion runtergefahren (also weniger bestellt), weil unsere Kunden panisch gemeint haben, dass es um 30-50% weniger Umsatz geben wird, in diesem Jahr.

Problem 2: "ist doch nicht so schlimm", hat der Kunde dann im Sommer gesagt (mit "Kunde" meine ich so ziemlich alle im Automotive Bereich).

Problem 3: man hat das was im safety stock war natürlich sofort verkauft und hinkt jetzt wie blöd hinten nach. Man hat halt sein Risiko bzgl hoher Kosten in den Lagern klein gehalten.... Mit dem Effekt, dass das Ganze jetzt nicht mehr richtig hoch fährt.

Aus jeder Ecke kommt Druck. Die Kunden wollen binnen der üblichen 10-20 Wochen lead time. Der Lieferant schafft mit Ach und Krach 40 Wochen. Investieren traut sich trotzdem niemand...... Man hat es zu einem guten Teil strategisch verbockt. Ein paar wenige Firmen in einem ähnlichen Bereich haben einfach so weiter produziert, als gäbe es Covid nicht. Die haben in dem Bereich 2020 kaum an Umsatz eingebüßt und schleppend keinen so hohen Backlog mit nach 2021..... Deren Kunden bekommen ihr Zeug auch und die Qualität leider mangels Druck auch weniger.
Du sprichst von der Automobilindustrie.... eine eigener komischer kleiner Kosmos!
Außenstehende werden diese Denke nie verstehen.

Wenn du mal in andere Branchen guckst (z.B. Bausektor), wirst du feststellen, obwohl größtenteils die elektronischen Komponenten von technischen Anlagen aus Asien kommen, hier kaum Verzögerungen dadurch entstanden sind. Und das obwohl die Auftragsbücher der Hersteller übervoll sind!
 
das beamtentum gehört schon lange abgeschafft und dass im öd in weiten teilen von arbeit nicht wirklich die rede sein kann, very true, aber die finanziellen umstände auch mit tarifvertrag sind bescheiden
Ich bin nicht im ÖD und halte auch nicht all zu viel von der Arbeitsmoral von so manchen Beamten mit denen ich zu tun hatte.

Bedenke aber, dass es einen guten Grund dafür gibt: jemand der gut verdient und dessen Job gesichert ist, ist weniger anfällig für Korruption und politischen Einfluss.
Dass man nicht jeden Sachbearbeiter, Lehrer etc, der eh nichts entscheiden kann, verbeamten muss hat man ja mittlerweile mitbekommen und macht das auch nicht mehr. Zumindest ist das in Ö seit gut zwei Jahrzehnten so.

Die Frage wie man im ÖD anreize schafft, damit da mehr weiter geht und sich nicht jeder 40% seiner Zeit darum kümmert sich abzusichern ist eine andere. Genau wie die Entlohnung, Versicherungsleistungen etc.

Aber das Beamtentum abzuschaffen ist vermutlich keine gute Lösung. Besser mehr Transparenz: grundsätzlich alle Entscheidungen und deren Grundlagen öffentlich zugängig machen. Dann kann man auch das Beamtentum verkleinern.
 
Ein paar wenige Firmen in einem ähnlichen Bereich haben einfach so weiter produziert, als gäbe es Covid nicht.

Da muss man schon differenzieren, finde ich. Dass dre Fahrradmarkt sich so entwickelt, hatte ich auch nicht erwartet. Ich hätte eher mit einem Einbruch gerechnet, weil das Ostergeschäft weg gefallen wäre.

Aber in anderen Bereichen, war es doch klar, dass COVID-19 keinen Einfluss auf den weiteren Verlauf hat, weil, hart ausgedrückt, nicht genug Menschen dran sterben und noch viel weniger im Erwerbsalter.
Wobei die Hygienevorschrift auch nicht außer Acht zu lassen sind. Die haben insbesondere in Asien die Produktion deutlich reduziert. Unsere Halbherzigkeit gibt es in Taiwan nämlich nicht. Dort weiß man, wie man mit einem Virus umzugehen hat.
 
Du sprichst von der Automobilindustrie.... eine eigener komischer kleiner Kosmos!
Außenstehende werden diese Denke nie verstehen.

Wenn du mal in andere Branchen guckst (z.B. Bausektor), wirst du feststellen, obwohl größtenteils die elektronischen Komponenten von technischen Anlagen aus Asien kommen, hier kaum Verzögerungen dadurch entstanden sind. Und das obwohl die Auftragsbücher der Hersteller übervoll sind!
Autoindustrie ist speziell ... die nutzen die Kurzarbeit heuer dazu aus die Kapazitäten runter zu fahren da es ohnehin ein Überangebot gab. Ohne Kurzarbeit wären die Kosten die Anlagen nicht auszunutzen zu hoch. So finanziert das der Steuerzahler. Dafür gab es noch nie so niedrige Rabatte wie derzeit.

Aber abgesehen davon haben viele Branchen derzeit Probleme in der Lieferkette. Zum Teil sicher selbstverschuldet. Geh doch mal zu einem Miele Händler und frag dort wie's mit der Lieferfähigkeit aussieht. Auf ein aktuelles Modell wurde mir letztens kein Angebot gegeben weil selbst für Ende Q2/21 kein Liefertermin zugesagt werden konnte.
Andere Marken scheinen da weniger Probleme zu haben.

Hängt halt alles auch damit zusammen mit wie vielen Beständen man arbeitet und wie schnell die Komponenten veralten.
Da ist die Bike Branche mit Großteils 1 Jahres Zyklus - zumindest wurde das den Kunden die letzten Jahre eingeredet dass jedes Jahr alles besser wird - sicher nicht gut aufgestellt. Würden die Komponenten längere Zyklen haben und nicht jedes Jahr die Farbe wechseln, könnte man größere Lager anlegen.

Klar hat auch die gesteigerte Nachfrage einen Einfluss. Und vielleicht war das auch genau das, dass das Fass zum überlaufen brachte. Wesentlicher sind aber aus meiner Sicht die kurzen Zyklen, vor allem bei SRAM/FOX/Shimano von denen sich keine Radmarke lösen kann.
 
2021 wird für viele Läden entscheidend, da im Gegensatz zu 2020 quasi keine Räder nachkommen. Eine Preissteigerung im aktuellen Rahmen halte ich jedoch teils für nicht vertretbar. Ich vermute eher, dass die enorme Nachfrage nicht bedient werden kann und sich daher der ein oder andere Hersteller etwas mehr Marge gönnt. Verkauft wird ja derzeit alles.
Lieferengpässe mag es geben, jedoch sicher nicht in dem Ausmaß.
Ich hoffe lediglich dass es 2021 noch Shimano Bremsbeläge gibt , das ist derzeit ja eine Katastrophe 😂
 
Autoindustrie ist speziell ... die nutzen die Kurzarbeit heuer dazu aus die Kapazitäten runter zu fahren da es ohnehin ein Überangebot gab. Ohne Kurzarbeit wären die Kosten die Anlagen nicht auszunutzen zu hoch. So finanziert das der Steuerzahler. Dafür gab es noch nie so niedrige Rabatte wie derzeit.

Aber abgesehen davon haben viele Branchen derzeit Probleme in der Lieferkette. Zum Teil sicher selbstverschuldet. Geh doch mal zu einem Miele Händler und frag dort wie's mit der Lieferfähigkeit aussieht. Auf ein aktuelles Modell wurde mir letztens kein Angebot gegeben weil selbst für Ende Q2/21 kein Liefertermin zugesagt werden konnte.
Andere Marken scheinen da weniger Probleme zu haben.

Hängt halt alles auch damit zusammen mit wie vielen Beständen man arbeitet und wie schnell die Komponenten veralten.
Da ist die Bike Branche mit Großteils 1 Jahres Zyklus - zumindest wurde das den Kunden die letzten Jahre eingeredet dass jedes Jahr alles besser wird - sicher nicht gut aufgestellt. Würden die Komponenten längere Zyklen haben und nicht jedes Jahr die Farbe wechseln, könnte man größere Lager anlegen.

Klar hat auch die gesteigerte Nachfrage einen Einfluss. Und vielleicht war das auch genau das, dass das Fass zum überlaufen brachte. Wesentlicher sind aber aus meiner Sicht die kurzen Zyklen, vor allem bei SRAM/FOX/Shimano von denen sich keine Radmarke lösen kann.

Welche Komponenten mit Großteil 1 Jahres Zyklus meinst Du? Mir fallen da spontan nur die Gabel- und Dämpferhersteller ein, die jedes Jahr neue oder überarbeitete Modelle vorstellen. Sram und Shimano haben in der Regel deutlich längere Produktzyklen von mehreren Jahren. Dass Bikehersteller für jedes Modelljahr die Lackierungen verändern halte ich jetzt auch nicht unbedingt für besonders verwerflich.
 
ich hab es zwar schon oft geschrieben aber wenn sich jemand aus aktuellem anlass verändern will, auf dem bau werden immer leute gesucht.

Und da kann man auch richtig Kohle verdienen.
In einer meiner Firmen (Kanalsanierung) gibt es zwei Vorarbeiter, Flüchtlinge aus dem Jugoslawienkrieg, beide ungelernt. Haben sich hochgearbeitet und verdienen jetzt 90k/a.
Biken aber beide nicht, also OT.

Aber vielleicht noch was zum Thema:
Kann sich noch wer erinnern, als es vor zwei bis 3 Jahren hieß, der Wechselkurs würde sich negativ für den Einkauf entwickeln, und das würde in absehbarer Zeit zu Preissteigerungen führen? Tja die absehbare Zeit ist jetzt. Und Corona kommt noch hinzu.
Rohstoffe sind definitiv teurer geworden, die Weltmarktpreise steigen für die Grundstoffe. Möglich dass sich da oft abgesprochen wird, aber manchmal funktioniert auch der Wettbewerb.

Und ich kann das Gerede wegen irgendwelcher Blasen nicht mehr hören. Natürlich ist das richtig, aber einen Zusammenbruch der Wirtschaft mit Massenarbeitslosigkeit will auch keiner. Also wird alles mit Kohle zugesch... Wäre auch scheißegal, wenn endlich mal alle davon profitieren würden. Irgendwann werden ein paar Nullen gestrichen, ein kurzes zucken, und das Leben geht weiter. Ich reg mich schon lang nicht mehr über die EZB et al. auf. Ich schau dass ich für mich vorsorge, meine Zeit sinnvoll nutze. Zugegeben, ich hatte in meinem Leben auch sehr sehr viel Glück, bei den Risiken die ich in jungen Jahren beruflich eingegangen bin. Andere haben es schwerer, leider.
 
Welche Komponenten mit Großteil 1 Jahres Zyklus meinst Du? Mir fallen da spontan nur die Gabel- und Dämpferhersteller ein, die jedes Jahr neue oder überarbeitete Modelle vorstellen. Sram und Shimano haben in der Regel deutlich längere Produktzyklen von mehreren Jahren. Dass Bikehersteller für jedes Modelljahr die Lackierungen verändern halte ich jetzt auch nicht unbedingt für besonders verwerflich.
RS gehört zu SRAM und auch bei den Schaltgruppen / Bremsen wird gefühlt jedes Jahr eine Gruppe überarbeitet.

Aber du magst recht haben - es mögen hauptsächlich die Gabeln und Dämpfer sein die jährlich neue Begehrlichkeiten wecken bzw. will halt niemand das "alte Zeug" am neuen Rad.

Der Wechsel von Farben wäre auch gar nicht das Problem, das könnte man sukzessive machen, auch während der Laufzeit eines Modells. Aber es betont derzeit eben dass ein Bike neuer und damit vermeidlich besser ist als das Vorjahres Modell.
Die meisten Rahmen laufen ja ohnehin mind. 2 Jahre. Würde man die nicht in Fernost Lackieren und vor assemblieren lassen gäbs damit auch, im Vergleich zu den Komponenten, weniger Probleme.

Das Thema wurde aber eh in anderen Threads schon breit getreten: ob man sich mit so kurzen Intervallen einen Gefallen tut. Völlig unabhängig von der aktuellen Situation. Damit ist die Bikebranche auch nicht alleine.
 
Wenn die Häfen so voll sind, warum dann nicht einfach per Flugzeug. Stehen doch gerade genug rum und bevor die Fluggesellschaften für's nixtun mit Staatlichen Geldern gefördert werden könnten die doch auch einfach auf Luftfracht umsteigen.

Tatsächlich läuft da dann vieles auch per LKW. Im Falle von Orbea weiß ich zB, das zu den von Commencal genannten Gründen noch dazu kam, das im Hafen von Bilbao gestreikt wurde:

https://www.nsa.com/bilbao-port-strikes-extended-until-09-december-2020/
Da wurde dann in Rotterdam entladen (wenn entladen wurde) und das Zeug per LKW nach Spanien verfrachtet.

Ja, war halt ein scheiss Jahr, was soll man machen. Mein Alma kommt nun uch frühestens im März (eigentlich Ende November). is halt so.
 
2020: warum sollen wir 10% Rabatt geben, wenn die Kunden den aufgerufenen UVP Preis ohne Murren zahlen?
Das ist das was ICH reel unter “der Markt regelt die Preise“ verstehe.
Also mein Orbea Händler hat mir auf das Occam und Alma dieses Jahr 10% gegeben. Auch wenn das Alma nicht mehr kommen wird vorm Frühjahr. Aber ja, ich hätte auch UVP gezahlt, er hats von sich aus gegeben.
 
Bin ganz verwundert, dass das ganze just in time Gedöhns grad nicht so ganz klappt. War 2020 irgendwas?? 🤔 Prosit und so, 2021 wird mega (muss!)! 🥳 🥳🥳
 
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