Hat ein Coil-Dämpfer mehr Abhängigkeit zum Hinterbau-Design als Luftdämpfer? So das es darauf ankommt, ob sie mit der Kennlinie harmonieren? Natürlich gibt es noch den Umstand, dass die Progression in manchen Rahmen für Coil zu gering wäre, aber das sollte mal außen vorgelassen sein.
Einige Luftdämpfer sind recht linear geworden mit jeder Menge Tüftelei in den Luftkammern. Das zeigt sich darin, dass flottere Fahrer oft einiges an Volumenspacern montieren müssen, um wieder die (für sie) notwendige Progression zu generieren. Hast du einen Rahmen der an sich progressiver ist, kannst du den schlecht linearer machen. Der würde dann natürlich gut mit einem Dämpfer ohne Progressionsanpassung (nach oben) gut funktionieren. Im "Cruise-Modus" auf dem Trail könnten sich aber manche darüber beklagen, dass sie den Federweg nicht ausnutzen.
Ist es denn nicht so, dass ein gewöhnlicher Aftermarket Coil-Shock an sich genauso allgemein passend für die "breite" Masse der Rahmen funktionieren sollte wie ein Aftermarket Luftdämpfer (ohne auf den Rahmen angepassten Tune durch die Hersteller)?
Stell dir zwei Fahrer vor.
@MSTRCHRS und ich sind beide 190 cm groß. Gewichtsunterschied knapp 30 kg. Wir können die Federhärte anpassen um dem Rechnung zu tragen. Die Dämpfung wird aber immer irgendwo standard sein. Seit Jahren führe ich Diskussionen mit Bikeherstellern, warum verschiedene Rahmengrößen nicht unterschiedliche Tunes in den Dämpfern haben. Also das man das nicht nur durch unterschiedliche "Federhärten" ausgleichen muss. Chris und ich müssten ebenfalls einen anderen Tune fahren, wenn wir nicht irgendwo Kompromisse eingehen wollen.
Wenn ich aus einem Meter ins Flat lande entstehen zwangsläufig andere Kräfte als bei einem Fahrer welcher leichter ist. Wenn man dann über ein externes Schräubchen die Dämpfung so erhöht, dass z.B. ein Shimstack vorgespannt wird, dann bekommt man damit auch zwangsläufig Nachteile bei den leichteren Schlägen. Bei einem Dämpfer hängen sehr viele Parameter voneinander ab. Optimal wäre natürlich immer ein Customtune direkt auf den jeweiligen Nutzer, dessen Gewicht und Fahrstil. Das ist aber in einer Massenfertigung (und vom Kunden angestrebten Preis) nicht machbar. So leben wir – oder diejenigen die am oberen oder unteren Ende des Durchschnittsgewichts liegen – immer mit Kompromissen. Push bietet für diese Leute ein exakt passendes Produkt.
Wann kommt der Formula Mod Test?
Wenn er fertig ist.
Dass hier der Dämpfer noch einmal abgestimmt werden musste (wurde), kann ich als Laie nicht nachvollziehen. Push hat in auf Fahrweise, Gewicht und Dämpfungskurve des Rades abgestimmt. Wenn dann die Gabel nicht dazu passt, dann ist doch der Dämpfer nicht daran Schuld.
Wenn man beschreibt wie man fährt, dann kann man sich dafür viel Mühe geben und seitenweise schildern wie man in eine Kurve reinfährt oder wie sehr man Landungen abfedert mit dem eigenen Körper usw. Letztendlich wird das nur ein Näherungswert sein. Im Text ist beschrieben, dass bei einem solchen (notwendigen) Re-Tune keine zusätzlichen Kosten anfallen. Das finde ich durchaus fair bei dem Preis.
Ich habe eine Frage zu den Geräuschen. Mein EXT ist doch schon deutlich hörbar beim Fahren. Das steht auch so im Beiheift und wird als "the sound of performance" propagiert. Wie verhält sich das beim Push?
@MSTRCHRS hat Erfahrung mit dem EXT. Der ist definitiv lauter als der Push, der mir beim Fahren eigentlich nicht sonderlich auffiel von der Geräuschentwicklung.
@Grinsekater: Sehr interessant und gut nachvollziehbar geschrieben, auch nicht so krass nerdig wie schon manch anderer Artikel
Dass es trotz exakter Kenntnis der Rahmenbedingungen nicht auf Anhieb mit dem Setup geklappt hat, zeigt glaube ich auch echt gut, wie schwierig ein wirklich passendes Setup ist. Könnte mir auch vorstellen, dass sich daraus noch ein interessanter Markt ergibt. Schließlich geben wir ja viel Kohle aus für die Räder und denn ganzen Kruscht und dann ist es oft doch nur so halb geil oder dauert ewig bis es wirklich passt.
Jedes Bike da draußen hat Potential zur Verbesserung beim Setup. Viele Anwender tun sich bereits mit dem normalen Setup von einem Luftfahrwerk oder auch nur dem Reifendruck oder der Einstellung beim Cockpit schwer.
Bei dem Aufwand frage ich mich ob man mit dem Formula Mod nicht direkt besser bedient ist. Man hat alles selber in der Hand, kann kurzerhand Änderungen vornehmen (lernt dabei auch noch was) & hat keine Einschränkungen bzgl. Bike oder Wiederverkauf.
Wird es einen Vergleich der beiden geben?
Formula bietet einen spannenden Ansatz. Gegenüber Push tauschen sie aber nur ein Bauteil. Push fast je nach Rahmeneigenheiten die kompletten Innereien an.
Das Firebird war für den Testzeitraum aus der Testflotte von Pivot ausgeliehen. Es ist in der Liste der möglichen Bikes für den ElevenSix enthalten. Selbst habe ich ein anderes Bike (Wreckoning) das mit seinem Einbaumaß von 216 mm zwischenzeitlich veraltet ist. Dort hätte ich dir einige Vergleiche ziehen können, weil natürlich auch jeder Hinterbau anders ist. Aktuell bin ich auf der Suche nach einem neuen Bike, in dem ich Metric-Dämpfer montieren kann. Dann kann ich wieder anfangen mehr Vergleiche zwischen Dämpfern zu ziehen. Generell – das hatte ich oben kurz angerissen – sind Dämpfertests nicht ganz einfach von der Logistik. Es gibt auch manche Hinterbauten, die eher mit speziellen Eigenheiten einer Marke gut funktionieren. Da ist es dann auch nicht ganz fair jeden Dämpfer reinzustecken. Wie gesagt – es ist komplex.
für diejenigen die wollen/können vermutlich schon. man könnte aber auch einen jade-x +2-3 federn kaufen und diesen ggf. zB bei mk abstimmen lassen. das restliche geld könnte man dann sinnvoll in anderes/weiteres equipment stecken. ich lege mich mal fest: das ergebnis wir defakto nicht wirklich schlechter sein!
Unpopuläre These: Egal wie viel Geld du in Tuning steckst, letztendlich ist und bleibt immer der Anwender das schwächste Glied in der Kette.