Quer durch Europa bis zum Nordkap und weiter…

Registriert
12. März 2002
Reaktionspunkte
445
Ort
Wien
Unsere Tour „23° Nordwärts“ oder Manche mögen’s kalt :)

Dieses Jahr im März war es soweit: Mit dem Radl von 48° nördlicher Breite auf 71°. Fast 9000 Kilometer, 23 Breitengrade und sieben Monate quer durch Europa bis ans Nordkap und danach noch weiter.

Auf unserem langen Weg nordwärts erlebten wir unter anderem einen Rahmenbruch, bewunderten unglaublich schöne Landschaften, begegneten Rentieren, Elchen, Papageitauchern und Walen aber auch Schwärmen blutsaugender Arthropodenarten, sahen die Mitternachtssonne und das über uns am Nachthimmel tanzende, geheimnisvolle Nordlicht und wir genossen die herzliche Gastfreundschaft der örtlichen Bevölkerung.

Das Alles und noch mehr gibt’s auf unserem Blog https://www.lightriders.info/pages/blog.php

Vor allem für Skandinavien-Interessierte sind die Informationen sicher hilfreich! Viel Spaß beim Lesen!

PS: Um unsere ganze Route zu sehen ist es vielleicht notwendig im InReach-Tab rechts oben auf „Alle Tracks zeigen“ zu klicken.
 
Ich habe noch ein paar Impressionen unserer Tour in den Norden zusammen gestellt. :)

Hier ist eine Übersicht über unsere Reiseroute:
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Hammer! Bin immer wieder überrascht, was man "um die Ecke" alles für geilen Kram/Landschaften erleben kann!
 
Was für eine großartige Route !!
Ich bin mehr als versucht, es selbst zu versuchen, bin mir aber nicht sicher, ob ich es tun soll.
Ich habe ein paar Fragen, ist die Route an sich gefährlich (ich reise alleine)? Welche Ersatzteile sollte ich mitnehmen, falls vorhanden? Sprechen die Leute in diesen Ländern Englisch?
Vielen Dank für Ihre Antworten,

Jozef
 
Hallo!

Vielen Dank dass dir unsere Route gefällt! Ich werde versuchen die Fragen zu beantworten.
Die Route ansich ist nicht wirklich gefährlich, wobei ich jetzt nicht weiß wie das genau gemeint ist. Wegen Kriminalität? Die skandinavischen Länder gehören bestimmt zu den sichersten Europas. Wir haben oft genug bei Cafés oder Supermärkten die vollbepackten Räder draußen stehen gelassen und es wurde nie etwas gestohlen. Vor allem in ländlicheren Gebieten ist das eher kein Problem, in größeren Städten kanns natürlich anders aussehen, aber davon gibts ja nicht wirklich viele. Offensichtliche Wertsachen, zB den Fotoapparat aus der fetten Kameratasche am Lenker oder das Handy haben wir aber immer mitgenommen.

Oder ist gemeint, ob man in eine alpine Notsituation geraten kann? Wir hatten ein Satellitenkommunikationsgerät mit uns (Iridium -> deckt auch Polgebiete ab!) und natürlich muss man immer für alle Wettersituationen gerüstet sein bzw. auch immer Essensvorrat für 2-3 Tage dabei haben wenn man mal entlegenere Gebiete durchquert.

Ersatzteile: In Norwegen habe ich oft gestaunt, weil auch 08/15 Sportgeschäfte in kleinen Ortschaften ein tolles Fahrrad-Ersatzteilsortiment hatten (kann aber auch von Ort zu Ort sehr unterschiedlich sein), zB Scheibenbremsbeläge sind in Norwegen kein Problem, wenn man nicht einen absoluten Exoten fährt. In Finnland schaut das wieder anders aus. Aber auch für unsere zwei kaputten Hinterräder haben wir es geschafft unterwegs Ersatz zu bekommen. Unsere gesamte Ersatzteilliste+ Werkzeug fürs Radl ist auch in unserem Blog aufgelistet (Beitrag 55). Wichtig ist auf jeden Fall eine ausreichende Anzahl an robusten Kabelbindern :D

Die Leute sprechen in der Regel sehr gut Englisch oder sogar Deutsch.
Ich hoffe, ich konnte soweit alles beantworten. Falls es noch Fragen gibt, einfach stellen :)
 
Hi araknoid,
super Tour und Respekt vor der Leistung. Musstet ihr viel auf Straßen fahren? Wie war der Verkehr und die Rücksichtnahme der Autofahrer?

Viele Grüße
 
Hallo!

Grundsätzlich haben wir versucht öffentliche Straßen so gut es geht zu vermeiden. Trotzdem kamen natürlich schon einige Straßenkilometer zusammen. Speziell in Norwegen an der Küste entlang, zB an der Helgelandsküste und in Lofoten. Dort gibt es oft keine Alternative. Der Autoverkehr hält sich aber meistens sehr in Grenzen und man hat die Straße für sich allein, außer man ist in Lofoten (Juli/August sehr viel Touristenverkehr) oder auf der E6 unterwegs. Im Landesinneren im Süden Norwegens gibt es doch einen Haufen Forststraßen, die wir wenn möglich auch gefahren sind.
In Norwegen sind die Autofahrer extem rücksichtsvoll was Radfahrer betrifft. Auch wenn die Straße leer ist wird zum Überholen komplett auf die andere Seite gewechselt bzw wird geduldig gewartet bis es eine Überholmöglichkeit gibt. Wir bekamen auch öfters Zeichen der Anerkennung zB ein Daumen hoch oder ein Winken vom entgegenkommenden Fahrer, in Österreich hab ich das noch nie erlebt :D

In Deutschland und Dänemark sind wir kaum auf öffentlichen Straßen gefahren sondern hauptsächlich Forstwege oder Radwege.
Im Norden Finnlands gibts keine Alternative zu Straße, dort ist aber auch sehr wenig Verkehr. Bezüglich Rücksichtnahme auf Radfahrer orientieren sich die Finnen eher an Mitteleuropa und nicht an ihren norwegischen Nachbarn ;) In Finnland gilt auch: Je näher an der Küste im Westen desto mehr Verkehr (laut den Einheimischen) deswegen haben wir uns dort eher nach Osten orientiert. Oft sind Nebenstraßen auch gar nicht asphaltiert (gilt auch für Norwegen), mit dem MTB aber kein Problem.

Fußwege sind in Skandinavien eher weniger fahrbar. Entweder verblockt, zu steil oder sumpfig oder eine Kombination davon. Vor allem nicht mit Gepäck, ohne Gepäck siehts vielleicht anders aus.
 
Hier gibts noch ein paar Zeitraffer-Videos von unserer Tour :)

Zeitraffervideo auf Senja.

Eine kurze "Nacht" Ende Juli nördlich des Polarkreises.

Die Flut kommt auf der Insel Lovund.

Im Norden Finnlands geht die Dämmerung in die Nacht über und das Nordlicht flackert auf.

Eine schnelle Fährfahrt in Norwegen :D
 
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