Ein mehr an Bikern bedingt überhaupt erst das Problem.
Während vor ein paar Jahren die Wälder von einzelnen Bikern befahren wurden, kommt es aktuell zu einer massiven Zunahme dieser, was gerade in der nähe von urbanen Ballungszentren zwangsläufig zu Problemen führen muss, da der flächenmäßig kleine Erholungsraum von unzähligen Akteuren (Bikern, Wanderer) geteilt werden muss.
Diese Problematik kann nur dadurch behoben werden in dem man die Wegnutzung teilt, in Wanderwege und Biketrails (wie auch sonst im öffentlichen Raum, in Radwege und Gehsteige).
Diese Lösung würde mir natürlich nicht gefallen, wäre aber wahrscheinlich der beste Weg um Konflikte auf Dauer zu umgehen.
Die zunehmende Popularität einer Sportart hat nun mal nicht nur Sonnenseiten!
Beste Grüße
Gibt es zu dem Thema belastbare Zahlen?
Ich kann den Eindruck nicht teilen. Vielleicht sind an besonders schönen Sommertagen, wenn die Wege trocken sind zusätzlich einige Innenstadt-MTBler im Wald unterwegs, aber aufs Jahr bezogen ist es ein gleichbleibender harter Kern, der den Sport intensiv betreibt. Und der hat nicht deutlich zugenommen.
Ich glaube viel mehr, dass die Fußgänger deutlich gestresster sind und auch deren Revieransprüche dadurch zugenommen haben. Mein Eindruck würde sich auch mit der Zunahme von "Seelischen Erkrankungen" decken. Wer sich dauerhaft überlastet fühlt, der wird sicherlich auch überreizt auf seine Umwelt reagieren und aus einer Mücke einen Elefanten machen.
Die Wege aufteilen und Radfahrer und Fußgänger trennen ist keine Lösung. Selbst die Städte erkennen das mittlerweile und legen neue Radstrecken wieder auf die gemeinsame Fahrbahn mit den Kfzs.
Auch Bikeparks sind keine Lösung. Ich möchte nicht im "Zoo" biken, sondern immer wieder neue Wege und Pfade in der Natur erkunden. Die Bikeparks sind zu Trainingszwecken sicherlich ein Gewinn, mehr aber auch nicht! Man stelle sich vor, die Fußgänger dürften nur noch in städtischen Parkanlagen und nicht mehr in den Wald.
Wir, die Radsportler (und ich schließe die Rennradler mit ein, da die meisten von uns beide Radarten nutzen) müssen dauerhaft und sachlich die Vorteile unserer Sportart in die breite Öffentlichkeit bringen.
Und neben den positiven Umweltaspekten sind das ganz besonders die gesundheitlichen Vorteile, die der Radsport bringen kann. Stressabbau, Kondition, Koordination, positives Körpergefühl, Abhärtung gegen das Wetter u.v.m.!
Ich glauben wir sind insgesamt auf einen guten Weg und die Diskussion zur 2m Regel hat uns eine noch nie dagewesene Aufmerksamkeit der Medien und Öffentlichkeit beschert.
Trotz des Ärgers über die Sturheit der Grünen in BW sollten wir dankbar für die uns gewährte Aufmerksamkeit sein.
Jedem, auch dem größten Bikegegner ist nun bewußt geworden, dass wir derart viele sind, und vor allem, dass wir ganz normale Menschen aus der Mitte der Gesellschaft sind und das ein dauerhafter Kampf gegen uns schon aufgrund unserer schieren "Übermacht" nur den eigenen "Untergang" bedeuten kann.
Dauerhaft wird es nur mit uns gehen, denn nach über 25 Jahren MTB Sport in unserem Land und auch unter dem Aspekt der immer stärker sichtbaren Schäden, die der KFZ- Verkehr verursacht, glaube ich nicht daran, dass das MTB wieder verschwinden wird.
Ganz im Gegenteil, mit der E-Bike-Welle wird nun auch eine bisher ausgeschlossene Gruppe von Radfahrern den Wald für sich aus einem neuen Blickwinkel entdecken und statt Sonntags mit dem Auto zum Waldparkplatz zu fahren, werden deren Gruppe zukünftig mit den E-Bike mit uns in den Wäldern um die Wette fahren und dadurch auch mehr Verständnis für unser Position erlangen.