[R]evision: Rocky Mountain Turbo

cleiende

Der alte Mann und das Rad
Registriert
27. November 2003
Reaktionspunkte
343
Ort
Taunidien
Guten Tag miteinander,

das kürzlich erworbene RM Turbo ist im Haus und bedarf einer Revision bevor es zurück auf die Strasse darf. Was ansteht ist hier eh fast jedem klar, es geht mir mehr um Anregungen zur Instandsetzung und Seltenheiten.

Noch kurz zum Zustand bei Lieferung:
Versandkarton: Ein grosser Karton, alles rein, keine Folie/Kartons o.ä.. Das geht mit geringem Aufwand deutlich besser und war dem sehr guten Zustand des Rades keinesfalls angemessen.
Optischer Zustand: Staubig, aber sehr gut erhalten. Ich gehe später mit ein paar Bildern darauf ein.
Technischer Zustand: "Schaltung müßte mal eingestellt werden". Ein Engländer würde dies als "to be economic with the truth" bezeichnen.
Das Rad kam mit durch straff gespannte Züge fixiertem Umwerfer und Schaltwerk, das hatte auch einen guten Grund: Die STIs waren komplett verharzt. Hier hat der Preis und die Tatsache, daß ich sie gangbar machen konnte, den Zorn gemildert.
Innenlager sitzt fest, ist aber in gutem Zustand.

Wie geht es weiter:
Rad ist zerlegt
Rahmen kriegt grad seine FluidFilm-Kur
Teile sind gesäubert worden.
Ersatzteile sind bestellt

Erste Maßnahme: STIs gangbar machen
Schaltzüge ablängen so daß man noch ca. 30cm dran hängen hat, da muss später noch dran gezogen werden um zu prüfen ob sauber durchgeschaltet wird. Nicht entfernen!
Dann abbauen und einen Moment abwarten, in dem die Dame des Hauses ausser Haus ist.
STIs in den Backofen, 70 Grad, ca. 2Std, dann sind sie schön gar und das verharzte Fett flüssig.
Raus damit (Tuch/Handschuhe wg Hitze), ab in die Werkstatt, Tuch drunter und ordentlich Bremsenreiniger durchjagen. Ich habe für die STIs diesmal 250ml gebraucht bis wieder glasklare Flüssigkeit rauslief.
Trocknen lassen, Funktion prüfen, ggfs nochmal ab in den Ofen und Reiniger rein.
Wenn die STIs wieder gut schalten ordentlich mit Silikonöl nachschmieren.


Zweite Maßnahme: Satteldecke neu befestigen, Sattel an leicht angescheuerten Stellen "aufhübschen"



Hier die erste Anregung: Solitaire Rapid Schwärze ist die erste Wahl was das Nachfärben leicht angerauhter Stellen angeht. Färbt aber auch so gut daß man das nicht verkleckern sollte.

Mehr in den nächsten Tagen. So long! :daumen:
 
:daumen:
Die Lederfarbe hab ich auch,schön mit einem Schwamm aufgetragen,wirkt sie Wunder.
Gruesse Markus
 
Erste Maßnahme: STIs gangbar machen
Schaltzüge ablängen so daß man noch ca. 30cm dran hängen hat, da muss später noch dran gezogen werden um zu prüfen ob sauber durchgeschaltet wird. Nicht entfernen!
Dann abbauen und einen Moment abwarten, in dem die Dame des Hauses ausser Haus ist.
STIs in den Backofen, 70 Grad, ca. 2Std, dann sind sie schön gar und das verharzte Fett flüssig.
Raus damit (Tuch/Handschuhe wg Hitze), ab in die Werkstatt, Tuch drunter und ordentlich Bremsenreiniger durchjagen. Ich habe für die STIs diesmal 250ml gebraucht bis wieder glasklare Flüssigkeit rauslief.
Trocknen lassen, Funktion prüfen, ggfs nochmal ab in den Ofen und Reiniger rein.
Wenn die STIs wieder gut schalten ordentlich mit Silikonöl nachschmieren.

Interessante Vorgehensweise. Wie applizierst Du das Silikonöl am Schluss? Spritze mit Kanüle, Spraydose...? Hab da auch 2 Kandidaten, die so eine Kur nötig hätten. Hast Du evtl. paar Bilder von der Aktion? Konkret würde mich interessieren, wie bzw. an welchen Stellen der Bremsenreiniger reingesprüht wird und an welche Stellen das Silikonöl reinappliziert wird.
 
Mit einer Zwinge für die Andere einen Stand bauen... muß man erst mal drauf kommen.:daumen:
 
Wie das Öl reinkommt?
Aus der Dose mit der schmalen Kanüle (ca. 10 cm lang)
Durch die Öffnungen die sich anbieten: Schlitz für die Schalthebel, von unten, bei den STIs geht es auch von oben, da ist ein Spalt unterm Deckel.
Bilder brauchts da nicht, wie ein Backofen incl. Rost, Küchenpapier und STIs aussieht kann man sich sicher vorstellen, oder? Bilder von den STIs kommen eh noch.

Wg FluidFilm:
Das macht auch bei Bauxit Sinn, Alu korrodiert ja auch.

---------

Mal das Update für heute:
Die Jungs von Rocky Mountain mögen ja ganz cool gewesen sein, aber sie waren waren sicher nicht die Schweißgötter per se.
Na, was fehlt hier?



Genau, da fehlt ein Loch im Sitzrohr an der Stelle, an der das Oberrohr angeschweisst ist. Macht man normalerweise rein um die Hitze beim Schweissen entweichen zu lassen, so durfte ich das beim Bund lernen. Das Ganze fehlt auch am Übergang der Sitzstreben, die sind auch unten zu.
Tja, angeblich einer der Gründe warum die alten Yetis ab und an vorzeitig das Zeitliche segnen.
Übrigens nicht nur die, mein 2004er GT IDXC 1.0 hat sich auch mit einem klassischen Hitzeriss verabschiedet.



Aber egal, das Rocky muss sich da ja nicht unbedingt einreihen.

So, mal sehen wann ich am Wochenende draussen einige Teile fotografieren kann.

So long!

Diesmal musste die Pentax K200 DSLR ran, die lässt sich besser manuell scharfstellen als die Sony NEX 5N. Oay,mit einem Macro-Objektiv wäre es noch besser geworden.
 
Zuletzt bearbeitet:
Wie das Öl reinkommt?
Aus der Dose mit der schmalen Kanüle (ca. 10 cm lang)
Durch die Öffnungen die sich anbieten: Schlitz für die Schalthebel, von unten, bei den STIs geht es auch von oben, da ist ein Spalt unterm Deckel.
Bilder brauchts da nicht, wie ein Backofen incl. Rost, Küchenpapier und STIs aussieht kann man sich sicher vorstellen, oder? Bilder von den STIs kommen eh noch.

OK, hast also "geflutet", wenn ich das so richtig interpretiere. Hätte ja sein können, dass Du sowohl Bremsenreiniger bzw. Silikonöl an definierte Stellen applizierst. Den Backofen kann ich mir schon vorstellen :D .
 
Es gibt zwar irgendwo, ich glaube sogar auf Papier bei mir, eine alte Anleitung aus der Tour wie man die Dinger auseinandernimmt, aber das wollte ich mir nicht geben. Das Risiko war mir zu hoch, dann lieber volle Pulle rein damit.
 
So langsam habe ich mich um den Flite herumgearbeitet. Wo die grossen Schraubzwingen nicht reinkommen helfen die kleinen Leimzwingen aus dem Laubsägekasten. Muss man aber kürzen, sonst passen sie nicht rein.




Und für die Nase des Flite braucht man eine Flasche Wein :lol:



Ach ja, das kleine Aluteil ist mein Spatel zum Auftragen des Klebers.


Der Rahmen sieht gespannt der Behandlung mit Liquid Glass entgegen.
 
bin gespannt wie´s weitergeht und wenn´s fertig ist machen wir mal ne Turboschnelle Runde zusammen...

Grüße RetroRocky
 
Während der Rahmen wartet und unter LiquidGlass verschwindet schonmal ein Einblick in die Teile. Die Ultegra 600 (6400) wurde wirklich lange gebaut und man findet auch heute noch jede Menge Teile der 8-fach Gruppe nagelneu.
In den 80ern hatte Campa ganz klar die Nase vorne was die Oberflächenbearbeitung anging, aber spätestens mit der 6400er Serie war die Shimano Mittelklasse auf Augenhöhe.

Die Bremsen, Bj 07 und 11 1995.




Bremsgummis waren auch noch dran, ob die Ersten weiß ich nicht, zumindest waren es die Passenden. Aber nach 17 Jahren sind die so hart, Ersatz liegt hinten. Wer die zwei Paar alte Gummis für den Wallhanger haben will meldet sich bitte per PN. Damit zu fahren rate ich Keinem.

 
Bevor man in die Eisen geht muss man erstmal auf Tempo kommen. Da sind diese Teile sehr hilfreich!









Sehr guter Zustand, nur 1 Macke vom Anlehnen/Hinlegen am Schaltwerk. Gerade die Schaltröllchen würden bei mir nach der Zeit anders aussehen.
 
Sodele, "Türchen des Tages"

Die Kurbel ist nicht ganz so makellos erhalten, aber hey, für knappe 15 Jahre und vielleicht 10 Jahre gefahren wenn ich mir die ausgehärteten Reifen ansehe ist das schonmal ganz gut.



Grosses Blatt war supergut, das kleine 38er von TA muss wohl ausgetauscht werden. Das hat in den Bergen des Nachbarlandes sehr viel aushalten müssen.

Hat eigentlich jemand die originalen PD-6402 von Shimano in ganz gut erhalten über? Ich habe silberne Look hier aber die Shimanos wären das I-Tüpfelchen.
 
Zurück
Oben Unten