Rahmenbau 1.0

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18. Juli 2013
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Anhang anzeigen 437879 Da Ihr ja schon gut vorgelegt habe, möchte ich mein Projekt auch einmal zum Besten geben.

Basis:
Giant Reign SX

Vorhaben:
Einen Rahmen mit ähnlicher Geometie ABER längerem Hinterbau sowie flacherem Lenkwinkel. FW 180/200, Stahlrahmen, X-12 Achse, tapered Steuerrohr, ISCG 05, Aufnahme für KeFü an der Kettenstrebe.

Aufbaugrundlagen:
eigene Rahmenlehre, WIG Genesis 200 AC/DC

Der Bau des ersten Rahmens soll zeigen, welche Probleme auftreten wenn der Aufbau ohne Fräse oder schweres Gerät durchgeführt wird. Zugekauft habe ich bis jetzt die Lager, die nackten Rohre sowie die Ausfallenden mit X-12 Achse.

(http://www.2soulscycles.com/index.php/de/store/fb/product/3-evo2-slider-ausfallenden-set)

Im Eigenbau sind gestern die Lagersitze für die Schwinge (oben dünn unten dick) entstanden. Wenn Freitag Abend Luft ist, wird der Heckrahmen geheftet. Bilder reiche ich dann nach.

Soooooo,

der vergangene Samstag wurde gut genutzt und der Heckrahmen für mein neues Bike ist fast fertig. Am Hauptrahmen werden die Giant Wippen auch weiter genutzt.



Habe mir eine „Rahmenlehre“ aus Itemprofilen und einigen Rohren gefertigt und den „geraden“ Giant Rahmen eingemessen. Danach kam der Hinterbau runter und der eigene Rahmen wurde aufgebaut. Bosch Kreuzlaser zur Winkelfindung.



Folgendes ist beim Rahmenbau zu beachten:

1mm Wandstärke bei Stahl ist mehr als ausreichend. Habe 1,6mm verwendet, was das Gewicht reichlich steigert…..logisch…

Absolut ALLE Teile AUF der Lehre fertig schweißen. Ich habe, so wie man es sonst bei Auspuffanlagen etc. macht, den Rahmen auf der Lehre gepunktet und anschließend auf dem Tisch durchgeschweißt. Danach war alles krumm und schief…….noch mal bitte

Falls noch jemand auf den Trichter kommt, das nachzumachen; VORHER den alten Rahmen eingehend vermessen !!! Fast alle Rahmen haben asymmetrische Kettenstreben und die Laufräder sind außermittig eingespeicht. Da bin ich glücklicherweise nicht reingefallen, da ich alle meine LRS selbst aufbaue und das „Problem“ so schon bekannt war.

Die Sliderplatten der Ausfallenden liegen NICHT in einer Flucht mit der Kante des Trägers. Da sind 2mm Versatz pro Seite drin. Das muss unbedingt mitgerechnet werden. Die innere Achsbreite beläuft sich damit auf 146mm. Wenn ihr die in der Hand haltet und euch diese Zeilen ins Gedächtnis ruft, wird das verständlich.

Für die WIG Schweißer unter uns: 1,6mm „gold“ Elektrode, 1mm Zusatzmaterial, Rampe mit 30 auf 75 A Anlauf über 2 sec, das Ganze mit ca.2 sec Nachgaßzeit



Das Bike war serienmäßig mal ein 170ger mit der 6,7 zoll Schwinge. Hat jetzt gemessene 208mm hinten. Bei solchen Umbauten den NEUEN Hinterbau so einrichten, dass die Hinterachse ein wenig UNTERHALB der alten Achse ansetzen. Durch den verlängerten Hinterbau wirkt ein anderes (höheres) Moment auf die Wippe was bei gleicher Feder zu einem tieferen Tretlager führen würde. Eine kinematische Zeichnung / Skizze einfach kurz die Werkbank gekritzelt und siehe da: bei 5cm Verlängerung muss die Achse 0,8mm hoch damit die Hälfte des Federwegsplus im SAG verschwindet.

Es bietet sich an, erst die Außenstreben zu schweißen und dann die Versteifung orthogonal zur Fahrtrichtung einzusetzen. Damit kann man noch ein wenig Verzug kompensieren.

Die Führungen für die Leitungen kauft man am besten bei Reset Racing. Die schweißen sich traumhaft. Genauso die Rohre. Die Slider von 2SoulsCycles sind unsauber gearbeitet. An den Enden muss der Grad abgeschliffen werden und die Achsen passen auf der Bremsseite aufgrund der Lackierung nicht vernünftig. Leider gibt es keinen anderen mir bekannten Lieferanten für diese Teile.



Wenn Ihr Fullys als Mehrgelenker baut, fertigt euch die Lagersitze in einem übertriebenen Untermaß und presst mit Gewalt die Lager ein die ihr „opfern“ wollt. Dann am besten die Drehpunkte einmessen und die Rohre dazwischen schweißen. Die Lager brennen beim Schweißen natürlich gnadenlos aus. ABER: Das Ganze ist super gerade! Habe mich selbst gewundert. Danach die verbranten Lager raus und die guten rein. Dann passt auch der Sitz in H7 und alles ist Spannungsfrei.



To do: morgen mal n Wenig springen

Teile für den Hauptrahmen bestellen

Lager auspressen und Sitz fertig behandeln

Untere Querstrebe einsetzen (sieht ohne irgendwie nackt aus)

Skizzen für die in die Kettenstrebe zu integrierende KeFü machen

Hauptrahmen entwerfen; ca. 64-65 % Lenkwinkel und Coladose

31,6mm Sitzrohr mit Steathführung, das ganze ohne Knick und weiter nach hinten gekippt

ISCG 03 und 05 in Einem (wahrscheinlich über Langlöcher)

Schweißnähte putzen (sehen schrecklich aus aufgrund des ständigen Absetzens. Bei meiner Lehre kann ich nix durchschweisen oder bin einfach zu blöd.



Das ganze Bike soll mal wie mein 901 ein Bike für alles sein. Von den Alpen bis zum schweren Parkeinsatz muss das alles können. Bitte nicht nach dem Gewicht fragen. Ist das Bike zu schwer sind die Beine zu schwach „





Sobald der Hauptrahmen angefangen wird, gibt’s wieder n Update. Bis dahin auf Bald im Wald !!

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deswegen lötet man diese rahmen auch am übergang. eine schweissnaht ist zu "dünn" und belastet das material aufs äusserste. bei den dünnwandigen rohren hätte ich da bedenken, zumal auch wegen der kerbwirkung.

wenn das ordentlich gelötet ist und die übergänge auch sauber verschliffen sind hat man wesentlich mehr fläche die das rohr umschliesst und zudem ist keine/kaum kerbwirkung da die das rohr belasten könnte.


das ist aber alles nur graue theorie, aber warum soll es bei einem rahmen anders sein als bei anderen dynamisch belasteten bauteilen.

Ich wollte das gestern nicht so krass schreiben wie @Dr.Hossa ... ich würde aber (so wie es im Moment auf dem Foto auf mich wirkt) den Rahmen irgendwo mittig durchflexen und genau mit den Stücken dann Probeschweißungen machen. Du willst ja vermutlich mit dem Ding nicht nur auf breiten Wegen "rollen". Und da wäre mir mein Hals zum "austesten" zu schade. :love:

Wegen deiner 3 Schweißnähte: Grundsätzlich "muss" kein Mensch eine 2. oder 3. Schweißnaht wegen der Festigkeit am Fahrradrahmen machen. Einige Rahmenbauer legen aus optischen Gründen eine zweite Naht über die Erste.

Ich nutze zum Beispiel die von Dr.Hossa angegebene Adresse und bestelle dann für die Hauptrahmenrohre Material mit 0.035", also 0.88mm Wandstärke. Kettensttreben je nach Ausführung auch schon mal 1.2mm und Sitzstreben 0.7mm.
Gerade beim ersten Rahmen würde ich nicht zu sehr auf`s Gewicht der Rohre achten... du hast ja sicherlich jetzt auch schon so viel Schweißzusatz eingebracht, dass das geringere Rohrsatzgewicht gegenüber dem eines unkonifizierten verspielt ist.

Und nochmal: Mach doch bitte nen neuen Faden für dein Projekt! :aufreg:
Zum Einen hätte es sich jetzt schon gelohnt und zum Anderen ist der Faden hier nicht mit einem Projekt "vollgemüllt"

Also hau rein und lass uns daran teilhaben! :bier: :love:
 
Auf Anraten einiger fachkundigen User habe ich nun den Hauptrahmen gabgeändert und ein 42,5 x 2mm Unterrohr eingesetzt. Das Oberrohr wird auf 31 x 1,5mm umgebaut. Ober und Unterrohr werden mit einem Keil verbunden und unter das Oberrohr kommt ein Dreieck. Alles in
CrMo Stahl.

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GUTER MANN! :daumen:
Hättest du das Unterrohr jetzt in Ø 38mm gemacht, hätte ich dir das auch im Radius 165mm biegen können.
Hier hast du aber jetzt "Fleisch" zum Arbeiten und du musst nicht gleich beim ersten Drop ein Stoßgebet auf den Trail schicken bevor du dann nach kommst... :i2:
 
GUTER MANN! :daumen:
Hättest du das Unterrohr jetzt in Ø 38mm gemacht, hätte ich dir das auch im Radius 165mm biegen können.
Hier hast du aber jetzt "Fleisch" zum Arbeiten und du musst nicht gleich beim ersten Drop ein Stoßgebet auf den Trail schicken bevor du dann nach kommst... :i2:

Oh echt... kannst Du und bist willig?
Gut zu wissen!
 
Ober und Unterrohr werden mit einem Keil verbunden und unter das Oberrohr kommt ein Dreieck. Alles in
CrMo Stahl.
Anhang anzeigen 441582

Servus,

wenn du mit den Dreiecken Gussets meinst, dann sei vorsichtig und überlege dir eine gute Schweißreihenfolge,
sonst bewirkst du nicht den gewünschten Effekt der Stärkung des Rahmens, sondern erzeugst Eigenspannungen
in dem Konstrukt die zu Rissen führen können und mit mehr Verzug kannst du auch Pech haben.
Bei den neuen Wandstärken halte ich Gussets ohnehin für Overkill.
Das neue UR schaut gut aus.
Möchtest du nicht doch nähere Bilder von den Nähten machen, dann
könnte man dir evtl. Tips geben.

Gruß, Thom.
 
Ja und nein... ich habe einen "Hollandbieger" etwas umgebaut... für kleinere Rohre nutze ich das mit einer Vorrichtung mit Mandrel; dickere mit einem Gleitstück und anders angeordneter Anpressrolle und erkaltetem Wasser :mad: deswegen auch die eingeschränkte Länge... meine Gefriertruhe lässt nicht mehr zu.
Die Originallösung von dem Ding funktioniert überhaupt nicht... :mexican:



bisschen ausführlicher kannst du das auch hier gucken... oder eben im Flickr-Album

http://www.mtb-news.de/forum/t/29-handgemacht-fuern-sven.747014/

Greets
 
Welchen BB-Drop hat das Rad denn? Sieht fast so aus, als würdest du bei Ausnutzung des Federwegs aufsetzen.

Grüße
André
 
32mm kommt schon hin, denke ich... das ist ja die Tretlagerabsenkung. Ich war mal von 40mm ausgegangen und habe mir mal ein Spässchen gemacht... :D



kann man das fahrn so?... aussehen tut das wie 50°; "gemessen" dürfte es ein Steuerrohrwinkel von rund 62° sein

 
bei angenommener Einfederung von 160mm am Heck, sollte das Pedal in vertikaler Richtung schon 50mm im Boden einschlagen... >:(

 
Schöne Zeichnungen !!

Bin heute ne große Runde mit ordentlich Federwegausnutzung gefahren. Geo ist prima geworden. UND es setzt nichts auf bei horizontaler Pedalstellung. Bei meinem Liteville 901 letze ich weit vor der Federwegsgrenze auf, wenn ich mein Pedal einseitig runter mache. Aber wer springt den so ?!?!?!? Ist doch in der Praxis vollkommen egal.

Nur muss da n Vorbau mit Kröpfung rauf, das geht nach 5-6h in die Handgelenke.
 
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