RetroRider, da stimmt aber einiges nicht.
Lohndumping: Die AFD will die Mindestlöhne beibehalten. Das ist eigentlich ein Widerspruch zu ihrem Anspruch "wirtschaftsliberal" zu sein. Aber gut, das ist wirklich mal Populismus. Denn Mindestlöhne sind langfristig ineffektiv und sogar schädlich. Der Reallohn sinkt durch Preissteigerungen wieder auf das gleiche Niveau wie vor der Einführung und gleichzeitig steigt die strukturelle Arbeitslosenquote. Da das aber das Ergebnis eines Anpassungsprozesses ist, kann ein Mindestlohn zumindest mittelfristig helfen. Die AFD will eine "aktivierende Grundsicherung", eine etwas komische Variante des bedingungslosen Grundeinkommens. Das Prinzip: Jeder kriegt ein Grundeinkommen (in Finnland waren z. B. mal 800 € im Gespräch). Jeden Euro den du dazu verdienst ist deiner. Damit lohnen sich für
Arbeitslose auch Minijobs. Es stellt sich nicht mehr die Frage "Lohnt sich diese Arbeit überhaupt im Vergleich zur Stütze". JEDER Professor in meinem Studium hat es als fast schon kriminell dumm dargestellt, dass dieses Prinzip nicht schon längst in der Politik angewendet wird.
Steuergeschenke siehst du vermutlich darin, das sie Vermögens- und Erbschaftssteuer abschaffen will. Da bin ich selbst hin un her gerissen. Da vieles was Vermögen wurde ja mal Einkommen war, wurde es auch damit schon besteuert. Ist also eigentlich "nicht fair". Da die Vermögenssteuer aber vor allem Reiche Leute trifft und wir Deutschen allgemein beschissen sparen, bin ich eher dafür die zu behalten.