Reifen platt - was nun?

Registriert
29. Mai 2016
Reaktionspunkte
1
Hallo zusammen,

die erfahrenen Dreckradler werden vermutlich darüber lachen, aber mir geht es gerade so. Seit 30 Jahren habe ich keinen Platten mehr gehabt und weiß gerade echt nicht den richtigen Weg.

Ich wollte Abwechslung zum Straßenrenner und habe mir vor vier Wochen zum Einstieg ins Dreckradeln ein Bulls Copperhead 3 gekauft. Gestern war der Vorderreifen platt, ich kann keine Beschädigung am Reifen (Schwalbe Rocket Ron Light Skin) erkennen. Ehrlicherweise habe ich mich noch nie mit Tubeless beschäftigt, insofern gehe ich einfach mal davon aus, dass ich vermutlich noch einen Schlauch drunter habe. Vor 30 Jahren konnte ich den Mantel noch beherzt mit den Fingern von der Felge hebeln, gefühlt bewegt sich das Teil gerade gar nicht.

Ich bin gerade schwer enttäuscht. Mein armes Bike, auf das ich mich Monate gefreut habe und mir vier schöne Touren mit meiner Frau beschert hat, steht krank in der Garage.

Also: was tun? Habe ich überhaupt noch einen Schlauch? Flickt man heutzutage noch wie früher (die älteren kennen noch die grünen TipTop-Kästchen)? Kippe ich jetzt einfach Dichtmittel rein? Wechsel ich vielleicht sogar besser direkt den Mantel?

Danke für Eure Hilfe im Voraus!
 
Vielen Dank, die Frage ist absolut ernst gemeint. Wobei ich des Flickens grundsätzlich mächtig bin. Mir geht es in erster Linie um die Frage, welcher Weg der richtige ist.
 
Es gibt Reifen die sitzen recht stramm auf der Felge, die bekommt man dann von Hand nicht runter.
Dafür gibt es Reifenheber,. Meist im Paar, kosten ca. 5€ oder so.
Nutze ich auch regelmäßig und damit wird es einfach.
Flicken gibt es heutzutage auch schon als selbstklebende Ausführung, z.B. von Toppeak, Lezyne, aber auch anderen.
Nutze ich nur noch, keine Schmierei mit Klebertube etc...

Gruß Torsten

via mobile Simbüchse!
 
Das Rad ist bestimmt ab Werk nicht Tubeless sondern mit Schlauch ausgeliefert.
Die Reparatur mit dem grünen Rema TipTop klappt nach wie vor einwandfrei.
Der Reifen wird im Moment noch recht satt im Felgenhorn drin sein, auch wenn die Luft bereits raus ist. Also von Hand den Reifen zur Felgenmitte aus dem Horn heraus drücken, dann einseitig zur Not mit Reifenheber übers Felgenhorn nach außen ziehen und dann den Schlauch raus fischen. Schlauch flicken, Reifen + Felge nach Fremdkörper absuchen + ggf entfernen. Schlauch wieder rein, Reifen wieder auf die Felge, Luft drauf. Fertig.
 
Die selbstklebenden Flicken sollen nix taugen.
Von Tip Top gibt's ein Flickset, wo 2 Reifenheber dabei sind. Der Reifenwulst lässt sich besser über den Felgenrand ziehen, wenn man ihn an allen anderen Stellen in die Felgenmitte drückt, wo der Durchmesser kleiner ist.
Da das Vulkanisiermittel nicht bei Kälte funktioniert, hab ich zusätzlich einen Ersatzschlauch dabei.
Da der Rollwiderstand vorne nicht so stark spürbar ist, fahre ich nur hinten die im MTB-Bereich üblichen dünnwandigen Reifen, und vorne pannensichere Reifen. So ein Druckverlust am Vorderrad kann ja auch gefährlich werden.
 
Ach ja, sicherheitshalber schreib ich's zum 1000. Mal: Der vernünftige Druckbereich hängt von der Reifenbreite ab. Tragkraft = Druck * Aufstandsfläche. Bei 50-60mm breiten Reifen und Tour-Einsatz ist 2 bar das MAXIMUM. Die Federgabel pumpt man ja auch nicht doppelt so hart wie nötig auf.
 
Die selbstklebenden hab ich einmal gekauft. Und dann auch einmal auf einer Tour verwendet, sie hielten aber nicht lange dicht. Bin dann wieder bei TipTop gelandet.
 
Hi

wenn du den Schlauch ein klein wenig aufpumpst, sodass er gerade! seine Form annimmt, läßt er sich super montieren. Den Reifen mit einer Flanke auf die Felge dann den Schlauch rein, andere Reifenflanke auf die Felge. Hat den Vorteil, dass die Gefahr den Schlauch zwischen Reifen und Felge zu klemmen gegen Null geht.

Gruß Wufde
 
Info am Rande: Ich hatte schon verschiedene Selbstklebeflicken. Dabei waren welche, die taugten absolut gar nichts, und welche, die waren echt hervorragend. Meistens hat man das direkt beim aufkleben schon gemerkt. Leider kann ich keine Angaben mehr zu den Marken machen.
 
Habe bei meinem Bike auch Probleme gehabt den Mantel von der Felge zu bekommen, bis ich gemerkt habe, dass der Mantel auf einer seite in die Felge geklebt ist (mit Gewebeklebeband). Hab dann den Mantel auf der anderen Seite von der Felge und den Schlauch dann raus "gefischt". Evtl. ist das bei dir ja auch der Fall. (Bei mir handelt es sich um ein TREK Bike)
MfG
 
Verstehe ich nicht. Wenn das Durchschlagrisiko besonders klein ist, muss man besonders viel Komfort für Durchschlagschutz opfern?
 
... Mir geht es in erster Linie um die Frage, welcher Weg der richtige ist.
Hängt davon ab ...
Schlauchlos ist dann definitiv eine Überlegung wert wenn Du nicht alle 3/4 Jahr mal 4 bis 5 km fährst.
Im letzten wegen abgefahrenen Profil gewechselten (schlauchlos) gefahrenem Reifen habe 4 Dornen gefunden.
Definitiv hatte ich mehrmals zwischendurch das Gefühl mal "nachpumpen" zu müssen.
Zwischenzeitlich hatte ich mal an ein LR mit Schlauch gefahren. Indem ich sogar vorsorglich Doc Blue "mitführte". Den Frust darüber als ich mal mehrere Dornen gleichzeitig aufgelesen hatte mag man sich nicht vorstellen. Ich hatte auch Flicken dabei ...
Offensichtlich verträgt sich das Zeug wohl nicht mit dem (Produktionsrückstande) Talkum im Schlauch.

Nie wieder mit Schlauch. Also ich.

Nur wird besagtes Fahrrad sicherlich kaum ohne Investition auf schlauchlos umrüstbar sein :aetsch:
Die Felgen geben das mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit nicht her.
 
Zuletzt bearbeitet:
Zurück
Oben Unten