[Reise-Blog] Made in Taiwan: Eloxal und Laser verleihen Aluminium eine Identität

Teil 3 unserer "Made in Taiwan" Reise führt uns zu einem Betrieb, der sich auf das Eloxieren und Lasergravieren von Aluminium-Komponenten spezialisiert hat. Neben Bike-Komponenten werden hier auch zahlreiche Automotive-Komponenten bearbeitet, und alle haben eines gemeinsam: Vorher sind sie nacktes Alu, hinterher Objekte der Begierde.


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By the way:
ISO9001 ist kein Garant für eine hohe Qualität in allen betrieblichen Belangen, sondern nur ein "Garant" für gleichbleibende Qualität - auf welchem Niveau auch immer.
Und für Arbeitsschutz erst recht nicht. Genau genommen nicht einmal Bestandteil der ISO 9001.
Und ein Garant für gleichbleibende Qualität doch eigentlich auch nicht. Viel mehr als, "man ist bemüht sich zu verbessern und die wichtigsten Grundregeln einzuhalten" sagt sie in der Praxis leider nicht aus, schon gar nicht in Fernost. Das heißt jetzt allerdings auch nicht, dass in Taiwan schlechte Qualität gefertigt wird.

Interessant wäre doch mal konkret (da es hier jetzt auch angesprochen und diskutiert wird), was so ein Radel wirklich mehr kosten würde, wenn man es bei einem Eloxierer in Deutschland die Räder behandeln lässt, von dem man ausgehen kann, dass Umweltauflagen, Arbeitsschutz und -Bedingungen besser aussehen.
@supurb-bicycles : Kann man dazu eine Aussage machen?

Ansonsten bin ich für unseren Rahmen klar für Eloxierung. Wiegt nix, korrodiert nicht, sieht schick aus. Zweifarb-Eloxierung hört sich interessant an, allerdings finde ich Eloxierung mit "Schriftzügen" etc. in matt-glanz-Effekt ähnlich Bild 16 oder dem ICB1 die mit Abstand schönste Variante "Dekore" auf Bikes zu bekommen.
 
Ansonsten bin ich für unseren Rahmen klar für Eloxierung. Wiegt nix, korrodiert nicht, sieht schick aus. Zweifarb-Eloxierung hört sich interessant an, allerdings finde ich Eloxierung mit "Schriftzügen" etc. in matt-glanz-Effekt ähnlich Bild 16 oder dem ICB1 die mit Abstand schönste Variante "Dekore" auf Bikes zu bekommen.

So isses. Der blick auf die Oberflächen am ICB1 sorgt immer wieder für ein leichtes grinsen. :daumen:
 
Die Sache auf Bild 16 ist ja noch ein bisschen was anderes: Beim ICB hatten wir Poliert/Gestrahlt, da ist es Gebürstet/Gestrahlt. Teurer ist glaube ich nur zweifarbig eloxiert. Für Lasern müssen wir uns mal Preise machen lassen, finde ich für Details auch sehr interessant. Am Rahmen ist die Sache aber etwas eingeschränkt, den kann man halt nicht so leicht drehen wie eine Sattelstütze :)
 
Guten Morgen!
Ja wir Deutschen machen das alles besser, sind viel gesünder und auch unsere Umwelt ist viel gesünder als überall anders auf der Welt...
Ich reise mittlerweile schon recht lange nach TW und bin auch meinen Zulieferern gegenüber recht loyal, was bedeutet, ich besuche sich sie auch über längere Zeiträume. Dort treffe ich meist die gleichen Menschen, einen erhöhten Ausschuss aufgrund von mangelnder Sicherheit konnte ich bis dato leider nicht feststellen. Auch wenn es vll für den ein oder anderen enttäuschend ist, aber was Missstände in Arbeitssicherheit und Umweltbewusstsein betrifft, habe ich die härtesten Fälle in unserem schönen Europa (nach Bangladesch und Kambodscha) gesehen.. Mal abgesehn vom Verhalten zwischen Managern und Angestellten...
Fakt ist, dass das Wissen und die Fertigkeiten, die notwendig sind um ein Bike in Serie zu fertigen, bei uns schlicht nicht mehr vorhanden sind. Für einzelne Fälle oder kleinere Projekte mit entsprechenden Marge reicht die Struktur noch, für höhere Mengen bei hohem Qualitätsanspruch gibt es kaum Alternativen.
Ich möchte mal das ICB1 als Beispiel nehmen:
- Betrieb 1 schweißt den Rahmen
- Betrieb 2 macht die Wärmebehandlung
- Betreib 1 macht die grobe Oberflächenbehandlung
- Betrieb 3 bürstet und poliert den Rahmen
- Betrieb 4 klebt die polierten Flächen ab und strahlt den Rahmen, danach wird eloxiert
- Betrieb 1 montiert den Rahmen
...
Diese Betriebe sitzen auf engem Raum, der ganze Prozess geht für eine Charge in wenigen Tagen, die Betriebe sind vernetzt und organisieren sich selbsständig. Jeder Betrieb kontrolliert seinen Vorgänger, sonst gibt es von Betrieb keine Kohle!

Alutech Made in Germany:
Betrieb 1 fertigt den Rahmen und und bürstet ihn
Betrieb 2 sitzt blöderweise 200Km entfernt und bekommt den Rahmen per Post, um ihn zu strahlen
Betrieb 3 sitzt blöderweise 350Km entfernt und bekommt den Rahmen per Post, um ihn zu eloxieren
Betrieb 1 sitzt blöderweise 500Km entfernt und bekommt den veredelten Rahmen per Post-> mittlerweile hat der Rahmen 8 Tage alleine in der Logistikkette verbracht, von der Wartezeiten in den Betrieben ganz zu schweigen, eine Kontrolle der Arbeitschritte ist kaum möglich, ob das Ergebniss den Erwartungen entspricht, sieht Betrieb 1 ganz am Ende der Kette. Hier rede ich von einem einzigen Rahmen, keiner Charge!

Eins könnt ihr mir glauben: Wir arbeiten sehr gewissenhaft und haben auch schon zu mehr als einem Betrieb "Nein" gesagt, weil uns Einstellung oder Umfeld nicht gefallen haben, aber eine Produktion in Deutschland ist keine Alternative. Ich habe mir Betriebe überall auf der Welt angesehn und kenne die Kostenunterschiede nur zu gut, aber trotzdem möchte ich erhobenen Hauptes und mit offenen Augen zu meinen Zulieferern gehen und das kann ich!
gruß, Basti
 
Bei dem Laser passiert nicht viel. Wird etwas warm, im Fokus versenkt er sich maximal die Haut.
Streustrahlung ist nach wenigen Zentimetern wirkungslos.
Das ist ein Co2 Laser. 10 oder 30W. (EDIT: Wobei rein von der Linse könnte es ein Faserlaser sein, dann sind die recht mutig ^^)
In Deutschland aber so nicht zulässig (in der Praxis aber oft nicht anders gemacht).

Der ist so schnell da es ein Vektorlaser ist. Anders als bei den günstigen "Plotterlasern" wird hier der Laserstrahl über 2 Spiegel abgelenkt.
 
Dass eine komplette Fertigung in Deutschland nicht drin ist, stellt wahrscheinlich keiner in Frage. Meine Frage bezog sich rein auf das Eloxieren oder Oberflächenbehandeln. Aber wenn Betriebe nahe beieinander sitzen und aufeinander abgestimmt sind, ist das natürlich der Idealfall.
Was man aber nicht so einfach wegwischen kann (und deswegen sind die anderen Kommentare nicht falsch), dass wir in Deutschland (und eigentlich ganz EU, da ist die Einhaltung aber oft schlechter) wesentlich höhere Standards haben, was Umweltschutz und Arbeitssicherheit angeht.
Und dass auf jeden Fall zweiteres hier zutrifft, sieht man bereits auf den Fotos und Film oben. Ich sehe weit und breit keine Abdeckung für die Becken, die offensichtlich die gesamte Zeit offen betrieben werden. Und Laser Klasse 4 ohne jegliche Abdeckung (von weiteren Maßnahmen reden wir lieber erst gar nicht) ist bei uns schlicht unmöglich. Jedenfalls steht der Betreiber mit einem Fuß im Knast, wenn er es anders machen würde.
Ich verstehe gut, warum man so produziert, nur sollte man die Auswirkungen für Mensch und Umwelt auch nicht schön reden.
Mal abgesehn vom Verhalten zwischen Managern und Angestellten...
Das glaube ich allerdings sofort. Und ich habe auch das Gefühl, es wird bei uns immer schlimmer.
 
Zuletzt bearbeitet:
Gibt es alles auch bei uns. Man muss nur suchen. Es fallt halt so nicht auf, weil es auch eine Menge vorbildlicher Betriebe gibt, aber die Bude hier um die Ecke hat nicht mal ne Schweißabsaugung und die Presse ist ohne Sicherung (überbrückt).

Und wie schon geschrieben wurde: Was hilft dir eine picobello Infrastruktur, wenn die die Führungsetage psychisch fertig macht?
 
Das sieht da echt nicht anders aus als in jedem besseren europäischen galvanik Betrieb...
Gut, dass du es schreibst! Ich habe in Deutschland erst zwei und in Europa gesamt vielleicht fünf Eloxalbetriebe besucht, aber ich konnte auch keine wirklichen Unterschiede ausmachen. Was den Laser betrifft, so kenne ich mehr als genug deutsche Betriebe, wo Stanzen, Pressen etc entweder ohne Schutzschalter oder mit "modifizierten" Sicherheitseinrichtungen benutzte werden. Die machen sicherlich mehr kaputt, als der Gravurlaser...
 
Wenn man da Tag ein Tag aus an einem derart starkem Laser steht möchte ich allein die Streustrahlung nicht abbekommen, da wären mir meine Augen zu schade.
Aber lassen wir das, da bin ich jedenfalls reichlich froh, dass ich in einem Unternehmen arbeite, in dem sich um Arbeits- und Maschinensicherheit gekümmert wird und man selbst diesen Job ruhigen Gewissens machen kann.
 
Das sieht da echt nicht anders aus als in jedem besseren europäischen galvanik Betrieb...

Schön das man auf dem Bild so gut erkennt was mit den Flüssigkeiten alles so passiert wenn sie nicht mehr gebraucht werden, ect. ect. ;)
Der Unterschied zu heimischen Betrieben scheint auch zu sein, das man bei uns bei den Tätigkeiten einen Schutzbrille aufsetzt anstatt der Atemmasken.

Aber schöner und interessanter Bericht. Hätte es mir eigentlich sogar schlimmer vorgestellt. Paßt ja im Großen und Ganzem :daumen:

G.:)
 
Ja, ein paar mehr Schutzbrillen könnten sie gebrauchen.

Aber ansonsten weiß ich nicht, wo der Unterschied zu einem deutschen Betrieb sein soll. Auf den Bildern lässt er sich auf jeden Fall nicht erkennen. Und ich habe schon in Galvanikbetrieben gearbeitet, einmal Mini Klitsche, einmal richtig großer Laden. Der kleine Laden war echt schwer zu ertragen.

Edit: Nur die Sache mit dem Klasse 4 Laser ist schon etwas heftig.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hier zum selber gravieren:
https://www.kickstarter.com/projects/1537608281/lazerblade-the-affordable-laser-cutter-engraver

Bei dem Laser passiert nicht viel. Wird etwas warm, im Fokus versenkt er sich maximal die Haut.
Streustrahlung ist nach wenigen Zentimetern wirkungslos.
Das ist ein Co2 Laser. 10 oder 30W. (EDIT: Wobei rein von der Linse könnte es ein Faserlaser sein, dann sind die recht mutig ^^)
In Deutschland aber so nicht zulässig (in der Praxis aber oft nicht anders gemacht).

Gut, dass ich mich da verbrenne, da hätte ich wenig Sorgen. Ich hätte aber Angst um meine Augen, wenn da Klasse 4 draufsteht. Wenns im IR ist, "sieht" man die Streustrahlung ja nicht. Bei IR hat man allerdings den Vorteil, dass es einem nicht auf die Netzhaut im Auge fokussiert wird (Wenn ich mich recht entsinne?).
Bei der Arbeit mit Lasern, werden ja leider die meisten unvorsichtig durch die Routine. Typischerweise (einäugige) Lasertechniker :D und Laserschutzbeauftragte. Mein Chef ist einer. Der ist immer mit Besuchern ohne Schutzbrille in Labore reingeplatzt, trotz fetter leuchtender Warnlampe. Bei nem eigentlich harmlosen grünen Laser, kann das schwache Streulicht von nem Blattpapier schon aussreichen, dass man ein paar Minuten nen schwarzen Fleck vor Augen sieht.
 
Ich denke es ist eher ein System das automatisch erkennt (optisch, Lichtschranke oder ähnliches) ob sich noch irgendetwas im Bereich in dem gelasert wird befindet.

G..:)

Jub und Sensorik wird normalerweise ne Quote False/Positive angegeben, die eben besagt wie oft das die Sensorik "versagt". Sprich normalerweise rechnet man mit dem Versagen von Sensorik und baut entsprechend etwas umfangreichere Sicherungsmaßnahmen ein ;)

Edit: Post ist so noch etwas offen in der Deutung. Die zusätzlicher Sicherungsmaßnahme ist eben nicht erkennbar
 
Zuletzt bearbeitet:
Fakt ist, dass das Wissen und die Fertigkeiten, die notwendig sind um ein Bike in Serie zu fertigen, bei uns schlicht nicht mehr vorhanden sind. Für einzelne Fälle oder kleinere Projekte mit entsprechenden Marge reicht die Struktur noch, für höhere Mengen bei hohem Qualitätsanspruch gibt es kaum Alternativen.
i

Die Frage ist doch: Wieso? Und da müssen sich dann leider sehr viele von uns selber an die Nase fassen... (auch ich teilweise)


Ja wir Deutschen machen das alles besser, sind viel gesünder und auch unsere Umwelt ist viel gesünder als überall anders auf der Welt...
Na dann schwimm doch mal in paar Flüssen in Taiwan, trink das Leitungswasser dort usw... manchmal ist diese Art der Verteidigung einfach nicht die schlaueste sorry. Taiwan hat sich immens gebessert (das weiss ich aus meinen Erfahrungen), aber ob Vietnam, China oder Taiwan - nirgends habe ich Erfahrungen gesammelt, die mich mit gutem Gewissen dort grosse Produktionsprozesse durchführen lassen. Man schaue nach Malaysia (Als Beispiel) und vergleiche... wirklich teurer ist Malaysia nämlich nicht...
 
Bei dem Laser passiert nicht viel. Wird etwas warm, im Fokus versenkt er sich maximal die Haut.
Streustrahlung ist nach wenigen Zentimetern wirkungslos.

Wo hast du das denn her?
Das ist ein Klasse IV Laser, den man in Deutschland definitiv nicht ohne Brille oder Fenster betreiben darf. Es muss nur bei einem von den tausenden Teilen, die der Mitarbeiter dort jede Woche bearbeitet, mal ein hell reflektierender Span o.ä. hängen bleiben, im falschen Winkel reflektieren - und der Mitarbeiter ist sein leben lang blind.
Das fiese an Streustrahlung ist eben die Unberechenbarkeit. "Nach wenigen Zentimetern wirkungslos" sagst du nur so lange, bis dir mal was passiert ist ;-)
 
Die Frage ist doch: Wieso? Und da müssen sich dann leider sehr viele von uns selber an die Nase fassen... (auch ich teilweise)


Na dann schwimm doch mal in paar Flüssen in Taiwan, trink das Leitungswasser dort usw... manchmal ist diese Art der Verteidigung einfach nicht die schlaueste sorry. Taiwan hat sich immens gebessert (das weiss ich aus meinen Erfahrungen), aber ob Vietnam, China oder Taiwan - nirgends habe ich Erfahrungen gesammelt, die mich mit gutem Gewissen dort grosse Produktionsprozesse durchführen lassen. Man schaue nach Malaysia (Als Beispiel) und vergleiche... wirklich teurer ist Malaysia nämlich nicht...
Ich muss mich nicht verteidigen, ich grenze nur meine Erfahrung zu dem Bild ab, welches hier oft sehr schwarz gemalt wird. Taiwan hat in den zehn Jahren in denen ich dieses Land regelmäßig besuche in allen Belangen dazu gelernt und arbeite dort mit einem guten Gewissen. Sicherlich ist nicht alles perfekt, aber ausgehend von dem, was man der Bikebranche anlasten kann, doch auf einem sehr hohen Level. Mal abgesehen davon, wen man als Verursacher sehen will, aber Wasser aus der Leitung ist ein Luxus den selbst in Europa die wenigsten Länder flächendeckend bieten können. Das unsere Flüße alles andere als sauber und gesund sind, kann man auch im jährlichen Bericht prüfen, wobei der Unterschied zu Taiwan sicherlich die flächendeckend hohe Belastung ist, Taiwan hat allein durch seine Topographie ganz andere Vorraussetzungen...
Ich bin kein Weltverbesserer oder Gutmensch, aber ich schaue kritisch hin und kann meine Produkte, Arbeitsweise und Produktionsstandorte gut vertreten. Sicherlich wäre es mal interessant, ein "green label" Bike zu bauen, dann muss aber auch die komplette Kette kritisch hinterfragt werden (Rohmaterial, Vorarbeiten mit hohem Energieaufwand, Logistikaufwand, etc.), dazu würde ich, ohne Prüfung, zwei Thesen aufstellen:
1. Man würde vermutlich recht schnell feststellen, dass sich einzelne Schritte mit der Aufgabenstellung nicht in Einklang bringen lassen, so z.B. die Beschaffung der Rohstoffe und deren Weiterverbeitung (Rohre ziehen, konifizierung, hydro forming), was bebeutet, man müsste schon direkt am Anfang der Kette von seinen Ansprüchen Abstand nehmen.
und/oder
2. Das Produkt entspricht bei sehr hohen Kosten noch immer nicht dem formulierten Anspruch (siehe 1) bzw. verliert seine Daseinsberechtigung durch geringes Konsumenteninteresse (Kosten/Nutzen Rechnung).

Versteh mich nicht falsch, wenn es was besseres gibt, schaue ich nciht weg, aber man muss auch sein Umfeld im Blick haben und schauen, wo und wie man sich platziert. Zum Glück spielen wir mit Alutech in einer Liga, in der man doch noch sehr idealistisch und leger (im Bezug auf Kosten) arbeiten kann, nichts desto trotz müssen wir am Ende des Tages Geld verdienen, dort liegt nämlich ein weiterer Teil unserer unternehmerischen Verantwortung: die gegenüber unseren Mitarbeitern und Familien.
Sicherlich ein Thema, mit dem man Bücher füllen könnte und über das man vorzüglich streiten kann....
 
Amen. Als nächstes besucht ihr mal eine Bauxitabbaustätte und zeigt wie Alu daraus gewonnen wird, wie viel Energie dafür drauf geht und dann rasten hier alle aus.
 
Wo hast du das denn her?
Das ist ein Klasse IV Laser, den man in Deutschland definitiv nicht ohne Brille oder Fenster betreiben darf. Es muss nur bei einem von den tausenden Teilen, die der Mitarbeiter dort jede Woche bearbeitet, mal ein hell reflektierender Span o.ä. hängen bleiben, im falschen Winkel reflektieren - und der Mitarbeiter ist sein leben lang blind.
Das fiese an Streustrahlung ist eben die Unberechenbarkeit. "Nach wenigen Zentimetern wirkungslos" sagst du nur so lange, bis dir mal was passiert ist ;-)

Sage ich weil ich Laserschutzbeauftragter nach BGV B2 bin, solche Systeme verkaufe und jeden Tag damit arbeite.
Normal reicht ein schwacher CO2 Laser um Eloxate zu entfernen. Die Streustrahlung ist da sehr gering. Da die Wellenlänge nicht durch transparente Materialien durchdringt (10600nm) versenkt es einem im worst case die Hornhaut die heilt. Daher reicht auch eine Schutzumhausung aus Polycarbonat/Plexiglas. Eine normale Glasbrille schützt mich schon.
Faser oder Diodenlaser gehen dagegen durch (1064nm).
Aber klar, offiziell darf man das nicht, da Klasse 4, genauso wie große Schneid und Schweißlaser.
 
Bei der Arbeit mit Lasern, werden ja leider die meisten unvorsichtig durch die Routine. Typischerweise (einäugige) Lasertechniker :D und Laserschutzbeauftragte. Mein Chef ist einer. Der ist immer mit Besuchern ohne Schutzbrille in Labore reingeplatzt, trotz fetter leuchtender Warnlampe. Bei nem eigentlich harmlosen grünen Laser, kann das schwache Streulicht von nem Blattpapier schon aussreichen, dass man ein paar Minuten nen schwarzen Fleck vor Augen sieht.
Gut beschrieben. Das Problem sind nicht Löcher in der Netzhaut. Dann hat man halt einen weiteren blinden Fleck, den das Gehirn sehr schnell einfach ignoriert. Sitzt der Treffer aber auf dem eigentlichen blinden Fleck, geht das Licht aus. Das ist nämlich der Stecker zum Sehzentrum. Der Reflex eines 100mW HeNe Lasers über eine Armbanduhr hat in einem mir bekannten Fall genau das bewirkt.
 
Cooler Bericht, aber typische Bedingungen eben.. Für kein Geld der Welt würde ich mich dort an den Laser setzen.
In der Halle müssen Dämpfe schweben.. Meine Güte
 
Der Reflex eines 100mW HeNe Lasers über eine Armbanduhr hat in einem mir bekannten Fall genau das bewirkt.

Das fiese daran. Sowas kann sich übern Tag ziehen bis man dann ganz erblindet. Son Fall gabs mal in meiner Arbeitsgruppe vor meiner Zeit. Erst alles "okay". Er hat zwar gemerkt, dass er was abbekommen hat, aber konnte noch gut sehen. Dann nach einigen Stunden lies die Sehkraft nach bis er dann am nächsten morgen blind auf dem Auge war. Komischerweise erzählen Profs gerne solche Geschichten, aber fühlen sich selber unverwundbar.
 
Zuletzt bearbeitet:
Einigen wir uns doch einfach darauf:
Der Laden ist gar nicht so schlecht, um Fertigung in Taiwan kommen wir eh nicht rum, aber den nicht abgedeckten Laser unterstützen wir nicht, daher machen wir unsere Grafiken einfach in matt-glanz-Effekt eloxiert. ;)
 
Arbeitsschutz kostet eben erstmal Geld (und damit meine ich vernünftige technische Lösungen). Persönliche Schutzausrüstungen wie Schutzbrille, Sicherheitsschuhe und Schutzhandschuhe sind natürlich günstiger und leicht zu beschaffen, sollten aber in der Rangfolge der Schutzmaßnahmen erst nach der Anwendung technischer Maßnahmen (oder der Prüfung, ob eine technische Lösung mit vertretbarem Aufwand möglich ist) zum Tragen kommen.
Übrigens kann sich mangelnder Arbeitsschutz sehr wohl negativ auf die Betriebskosten auswirken: Wenn ich Kosten für Arbeitsunfälle, Strafen bei Behördenüberprüfung auf Grund nicht eingehaltener Vorschriften, Kosten für Stoffaustritte (Umwelteinwirkungen) gegenrechne, dann kommt da schnell was zusammen. Immer eine Frage der Wahrscheinlichkeit, das so etwas passiert. Wenn ich aber nichts (ausreichendes) tue, um meine Mitarbeiter entsprechend zu schützen, dann ist die Wahrscheinlichkeit nicht gerade gering und als Unternehmer muss ich mich eben Fragen, ob ich das Risiko tragen will.
Ich nehme an, in Taiwan sind die möglichen negativen Folgen für den Unternehmer bei einem schweren Arbeitsunfall wohl nicht vergleichbar mit denen in Deutschland bzw. Westeuropa.
 
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