Der erste Rennbericht von mir in diesem Jahr, dafür etwas ausführlicher (der Ultra in Kirchzarten war nach dem ausgefallenen Wintertraining ein reines Fiasko und über Albstadt braucht man wirklich nichts mehr schreiben)
1. Sparkassen Trans Zollernalb 17.9.-19.9.10
In meinem dritten Rennen also habe ich mir die kleinste Trans-Irgendwas, die zudem vor der Haustüre stattfindet, rausgesucht. Da ich noch nie ein Etappenrennen gefahren bin, hatte ich keine Ahnung, was mich erwarten sollte.
Im Vorfeld hiess es, vom Schwierigkeitsgrad her gibt es 3x den Albstadtbikemarathon.
Ca. 470 Fahrer (davon 80% Hobbyfahrer) sollen am Start gewesen sein. Ich bin unter falscher Flagge für den Hauptsponsor die Sparkasse Zollernalb gefahren.
Etappe 1 : Bad Imnau Balingen 60km / 1100hm
Mit einem Tempo, als ob es kein morgen gäbe, ist der Pulk losgeschossen. Ich kann mich fast gar nicht an Einzelheiten der Strecke erinnern. Hinterher hörte man Aussagen wie landschaftlich schön und wie ein Strassenrennen. Letztendlich komme ich mit einem Schnitt über 24 km/h im Ziel an. Die letzten 10 km waren flach bzw. bergab. Dadurch, dass ich eine 4er-Gruppe über diesen Abschnitt ins Ziel geführt habe, kam ich reichlich ausgepumpt nach 2:30 in Balingen an. Allerdings war ich sehr verwundert, dass von mir als deutlich schlechter eingestufte Fahrer innerhalb der nächsten 10 min. ebenfalls ins Ziel fuhren.
Platz 110 overall / 42 AK
Etappe 2 : Balingen Albstadt 78 km/ 1800hm
Zu spät in die Startaufstellung rein, deshalb hinten raus gestartet ging es auf Asphalt raus aus Balingen. Erster schwieriger Anstieg war über den Plettenberg auf den Lochenpass. Auf diesem Abschnitt bin ich praktisch von Gruppe zu Gruppe gesprungen und habe keine gleichstarken Mitstreiter gefunden und bin auf der folgenden Ebene ewiglange alleine geblieben. Es gab noch einen durch hereinhängende Äste verengten Trail, ein weiteren Anstieg, teilweise dann auf Wurzeln durch den Wald. Es war allerdings nicht allzu rutschig, sodass ich auf den gesamten 215 km ohne Sturz blieb. Mitentscheidend war der letzte Anstieg durch das Ochsental. Dieser war mit nassen Steinen und Schlammpassagen nicht ganz einfach und hat entsprechend Kraft gekostet.
Mit der gefühlten Klassezeit von 3:43 kam ich auf Platz 112 overall / 44 AK
Gesamt : 114 overall / 46 AK
Etappe 3 : Albstadt Hechingen 76 km / 1600 hm
Wieder eine schnelle Etappe, aber wo kommen die Höhenmeter her?
Eine technische Abfahrt, auf der ich mal ein Fahrtechniktraining absolviert habe. Damals waren aber keine anderen Fahrer hinter mir und ich konnte die Spitzkehren in aller Ruhe hinter mich bringen.
Nun, da ich mich nicht zu müde gefühlt habe, dachte ich mir, in nehme mir mal vor in die Top 100 zu fahren. Ist zwar eine blödsinnige Idee, denn viele andere wollen das bestimmt auch, aber irgendein Ziel muss man sich ja setzen. Also weiter nach vorne in die Aufstellung. In Ebingen durch den Tunnel geheizt und dann kamen allerhand Verkehrsinseln in den Weg. Dasselbe am Friedhof, wo zusätzlich links und rechts Autos geparkt haben. Endlich am TÜV auf einen Schotterweg mit einer max. 15 hm Steigung. Dort konnte man mal wieder das Phänomen beobachten, dass viele Fahrer eine Steigung erst wahrnehmen, wenn der Tritt ganz schwer und langsam wird. Dann wird geschaltet, so dass man Angst hat, dass Schaltwerk fliegt einem um die Ohren und das nachfolgende Feld kommt fast zum Stillstand.
Die Etappe war konditionell nicht allzu anspruchsvoll, da die Anstiege hauptsächlich auf Schotter waren. Das Wetter war toll und in Hechingen wartete dann eine Bergankunft auf uns. Als gebürtiger Hechinger, mit noch halbwegs intakten Ortskenntnissen, schwante mir böses, als ich sah wie wir nach Hechingen reinfuhren.
Zum Abschluss also ein heftiger Anstieg zum unteren Turm bis vor das Schloss.
In 3:15 Platz 101 overall / 34 AK
Gibt in der Gesamtwertung Platz 106 overall / 39 AK in 9:29
Fazit : ich weiss, dass dieses Rennen mit Trans-Alp/-Germany/-Schwarzwald nicht zu vegleichen ist, aber man darf mal ein bißchen an dieser Mehretappenatmosphäre teilhaben.
Insgesamt eine wirklich tolle, gelungene Veranstaltung. Die Strecke ist für jeden halbwegs trainierten Biker zu bewältigen. Allerdings verleitet die erste Etappe dazu, das Rennen zu schnell anzugehen. Ich habe die oben erwähnten Fahrer, die in Etappe 1 nur ca. 10 min. hinter mir lagen, schlussendlich um über 1-1,5 h distanziert.
Übrigends ist mit 4 kg Übergewicht die Hangabtriebskraft dein Freund