Tach meine Lieben. Erst einmal sorry, dass ich hier das ganze Jahr über nichts geschrieben habe. Irgendwie fiel es mir schwer das eine oder andere Rennen in Worte wiederzugeben, da auch ein paar Rennen dabei waren, die man als eher unspektakulär bezeichnen könnte. Dennoch möchte ich euch hier einen kleinen Jahresbericht liefern.
2er Team MTB Marathon: Im ruhigen Brandenburg fand dieses Jahr ein 2er Team Rennen statt. Kollege Kai aus Leipzig war schnell überzeugt und so gondelten wir dahin. Das Wetter war super und wir spulten unsere Runden ab. Der Kurs war recht holprig, weswegen ein Fully auf jeden Fall eine gute Wahl war. Am Ende schafften wir 15 Runden in den knapp über 3 Stunden. Belohnt wurde das ganze mit einem Rang 8 in der Gesamwertung.
Neuseen MTB Trophy: Auch dieses Jahr ging es wieder an die Schladitzer Bucht, wo wieder zwei Runden absolviert werden wollten. Das Tempo war von Anfang an höllisch und gefühlt ging der Puls durch die Schädeldecke. Leider blieb ich an einem Sandhügel ungünstig hängen und versuchte wieder aufzuspringen, was praktischerweise mehr Zeit kostetet als einfach schnell das Rad hochzuschieben. Dadurch entstand eine große Lücke, die ich dann nicht mehr zufahren konnte. Georgelt wurde trotzdem ordentlich und am Ende landete ich Platz 4 Gesamt und wurde noch 2. in meiner Altersklasse.
Kyffhäuser Berglauf: Der Berglauf war leider eine dicke Enttäuschung. Gemeldet für die mittlere Runde merkte ich schon beim warmfahren, dass der Dämpfer nicht mehr zugehen wollte und ich auf einem Schaukelstuhl unterwegs war. So konnte ich nicht wirklich fahren und fuhr zumindest die Runde mit meinem geschätzen Kollegen Kai zu Ende. Spaß hatten wir trotzdem!
Bad Harzburg: ... ist nicht gerade um die Ecke. In meinen Augen lohnt sich die Anreise aber schon, denn die Runde ist wirklich geil. Da die Anfahrt so lang war, wollte ich mein Glück mal auf der mittleren Distanz versuchen. Die war richtig schön knackig und vor allem auch sehr stark besetzt. Der Rennverlauf war recht unspektakulär, da ich sehr viel alleine unterwegs war. Am Ende gab es einen 9. Rang bei den Männern als Belohnung.
Sebnitz: Auf Sebnitz hatte ich mich schon eine ganze Weile gefreut. Die Strecke ist wirklich sehr spaßig. An dem Tag wollte aber nichts so richtig gelingen. Der Kopf war nicht frei, was die Konzentration beeinträchtigte. Die Fahrfehler häuften sich, sodass man immer ängstlicher wurde. Die Beine waren recht gut, als ich dann aber kurz nach der ersten Rundendurchfahrt eine Kontaktlinse verlor, fiel bei mir der Vorhand im Kopf und ich fuhr enttäuscht zum Auto zurück. Gut, solche Tage gibt es, abhaken war angesagt.
Bad Alexandersbad: Allergiebedingt hatte ich im April recht starke Probleme mit der Luft und konnte nicht so effektiv trainieren, wie ich mir das vorgestellt habe. Dennoch wollte ich mal beim Cube Cup an den Start rollen. Die Strecke war geil und auch die
Pumpe funktionierte endlich mal so wie sie sollte. Im Ergebnis wurde ich zwar vorletzter in der Kategorie, was mir aber egal war. Ich hatte Spaß, ein gutes Techniktraining und die gewissheit, dass es langsam wieder besser wird.
Miriquidi Bike Challenge: Bei dem Rennen geht mir einiges durch den Kopf, wenn ich den Namen schon höre. Nämlich nur negative Sachen. Letztes Jahr körperlich komplett eingebrochen, im Jahr davor jämmerlich mit Platten im Wald gestrandet. Dieses Jahr sollte es besser werden. Ich kam recht gut durch, nur meine liebe Bremse wollte nicht so recht. Luft im System führte dazu, dass ich den Hebel bis an den Lenker ziehen konnte und hinten nicht wirklich etwas passierte. Das hatte natürlich den Vorteil, dass ich die eine oder andere Abfahrt schneller runter kam, als mir am Ende lieb war. Die meiste Zeit war ich mit nur einem Fahrer zusammen unterwegs. Der hatte aber recht schnell erkannt, dass ich, als Strohhalm im Wind, im flachen keinen Zaster dabei hab. So griff er genau da an und führte mich mehr als über meine Grenzen. Insgesamt fuhr ich auf Rang 10 und 6. in meiner Altersklasse. Damit war ich zufrieden.
MTB Marathon Rabenberg: Das Rennen war neu und was einen da erwartete war irgendwie nicht wirklich einzuschätzen. An diesem Tag war es verdammt kalt, sonst war man ja die Hitzewelle gewohnt. In Nebel und Nieselregen fanden sich leider nicht so viele Starter ein. Die Strecke war verdammt hart und führte auf Teilen des Trailcenters lang. Teilweise schon recht ruppige Passagen. Mit meiner harten Mühle und meinem Rücken, der Stabitraining sehr vermisst, war schon nach der ersten Runde der Stecker komplett raus. Wie ich die zweite Runde überlebt habe, frage ich mich heute noch. Hier komme ich aber sicher nochmal wieder.
Kammbike Cross: Der Kammbike Cross gehört seit Jahren fest in meinen Terminkalender. Entsprechend kennt man die Strecke und weiß, wo man aufpassen muss. Das ganze Rennen war wieder super schnell und verlief dennoch etwas unspektakulär. Es gab eine Gruppe, die gut gearbeitet hat, so besonders waren die Beine an dem Tag aber nicht. Ein 8. Gesamt- und 2. AK-Rang war aber dennoch drin.
EBM Seiffen: Insgeheim sollte der EBM mein Saisonhöhepunkt werden. Da hier alles antanzt, was sich irgendwie auf dem Rad halten kann, ist es eine ideale Möglichkeit, um mal zu sehen, wo man so steht. Die Wetterbedinungen waren perfekt. Es war etwas kühl und hatte die Tage vorher ein wenig geregnet. Da freut sich der pollen geplagte Patrick sehr. Toll war schonmal, dass ich gleich in den zweiten Startblock konnte. Die Einführungsrunde versuchte ich möglichst bedeckt zu fahren, was nicht immer gelang, aber ich wollte möglichst an der großen Spitzengruppe bleiben, bis wir den Alp de Wettin das erste mal bezwangen. Danach habe ich in mein eigenes Tempo gewechselt und zog meinen Speed durch. Sobald es berghoch ging, lief der kleine Kessel in mir drin auf hochtouren und ich konnte Plätze gut machen. Recht schnell fand ich mich mit einem Albgold Fahrer zusammen. Das Tempo war ideal. Nach der entschärften Steilabfahrt rollte dann im Gegenanstieg eine kleine Gruppe ran, die dann auf den nächsten Kilometern wieder nach und nach zerbrach. Ich hatte top Beine und ochste immer noch gut die Wellen und Anstiege hoch. Noch einmal den Alp de Wettin hoch und zwar so, dass die Birne glühte und man ringsrum gar nichts mehr mitbekam. Zufrieden rollte ich dann als 26. Gesamt und 7. in der AK über die Ziellinie. Das war wirklich stark und die Platzierung empfinde ich als wertvoller als den Rest, den ich vorher in der Saison eingefahren bin.
XCO Schwarzenberg: Geil! Es gab den XCO Cup wieder! Den nehm ich natürlich wieder mit als Gesamtsieger des vergangenen Jahres. Die Strecke war fast identisch zum Vorjahr. Ich hatte einen super Tag erwischt und setzte mich in der ersten Runde auf Rang 3. Der Abstand zum 4. blieb recht konstant. Nach ein paar Runden musste ich etwas rausnehmen, sonst wäre mir der
Helm vom Kopf gerutscht, weil genau der dann durchgequalmt wäre. Ab in den Überlebensmodus und festgestellt, dass der Abstand konstant blieb. Die ersten beiden hatten sich recht schnell abgesetzt und ich musste ebenso schnell einsehen, dass die Jungs nicht mehr einzuholen sind. Die Ausgangslage für die Gesamtwertung war perfekt.
XCO Bad Tabarz: Etwas spät angereist, verpassten wir leider die Möglichkeit die Runde mal abzufahren. Und zwischendrin die anderen Rennen wollten wir auch nicht stören. Man erwartet ja auch, dass andere es ebenso nicht tun. So richtig frisch war ich nicht, das machte sich dann auch bemerkbar. Blind in die Abfahrten zu gehen war richtig übel. So nach und nach fand man die Linien, aber diese Lernkurve hat sich viel zu langsam gebildet. Gesamt 4. wurde es dann mit einem 3. Platz in der AK. Nun sah es schon goldig aus, was die Gesamtwertung betraf.
XCO Weißenfels: Zu Weißenfels muss man einfach sagen, dass es ein mega geiles Rennen ist. Hier stimmt einfach komplett alles. Endlich war auch das Starterfeld mal etwas größer. Leider habe ich mich beim Reifendruck völlig verkalkuliert und hatte zu viel drauf. Das machte sich dann mit einer sehr unsicheren Fahrweise bemerkbar. Die Strecke macht mega viel Spaß und die Beine waren schon recht gut. Am Ende gab es Platz 8. Mehr wäre vielleicht drin gewesen, aber so was das schon in Ordnung. Mit dieser Platzierung gelang es mir meinen Vorjahressieg in der Gesamtwertung zu wiederholen. Leider gab es außer mir, nur noch einen Starter, der alle drei Rennen wahrgenommen hat. So fühlt es sich eher an wie "Ein Sieg durch Anwesenheit". Ich hatte es letztes Jahr schon geschrieben, wiederhole es aber hier gerne wieder. Dieser Cup hat deutlich mehr Starter verdient. Organisation und das drumherum ist einfach super geil gemacht.
Drei Talsperren Marathon Eibenstock: Eibenstock ist ein wirklich schnelles Rennen mit zwei "längeren" Anstiegen. Ansonsten recht flach mit einigen Wellen, die man drüber drücken musste. Ich wusste schon ganz genau, wie ich das Rennen angehen musste. Zum Glück ging es neutralisiert in die erste Asphaltabfahrt. Die lädt ja förmlich zu Suizidkommandos ein und das muss wahrlich nicht sein. Nach einer flotten Startphase ging es dann in den ersten Anstieg. Hier wurde scharf geschossen. Ziel hier war es oben in der ersten Gruppe zu sein. Das gelang, wenn auch mit extremsten Aufwand. Die Jungs sind da hochgekesselt, mein lieber Mann! Zu fünft ging es dann weiter. Wieder ein Gedanke vom Vorjahr: hier rollt meist nochmal eine Gruppe ran. Genau das geschah dann auch. Bis zum zweiten "längeren" Anstieg wurden die Wellen ordentlich gedrückt und es fühlte sich alles ein bisschen wie ein Straßenrennen an. Im zweiten Anstieg entstanden dann ein paar Lücken. Ein Fahrer konnte sich nach vorne absetzen, wenn auch zunächst nicht viel. Er zog aber ordentlich durch und war schnell außer Sichtweise. Nicht gut! Natürlich rollte die Gruppe wieder etwas zusammen, aber der gute war immer noch vorne. Die Gruppe ging ganz ok, ich hätte mehr geführt, war aber absolut am Limit und drüber. An den letzten Wellen fuhr ich etwas weiter vor und Tatsache! Man konnte den Führenden wieder sehen. An seiner Körpersprache sah man, dass der ordentlich am keulen war. Mit Vollgas gings dann auf den Sportplatz. Der Solist rettete noch einen kleinen Vorsprung und dahinter wurde gesprintet. War jetzt nicht so meine Ankuft, aber Platz 5 Gesamt und Platz 1 der AK war dann doch ein absolutes Topergebnis. Ziel war es mit der Spitze reinzukommen und das hat funktioniert. Die Durchschnittsgewschwindigkeit lag fast bei irren 30 km/h. Das des sogar noch flotter ging, bekam ich dann am nächsten Tag zu spüren, beim ...
Neuseen MTB Cup: Da man ja nix zu tun hat und ein Rennen am WE nicht unbedingt reichen muss, nahm ich noch den Neuseen MTB Cup mit. Die Strecke war, nun, sagen wir mal: sehr speziell. Sehr schnell, mit viel Gegenverkehr und recht vielen Passanten. Da ich die Runde vorher mal abgefahren bin, kannte ich so ein wenig die speziellen Stellen. Das Rennen fuhr sich dann wieder, ähnlich wie am Vortag, wie ein Straßenrennen. Möglichst im Windschatten Energie sparen und nicht zu weit hinten fahren. Die Beine funktionierten nach gestern noch echt super, weswegen ich auch mal im flachen die Führungsarbeit übernahm. Wenn es eng wurde, bin ich möglichst etwas nach vorne genudelt, um als erster reinzugehen und nicht hängen zu bleiben. Das kostet zwar Kraft, macht sich aber recht gut bezahlt. Geschätzt waren wir etwa 15 Mann, die sehr lange zusammen blieben. Erst kurz vor dem Ziel, in einer Engpassage, machte es hinter mir jemanden lang, zumindest klang das so. Auf jeden Fall ging eine kleine Lücke auf. Gut, dass ich an 4. Stelle war. Zwei Jungs konnten wieder aufschließen und dann ging es schon auf das Asphaltstück Richtung Ziel. Die Ankunft war denkbar schlecht für einen Sprint, schon gar nicht passend für so eine Gruppe. Mit meinem Fliegengewicht war sprinten eh schwierig, reingehalten wurde trotzdem. Als 5. ging es ins Ziel, danach war dann aber auch die Birne durchgebrannt. Komplett sind auch die Durchschnittsgeschwindigkeiten bei jedem einzelnen Rennen. Bei mir lag diese sogar bei knapp über 34 km/h! Für ein MTB Rennen einfach bekloppt. Danach erfolgte die Wiederbelebung mit Cola und ich war happy, dass es wieder so gut lief. Jetzt steht nur noch Adelsberg auf dem Plan und dann ist die MTB Saison leider schon wieder vorbei.
Adelsberg: Am Morgen des Rennens leider mit Kopf- und Halsschmerzen aufgewacht. Sehr schade, denn die Strecke ist schon eher was für mein Fahrerprofil, aber es sollte halt nicht sein. So ist nun meine MTB-Saison zuende. Die Crosssaison startet so für mich schon mal mit mindestens einem Aussetzer und nach meiner Erkältung brauch ich wieder eine ganze Weile, um halbwegs anzulaufen, aber wir schauen einfach mal.
Zusatz: An dieser Stelle auch einen großen Dank an das Team. Ein Dank auch an alle Leute an der Rennstrecke, die mir mal mein Zeug abgenommen haben, meine Sachpreise bei geschwänzter Siegerehrung eingesammelt haben und einfach an alle, die mit mir Rennen fahren. Das macht einfach mega viel Spaß und man lernt jede Menge tolle Leute kennen, das will ich nicht missen und ich bin sehr froh genau das getan zu haben. Auf dann, bis demnächst!