[Restauration] Bergman PJ Over

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Ich habe vor einiger Zeit eine PJ Over erstanden. Der Verkäufer gab an, dass die Elastomere wohl breit seien. Und tatsächlich ließ sich die Gabel nur widerwillig ein- und ausfedern. Aber ich will mich nicht beschweren. Ich wusste ja von vornherein, dass ein wenig Arbeit notwendig werden wird - auch wenn es die Anmutung nicht zwingend erwarten und stattdessen noch Hoffnung aufkeinem ließ:
PJ Over.jpg

Irgendwo in den Tiefen des Forums habe ich einen Thread gefunden, in denen vornehmlich @Raze und @Milfseeker beschrieben, wie die PJ Over zu demontieren ist. Leider war es nach dem Entfernen des Elasto-Feder-Stacks nix mit: beherzt ziehen und fertig ist die Laube. Das Ding war widerspenstig ohne Ende. :eek:

Geschafft habe ich es letztlich, indem ich die Brücke abgenommen habe und jedes Tauchrohr separat vom Standrohr 'massiert' habe. Und dann war klar, warum das alles zusammenpappte als wäre Bitumen im System:
Bergman explodiert.jpg

Es lässt sich allenfalls erahnen was hier verbaut war. Von den Anschlagselastomeren fehlt jede Spur. Ich nehme an, die sind in dieser undefinierbaren Pampe aufgegangen, die aus den Standrohren kam.
Merkwürdig war auch, dass etwas in den Tauchrohren zurückblieb:
PJ Tauchrohr.jpg

Das Grüne sieht aus wie ein Abstreifer, das Krümelige dürften Elastomertrümmer sein, aber das Aluteil: :ka: Klar war nur: es ist beweglich, die Standrohre ließen sich zwischen zwischen Abstreifer und Aluteil hindurch bis zum Anschlag hineinschieben.
Mangels Vorliegen eines Manuals oder einer Explosionszeichnung, geschweige des eines Tutorials hieß es, sich vorsichtig voran zu tasten. Und vorsichtiges Popeln förderte zutage, dass es sich bei den Teilen um die sich ursprünglich in den Enden der Standrohre befindlichen Führungen handelt, auf denen die Gabel auf und ab gleitet - hier unten rechts im Bild, auf dem Alustab:
PJ Detail.jpg

Jetzt heisst es: Bestimmen der zu ersetzenden Dichtringe und ungefähr Abschätzen, was dort wo an Elastomeren verbaut war. Aus den Elastomerresten, lässt sich leider nicht mehr ablesen, was dort montiert war; weder Farbe, noch Dimensionierung, noch Härte, allenfalls die Anzahl - nämlich 3 - lässt sich bestimmen. Hat jemand diesbezüglich noch Informationen? Oder gar Ersatzteile?!
Mittlerweile habe ich aber verstanden, wie der Federweg an der Gabel vorab eingestellt wird - das ist schon mal was... :)
Ich frage mich nur: Wozu ist die Bohrung in dem Alustab? War hier von Haus eine Luftdämpfung am Werkeln?

Ich werde jetzt mal ein wenig messen und recherchieren und dann schauen wir mal weiter....
 

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Hilfreichster Beitrag geschrieben von wosch

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Falls jemand in seinen Katakomben ein Manual, dem die Maße der benötigten Elastomere und die Bezeichnungen der Dichtringe zu entnehmen sind, findet: hätte ich Interesse dran :D
 
Hilfreichster Beitrag geschrieben von wosch

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Achtung: Wenn Du das unterste Teil von dem Stab mit den Federn abschraubst, ist da eine kleine Kugel drin, die für die Luftdämpfung zuständig ist.
 
Wichtiger Hinweis, danke. :daumen: Der kommt genau zur rechten Zeit. Dem Teil wende ich mich gleich zu. Ich beschäftige mich gerade, einem Archäologen gleich, mit dem Entfernen des Drecks auf den Teilen und hoffe die ganze Zeit, nichts kleines Wichtiges dabei zu übersehen und in den Müll zu befördern... Ohne Manual oder Tutorial ist das ein bißchen eine Zitterpartie :lol:
 
Die Standrohre haben eine kleine Bohrung, die gehört so, daß sie im Spalt der Brücke sind. Hier kannst Du eine BERGMAN im besseren Zustand sehen. Die "Dämpfung" verträgt allerdings keine 2 Federn.
 
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Ich bin so unendlich neidisch...:eek: Wenn die auf eBay aufgerufenen Preise nicht jenseits jeglicher Lächerlichkeit wären, hätte ich auch schon eine.

Viele Fotos bitte!
 
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@Raze: danke für den Hinweis. Ich habe gleich mal das Foto gezogen. Anhand der abgebildeten Größenverhältnisse kann ich schon mal besser abschätzen, wie lang die benötigten Elastomere zu sein haben - inkl. der Anschlagselastos.
Bergman Detail.jpg

@SCM: Ich bin auch lange um die Bergmäner rumscharwenzelt und war zumeist abgeschreckt, entweder vom Preis oder - wenn sie erschwinglicher waren - vom Zustand. Schauen wir mal, ob sich das Warten auf einen vermeintlichen Schnapper auszahlt :lol: ;)

@hankla: alles bestens :daumen:
 

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@Raze: danke für den Hinweis. Ich habe gleich mal das Foto gezogen. Anhand der abgebildeten Größenverhältnisse kann ich schon mal besser abschätzen, wie lang die benötigten Elastomere zu sein haben - inkl. der Anschlagselastos.

bergman-detail-jpg.703734

An dem Röhrchen, das Du mit der Nuss ausgebaut hast, kann man graue Plasikhülsen zum reduzieren des Federweg von 100mm schrittweise bis auf ca. 50mm aufschieben. Dem entsprechend reduziert man auf dem Stab 1 großes oder ein kleines Elastomer und spannt mit der Mutter das ganze wieder fest. Es gibt 4 Härten von Elastomeren und Aufnahmen für diese mit Endanschlag und Anschlag von beiden Seiten.
 
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Die besten Gabeln sind die mit den silber beschichteten Standrohren, bei der auf EBAY ist die Beschichtung ab. Diese hatten max. 100mm Federweg, die erst genannten max. 80mm.
 
An dem Röhrchen, das Du mit der Nuss ausgebaut hast, kann man graue Plasikhülsen zum reduzieren des Federweg von 100mm schrittweise bis auf ca. 50mm aufschieben. Dem entsprechend reduziert man auf dem Stab 1 großes oder ein kleines Elastomer und spannt mit der Mutter das ganze wieder fest. Es gibt 4 Härten von Elastomeren und Aufnahmen für diese mit Endanschlag und Anschlag von beiden Seiten.
Ich kann natürlich nicht sagen, ob meine Gabel drinnen noch original war/ist, aber ich habe keine Anzeichen von irgendwelchen grauen Plasteröhrchen gefunden. Im Gegenteil: an der markierten Stelle war der Rest eines 'versandeten' Elastomers mit einer Luftbohrung.
Luftloch.jpg

Fotografisch konnte ich den Rest leider nicht mehr dokumentieren. Er zerfiel bei Berührung in seine Einzelteile. Die roten Reste auf dem Rohr deuten für mich auch eher darauf hin, dass hier einmal Elastomere gesessen haben und keine Plastehülsen.
 

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Die ist nicht blau und gold...:rolleyes:

Die Gabeln sind mit Folie beklebt. Die Gabel vom türkisenen GT ist ohne Folie. Die von BERGMAN war sehr dünn und wenig widerstandsfähig. Das gibt es ja mittlerweile super Material.

Ich würde mich hier zusammen tun und aus eine guten Vorlage BERGMAN Decals machen lassen. Dann kann man entspannt in 10 Minuten das Design der Gabel wechseln.

Die goldene Beschichtung geht von alleine ab, nach einer 1/2 Saison haben wir sie auf dem Polierbock immer restlos entfernt. Das sieht besser aus, die Funktion leidet aber durch das Fehlen der Beschichtung nicht. Wenn man zu viel Öl für ein besseres Ansprechverhalten in die Gabel kippt, dann hängt an den Standrohre immer Dreck, der den Abrieb beschleunigt.
 
@kutte , deine Gabel war auf den selben Federweg wie die Gabel auf EBAYKLEINANZEIGEN eingestellt. Das erkennt man an den 2 Muttern des Stabes mit den Elastomeren/ Federn. Sie sind an der selben Position. Da ist bei Dir alles original.

An dem von dir kopierten Bild siehst Du auf dem Aluröhrchen mit der Nussaufnahme die dunklen Plasikhülsen zum spacern. An deiner Gabel hat sich ein Elastomer verabschiedet, das auf das Röhrchen aufgesteckt war. Das hohle Elastomer fehlt auch bei der anderen Gabel.
 
Ich habe nochmal einen Blick ins Standrohr geworfen, @Raze: auch hier ist nichts zu sehen von einem Spacer, nur Reste des Anschlagelastomers
Standrohr Detail.jpg


Für mich stellt es sich so dar: Unterhalb der Feder waren zwei 50mm Elastomere verbaut und auf dem Röhrchen ein ähnlich dimensioniertes als Anschlag, das allerdings mit zwei 'Luftlöchern' versehen war. Der Federweg ließ sich über die Anzahl der Elastomere einstellen und mittels der links sichtbaren selbstsichernden Muttern fixieren.
Federstack.jpg

Btw: ich habe die Kügelchen gefunden, beide sind da :daumen:
 

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@kutte , deine Gabel war auf den selben Federweg wie die Gabel auf EBAYKLEINANZEIGEN eingestellt. Das erkennt man an den 2 Muttern des Stabes mit den Elastomeren/ Federn.
Und der VK schrieb, dass seine Gabel auf 80mm eingestellt sei.... Auf dem Foto sieht es aber so aus, als hätte er schon das Maximum auf den Federstack geladen :ka:
 
Wir haben die ersten Gabeln direkt in Tscherms bei einem Pepi Innenhofer geholt, als sie in D ausverkauft waren. Die Nachfrage war kurzzeitig sehr hoch, da sie als Testsieger in der Bike gehuldigt wurde. Er kann Dir notfalls sicher weiterhelfen.
 
Und der VK schrieb, dass seine Gabel auf 80mm eingestellt sei.... Auf dem Foto sieht es aber so aus, als hätte er schon das Maximum auf den Federstack geladen :ka:

Ihr habt beide recht, die Gabel hatte wohl noch 80mm Federweg, da die Elastomere zerbröselt waren. Wenn man am Lenker gezogen hat, ist sie ganz rausgekommen, was natürlich nicht der Fall ist, wenn sie auf 80mm reduziert wird. Der Dichtungsring an einem der goldenen Standrohre dient zur Ermittlung von Sag und Federweg.
 
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