"Mein Geist ist zerbrochen, meine Tage sind ausgelöscht; das Grab ist da."
(Das Buch Hiob, Kap.17)
Liebe Gemeinde, verehrte Trauernde!
Wir sind hier zusammengekommen, uns zu besinnen und zu gedenken eines teuren Toten. Der ESK ist von uns gegangen, und vielen von uns erscheint das Leben plötzlich als ein Weg ohne Ziel, ein Umherirren im Dunkeln ohne einen helfenden Lichtschein.
Aber haben wir nicht in unseren Herzen, in unseren Köpfen, seinen Geist und seine Gedanken aufgenommen, so daß der teure Tote immer bei uns ist und nun das Dunkel für uns als helles Tageslicht erscheint? Ich bin mir sicher, in dieser schweren Stunde der Trauer ist er hier unter uns und möchte, daß wir den Kopf erheben und sagen "ja, ich bin froh um jede Stunde, die ich mit ihm verbracht habe und ich habe die Kraft, den Weg weiterzugehen und neue Höhen zu finden".
Denn daß wir an das Morgen glauben und in uns selbst vertrauen, darauf wollen wir uns besinnen und die Kraft finden weiterzugehen und die Trauer als Station auf der Suche nach besseren Trails begreifen. Und auf dem Gipfel, welchen wir dann erreichen, wird er uns erwarten und mit uns feiern, denn wenn unser Wille uns weiterbringt, dann war sein Tod nicht umsonst, sondern ein Quell neuer Kraft.
ESK, ruhe in Frieden!
"Aber die Blinden will ich auf dem Wege leiten, den sie nicht wissen; ich will sie führen auf den Steigen, die sie nicht kennen. Ich will die Finsternis vor ihnen her zum Licht machen und das Höckerige zur Ebene. Das alles will ich tun und nicht davon lassen. Aber die sich auf Götzen verlassen und sprechen zum gegossenen Bilde: «Ihr seid unsre Götter!», die sollen zurückweichen und zuschanden werden."
(der Prophet Jesaia, Kap. 42)
