dilu hast anscheinend die fragerunde mit rock shox nicht gelesen. Die Lösung heisst 2.1! Die neue charger 2.1 kann alles besser.
Ja stimmt, das neue, ungeschlitzte Gleitband am Midvalve, welches viiiieeeel mehr Kontrolle in der Dämpfung bringt, wird da bestimmt einen himmelweiten Unterschied machen...
Meine erste Federgabel war eine Manitou EFC - ich muss sagen, da hat sich doch Einiges getan. Aber der Service von Answer damals war wirklich super, die haben mir jedes Kleinteil für lau aus USA geschickt - aber sie war auch ständig defekt.
Allerdings hat sich bei Charger seit Gen 1 nicht viel Positives getan.
Charger 2 ist überdämpft, Charger 2.1 dann wohl etwas unterdämpft - und vor allem und weswegen auch alle rumjammern: man kann die nicht wirklich einstellen!
Wäre die Druckstufe und die Zugstufe in einem Rahmen verstellbar, dass jeder Fahrstil und jedes Gewicht von 50-120kg zufrieden wäre, dann würde
Rockshox das Risiko eingehen, dass der 120kg Fahrer sich die Gabel als Hüpfstock einstellt und vom Fahrrad fällt und
RockShox verklagt.
Das wollen sie offensichtlich nicht, das kann man sehr schön auch an den Dämpfern 2018 vs 2020 beobachten. Völlig zähe Zugstufe!
Dazu kommt, dass viele ihre Gabel ultrasoft haben wollen, um die paar Bremswellen oder Würzelchen ("Staubsaugerfeeling") wegzubügeln. Das ist mit Debonair2 möglich, aber der Nachteil ist die überforderte Dämpfung, die nicht mitkommt.
Dabei ist die Konstruktion vom Charger schon ordentlich.
Ne, die Charger 2 ist insgesamt sogar ziehmlich unterdämpft, der Übergang von LSC auf HSC ist nur Mist, die HSC Ports sind riesig und der vorgespannte straight stack kennt in Verbindung mit diesen nur digitales auf/zu und dann kommt noch hinzu, dass der LSC Port ziehmlich groß ist und es eine fette Überlagerung mit der HSC gibt. Um den harschen Übergang zu umgehen, stellen viele ihre LS noch weicher ein und machen damit das Problem noch schlimmer. Deswegen ist der Midstroke support auch nicht so toll und sie kommt bei schnell aufeinanderfolgenden, härteren Schlägen nicht mit (da beklagen ja durchaus viele Nutzer, dass sich das Ding dann Hölzern anfühlt), weil die Dämpfung die Bewegung nicht richtig wegarbeiten kann, sondern die Feder den Haupjob macht. Will man das nun durch mehr Tokens und weniger Luftdruck korrigieren, macht man es nochmals schlimmer, da man durch die bauchige Federkennlinie noch weniger midstroke support hat und die Gabel besagte Schläge noch schlechter wegarbeitet. M.E. ist hier das Rezept, soviel LSC wie möglich einzustellen und die Luftfeder so hart und linear, wie möglich abzustimmen.
Gibt übrigens zur Charger 2 einen tollen thread auf mtbr.com, in dem auch der Inhaber von PUSH und andere Tuner fleißig mitdiskutiert haben und wo genau diese Probleme angesprochen werden:
https://forums.mtbr.com/shocks-suspension/charger-2-damper-modifications-1094321.html
Aber auch bei den Tunern scheiden sich die Geister. Während MST und Öhlins/Andreani der Meinung sind, man müsse das Midvalve austauschen und dieses mit verantwortlich für die schleche Performance bei schnellen, härteren Schägen sei, sagt Push, dass dieses gut funktioniert. Push verbaut stattdessen eine völlig neue Druckstufe, weil sie sagen, dass man selbst mit teilweise neuen Teilen (und anderem Shimstack) aus der bestehenden Druckstufenarchitektur nicht so viel rausholen kann, dass sie es für angebracht hielten, dafür Geld zu verlangen. Öhlins/Andreani bieten hingegen Austauschdruckstufenshimstacks für das Standardbasevalve an, während MST nicht nur den Shimstack in der Druckstufe, sondern auch gleich das Basevalve tauscht... Ja und
Rockshox hat natürlich an der 2.1 alles vieeeel besser gemacht.
Wenn man also 5 leute fragt bekommt man 6 Meinungen. Das sieht man ja auch an den Posts hier. Die einen sind gar nicht zufrieden, die anderen finden alles super. Klar Geschmäcker sind verschieden und man kann nicht jeden glücklich machen, aber mir leuchtet dabei allerdings nicht ein, warum RS, die bei der Charger 1 noch drei verschiedene Shimstacks für Druck- und Zugstufe samt Umbauanleitung in der Anleitung hatten und die vor mittlerweile über einem Jahrzehnt die ersten waren, die verschiedene Dämpfertunes für den Aftermarket angeboten haben, nun behaupten, sie könnten mit einem Shimstack alle glücklich machen. Zwar ist die verstellbare HSC wieder ein Schritt in die richtige Richtung (offensichtlich haben sie mitbekommen, dass ihr Kram doch nicht so toll funktioniert und viele das auch durchaus "erfahren" können), aber das abgehobene Marketinggequatsche bzgl. Charger 2.1 und neuer Modellbezeichnungen und vor allem die neue Ersatzteilpolitik, die vorsieht, dass man ein Vermögen für Servicekits ausgeben muss und dass viele Teile gar nicht mehr zu haben sind (ein gerissener Bladder bedeutet jetzt -> komplett neue Kartusche) oder das es keine Anleitung mehr zum Zerlegen gibt (Die einzige, frei zugängliche Anleitung zur Zerlegung der Charger 2 hat PUSH veröffentlicht... früher gab es sogar YT-Videos) sorgen dafür, dass RS-Produkte kürzlich immer unatraktiver werden. Statt Produkten, die sich von vielen unterschiedlichen Fahrern je nach Vorlieben, Gewicht, Können, etc. einstellen lassen, macht man Durchschnittsprodukte für Durchschnittsfahrer (das ist jetzt nicht negativ gemeint
- aber wenn man nicht zum angeblichen Durchschnitt gehört, funktioniert das Zeug halt nicht), redet sich diese schön, verpasst ihnen neue tolle Namen, die jeden verwirren und darüber im Unklaren lassen, was er jetzt eigentlich gerade kauft und konzentriert sich stattdessen darauf durch ständig neue "Evolutionsstufen" und das absichtliche Nicht-Anbieten von Ersatzteilen, das den Nutzer schon bei kleinen Defekten zum Kauf einer neuen Kartusche (oder besser noch Gabel) zwingt, möglichst viel Geld zu verdienen (auch das nicht falsch verstehen
gegen Geld verdienen ist grundsätzlich nichts einzuwenden).