Und mit mehr Druck kommt sie raus? In dem Fall erfolgte kein Druckausgleich oder es hat nen Unterdruck im Casting. Das sollte sich aber auch von selbst legen bzw. "einfahren". Selbst wenn nicht, der Negativfederweg gehört halt auch zur Gesamtlänge. Die Gabel kommt im Fahrbetrieb sicher ab und an ganz raus.
Ich messe den SAG am unbelasteten Rad bzw. am Topout. Also draufhocken, O-Ring hinschieben, absitzen, Lenker anheben, SAG ablesen. Wichtiger ist aber sicher, dass man das immer gleich macht. Sonst kommt jedesmal was anderes raus.
Wie funktioniert DEBON Air:
Druckausgleich wird gemacht durch den Überströmkanal bei um einige Millimeter (10-15) eingefederter Gabel.
Nehmen wir an, die Gabel ist vom Top Out etwa 15mm eingefedert beim Druckausgleich.
In dieser Position ist der Druck in der Negativkammer und der Positivkammer gleich.
Kraft ist gleich Druck mal Angriffsfläche. In der Positivkammer hat man die volle Angriffsfläche, auf welche der Druck wirken kann, das wären bei einem Kolbendurchmesser von 30mm etwa 7.07 Quadratcentimeter.
In der Negativkammer befindet sich die Kolbenstange mit einem Durchmesser von 10mm, welche die Fläche verringert, auf welche der Druck wirken kann. In der Negativkammer ist also die Angriffsfläche etwa 6.28 Quadratcentimeter. Das heisst, die Kraft von der Positivseite auf den Kolben ist grösser als die Kraft von der Negativseite. Die Gabel federt aus, bis die Kräfte im Gleichgewicht sind.
Je höher der gepumpte Druck, desto grösser ist der Kraftunterschied zwischen Positiv- und Negativkammer bei Kolbenposition auf Höhe des Überströmkanals.
Wenn die Gabel nun ausfedert, nimmt der Druck in der Negativkammer zu und der Druck in der Positivkammer ab. Der RELATIVE Druckunterschied zwischen Positiv- und Negativkammer ist nur vom Weg des Kolbens (Einfederzustand der Gabel) abhängig. Der ABSOLUTE Druckunterschied in einer bestimmten Einfederposition ist aber vom gewählten Luftdruck im ausgefederten Zustand abhängig. Je grösser dieser ist, desto grösser ist auch der absolute Kraftunterschied zwischen den zwei Luftkammern und deshalb federt die Gabel mit höherem Luftdruck weiter aus bis zum Kräftegleichgewicht als die Gabel mit kleinerem Luftdruck.
Bei Bedarf kann ich das auch mit einer Gleichung mathematisch rechnend niederschreiben.
In der Praxis heisst das, dass die Gabel in unbelastetem Zustand nur ab einem bestimmten Minimaldruck ganz an den Topoutpuffer ausfedert und die Gesamtlänge hat, die vom Hersteller angegeben wird. Je weniger Druck als dieser Minimalwert man fährt, desto weiter taucht die Gabel unbelastet in den (Positiv-) Federweg ein und verliert an Einbaulänge und Restfederweg. Das hat nichts mit nicht erfolgtem Druckausgleich zu tun.