Rohloff Nabe -- Alles rund um die "Cola" Dose !!! - Teil 2

Ich weiß nicht genau, wie die Geschichte der Nabe da war, hatte aber auch wie oben beschrieben längere Zeit mit einem Siffer und Scheibenbremse zu tun. Ist dann abgedichtet worden und so weit ok, aber ich habe wie @Velociped auf der SB-Seite die Hohlachse zur Spannachse abgedichtet, so dass die Nabe sich nur zur Ritzelseite entlüften kann und ggfs. ihre Öltropfen dort absetzen kann. Ist wirklich eine simple Sache und bleibt auch so und hilft sogar bei siffender Nabe noch.
 
Bei mir keine Lösung mit O-Ring, sondern ein kleines Stück PVC-Schlauch (Meterware im Baumarkt, außerdem hat man das sowieso für Entlüftungsspritzen u.ä. im Schrauberkeller), mit Innendurchmesser 5mm (Spannachse) und länge ungefähr 4mm. Muss man ausprobieren.
Die Idee: Nabe einsetzen, Spannachse durchschieben, dann das Schlauchstückchen aufschieben bis zur Nabenhohlachse. Die Kegelfeder der Spannachse weglassen (braucht eh keiner). Die Länge des Schlauchstückchens muss gerade so sein, dass die Druckplatte der Spannachse, das Ding etwas staucht und auf die Stirnseite der SB-seitigen Hohlachse drückt und damit die Spannachse zur Hohlachse nur an diesem Ende dichtet.
 
Wer erzählt denn so etwas? :confused:
Sry, aber das ist absoluter Unsinn.
Die Speedhub ist von Anfang an für sportliche Zwecke entwickelt worden, und damit eben auch mit der Schnellspannachse. Schon der Prototyp auf der IFMA 1996 hat eine Schnellspannachse gehabt. ;)

Was erst später mal dazu gekommen ist, ist die Scheibenbremsversion.
Wenn es aus der Speedhub raus sifft, dann ist es bei V-Brakes absolut egal. Das bremst trotzdem noch. Ende der 90er / Anfang der 2000er Jahre war Felgenbremse noch absolut der Stand der Technik gewesen.

Erst mit der Scheibenbremse hat sich das Dicht Konzept bei der Speedhub zu einem Sensibelchen entwickelt.
Wer so was erzählt?
Die Nabe.
Wer sich mit Produktentwicklung und Konstruktion auskennt, der kann das lesen.
Es mag ja sein, dass die Versionen für Schraubachse und Schnellspanner gleichzeitig auf den Markt gekommen sind, aber der Werdegang ist bestimmt so, wie ich skizziert habe.
Ich war in meinem Berufsleben oft genug genötigt, eine in sich schlüssige Konstruktion zu erweitern für zusätzliche Anforderungen. Und ich weiß, wie schwer es ist, die neuen Anforderungen zu befriedigen, ohne dabei das Grundkonzept zu kompromittieren.
Die Erprobung zeigt dann, dass es "so geht", und so kommt der Kompromiss auf den Markt.
Aber der ist gnadenlos und offenbart die Halblebigkeit, und sei es erst durch eine nochmalige Erweiterung der Anforderungen, z.B. der nach Scheibenbremse.


Meine Speziallösung:
Scheibenbremse (1).JPG

Die lange Schraube der "Schnellspanners" ist in den Achsstummel der neuen Achsplatte eingeschraubt und dort verklebt, mithin also dicht. Die Schaltseite ist außerdem zu einer Schraubachs-Version umfunktioniert.
Die Achsplatte dient als Träger für den Bremssattel. Das hat den Vorteil, dass beim Kette spannen der Rotor immer in Position zur Zange bleibt. Es hat den Nachteil, dass zum Ausbau des Rades der Bremssattel abgescharubt werden muss. Im Straßenbetrieb und mit Reifen mit Pannenschutz kommt das zum Glück nicht so oft vor.
Die Drehmomentabstützung erfolgt über die Schraube mit der großen Unterlegscheibe am Übergang zur Kettenstrebe. Auf deren Kopf greift die große Achsplatte.

Auf der Ritzelseite guckt die 5mm-Stange raus und trägt ein Gewinde sowie den Einstich für den O-Ring.
Das Gewinde ragt durch ein Klötzchen, das wiederum rechtwinklig einen Gewindezapfen trägt, über den sich ein weiteres Klötzchen am offenen Ende des Ausfallendes abstützt und so die Kettenspannung ermöglicht und gegen den Kettenzug hält (habe ich kein Foto von).

Übrigens, wer aufmerksam hinschaut, sieht die Speichenführung, bei der sich die Speichen gegenseitig knicken. Das hatte ein Fachbetrieb so eingespeicht. Die Folge war natürlich ein Speichenbruch.
Ich habe das inzwischen ordentlich gemacht, seitdem hält's.
 
Als die Nabe konstruiert wurde, war sie für Schraubachse konzipiert. Und dafür war das Dichtkonzept schlüssig und gut.
Dann wurde die Version für Schnellspanner abgeleitet, und dabei wurde das Dichtkonzept kompromittiert.
An meinem Klappi hatte ich das Problem auch, da hat die Nabe in der Bahn den Boden vollgetropft, wenn ich den Zug noch auf den letzen Drücker erwischt hatte.

Dank der besonderen Anbausituation für meine Scheibenbremse hinten hatte ich die Möglichkeit, einen O-Ring zwischen den modifizierten Schnellspanner und den etwas ausgedrehten Achsstummel der besonderen Achspaltte zu setzen. Auf der anderen Seite ist der Schnellspanner mit dem Bauteil für die Kettenspannung fest verbunden, so dass da kein Öl raus kann.
Seitdem ist die Nabe dicht und die Bremsscheibe ölfrei.

Das ist nur ein Indiz dafür, wo die Leckage stattfindet, nämlich nicht an den Wellendichtringen und auch nicht an den Papierdichtungen der Schaltansteuerung, sondern durch die hohle Achse am Schnellspanner entlang. Die ist ja durchbrochen für den Schaltmechanismus, und dort wurde dichtungstechnisch gepfuscht bei der Version für Schnellspanner.
Für andere Räder ist mein Ansatz sicher keine Vorlage.
Hallo,
m.W. waren schon die initialen Prototypen u.a. für Schnellspanner vorgesehen.
Das Siffen scheint es auf mehrere Arten zu geben; ich hatte insgesamt 5 Rohloff-Räder, und bei zweien war es wie bei Dir; eindeutig aus der Hohlachse des Schnellspanners gesuppt. Ich habe da auf der Scheibenseite auch mit einem kleinen O-Ring gearbeitet.
Unabhängig davon siffen alle ein klein wenig an den Papierdichtungen. Das ist aber so wenig, daß ich mit zweimal im Jahr mit Bremsenreiniger den Ölfilm abwischen (noch?) keine Probleme mit Verölen von Scheiben/Belägen habe...
Beste Grüße
Rob
 
Wer so was erzählt?
Die Nabe.
Es ist also eine Behauptung von dir.

Wer sich mit Produktentwicklung und Konstruktion auskennt, der kann das lesen.
Es mag ja sein, dass die Versionen für Schraubachse und Schnellspanner gleichzeitig auf den Markt gekommen sind, aber der Werdegang ist bestimmt so, wie ich skizziert habe.
"ist bestimmt so" - also kann es auch anders gewesen sein.
Und es ist auch so gewesen, dass die allerersten Bilder die Speedhub mit Schnellspanner zeigen.
Man findet diese Bilder nicht unbedingt im Netz, sondern hauptsächlich in den damaligen Zeitschriften wie der bike und der Mountainbike und übrigens auch in diesem Buch von Rohloff.


Wenn die Speedhub aus der Achse raus sifft, dann wurde meist vorher mit dem Schnellpanner durch zu kräftiges Anziehen die Schnellspannachse gestaucht und damit gleichzeitig diese eine Dichtung verdrückt. Dort kommt dann das Öl raus.

Absolut dicht kann&darf die Nabe auch wegen dem Temperaturausgleich nicht sein.
 
Meine Speziallösung:
Scheibenbremse (1).JPG

Die lange Schraube der "Schnellspanners" ist in den Achsstummel der neuen Achsplatte eingeschraubt und dort verklebt, mithin also dicht. Die Schaltseite ist außerdem zu einer Schraubachs-Version umfunktioniert.
Die Achsplatte dient als Träger für den Bremssattel. Das hat den Vorteil, dass beim Kette spannen der Rotor immer in Position zur Zange bleibt. Es hat den Nachteil, dass zum Ausbau des Rades der Bremssattel abgescharubt werden muss. Im Straßenbetrieb und mit Reifen mit Pannenschutz kommt das zum Glück nicht so oft vor.
Die Drehmomentabstützung erfolgt über die Schraube mit der großen Unterlegscheibe am Übergang zur Kettenstrebe. Auf deren Kopf greift die große Achsplatte.

Auf der Ritzelseite guckt die 5mm-Stange raus und trägt ein Gewinde sowie den Einstich für den O-Ring.
Das Gewinde ragt durch ein Klötzchen, das wiederum rechtwinklig einen Gewindezapfen trägt, über den sich ein weiteres Klötzchen am offenen Ende des Ausfallendes abstützt und so die Kettenspannung ermöglicht und gegen den Kettenzug hält (habe ich kein Foto von).

Übrigens, wer aufmerksam hinschaut, sieht die Speichenführung, bei der sich die Speichen gegenseitig knicken. Das hatte ein Fachbetrieb so eingespeicht. Die Folge war natürlich ein Speichenbruch.
Ich habe das inzwischen ordentlich gemacht, seitdem hält's.
Ich möchte niemandem zu nahe treten, aber eine Konstruktion bei der man zum Ausbau vom Laufrad erstmal noch mit die Bremse abbauen "darf"..., tja :ka: da sollte man mA wohl besser Tubless fahren.
Aber jedem wie es beliebt. ;)
 
Ich möchte niemandem zu nahe treten, aber eine Konstruktion bei der man zum Ausbau vom Laufrad erstmal noch mit die Bremse abbauen "darf"..., tja :ka: da sollte man mA wohl besser Tubless fahren.
Aber jedem wie es beliebt. ;)
Wenn Dir eine andere Methode einfällt, wie Du an ein Fahrrad, das für Scheibenbremse keine Aufnahme am Rahmen hat, trotzdem eine Scheibenbremse bauen kannst, dann darfst Du sie behalten.
 
Bei mir keine Lösung mit O-Ring, sondern ein kleines Stück PVC-Schlauch (Meterware im Baumarkt, außerdem hat man das sowieso für Entlüftungsspritzen u.ä. im Schrauberkeller), mit Innendurchmesser 5mm (Spannachse) und länge ungefähr 4mm. Muss man ausprobieren.
Die Idee: Nabe einsetzen, Spannachse durchschieben, dann das Schlauchstückchen aufschieben bis zur Nabenhohlachse. Die Kegelfeder der Spannachse weglassen (braucht eh keiner). Die Länge des Schlauchstückchens muss gerade so sein, dass die Druckplatte der Spannachse, das Ding etwas staucht und auf die Stirnseite der SB-seitigen Hohlachse drückt und damit die Spannachse zur Hohlachse nur an diesem Ende dichtet.
Guten Abend
Wenn das Öl im Bereich des Schnellspanners (Hohlachse) austritt, dann liegt das Problem an einer wie auch immer verschlissenen Dichtscheibe (#45 der Rohloff Explosionszeichnung), die die Schaltwalze zur Achse und somit die "Hohlachse" zum Innenraum abdichten.

Abhilfe?...Einschicken, oder Spaß am puzzeln, denn um an diesen Centartikel ranzukommen muss in der Tat ALLES (bis auf den Ritzelträger) zerlegt werden.
 
Ist richtig, dieses Teil #45 könnte das Problem sein und ich habe die Nabe auch eingeschickt und danach war Ruhe (Kulanz). Aber es kommen ja keine Befunde zurück, so dass man nur vermuten kann. Papierdichtungen waren es nicht, ungedichtete Schrauben der Achsplatte nicht und die Simmerringe auch nicht.
Weil die Rohloff aber ein paar Tropfen immer verlieren kann/darf, habe ich auch nach Reparatur diese kleine PVC-Stückchen wieder eingebaut
 
hatte letztens das bikebude24 schaltseil set eingebaut, bin sehr sehr zufrieden, die 10€ sind echt gut investiertes geld.

dabei habe ich gesehen, dass der oem (poison bikes) wohl nicht so der fan von genauem arbeiten war...
züge waren wahlweise viel zu lang und viel zu kurz, in kombination mit nicht gedichteten endkappen und schlecht entgrateten hülsen überhaupt kein wunder, dass das so schlecht lief...

trotzdem darf ich jetzt nochmal die nabe zum dritten mal zu rohloff schicken, weil immer noch öl über die schnellspannerachse abläuft :mad:
Mich würde interessieren, was Rohloff dazu sagt
 
... genau, dieses verdammte Scheibchen #45 ganz tief unten im Klo. Wenn man die möglichen Undichtigkeitspfade auf der Explosionszeichung sucht, dann kommt man irgendwann auch auf dieses Teil. Wenn man die Spannachse zu stark anknallt wird, dann gibt es Schaltprobleme, das ist bekannt. Jetzt wird dieses Scheibchen sicher nicht direkt von der Spannkraft der Achse getroffen, aber eventuell wird die ausgefräste Achse-CC #43 minimal gestaucht und damit drückt die Schaltwalze #45 und verformt es. Nach Lockern der Spannachse geht schalten wieder problemlos, aber das Scheibchen hat eine Druckstelle und lässt etwas mehr Öl durch.
 
Gleich noch Frage hinterher: Nabe zerlegen ist eine Sache, aber Zusammensetzen eine andere. Geht das ohne spezielle Montagehilfen und ohne gleichzeitig 5 kleinste Kinderhände zu haben?
 
Gleich noch Frage hinterher: Nabe zerlegen ist eine Sache, aber Zusammensetzen eine andere. Geht das ohne spezielle Montagehilfen und ohne gleichzeitig 5 kleinste Kinderhände zu haben?
Zahnarztbesteck mit kleinem Haken und 4 Haushaltsgummis
 

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... genau, dieses verdammte Scheibchen #45 ganz tief unten im Klo. Wenn man die möglichen Undichtigkeitspfade auf der Explosionszeichung sucht, dann kommt man irgendwann auch auf dieses Teil. Wenn man die Spannachse zu stark anknallt wird, dann gibt es Schaltprobleme, das ist bekannt. Jetzt wird dieses Scheibchen sicher nicht direkt von der Spannkraft der Achse getroffen, aber eventuell wird die ausgefräste Achse-CC #43 minimal gestaucht und damit drückt die Schaltwalze #45 und verformt es. Nach Lockern der Spannachse geht schalten wieder problemlos, aber das Scheibchen hat eine Druckstelle und lässt etwas mehr Öl durch.
Wenn es dazu kommt, hat man ebenfalls das Lager #51 beschädigt.
 
Frei nach "Mein Name ist Lohse, ich kaufe hier ein", habe ich mir mal eine 250m Trommel gekauft...

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Wenn ich davon ausgehe, dass ich mit dem Rad ca. 5000 km pro Jahre fahre, könnte der interne Schaltzug 5 Jahre halten.
Bei einer Länge des Schaltzugs von 50 cm reicht die Trommel dann 2500 Jahre :confused:
Ist ein knappes Ding. Ob ich mir da etwas fürs effigear am Anakin abzweigen kann???

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@Speedskater Danke für den Tipp mit dem 1mm 7x7 Seil. Es ist viel flexibler und nicht so bruchanfällig wie das originale Seil und es läuft gut in der Messing-Seilrolle.
Mich interessieren gerade deine Zugverbinder mächtig...wärst du so freundlich und zeigst/erklärst dazu einige Details?
 
Bietest du Workshops an oder kannst Du mal ein Video machen, bitte? Auseinander und wieder zusammen ist etwas an was ich so ohne weiteres bisher noch nicht rangetraut habe.
Workshop klingt gut 😅...mit Bierchen am heimischen Küchentisch.
Für Videos fehlt mir das richtige Equipment und der Wille.

Zum einen sind mir einfach die Preise von Rohloff zu happig und deren Ersatzteilmentalität zu arrogant und zum anderen ist es gewissermaßen aus einer Not heraus geboren...ich habe ein ins Stocken geratenes Projekt übernommen, um mir überhaupt eine Rohloff leisten zu können.
 

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Mich interessieren gerade deine Zugverbinder mächtig...wärst du so freundlich und zeigst/erklärst dazu einige Details?

In meinem Prophet-Album sind noch paar Detail-Bilder enthalten.

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Die Zugtrenner bestehen aus Schlüsselringen mit M3 Gewinde und Zylinderkopfschrauben aus Messing 21,5x6mm Gewinde M3x15.
In die Schrauben sind die entsprechenden Löcher für den Zug und die Gewinde für die Madenschrauben reingekommen.
An das Schaltseil der Rohloff habe ich Messinghülsen drauf gecrimpt.
Als Klapperschutz gab es dann noch passende Kabeldurchführungen aus Gummi die mit 2 O-Ringen gehalten werden.

Das Ganze sieht dann im Einsatz so aus:

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Zuletzt bearbeitet:
In meinem Prophet-Album sind noch paar Detail-Bilder enthalten.

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Die Zugtrenner bestehen aus Schlüsselringen mit M3 Gewinde und Zylinderkopfschrauben aus Messing 21,5x6mm Gewinde M3x15.
In die Schrauben sind die entsprechenden Löcher für den Zug und die Gewinde für die Madenschrauben reingekommen.
An das Schaltseil der Rohloff habe ich Messinghülsen drauf gekrimpt.
Als Klapperschutz gab es dann noch passende Kabeldurchführungen aus Gummi die mit 2 O-Ringen gehalten werden.

Das Ganze sieht dann im Einsatz so aus:

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Wenn die Löcher minimalst gehalten sind und die 7x7 Stahlvorfach verwendest, sollte es zur Arretierung ausreichen, wenn du das Seil durchfädelst und einen Knoten machst.
So kann man sich uU die Klemmung mit den Gewindestiften sparen.
 
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