Schaltungsprobleme... Ein/zwei mögliche Lösungen

Schildbürger

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Hallo zusammen,
bald kommt wieder die kalte Jahreszeit (oder haben wir die jetzt schon?) und damit das 1. Problem, der verdreckten, vereisten Züge und Schaltungen.

Es geht hier und das "normale" Schaltwerk, wie es sich bei den inversen verhält, weis ich nicht. Vielleicht kann sich das mal jemand vornehmen und hier berichten. Der Umwerfer macht meist keine Probleme, der hat wohl eine stärkere Feder und der Zug ist kürzer mit weniger "Kurven".

Kurz, mal zum Verständnis der Funktion der Züge mit den Schaltungen.
Bei den Rapid-Fire Hebeln zieht man mit dem Daumenhebel den Innenzug in Richtung Schalthebel, damit schaltet man auf das größere Ritzel.
Mit dem anderen Hebel löst man den Innenzug und das Schaltwerk muß den Innenzug zurückziehen, -kleineres Ritzel. Dafür ist dort eine Feder eingebaut.
Drehgriffe usw. arbeiten nach demselben Prinzip.

Ich hatte jedenfalls die Nase voll von dauernder Pflege der Züge.
Nokon's usw. waren für mich, nach intensivem Forum's-Studium, auch keine Lösung. Es muss aber letztendlich jeder selber wissen was er macht. Also keine Diskussion über den Sinn und Unsinn von diesen Zügen, ob SRAM, Shimano usw.. Es gibt schon genug Thread's darüber. Ist eben eine Glaubensfrage.

1. Lösung:
Damit die Schaltungszüge nicht dauernd verdrecken und vereisen habe ich diese durchgehend verlegt. An einem Rad die von SRAM, am anderen von Shimano, macht aber keinen Unterschied. Soweit, so gut.

2. Problem:
Nun ergab es sich, das trotzdem nach einigen Matsch-, Dreck-, Schnee-, Eis-Runden das Schaltwerk hakte und es zumeist Probleme gab, von den großen Ritzeln auf die kleinen zu schalten. Also, Innenzüge raus, abwischen neu ölen, einbauen... Uff... viel Arbeit.
Fett, egal welches, verschlimmerte die ganze Sache nur.

Da ich, wie oben angedeutet, Faul bin, analysierte ich das Problem.
Diese ergab, das das Schaltwerk zu schwach ist, den Innenzug zurück zu ziehen, besonders bei den kleineren Ritzeln, wenn die interne Feder "entspannter" ist.

Das ist wohl der Grund warum z.B. Shimano keine durchgehende Zugverlegung erlaubt, aber so auch keine Lösung. Dann versuchte ich mit vorsichtigem nachbiegen der im Schaltwerk eingebauten Feder die Kraft zu erhöhen, nur mit mäßigem Erfolg.

2. Lösung:
Erst eine "extern" montierte Feder brachte den Durchbruch! Siehe Foto's.
Bild 1 Feder entspannt.
Bild 2 Feder gespannt.

Welche Feder man nimmt ist fast egal, nur von einem Kugelschreiber habe ich noch keine probiert.
Die Feder sollte aber nur so lang sein, das sie sich, an dem Platz, ganz zusammendrücken läst (Bild 2). Sonst klemmt es diesmal und man kommt nicht auf die größeren Ritzel.
Eine zu lange Feder mit einem Seitenschneider kürzen.

Am Schalthebel merkt man fast nichts von der zusätzlichen Feder, außer das die Schaltung "knackiger" geht. Wie es mit der Haltbarkeit der Schalthebel steht?
Die Kraft der Feder ist ja "nur" dazu da, den Reibungswiderstand des Innenzuges mit der Außenhülle zu überwinden. Also nicht übertreiben, eine Dämpferfeder ist wohl zu stark.

Und nun schon monatelang Ruhe in Sachen Schaltung. Selbst die Salzfracht im letzen Winter machte den Federn nichts aus. (Glück bei der Materialwahl.)

3. Weiterer Vorteil:
Das ganze läst sich Rückstandsfrei wieder entfernen.

Wer kennt ggf. eine Bezugsquelle für geeignete Federn? Sammelbestellung möglich?
Es hat nicht jeder eine Bastelkiste mit Federn.
Ich habe auch keine geeigneten Federn mehr und habe deshalb zwei verschiedene genommen. Rückfragen zwecklos.
 

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ok, du hast die funktion des shifters verstanden. soweit also ok. die probleme kennen wir auch alle. da ist jeder über ne lösung froh :daumen:

so, jetzt zu meine verständnisproblemen:
1) du hast, um die höhere reibung des zuges bei schmodder und eis zu überlisten, einfach ne 2. feder eingebaut. korrekt?

2) auf dem linken der beiden bilder ist die kette auf dem kleinsten ritzel und die zusatzfeder auseinander gezogen

3) auf dem rechten der bilder ist die kette auf dem größten ritzel und die feder entspannt

soweit sehe ich das alles richtig, ja?

was mich nun wundert:
die feder des schaltwerks zieht ja das selbige nach außen, je weiter das schaltwerk also richtung kleinstes ritzel wandert, desto mehr zieht sich die feder zusammen, je höher ich schalte, desto mehr wird die feder gespannt.

um nun ne wirkung zu erzielen, die die feder des schaltwerks unterstützt, müsste die zusatzfeder doch in die selbe richtung arbeiten? aber bei dir wird die feder um so mehr gespannt je weiter du richtung kleines ritzel schaltest und umgekehrt.

wäre es invers würde das ganze wieder stimmen, aber deiner obigen beschreibung nach ist das ein "normales" schaltwerk so daß die feder in dem fall eher kontraproduktiv ist?! :confused:
 
Im Schaltwerk ist eine Zugfeder eingebaut.
Die Feder außen ist eine Druckfeder.

Da es sich (vereinfacht) beim Schaltwerk um einen Hebel handelt ergänzen sich die beiden perfekt.

Zugfeder im Schaltwerk zusammen -> dabei ist der Innenzug "draußen" > Externe Feder auseinander. > Bild 1 > beide entspannt

Zugfeder im Schaltwerk auseinander > gespannt > Bild 2 >Externe Feder zusammen > beide gespannt.

Sieh es dir einfach mal am Schaltwerk an.

Wie gesagt ich kenne das inverse Schaltwerk nicht.

Ich wollte es für alle verständlich schreiben, auch für die die noch nichts über Schaltungen wissen. ;)
 
Schildbürger schrieb:
Ich wollte es für alle verständlich schreiben, auch für die die noch nichts über Schaltungen wissen. ;)

wenn mit alle auch ich gemeint bin, ging der versuch mit dem verständlich schief :D
aber dank der hilfe vom flaschfahrer der mich auf die druckfeder hinwies, hab ichs kapiert :)
 
Hallo zusammen,
nachdem ich hier nun den Staub etwas abgefegt habe,
gibt ein kleines Update zu meinen bisherigen Vorschlägen.

Beschaffung geeigneter Federn.
Es werden Seifenspender (mit Seife ;) ) angeboten, die nach dem Gebrauch entsorgt werden müssen.
Hier greifen wir nun recht früh in den Recyclingprozess ein und holen uns die Feder daraus.
Das erste Foto zeigt den Pumpenkopf mit der Feder darin, dann greift man zu einer kleinen Säge
oder einem scharfen Messer und schneidet die Feder raus. Vorsicht der Kunststoff ist zäh, nicht abrutschen.

Das zweite Bild zeigt die Feder eingebaut in ein XT Shadow Schaltwerk.
Die Feder rostet auch nicht. Ich habe sie nun schon einige Monate in Gebrauch.

Das "neue" Shimano XT Shadow Schaltwerk RD-M772 SGS Modell 2008.
Es bietet den Vorteil das es schmäler baut als das bisherige XT-Schaltwerk.
Zudem gibt es da keinen großen Bogen in der Zugführung, so das es auch weniger
Reibung gibt.

Die Gefahr mit dem Schaltwerk oder dem Zug auf einem schmalen Trail
hängen zu bleiben sinkt ebenso.

Das Schaltwerk habe ich nun ca. ein Jahr und es funktioniert gut, wie erwartet.
Natürlich mit durchgehnder Zugverlegung und mit Feder. ;)
Die Wartung der Züge ist weiterhin nahe Null.
 

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gerade bei den neuen shimano(xt) schaltwerken ist die feder gegenüber den älteren modellen doch deutlich stärker ausgelegt. somit ist deine konstruktion eigentlich überflüssig....
 
Ja, die Feder in dem Shadow Schaltwerk ist schon etwas stärker. Da merkt man einen Unterschied zum alten Schaltwerk.
Ich hatte es auch erst ohne die zusätzliche Feder montiert, war aber trotzdem nicht so "knackig" wie gewohnt. Gerade bei den kleinen Ritzeln, wenn die Federspannung nicht mehr so groß ist, schaltete es was langsam.
Dann habe ich die Feder genommen die ich vorher an dem alten XT Schaltwerk montiert hatte, die war zu stark, da brauchte ich dicke Daumen. ;)
Nach einigen Experimenten bin ich dann bei diesen Federn gelandet.

Bei meinem ATB (im 1. Beitrag) fahre ich immer noch die gleiche Feder mit den alten Zügen und Hüllen.
Wie gesagt kann jeder mal probieren, wenn es nicht gefällt die Feder einfach wieder rausnehmen.
 
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