Schaltungsspezial 2021 - Teil 4: Die Alternativen zur Kettenschaltung

Schaltungsspezial 2021 - Teil 4: Die Alternativen zur Kettenschaltung

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Nachdem wir in Teil 3 unseres großen Spezials die verschiedenen Schaltungen auf dem Prüfstand getestet haben, werfen wir in Teil 4 einen Blick auf die Alternativen zur Kettenschaltung. Passend dazu haben wir mit einem absoluten Experten ein Interview geführt – und uns mit Kalle Nicolai rund ums Thema Schaltung ausgetauscht.

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Schaltungsspezial 2021 - Teil 4: Die Alternativen zur Kettenschaltung
 
Moin

Ich hab jetzt gerade mal nachgedacht, fällt dir ein Getriebe (auch außerhalb des Fahrradbereiches) ein das man unter Last schalten kann? Das soll jetzt keine Kritik sein - weder an dir noch an Getriebebikes, ich find die cool, aber das wäre wirklich mal interessant. Weil z.b. Automatikgetriebe im Auto (planetengetriebe) löst das schalten unter Last ja mit dem Wandler/Lamellenkupplungen.

Um das nochmal aufzuklären, man kann das Effi unter Volllast butterweich hochschalten, runter muß man entlasten. Wer einmal ein Effi beim Fahren hochschaltet, der weiß was das Endziel aller Schaltungen beim Schalten darstellt.

Und was die allerwenigsten wissen, es ist bei Pinion fast genauso. Nur 2 Gangsprünge, von 4 af 5 und von 7 auf 8, muß entlastet werden. Der Rest geht unter Volllast beim Hochschalten.

G.:)
 

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Re: Schaltungsspezial 2021 - Teil 4: Die Alternativen zur Kettenschaltung
Moin

Ich hab jetzt gerade mal nachgedacht, fällt dir ein Getriebe (auch außerhalb des Fahrradbereiches) ein das man unter Last schalten kann? Das soll jetzt keine Kritik sein - weder an dir noch an Getriebebikes, ich find die cool, aber das wäre wirklich mal interessant. Weil z.b. Automatikgetriebe im Auto (planetengetriebe) löst das schalten unter Last ja mit dem Wandler/Lamellenkupplungen.

Sehe ich auch so. Das ist einfach technisch nicht möglich, wirklich unter Last ein Zahnradgetriebe zu schalten. Wenn man dann natürlich von "elektromechanischen Teilen" redet kann man zwar der Meinung sein, dass diese ermöglichen, unter Last zu schalten. Das ist aber echter Selbstbetrug, denn diese Teile ermöglichen eine kurze, automatische Entlastung während des Schaltvorgangs, so wie die sequenzielle Schaltung am Auto, bei der eine hydraulische Kupplung den Schaltvorgang ermöglicht.
Ich will mir aber nicht ausmalen, wie schwer und komplex so ein Teil wird. Ausserdem braucht es Energie zum schalten. Wo soll die herkommen?
In der Formel 1 und der MotoGP ist das doch möglich.

MotoGP vs. Straßen-Bike: Zwei Welten im Vergleich
Zitat aus dem Artikel:
"Getriebe
Aus der Formel 1 stammt das sogenannte Seamless Getriebe. Diese elektromechanischen Wunderwerke vollziehen den Wechsel der Gangstufen quasi verschliffen, ohne Kupplungseinsatz und Zugkraftunterbrechung. Davon profitieren Traktion und Fahrer, nicht unerheblich bei 500 bis 800 Schaltvorgängen pro Rennen."


MotoGP-Seamless-Getriebe
Zitat aus dem Artikel:
" ... alle Getriebe werden in zwei Punkten Gemeinsamkeiten haben: Erstens sind die Massen der für einen Gangwechsel nötigen Teile und deren Wege extrem reduziert, und zweitens sind sie so konstruiert, dass zwei Gänge für einen Zeitraum von wenigen Sekundenbruchteilen gleichzeitig im Eingriff sind. Bevor ein Zahnradpaar aussetzt, hat das andere bereits übernommen."

Das ist mir für meine Räder aber zu teuer und wartungsintensiv, deshalb bleibe ich bei meinen 2 Rohloff Speedhubs. :hüpf:
Gruß JPS :bier:
 
säme hier
da kannst du auf der einen noch treten und bei der andern schon den nächsten gang eindrehen:D
 
Meinst du das ernst, weil ein Schaltzug defekt war ist Getriebe und Pinion scheiße! Alles klar :rolleyes:

Zur Ergänznung, beim Getriebe kannst du mit defekt Schaltzug sogar einfach weiterfahren und treten und zur Not jeden beliebigen Gang wählen....ganz ohne Seilzug.

G.:)
Ein Defekt war es nicht wirklich, nur dass der Griff die ganze Zeit auf den Trail geklemmt hat und nicht so wollte wie man es als Unwissender vermuten würde.
Vorführeffekt, "what ever!?"... ich bin und war kein Freund von Drehgriffen.
Wer es mag bekommt mit Pinion, Rohloff etc. sicherlich eine robuste und wartungsfreie Schaltung.
Das Kindernay-System find ich sehr interessant, tauschbarer Käfig, 6-Loch Aufnahme für Bremsscheibe und ahhhhhhhh, Tastschalter! :)
 
Da bin ich bei dir und vor allem hat Kindernay ja Trigger (nachdem hier der Drehgriff der Untergang des MTB Fahrens ist)

Kindernay ist bei mir auch gesetzt
Bin auf Deine Umsetzung gespannt.

Ich habe fast alles gefahren von Kettenschaltung zu Rohloff mit Drehgriff weiter zu Pinion mit Drehgriff (die beiden hat Walter für mich aufgebaut) wieder zurück zu Kettenschaltung und jetzt zu Rohloff mit E14 und Sram AXS. Alles hat seine Vorteile, was mir noch fehlt ist die Kindernay XIV oder VII.
Muss aber sagen, das Piniongetriebe war mir persönlich bis jetzt das liebste, da das Gewicht zentral in der Mitte war !!
 
Ein Defekt war es nicht wirklich, nur dass der Griff die ganze Zeit auf den Trail geklemmt hat und nicht so wollte wie man es als Unwissender vermuten würde.
Vorführeffekt, "what ever!?"... ich bin und war kein Freund von Drehgriffen.
Wer es mag bekommt mit Pinion, Rohloff etc. sicherlich eine robuste und wartungsfreie Schaltung.
Das Kindernay-System find ich sehr interessant, tauschbarer Käfig, 6-Loch Aufnahme für Bremsscheibe und ahhhhhhhh, Tastschalter! :)

Die 6 Lochaufnahme find ich jetzt nicht unbedingt ais Vorteil.4 Lochbremsscheiben gibts am Markt ausreichend wie man sie will und das Anschrauben mit den Kettenblattfeingewindeschrauben ist auch eher ein praktischer Vorteil.
6 Loch hat sich halt als Stadard durchgesetzt, weil die Naben nix besseres hergeben. Taugt aber auch ;)

G.:)
 
Wer von euch hat den jeweils ein Bike mit Kettenschaltung, Rohloff, Pinion und Effigear?
Von @LBjörg weiß ich es, der Rest gibt hier irgendwas von sich, was er mal irgenwo gelesen hat, echte Erfahrung können hier die wenigsten liefern.

Mein Effigaer hat inzwichen über 8.000 Enduro km mit dem 1. Zahriemen auf der Uhr.
Was das Schalten mit Trigger angeht ist das für mich die Referenz.




Mein Pinion Bike fahre ich kaum noch, weil das Kettengefummel nur lästig und Effigear mit Zahnriemen einfach geiler ist.



An meinem Fatbike (15.000 km) und Schmuddelwetterbike (25.000 km) versieht eine Rohloff jeweils mit dem ersten Zahnriemen ihren Dienst.


Wenn ich Rennen fahren würde, hätte ich wahrscheinlich auch so ein Kettenschaltungs-Edelschrott an der Rennfeile. Da ich nur für mich durch die Gegend fahre, sind mir die 3 % Leistungsverlust im Antrieb egal.
Ich will einfach nur Biken und nicht ständig an den Bikes schrauben.

Ich kann mit Trigger und mit Drehgriff schalten, funktioniert beides.
 
Zuletzt bearbeitet:
Rohloff und Effi nur durch praktisches Lesen ;-) Effi würde ich gern mal probieren, Nabenschaltungen sehe ich für mich am MTB nicht.
Fuhrpark aktueller Stand Pinionstahlziege und HPHypeFollower

Die Schaltpräzision vom Pinionbike samt Drehgriff vermisse ich am Kettenbomber, aber HP+Gates noway, aber es hat andere Qualitäten :D
 
Ah, mal wieder ne Pinion diskussion über Wirkungsgrad und Drehgriffschalter :daumen:
Ich kann's allen nur empfehlen. Mit dem Drehgriffschalter gibt's keine Probleme, im Gegenteil. Wer den mal benutzt hat will eigentlich nix anderes mehr, glaube ich. Wer ein Getriebe mit Riehmen im Dreck fährt findet das auch nicht so schlecht. Der Wirkungsgrad ist der schicken Kettenschaltung dann sicherlich auch überlegen.
Nach dem ich nun 6 Jahre mit meinem Mi-Tech Pinion Hardtail rumgedüst bin fahre ich seit dieser Saison ein Saturn 14 GPI. Ich will nicht mehr zurück tauschen auf Kettenschaltung. Nach vielen Tausen Kilometern den Riehmen drehen und weiter. Bei der heutigen Ersatzteilversorgung...Aber erfreue sich jeder an seinem Gefährt
 
Haste die Kette nach gemessen und dann ausgetauscht?
Ich hab in der Bekanntschaft einige Leute die Ebikes mit Shimano Nabenschaltung fahren.
Die Haltbarkeit der dicken Ketten ist ein Witz. Selbst meine 11 und 12 Fach Ketten halten länger am Ebike.
Wir haben schon teure Ebike Ketten getestet, zb. von Wippermann. Auch die waren nach ca. 1000km futsch.

Welche Ketten benutzt du?
Hallo OneTrustMan,
die Kette messe ich immer per Messschieber. Kann sein, dass es einige km weniger am E-Bike sind - war nur eine grobe Schätzung. Aber: ich fahre nie im "Turbo"-Modus, sondern nur mit max. 100%-Unterstützung, der Rest kommt aus den Beinen. Ausserdem ist es durch die Topographie meines Arbeitsweges so, dass ich fast 50% bergab unterwegs bin und nur wenige % in der Ebene. Ich fahre meist Single-Speed-Ketten von Connex, aber eher die im mittleren Preissegment um 15 Euro/St.. So komme ich locker auf 3000 - 3500km bis zur Verschleißgrenze. Die 3. Kette ist aber in Kürze auch fällig für die Tonne.
cännondäler
 
Wer den mal benutzt hat will eigentlich nix anderes mehr, glaube ich.
Das glaube ich nicht. Nach jahrelangem Fahren mit low end und high end Drehgriffen kommt mir sowas nicht mehr ans Rad.
Ist halt alles Geschmackssache.
Getriebe würde ich ernsthaft drüber nachdenken, dann halt Effigear.
 
"Geräusche" ist sehr relativ...im Gang, 6,7,8 hört man bisschen mehr als nix..alle anderen Geräusche (Abrollgeräusche, Wind, Atmung etc pp). draussen sind m.A.n. um ein vielfaches hörbarer. Am Montageständer sieht das evtl. anders aus, auf dem Trail stört es mich absolut nicht.
Habe auch die Erfahrung gemacht, dass es stark vom Rahmen(material) abhängt sowie vom Alter der Rohloff. Mein erster Cannondale-HT-Alu-Rahmen hat deutlich mehr Resonanz verursacht als mein derzeitiger Titan-HT-Rahmen. Mein schwerer E-Bike-HT-Alu-Rahmen verursacht ebenfalls keine hörbare Resonanz. Mit zunehmendem Alter scheint die Rohloff ebenfalls leiser zu werden (oder ich höre schlechter....).
cännondäler
 
Die gibt es ja nicht mehr. Dafür ist die Getriebekurbel von Schlumpf (Schlumpf Drive) aber noch auf dem Markt.

Die HammerSchmidt ist aber halt irgendwie trotzdem geiler :D
Den Legenden nach das einzige aus dem Hause SRAM, das normale Gangwechsel an der Kurbel ermöglicht... :D
Ich finde es extrem doof, dass die HammerSchmidt nicht weiterentwickelt wurde. So werd ich halt im Notfall mal auf gebrauchte Ersatzteile zurückgreifen, weil was anderes kommt mir nicht mehr an mein Hardtail für alle Schandtaten ^^

Das Schalten mit der Schlumpf stell ich mir sehr nervig vor, weil gerade dann wenn man z. B. an fahrtechnisch fordernden Stellen den unkomplizierten Gangwechsel haben will, will man ja nicht noch extra Fußakrobatik. Andererseits ist das Teil trotzdem interessant, man kann ja nur froh sein über mehr Auswahl am Markt.
 
@Darth Happy:
Naja, wenn die Hammerschmidt eine Erfindung von SRAM wäre.... Das Teil ist ursprünglich von der Fa. Sunbeam aus England aus dem Jahre 1908 (!). Zu bewundern im Fahrradmuseum in Nijmegen/NL. Die beiden roten Striche sind zur Verdeutlichung der Funktion angebracht. Natürlich ist das Teil vom Lenker aus schaltbar. Das Modell ist zur Verdeutlichung aufgeschnitten; im Original natürlich geschlossen.

DSC02776.JPG
 
Das Schalten mit der Schlumpf stell ich mir sehr nervig vor, weil gerade dann wenn man z. B. an fahrtechnisch fordernden Stellen den unkomplizierten Gangwechsel haben will, will man ja nicht noch extra Fußakrobatik.
Dass mit der Fußakrobatik ist Gewöhnungssache: Man muss eh vorausschauend schalten, da man gleichzeitig mit der hinteren Schaltung extrem gegenschalten muss, weil man mit den hinteren Gängen komplett von vorne anfängt. Dafür ist ein Shifter nur schlecht geeignet, besser geht das mit Schaltdrehgriff, oder so wie bei mir mit Daumenschalter.
Eigentlich hat man mit dem Schlumpf-Getriebe zwei Gangbereiche: Einen Bereich für die Ebene und einen für den Berg. Mit einer Alfine 8 und einem Schlumpf HSD-Getriebe (1:2,5) hat man eine Bandbreite von über 760%, das ist mehr als eine doppelte Alfine 8. So sieht das in meinem alten 26er aus:
Entfaltung 26er-Univega.JPG

Schlumpf-Getriebe.jpg
 
Was man zu den Getriebelösungen wie Schlumpf oder Hammerschmidt aber schon auch sagen muss: Für das bei mir hier in den Alpen für gewöhnlich anstehende Streckenprofil passt das hervorragend, für Mittelgebirge mit schnellen, kurzen Anstiegen und kurzen Abfahrten ist das nix. Da ist jeder 1x Antrieb viel besser.
 
Puh also wenn die kurzen Anstiege so schnell wären... 😅
Je nach Mittelgebirge kann das schon ganz schön steil und zäh werden, auch wenn die Alpen sicher anders sind. Es gibt hier ein Tal, da fahr ich 38-11 bzw. sogar 44-11 locker aus, weil es minimal bergab geht. Und der Abzweig zum Trail hoch geht dann quasi sofort um die Ecke mit 20 %, wenn nicht noch mehr Steigung rauf. Hier hätte man zwar auch mit 1-fach Zeit zum Schalten, aber mit HammerSchmidt bzw. Umwerfer ist man deutlich schneller im entspannten Schneckentempo angekommen.
 
Dass mit der Fußakrobatik ist Gewöhnungssache: Man muss eh vorausschauend schalten, da man gleichzeitig mit der hinteren Schaltung extrem gegenschalten muss, weil man mit den hinteren Gängen komplett von vorne anfängt. Dafür ist ein Shifter nur schlecht geeignet, besser geht das mit Schaltdrehgriff, oder so wie bei mir mit Daumenschalter.
Eigentlich hat man mit dem Schlumpf-Getriebe zwei Gangbereiche: Einen Bereich für die Ebene und einen für den Berg. Mit einer Alfine 8 und einem Schlumpf HSD-Getriebe (1:2,5) hat man eine Bandbreite von über 760%, das ist mehr als eine doppelte Alfine 8. So sieht das in meinem alten 26er aus:
Anhang anzeigen 1382964
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Da ist man doch bei der Alfine außerhalb der Drehmoment Empfehlung?!
 
Ja, drum ist im Ritzelrechner so einiges in roter Farbe. :D
Macht aber nix, in den wirklich leichten Berggängen tritt man eh nicht so stark.
 
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