Schlüsselbeinbruch: Liegt mein Heilungsverlauf im "Soll"?

hab mir am wochenende auch das schlüsselbein gebrochen. in dem ersten krankenhaus meinten sie ich müsste bei mir zuhause die OP durchführen lassen. zuhause dann im krankenhaus angekommen meinte der dr. aus der notaufnahme das ein rucksackverband bei mir ausreichen sollte. ab wann ist eine OP vorteilhaft und ab wann kann man sich diese sparen?
 
Ok da werd ich dann erstmal Geduld walten lassen :) Man kann ja immer noch auf der Rolle trainieren...

@MarioJaneiro: Mir wurde gesagt, eine OP ist immer dann nötig bzw. sinnvoll, wenn das Bruchstück so verschoben ist, dass man es mittels Rucksackverband nicht gerichtet bekommt.

Allerdings wird oft auch ein Rucksackverband dann angewandt, wenn der Bruch zwar verschoben, die Bruchenden allerdings nicht weit auseinanderstehen. Risiko ist dabei meistens dass das Schlüsselbein danach verkürzt sein kann, oder der Bereich um den Bruch mehr verknöchert als nur an den Bruchstellen, was nicht unbedingt nur ein Schönheitsmakel sein muss.

Im Zweifelsfalle vorher immer noch eine weitere dritte oder gar vierte Meinung einholen, bevor man sich nur mittels Rucksackverband behandeln lässt. Die Ergebnisse einer falschen Behandlung kannst du ja in den vorhergehenden Seiten nachlesen...

Bei mir war der Fall glücklicherweise eindeutig und ich fühle mich auch mit der OP besser versorgt. Es ist zwar alles recht langwierig im Vergleich zu einer konventionellen Behandlung mit Rucksackverband (vorausgesetzt es geht alles in Ordnung) allerdings weiß ich auch, dass die Bruchenden grade und sauber zusammenwachsen und ich keine verkürzte rechte Schulter haben werde. Dafür nehme ich die OP-Narbe gerne in Kauf.

Ich hoffe das ich dir helfen konnte
 
Ob OP oder nicht hängt davon ab, wie der Knochen gebrochen ist und wie sehr sich das alles verschoben hat. Bei einem glatten Bruch muss man nicht zwangsläufig operieren. Bei Trümmerfrakturen oder bei stärkerem Versatz muss operiert werden.

Im Grunde spielt es für das Ergebnis keine Rolle, allerdings wäre ich persönlich immer für eine OP, grade in jungen Jahren. Das Schlüsselbein ist ein wesentlicher Bestandteil des Schultergürtels und wenn es dann irgendwie schief zusammenwächst, kann keiner vorhersagen was man in späteren Jahren für Probleme bekommen könnte. Dafür sollte man OP Narben und das minimale OP Risiko in Kauf nehmen.

Man sollte sich auch vor Augen führen, dass ein Rucksackverband meist viele Nachteile hat, wenn man ihn wirklich richtig fest anzieht. Nach einer OP ist man schneller wieder fit für den Alltag, wenn auch nur eingeschränkt.

Ich sprech jetzt mal von meinem Fall. Hatte eine verschobene Trümmerfraktur und bekam noch sofort in der Notaufnahme einen Rucksackverband. Dieser wurde richtig angelegt und nach ein paar Tagen hatte sich der Bruch auch sehr gut ausgerichtet. Aufgrund anderer Verletzungen konnte ich zu dem Zeitpunkt noch nicht operiert werden. So toll der Verband auch war, er hat mich komplett eingeschränkt. Der Arm ist auf die dreifache Größe angeschwollen (hatte auch andere Gründe) und war praktisch unbrauchbar. Damit mehrere Wochen rumzulaufen wäre die Hölle gewesen.
Knapp eine Woche nach der OP konnte ich den Arm wieder bewegen und benutzen, wenn auch weiterhin stark eingeschränkt, mit Rucksackverband wär das nicht drin gewesen.
Das ganze ist jetzt nun 3 Monate her und an mountainbiken ist lange nicht zu denken, aber das hat nichts mit der OP zu tun^^
 
werd morgen zur nachuntersuchung mir die meinung von einem dritten arzt einholen. evtl. macht er ja eine röntgenaufnahme wo man den der zeitigen zustand erkennen kann.
wie ist das mit dem rucksackverband, muss man den jeden tag selber nachspannen?
wenn ja, wie fest muss der sitzen? ich sollte ja auch noch irgendwie ins bett kommen ohne mich umfallen zu lassen.
so weit schon mal vielen dank!!!
 
Hatte die 9 Tage bis zur OP auch einen RV gehabt und kann die Erfahrung von punkt nur teilen. Diesen sollte man aller 1 bis 2 Tage nachspannen lassen (sollte immer fest sitzen, so dass deine Schultern nicht nach vorne fallen können; am besten von Familie, Freundin oder Freunden helfen lassen). Selber nachspannen war bei mir unmöglich da der Verschluss auf dem Rücken war.

Pass vor allem auch gut auf, dass sich unter dem Verband keine Rötungen oder Entzüdungen bilden. Das hätte bei mir fast dazu geführt, dass sie den OP-Termin verschieben. War aber glücklicherweise die OP-ferne Schulter an der es gerieben hatte.
 
Seas Leidensgenossen!

Mich hats vor 3 Wochen erwischt; scheint ja mal wieder derbe hier rumzugrassieren...
Kann mich nur Toti666`s Tip bzgl. mehrerer Meinungen einholen anschließen! Nachdem mir im ersten KH kein eindeutiges pro oder contra OP gegeben wurde, bzw. sogar die konservative Therapie mittles RV bzw. nur Armschlinge (da diverse Studien eine Ineffektivität des RV nahelegen!) zunächst angeraten wurde, hab ich mir meine Röntgenbilder mitgeben lassen, um mir eine 2.Meinung in der UK Köln einzuholen;
war das Beste was ich tun konnte!
Dort hab ich dann das erste Mal gehört, dass das bekloppte Beinchen sogar 4mal gebrochen ist; zudem disloziert um doppelte Schaftbreite; damit war der Fall klar => OP mittels Plattenosteosynthese;
hat mit dem ganzen Heckmeck dann zwar etwas länger gedauert, so dass ich erst heute 1 Woche post OP bin; aber, so hat es mir auch mein Orthopäde heute bestätigt, es war die beste Entscheidung & alles verläuft soweit wohl auch Bestens...
Ärgerlich, dass für das Vorab-Prozedere knapp 2 Wochen draufgingen; aber nicht so ärgerlich wie die auch hier beschriebenen und z.T. sehr heftigen Leidensstories nach Fehldiagnose /-behandlung!

Allen Betroffenen Gute Besserung! Ach und falls der MTB`er mitliest, der mich im Wald aufgesammelt hat & mich zur Straße begleitet hat: DANKE nochmals :)

Ulysses
 
Hallo Leidensgenossen,

ich habe mir gestern das Schlüsselbein zerschossen:daumen:
Nun hab ich hier schon viel gelesen und natürlich mache ich mir gerade gedanken , ob eine op nicht besser sei.
Allerdings habe ich die meinung von 4 ärzten (2 davon sind gute Freunde und unfallchirurgen) und alle raten mir zur konservative methode. Wenn ich nun so lese, wie es euch erging, verunsichert mich das schon.....

Hier mal meine Bilder mit Rucksackverband. Für eure erfahrungenbin ich dankbar..
 

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war heute nochmal beim facharzt, er meinte ich könnte noch zu 10 anderen ärzten gehen und die würden alle was unterschiedliches sagen von der behandlungsmethode. er meinte auch das man sich den rucksackverband mehr oder weniger sparen kann, da es so oder so zusammen wächst und man zum richtig stellen der bruchenden eine grössere kraft bräuchte als es der rucksackverband aufbringen kann. vorteil der OP ist das man schneller schmerzfrei ist und der bruch gerade zusammen wächst, nachteile gibt es aber bei der OP auch, infektionen, man braucht 2 eingriffe, und die wahrscheinlichkeit einer pseudarthrose ist grösser.
 
da kann ich mich ja glücklich schätzen, bei allen die gleich meinung zu bekommen. geht soweit auch gut nur die nächte sind schmerzhaft:D
 
da hat Dein Facharzt wohl recht: 10 Ärzte, locker 11 Meinungen. Außer der Bruch ist eindeutig! Mir kams beim ersten Oberarzt so vor, als wenn er je nach Tageslaune mehr die Risiken einer OP betont bzw. die der konservativen Therapie...was ja auch ok ist, solange der Fall nicht "klar" ist (was er bei mir leider war; 4facher, komplizierter Bruch mit recht großem Versatz)
Die "Sinnlosigkeit" des RV scheint wohl zu stimmen; das meinte ich oben mit den einschlägigen Studien dazu. Hat eher nen psychologischen Effekt^^
Auf den ich, ehrlich gesagt, pfeife, wenn ich mir dafür nicht das Blut im Arm abdrehen lassen muss oder diverse Wundstellen vom RV Verband bekomme...
Mit dieser Armschlinge, die man mittels Klettbänder verschieden einstellen kann, kam ich persönlich ganz gut bis zur OP klar...ob sie aber auch länger als 1,5-2 Wochen taugt, kann ich nicht sagen. Evtl. wird da die Schulter doch zu lange in einer Schonhaltung gehalten, die Folgeprobleme mit sich bringen kann!

@spanier8877: also ich hab kein fachlich geschultes Ärzteauge, aber für mich sieht der Bruch an sich nicht kompliziert aus! Also prinzipiell denk ich, dass da auch die konservative Methode völlig ausreicht. Einzig die "Überlappung" der Enden gibt zu denken. Imho schon recht viel. Soll heissen, wenn sich da Kallus bildet, sprich die Enden so wieder mit der Zeit verknöchern, kann das schon zu einer etwas "größeren" Verkürzung des Schlüsselbeins führen...
Ich hab keine Ahnung wieviel oder und inwiefern man mit KG da gegensteuerbar ist, aber das würd ich doch nochmal gezielt nachhaken!
Ansich, also wenn Du sonst gesund etc. bist, wäre der Bruch wohl auch ein Idealfall für ne OP mit Titannagel oder Draht, wie es andere nennen...wäre halt minimal-invasiv;

nuja...auf jeden nochmal genau nachhaken bevor man sich dann letztlich für oder gegen etwas entscheidet! Aber Du scheinst dafür ja eigentlich beste Voraussetzungen mit Deinem Umfeld zu haben^^

Grüße & Gute Besserung,
Ulysses
 
vorteil der OP ist das man schneller schmerzfrei ist und der bruch gerade zusammen wächst, nachteile gibt es aber bei der OP auch, infektionen, man braucht 2 eingriffe, und die wahrscheinlichkeit einer pseudarthrose ist grösser.

wobei man hier sagen muss, dass eine pseudarthrose erst nach mindestens 6 monaten diagnostiziert wird und man in keinster weise eindeutig weiß, wieso es zu der falschgelenkbildung kommt.
 
mir wurde heute gesagt das der schmerz beim reiben der bruchstücke aufeinander die bildung von kallus anregt, da der körper ja diesen schmerz schnellst möglich in den griff bekommen will. vielleicht ist die relativ schmerzfreie methode mit der OP mit unter ein grund warum die pseudarthrose hier öfters vorkommt. aber das ist nur eine theorie von meiner seite, und ich hab wirklich keinen schimmer von diesen thema.
 
@spanier8877: also ich hab kein fachlich geschultes Ärzteauge, aber für mich sieht der Bruch an sich nicht kompliziert aus! Also prinzipiell denk ich, dass da auch die konservative Methode völlig ausreicht. Einzig die "Überlappung" der Enden gibt zu denken. Imho schon recht viel. Soll heissen, wenn sich da Kallus bildet, sprich die Enden so wieder mit der Zeit verknöchern, kann das schon zu einer etwas "größeren" Verkürzung des Schlüsselbeins führen...
Ich hab keine Ahnung wieviel oder und inwiefern man mit KG da gegensteuerbar ist, aber das würd ich doch nochmal gezielt nachhaken!
Ansich, also wenn Du sonst gesund etc. bist, wäre der Bruch wohl auch ein Idealfall für ne OP mit Titannagel oder Draht, wie es andere nennen...wäre halt minimal-invasiv;

nuja...auf jeden nochmal genau nachhaken bevor man sich dann letztlich für oder gegen etwas entscheidet! Aber Du scheinst dafür ja eigentlich beste Voraussetzungen mit Deinem Umfeld zu haben^^

Grüße & Gute Besserung,
Ulysses

Viele Dank für deinen Beitrag.
Nach Rücksprache mit einem Unfallchirurgen stellt sich meine Fraktur wie folgt dar.
Die verschobenen Bruchstücke sind nur 5-7 mm verschoben und somit nicht problematisch. Ab 2 cm wird eine OP angeraten.
Zudem ist bei mir unsicher, ob man den Nagel aufgrund des schrägen Bruchs überhaupt eingefädelt bekommt, sollte das nicht funktionieren muß offen gerichtet werden und das heilt nicht so toll:D
Aussage kommt von der Unfallchirurgie Davos, die übrigens auch viele Titannägel verbauen. :daumen:

Sportliche Grüße der Spanier
 
mir wurde heute gesagt das der schmerz beim reiben der bruchstücke aufeinander die bildung von kallus anregt, da der körper ja diesen schmerz schnellst möglich in den griff bekommen will. vielleicht ist die relativ schmerzfreie methode mit der OP mit unter ein grund warum die pseudarthrose hier öfters vorkommt. aber das ist nur eine theorie von meiner seite, und ich hab wirklich keinen schimmer von diesen thema.

Das kann ich widerlegen, nach der OP hatte ich sowas von üble Schmerzen, dass ich dachte ich spring mal besser aus dem Fenster :lol:

Was das angeht gibts wirklich mehrere Theorien und keiner weiß wirklich was Sache ist.
 
hallo zusammen,
ich hab mir am 08.07 das schlüsselbein zerlegt , bin dann bis zum 14ten. da kein
op termin frei war, mit rucksackverband rumgelaufen!
das schlüsselbein ist dann auch mit platte und vielen schrauben zusammengefügt
worden.
da ich nun immer noch einen starken druck (als wenn dort jemand draufstehen würde) im schulterbereich verspüre und besonders am morgen große schmerzen habe
ist nun meine frage.: hat jemand von euch auch diese erfahrung gemacht, oder kann es sein, daß die platte irgendwo aneckt oder nicht richtig sitzt und das ganze zu spannungen führt?!
 
denke das ist im soll. ich hatte nur nen rucksackverband und keine op nach meinem schlüsselbeinbruch, aber das man gerade morgens schmerzen hat ist denke ich normal. konnte auch lange nur ein paar h pennen wegen dem aufm rücken liegen und nicht drehen können etc.
von meiner op an der hand kann ich dir sagen das das rel. lange nach der op noch gut geschmerzt hat. und das liegt zum größten teil eben daran das bei der op ziemlich viel gewebe kaputt gemacht wird. das schlüsselbein war jedenfalls harmlos dagegen.
 
ich hab zur zeit auch schmerzen in der früh, die dauern immer so 1 stunde an. auch wenn ich lange steh und der arm runterhängt bekomme ich schmerzen in der schulter. bei mir ist es jetzt ca. 3 wochen her und ich hatte keine op. bin ja mal gespannt ob ich in 3 wochen schon wieder fahren kann.
 
ich hab mir vor 2 Wochen das Schlüsselbein gebrochen.
Gestern bin ich mal zum testen ne Runde gefahren.Ich konnte ohne Probleme fahren.Heute auch gleich wieder ne längere Runde gemacht.
Der Arzt meinte auch das ich nach 2 Wochen wiederFahrradfahren kann.
 
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