Schutzausrüstung Endurorennen (was ist Pflicht?)

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Hi,

wollte mal ein bischen Rennluft bei Endurorennen schnuppern, vorzugsweise im Harz (in der Nähe). Da ich bisher aber nur XC Rennen (DM, Bundesliga Master) fahre fehlt mir da der Durchblick. Ich habe mir ein Scott Genius 920 (29er mit 130mm) zugelegt, was dafür erstmal herhalten muss. Ja, ich weiß es ist nicht unbedingt ein Enduro, aber mit ein paar ordentlichen Maxxis drauf sollte es erstmal reichen. Nur zur eigentlichen Frage: Muss ich einen Fullface-Helm haben oder reicht auch ein "tiefgezogener" Endurohelm (siehe aktueller MTB News Beitrag)? Muss ich ein Rückenprotektor tragen, sind Knieschoner schon ausreichend oder muss auch ein Schienbein und Ellbogenprotector her? Gerade das Thema Fullface Helm finde ich doof, dann muss ich mir auch gedanken machen über einen teuren Protektorrucksack oder? Bin eher minimalist...sooo oft werde ich nicht "Enduro" Fahren....

Gruß
Olli
 
Hi,

was bei den jeweiligen Veranstaltungen Pflicht ist, findest du in der entsp. Ausschreibung.

Ein Rucksack inkl. Trinkblase sollte es schon sein, der dann sinniger Weise mit Protektor.
Knieprotektoren und entspr. Schutz an den Ellenbogen gehören für mich definitiv zur Standartausstattung. (Finden auf dem Weg nach Oben dann Platz im Rucksack)
Einen Fullface benötigst du nicht zwingend (es sei denn in der Ausschreibung steht etwas anderes), jedoch macht auch dieser, gerade als "Anfänger" durchaus Sinn.
Letzten Endes ist die Wahl des Großteils der Schutzausrüstung also dir und deiner Einschätzung überlassen.

Gruß
der Über
 
Ist es tatsächlich sinnvoll, einen Rucksack mitzuschleppen?
Man sieht die Profis fast nie damit fahren. Sind denn nicht auf den Transferetappen Verpflegung und Getränle zu bekommen?

Ich kann mir irgendwie grad nicht vorstellen, was ich ausser Wasser in den Rucksack packen sollte.
Minitool, Schlauch und Pumpe gehen zur Not auch im Trikot - ausserdem ist man bei einem Defekt doch eh raus, wenn man echt auf vordere Plätze fahren will. Oder?

Protektor zB bei Madeast reicht ja ein ganz einfacher wie beim Snowboarden, CE geprüft sollte zwar sein, aber sowas gibts ja bei Tchibo für wenige Euro. Finde ich eh sinnvoll.
Fullface würde ich mir auch kaufen, allerdings sind die leichteren Enduro Modelle doch recht teuer.

Mit einm 1,2kg Eimer habe ich auch keine Lust, aber den habe ich eh schon. SO Teile bekommt man für 40.-€, ggfs. gebraucht (das Angebot ist riesig an kaum benutzten Helmen!).

Ellbogenschoner halte ich in Waldgelände (wie zB Braunlage/MSB-X_Trail) für total überflüssig. Das macht IMHO nur in steinigem Gelände Sinn, genau wie Schienbeinschoner.

Ich finde, für ein leichtes Endurorennen hier im Mittelgebirge sollte man eher jedes überflüssige Gramm daheimlassen. Aber ich habe da jetzt nicht so die Erfahrung....
 
Zuletzt bearbeitet:
hmm, ja - für Mittelgebirgsevents mag das stimmen, da ists zum Ausgangspunkt dann auch nicht unbedingt so weit.
Er fragte halt pauschal.
Und auch wenn die Zeit für die Katz ist, so hätte ich keine Lust auf ne stundenlange Wanderung. (z.B. bei Events in den "richtigen" Bergen) ein Kettenschloß/ Niete und Nieter, Schlauch, und nen bissl Werkzeug können einem da schon den Tag retten.
Was die Pros angeht, klar - wenn ich bis zum Start geshuttelt werde oder dort ein Verpflegungsteam auf mich wartet oder ich bei einem Defekt nicht selbst das Rad kilometerweit schieben muss, dann brauche ich mir ums Mitschleppen keine Gedanken machen ;-)
Bei Veranstaltungen wie der Trailtrophy, wo du selbst einige hundert HM zum Start strampeln musst, ist auch nen trockenes Trikot ausm Rucksack ne feine Sache vor der Abfahrt.
Ist wie gesagt von Event zu Event unterschiedlich und liegt dann im eigenen Ermessen :)
 
Ist es tatsächlich sinnvoll, einen Rucksack mitzuschleppen?
Man sieht die Profis fast nie damit fahren. Sind denn nicht auf den Transferetappen Verpflegung und Getränle zu bekommen?

...
Also wenn ich mir so die Berichterstattung anschaue sieht das aber ganz anders aus, z.B.:
http://enduro-mtb.com/en/race-report-andes-pacifico-day-1/

Und wenn man sich z.B. die Regularien zur Enduro World Series durchliest, findet man auch diesen Passus:
"Each rider must be self-sufficient during the entire duration of the race (Food stashes are not permitted – see Section 6). Personal responsibility and self-sufficiency are a large part of the spirit of enduro racing and riders are encouraged to carry adequate equipment for operating in mountainous environments. Each rider should remember that they are solely responsible for themselves but are urged help other competitors on course.

It is strongly recommended that all competitors carry:
Suitable backpack
Waterproof jacket
Emergency blanket
Innertubes/ puncture repair kit
Multi tool
Basic, well maintained first aid kit
Map
Food and fluids
Eye protection (glasses or goggles)
Emergency contacts supplied by organiser
Whistler"
Also jeder Fahrer ist Selbstversorger.



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Naja, Andes Pacifico hat doch aber recht wenig mit Madeastenduro oder TT Harz bzw TT Breitenbrunn zu tun?

Ich glaub nach Chile fliegen war hier nicht so das Thema, eherso die Allerwelts-Jedermannrennen.

Aber das mit dem durchgeschwitzten Trikot ist natùrlich richtig...
Ich hasse Rucksack :( ..
 
Hallo Leute,
ich habe mich dieses Jahr in Willingen für das Enduro-Rennen angemeldet. Ein Fullface Helm ist Pflicht. Könnt ihr mir sagen, ob Helme mit abnehmbaren Kinnschutz geduldet werden?

Habe mir mal den Cratoni c-Maniac ausgesucht .

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Ich kann es absolut nicht nachvollziehen wie hier immer alle beim Thema Schutzbekleidung rumjammern. Es ist euer eigener Körper den ihr bei einem Sturz ganz schön kaputt machen könnt und da hängt so viel dran. Arbeit, Familie etc.
Wollt ihr eure Kinder mit dem Rollstuhl zur Schule bringen, nur weil euch ein Rückenprotektor zu warm ist?

Und Thema Kosten: 6000€ für den neuesten Plastikhobel auf den Tisch legen, aber wenn es dann um 200€ für einen gescheiten Helm geht rumknausern.
 
Naja, die Leute hier informieren sich ja nur.
Es könnte ausserdem sein das jemand vlt Student ist und mit Mühe und Not um 1500 € ein gebrauchtes Enduro kaufen könnte. Finanziert über Stundenlanges Zeitung austragen, zum Beispiel halt. Da könnte ich mir vorstellen das die 200 € Schmerzen oder nur schwer finanzierbar sind.

Ich kann es mir zum Glück leisten. Hatte mich 2012 oder 2013 (weiß nicht mehr genau) bei der SRAM Enduro Series Rennleitung in Riva beschwert. Es waren damals 1800 hm hochzutreten. War angesichts des frühen Termins und der sehr schweren Stages nicht ohne. Da wollte ich halt nicht 2 Helme mit schleppen. Beim Trainingslauf auf Stage 1 war dann quasi in den Zielauslauf so ein kleiner Drop bzw Stufe. Dort bin ich blöderweise gestürtzt und durch die Verengung rausgeschlittert. Mit dem Kinnbügel des Fullface am Boden. Da hatte ich riesiges Glück den aufgehabt zu haben.

Ich denke daher das es schon sehr sinnvoll ist auf die eigene Schutzausrüstung Wert zu legen, genau wie @grobi59 ja schreibt. Aufgrund dieses Sturzes und des Ablaufs denke ich aber auch das ein Helm mit abnehmbarem Kinnbügel das nicht überlebt hätte und es den einfach runtergerissen hätte.
Da würde ich auf diese neuen Full-Face Enduro Helme setzten mit fixem Kinnbügel. Beziehungsweise, ich würde aktuell wieder einen echten Full-Face mitnehmen und fertig.

Ich seh mit zB grad um einen Genick-Schutz um. Bin zwar noch hin und her gerissen aber ich werde. Da wurde ich auch gleich angemault wieso ich noch so überlege. Überlegen ist für mich aber wichtig, ich will ja einen der Perfekt zu mir und meiner Anforderung passt. Auch wenn ich mir die 3 oder 4-hundert leisten kann, sein Geld will ja niemand für etwas investieren das dann nicht optimal ist!
 
Wer in einem Endurorennen ohne Fullface unterwegs ist dem ist doch nicht wirklich zu helfen... Entweder die Person fährt nicht an der 100% Leistungsgrenze, dann braucht man aber auch keine Rennen fahren oder die Person gibt Vollgas und dann kann es eben schnell auch mal zu einem bösen Abwurf kommen. Genau das Gleiche gilt wie ich finde auch für Rückenprotektoren - man will schließlich nicht morgen im Rollstuhl sitzen.

Ein guter und leichter Enduro Fullface ist meiner Ansicht nach der Urge Archi Enduro. Leicht genug, damit man in Tretpassagen (in den Stages) noch Luft bekommt und mit Kinnbügel, damit man nach dem Rennen noch alle Zähne hat.
 
ontopic: Reglement des jeweiligen Rennen sagt was Pflicht ist.

halb-offtopic:
Rucksack: Ich finds ohne bzw mit sehr kleinem Rucksack (bei mirnen Evoc CC 3L) angenehmer. Ich pack aber zumindest immer minimales Verbandszeug, nen kleines Multitool und nen Schlauch ein. Wenn die Strecken wirklich lang & ggf. alpin sind kommt auch nen größerer Rucksack mit.

Helm: Ich persöhnlich finde auch schon den Urge Archi Enduro etwas zu windig, fahre in den Rennen mit "richtigem" Fullface. Aber das ist Geschmackssache. Ich persöhnlich finds immer gut wenn der Fullface in den Stages vorgeschrieben ist, da steht man dann nicht vor der Sicherheit vs. Tempo Abwägung.

Grüße,
Jan
 
Bei dem finanziellem Aspekt stimme ich dir zu, allerdings sollte die Vernunft überwiegen eventuell erst das nächste oder übernächste Rennen mitzufahren und solange noch zu sparen.
Ansonsten finden auch viele Rennen in Verbindung mit einem Bikepark o.ä. statt, wo man sich dann für das Wochenende entsprechende Schutzkleidung leihen kann.
 
Ich sehe das Problem bei Rennen gar nicht so tragisch. Eine 30-40km Runde fahr ich eh immer mit Rucksack, und selbst der billigste Rucksack hat doch eine vernünftige Halterung für einen Halbschalenhelm. Den spür ich da gar nicht. Auf den Transfers baumelt halt der Fullface a bissl am Rucksack.
Problematischer seh ich eigentlich die "normalen" Endurorunden. Wo sich z.T heftige Schlüsselstellen mit welligem Gelände abwechseln, wo man nicht ständig Helm wechseln möchte. Oder man viel Begegnungen mit Fußvolk hat, für die ein FF sehr abschreckend ist.
Dafür sehe ich schon das Potenzial z.B. eines Bell mit abnehmbarem Kinnteil.

Abgesehen davon muß man nicht >200,- für einen FF ausgeben der alle Prüfnormen erfüllt und entsprechend sicher ist.
 
Dafür sehe ich schon das Potenzial z.B. eines Bell mit abnehmbarem Kinnteil.

Wenn ich schon anhalten muss dann kann ich gleich nen FF aufziehen. Dauert natürlich bissl länger, aber wenn man eh schon steht...
Das mit dem Fussvolk ist wieder ein ganz anderes Thema das ich jetzt gar nicht erst anstoßen will, aber es geht schließlich um den eigenen Körper.
 
Hab mir jetzte den 661 comp geholt und bin sehr zufrieden damit. Dazu eine komplette POC Schutzausrüstung (Elbow,Knee,Back, Shorts) Bin probehalber mal eine 60km/2400hm Tour gefahren. Musste den Helm nicht ausziehen und hab ausreichend Luft bekommen. Also ist doch zu empfehlen. Sicherheit geht schließlich vor. Einen Wechselhelm braucht man nicht mitnehmen.
 
Hab mir jetzte den 661 comp geholt und bin sehr zufrieden damit. Dazu eine komplette POC Schutzausrüstung (Elbow,Knee,Back, Shorts) Bin probehalber mal eine 60km/2400hm Tour gefahren. Musste den Helm nicht ausziehen und hab ausreichend Luft bekommen. Also ist doch zu empfehlen. Sicherheit geht schließlich vor. Einen Wechselhelm braucht man nicht mitnehmen.

Du bist die komplette Tour in voller Montur gefahren? Beeindruckend! Stelle ich mir doch sehr warm und störend vor.
 
Es war sehr warm und ich hab geschwitzt wie ein Schwein. Musste auch 4 1/2 Liter nachkippen :) Aber es ist fahrbar. Hab das eher zur Vorbereitung gemacht weil ich in Willingen von 40km und 1400hm ausging. Da dachte ich, wenn du 60 damit treten kannst, dann schaffste auch die 40. Jetzt hab ich allerdings gesehen, dass in in Willingen nur 20 km/1000hm sind. Da werd ich nichtmal nen Wechselhelm mitnehmen und alles in Vollmontur fahren. Die Touren zu Hause fahre ich jetzt allerdings wieder mit normalem Helm.

Ach und die Teile mit abnehmbaren Kinnbügel sind wirklich der letzte Schrott. Hab ein paar anprobiert und die haben alle keinen soliden Eindruck gemacht. Ein Sturz dadrauf und das Ding bricht weg, würde ich vermuten. Also wenn ein FF, dann ein richtiger.
Den 661 comp kann ich empfehlen. Ist nicht so teuer, für den Preis sehr leicht und gut belüftet. Zudem sitzen die Kinnriehmen schön weich und scheuern nicht.
 
Also falls die Temperaturen in Willingen so wie heute 30C und mehr anzeigen, dann gute Nacht unterm FF.
 
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