Scott Gambler 720 Mullet?

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Hallo Zusammen,
ich überlege für mein Scott Gambler 720 (2017) eine 29er Gabel zu verbauen.
Hat jemand spezifisch mit dem Bike da Erfahrungen mit? Wie fährt sich das ganze?
Prinzipiell will ich mit dem DH weg von 27,5. Entweder mit einem neuen Rad oder halt als Mullet beim Gambler.
Gerne könnt ihr mir auch per pn Gabeln (auch mit Laufrad) anbieten.
Viele Grüße
Rouven
 
Zwar ist das Thema schon alt, ich möchte meine Erfahrungen teilen. Vielleicht werden sie für Bastlern nützlich sein, die ein älterer Rahmen modernisieren oder mulletieren möchten.

Zuerst möchte ich sagen, dass ich den Rahmen ganz günstig mit Top-of-the-Line DHX2 Dämpfer gekauft habe. Die Rahmengröße ist S, sie passt zu meiner 171 cm Körpergröße. Ich habe schon ein Mullet E-Rad aufgebaut, und das Result war überzeugend. Bei der Bestandteilsuche bevorzugte ich günstigen Sachen vom gebrauchten Markt. Ich habe viele ungebrauchte Teilen gefunden, so habe ich mich so entschieden, dass ich ein quasi Neurad aufbaue. Neben dem Preis hat die Vielseitigkeit auch eine große Rolle gespielt.

Der Rahmen hat verschiedene Flip-Chips, damit man die Geometrie und das Fahrgefühl beeinlussen kann. Wegen der Mullet Aufbau habe ich die Folgenden gemacht/gekauft:
  • Direkt Mount Vorbau mit 63 mm Länge gegen die Reachverkürzung
  • +2° Steuersatzlagerschalen wurden eingepresst, da der ~61° HTA zu niedrig war
  • Den Flip-Chip wurde bei den Kettenstreben in die längere Einstellungsmöglichkeit angebracht, damit man besser zentral positioniert ist
  • Den Flip-Chip wurde bei dem Tretlager in die höhere Einstellungsmöglichkeit angebracht, da ich immer Pedelschläge bekommen habe, und das Vorderrad in Kurven unsicher war und es wollte immer wieder und wieder ausrutschen.
  • Manitou Dorado Stahlfedergabel. Sie war günstig, und als Coil zuverlässiger und wartungsfreundlicher und billiger als eine Luftfedergabel. Und sie ist beinahe die einzige Gabel, die mit jede Laufrädern (29", 27,5", 26") kompatibel ist. Wenn mein Experiment schief gegangen wäre, hätte ich die Gabelbrücke getauscht und das Rad als reiner 27,5-Zöller aufgebaut. Sie ähnelt sich auf meine vorherige Fox 36 Federgabel. Beiden waren schmiedig, aber 200 mm statt 140 mm ist natürlich spürbar. Eine ZEB wäre eine Alternative gewesen, aber ich wollte ein Doppelbrückengabel ausprobieren.
Obwohl ich keine Erfahrung mit anderen Downhill-Fahrräder habe, fühlt sich das Rad sehr gut an. Das 29"-er Vorderrad gibt einem größeren Sicherheitsgefühl, das 27,5"-er Hinterrad bietet genügenden Platz, wenn die Strecke steil wird. Fahrtechnisch bin ich nicht top, bisher habe ich eher auf Enduro-Strecken strecken gefahren. Dort hat es alles ausgebügelt. Nach dem Hardtail ist es ein supertolles Gefühl. Endlich arbeitet das Rad für den Fahrer und nicht umgekehrt. Ich habe das Rad bergauf auch getestet. Bis 5% geht es wenn man ein Intervaltraining absolvieren sollte. Die 34-24 Übersetzung ist nicht ideal. Der Sitzrohr ist zu kurz um eine längere (und für Bergauffahren optimale) Sattelstütze zu haben. Bergab ist es enormvielspaß. Ich hätte nie gedacht, dass ich solche Neigungen und Hindernisse fahren werde. Einziges Problem ist, dass man gute Infrastruktur (für Aufzug, Trails usw.) und Geld (für Zugticket, Sprit usw.) braucht.
 
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