Edit 5.Mai 21: Grundlage meines Erfahrungsberichts ist die Verwendung (verschiedener) Rennbremshebel. Ich verwende die
Bremsen vorwiegend am Reiserad.
Die u.g. TRP Spyre hatte mein Sohn an seinem 24" Rad mit FlatBar erfolgreich verwendet - aber ein Kind ist kein wirklicher Maßstab, da ist nicht viel Masse, die runtergebremst werden soll.
Jetzt folgt er Originaltext:
Juintech GT
Die Juintech GT kommt als Paar für vorne und hinten. Mitgeliefert werden auch zwei Ersatz-
Bremsbeläge sowie zwei Postmount/IS Adapter für 160mm Scheiben. Sie hat vier auswechselbare Kolben sowie eine Einstellschraube, mit der der Abstand der
Bremsbeläge reguliert werden kann.
Das Beste zuerst: Sie sieht wunderschön aus und kann in vielen Farben bestellt werden.
Die Montage ist bei den großen Scheiben etwas hakelig, per Unterlegscheiben muss der Abstand zum Adapter vergrößert werden. Es dauert zumindest hinten etwas länger, bis keine Schleifgeräusche an der Scheibe mehr auftreten.
Die Praxis: Sehr enttäuschendes Bremsverhalten. Auch bei hochwertigen Bremszügen von Nokon (hinten) und JagWire Pro (vorn) bremst die Bremse nicht so richtig. Möchte ich wirklich zum Stillstand kommen, dann möchte die Bremse das nicht so ganz. Die Bremse macht eine nette Verzögerung, aber ein richtiges, schnelles anhalten beherrscht sie nicht. Damit ist sie für diesen Versuchsaufbau nicht geeignet und sie wird nun, da keine Hy/Rd am Markt verfügbar ist, durch eine TRP Spyre ersetzt, die ich noch vorrätig hatte.
TRP Spyre
Sie gilt als die beste vollmechanische Bremse am Markt. Sie hat zwei Kolben, die sich einzeln und gut erreichbar mit einem 3mm Inbus einstellen lassen. So kann der Abstand zur Scheibe genau festgelegt werden. Die
Bremsbeläge sind kompatibel zu
Shimano M525/515 Belägen und mit denen zu den TRP
Bremsen Hy/Rd, Spyke und Hylex identisch.
Die Montage der Bremse ist sehr einfach und schnell. Ich habe sowohl vorn als auch hinten die hochwertigen Züge des Deutschen Herstellers „Nokon“ verbaut.
Die Praxis: Sehr gutes Bremsverhalten. Es entspricht dem von sehr guten Felgenbremsen und übertrifft es sogar. Für den entschlossenen Stillstand ist festeres Ziehen notwendig, aber es ist kein sehr hoher Kraftaufwand erforderlich. Aus vorheriger Erfahrung muss ich allerdings sagen, dass die Spyre für ihr gutes Bremsverhalten hochwertige Züge benötigt. Mit Zügen geringerer Qualität bremst sie spürbar schlechter.
TRP Hy/Rd
Diese Hybridbremse hat ein geschlossenes hydraulisches System mit zwei Kolben, die sich selbst regulieren. Dank des großen Ausgleichsbehälters kann sie richtig Druck aufbauen.
Die Montage ist so schnell und einfach wie bei der Spyre.
Die Praxis: Exzellentes Bremsverhalten, so wie man es von vollhydraulischen
Bremsen gewohnt ist. Im Vergleich zur Spyre deutlich besser, da sie auch mit Zügen durchschnittlicher Qualität problemlos verwendet werden kann. Die Hy/Rd bremst sanft, aber bestimmt und bekommt ohne erwähnenswerten Kraftaufwand das Fahrrad zum Stillstand. Auch bei steilen Abfahrten mit vollem Zeltgepäck bremst die Hy/Rd stets souverän, gut dosierbar, sicher und zuverlässig.
Die
Bremsbeläge haben einen hohen Abstand zur Scheibe, so dass sie erst recht spät fassen kann. Dazu empfiehlt es sich, Bremszugeinsteller in den Kabelweg zu verbauen. Ein Vorteil dieser Eigenschaft ist, dass auch dicke Bremsscheiben verwendet werden können.
Fazit
Uneingeschränkt empfehlenswert und auf dem Niveau vollhydraulischer
Bremsen ist nur die TRP Hy/Rd. Die Spyre folgt, hochwertige Züge vorausgesetzt recht dicht dahinter.