Sequenz & Diskussion Hinterrad versetzen ohne Hüftimpuls

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Re: Sequenz & Diskussion Hinterrad versetzen ohne Hüftimpuls
Ich frag mich warum in diesen Videos immer Spitzkehren/Kurven gezeigt werden die man eigentlich auch ohne Hinterrad versetzen durchfahren kann.

Ich hatte vorgestern mal wieder den Fall von S3-Kehren bei denen ein Fahren unmöglich ist, sehr wenig Platz, extrem eng, steil, blättriger/rutschiger Untergrund, Steilabhang. Mein Radstand war zu lang als das ich Rad in der Kurve hätte parken können um das Hinterrad statisch versetzen zu können. Für ein dynamisches Manöver hat mir an einigen Stellen der Mut gefehlt, wenn ich es nicht entschlossen durchführe könnte es fies den Abhang runtergehen. Da mir die Zeit gefehlt hat um öfters zu probieren bin ich gelaufen. Im Nachhinein ist mir eingefallen, evtl. hätte ich noch tiefer in das Kurveninnere fahren müssen um mehr Platz hinten zu gewinnen, dabei aber noch genug Druck auf den Lenker ausüben müssen damit mir das Vorderrad nicht wegrutscht und dann vorsichtig mit kleinem Hüft-Impuls das Hinterrad schwenken.

Hier würde mich interessieren wie eure Herangehensweise bei solchen Stellen ist, also ausdrücklich S3 (kein Durchfahren möglich) und Steilabhang so dass ein Fehler durchaus Folgen haben kann.
 
Das Hinterrad kann doch nur von selbst um die Kurve schwenken (also ohne Impuls), wenn man den Lenker/das Fahrrad nach außen lehnt.

Wenn ich die Theorie (irgendwo weiter vorne im Thread oder in einem anderen Thread zum Thema neu vs alt, dynamisch vs statisch, usw.) richtig verstanden haben (denn in der Praxis hapert es bei mir noch gewaltig :rolleyes: ), dann schwenkt das HR um die Kurve, weil man mit der Hand das kurveninnere Lenkerende belastet. Das führt automatisch dazu, dass der Körper (und auch das HR) um die Kurve schwenkt. Allerdings nicht impulsartig (und somit schwer kontrollierbar) sondern eher "smooth".
 
Wenn ich die Theorie (irgendwo weiter vorne im Thread oder in einem anderen Thread zum Thema neu vs alt, dynamisch vs statisch, usw.) richtig verstanden haben (denn in der Praxis hapert es bei mir noch gewaltig :rolleyes: ), dann schwenkt das HR um die Kurve, weil man mit der Hand das kurveninnere Lenkerende belastet. Das führt automatisch dazu, dass der Körper (und auch das HR) um die Kurve schwenkt. Allerdings nicht impulsartig (und somit schwer kontrollierbar) sondern eher "smooth".

Ich dachte, dass man das kurvenäußere Lenkerende drücken sollte? Oder hab ich da einen Denkfehler?
 
Yes, da liegt die Krux - Hüftimpuls ist schwammig formuliert! Wir meinten beim "ohne Hüftimpuls", dass man nicht die von mir in meinem neuesten Video als "altes Beispiel" gezeigte Variante mit dem "das Heck bei stehendem VR aus der Hüfte wie bei der Spielerei auf dem Parkplatz nach außen schwenken lassen"!

Wenn man Hüftimpuls als Teil der Körperrotation definiert, dann macht die Aussage "ohne Hüftimpuls" natürlich keinen Sinn.

Wie so häufig eine Sache der Worte ;-)

Ride on,
Marc
 
Ich frag mich warum in diesen Videos immer Spitzkehren/Kurven gezeigt werden die man eigentlich auch ohne Hinterrad versetzen durchfahren kann.

Man sieht es nicht wie häufig bei Videos, aber die Kehre am Ende sind nicht fahrbar, sondern nur durch Versetzen zu durchfahren :) Kann ich Dir gerne vor Ort zeigen (ist bei Ostwig im Hochsauerland).

LG,
Marc
 
... dort wo der "Hüftimpuls" bei der Erklärung genannt wurde, ist er ja auch immer beschrieben, also was damit gemeint ist. ...Zitat: "Genau in dem Moment, wo das Hinterrad abhebt, lehnst du deine Hüfte dynamisch in Versetzrichtung." ...

Ich denke also schon, dass man hier weiss, was dieser Hüftimpuls / Hüftschwung, wie er häufig beschrieben wird, sein soll
Yes, da liegt die Krux - Hüftimpuls ist schwammig formuliert!
Ja was denn jetzt?!

Der Punkt ist: Wenn die eigene/beworbene Technik tatsächlich gut wäre, dann müsste man auch nicht andere Techniken schlecht darstellen.
 
Das "schwammig formuliert" war bezogen auf Haralds letzten Clip, wo hier ein Screenshot gepostet wurde - manche haben das als Hüftimpuls gesehen, war er da gemacht hat (Körperrotation. Doch es sieht deutlich anders aus, also so wie wir es damals in der Ebene mit "Kurve Bremse Hüfte" gelernt haben.

Zu Veranschaulichung hier mein Weg des Lernens - 2013 noch im Gelände die alte Version automatisiert gehabt!

https://www.pinkbike.com/video/467573/
 
So, muss auch mal was zum Thema Hüftimpuls schreiben. Ich habe mir jetzt alles durchgelesen. Mit den schönen physikalischen Erklärungen und so weiter.
Ein großes Problem ist wirklich die Definition des Hüftimpulses. Sowohl bei der dynamischen als auch der statischen Variante (egal welche statische Variante) ist ein Impuls vorhanden, der in dem schwammigen Begriff Hüfte endet oder eventuell beginnt. Bei der klassischen statischen Variante verschiebt man das Becken in der Frontalebene, macht im Prinzip eine Lateralflexion. Bei der dynamischen Variante ist das Rad in die Kurve gekippt, die Schulter ist eingedreht. Also die äußere Schulter ist deutlich vor der inneren. Ich mache eine Rotation auf der Transversalebene. Dadurch baue ich natürlich eine Spannung auf. Im Bindegewebe, Muskeln und Faszien. Wenn ich diese Spannung durch die noch oben Bewegung löse, wird der Beckenbereich auch einen Impuls geben. Natürlich auf der Transversalebene. Zweimal Impuls aus dem Bereich der Hüfte, aber andere Bewegung.
Rotation vs. Lateralflexion.
Ganz grob gesagt.
Aber so etwas erwähnt Marc auch.
 
Hat da jemand einen Duden verschluckt? :o :confused:

Sorry, aber mir bringen diesen ganzen Ausdrücke "Lateralflexion, Transversalebene, fronto-sagittale Achse" wenig in Bezug auf Hinterrad versetzen :ka:

Es geht um die Bewegung des Körpers. Wenn du deine Hüfte in der Frontalebene bewegst, machst du den typischen Schwung der "Hüfte" nach außen. Die andere Beschreibung ist eine Rotation des Beckens. Das war eine total oberflächliche Beschreibung der Bewegungsabläufe. Es wurde unter anderem nach einer Definition des Hüftimpulses gefragt. Antwort zum klassischen Impuls: Lateralflexion in der Frontalebene. Ganz klar und eindeutig. Natürlich beziehen sich die Ebenen auf den Fahrer.
 
Hat da jemand einen Duden verschluckt? :o :confused:

Sorry, aber mir bringen diesen ganzen Ausdrücke "Lateralflexion, Transversalebene, fronto-sagittale Achse" wenig in Bezug auf Hinterrad versetzen :ka:
Bringen auch nichts, da diese Begriffe in der Anatomie Anwendung finden... die Anatomie des Bikens [sic!]
 
Habe ich auch gesehen das Video von radde. "Das Hinterrad aus den Beinen hochziehen" - dieser Schritt in seiner Methodik wäre nix für mich, das Beugen der Beine bei Stoppies oder Nosewheelies nutze ich eher, um das manchmal stark hochkommende HR auszugleichen (um dabei zentral zu bleiben). Besser funktioniert es m.E. wie Harald den Impuls in seinem 20-Sekunden-Clip zeigt - "Impuls nach oben"! Auch raddes Hinweis, die Linienwahl beim Versetzen wäre die Gleiche wie beim Fahren sehe ich kritisch, zumindest wenn es um echt Spitzkehren geht (radde zeigt ja in seinem Clip eher das "coole" Nosewheelen um eine easy Kehre) - in Haralds Clips sieht man, dass man bei engen Kehren schon früher eine innere Linie wählt, in der das VR bleibt, während das HR schwenkt:


Der Aufbau in radde's Video überzeugt mich nicht, weil er anfangs das klassische "das Heck in der Ebene mit Stoppie um das stehende VR aus der Hüfte werfen" zeigt und es nachher in der Anwendung danach gar nicht mehr so wirklich darum geht. Die Problematik, dass man das Gleichgewicht nach dem Versetzen halten muss, um nicht nach aussen zu fahren, hat man auch nur bei der oben genannten
Variante mit dem "das Heck in der Ebene mit Stoppie um das stehende VR aus der Hüfte werfen". Bei der Variante, wo das HR einfach dem VR folgt (siehe bei Harald oder auch in meinem letzten Video) ist dieses Problematik nicht mehr vorhanden.

Ride on,
Marc
 
in Haralds Clips sieht man, dass man bei engen Kehren schon früher eine innere Linie wählt, in der das VR bleibt, während das HR schwenkt
Wenn man es genau nimmt, macht er ja nichts anderes als die Kehre zu schneiden! :D
Die echte Kehre hat ihren Scheitelpunkt da, wo der Kameramann steht. Würde er bis dort vorfahren, klappt es halt nicht mehr mit der neuen Haraldtechnik.
 
und wer von euch wendet die dynamische Technik in unbekanntem und zugleich gefährlichem Terrain an?

Ich bin bei weitem nicht so gut unterwegs wie einige hier, aber für mich sind die dynamischen Hüpferl hauptsächlich Style. Wenn ich die Kurve noch nicht kenne, es zugleich schwierig und beengt aussieht, dann fahre ich lieber in die Kurve vorsichtig rein, ziehe die Bremse und hüpfe statisch rum.
 
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