Also
@MucPaul,
ich bitte Dich inständig, bei Deiner Argumentation nicht alles unkritisch zu verwenden, was irgendwie passen könnte.
ZB die
Sram 1x11 Technik gehört wegen des Teuro-Preises zur Mtb-Wettbewerbs-Technik, die man normalerweise nur bei denen findet, die das Material nicht selbst bezahlen müssen. Bei denen braucht das eigentlich nur ein Rennen zu halten. Wenn nicht, dann haben diese Leute mit ihrer Ausrüstung in die Sch....e gegriffen. Ce la vie...
Natürlich gibt es immer wieder Junkies, die so etwas kaufen. Die fahren dann aber nur bis vor die Eisdiele.
Interessanter ist da schon die
Shimano 1x11-Technik (11-40 Ritzel), die es bislang nur für die XTR-Gruppe gibt. Diese verwendet den weitverbreiteten Freilauf, der bisher für 8-,9- und 10-fach verwendet wurde. Aber auch XTR 11-fach ist relativ teuer und kommt daher für mich nicht in Frage. Wenn es das zB für die SLX-Cruppe zu annehmbaren Preisen (2016 ?) gibt, kann ich 11-fach auch bei mir vorstellen. Und über den Schräglauf mach ich mir gar keine allzu negative Gedanken.
Wie
@BigJohn schon richtig erwähnt hat, ist die Gesamtbreite der Kassetten (8-,9-,10-11-fach) nahezu gleich. Hier ein Link mit einigen Meßwerten:
http://www.wikipedalia.com/index.php?title=Ritzelabstände_(Tabelle)
Bei gleicher Breite des Ritzelpaketes ändert sich am Schräglauf auch bei 10-(11-)fach praktisch nichts.
Mit einer Kettenstrebenlänge von 435 [mm] und der Breite eines Ritzelpaketes von 37,2 [mm] errechne ich beispielsweise einen Schräglaufwinkel von: (Halbe Breite der Ritzelpaketbreite minus halbe Ritzeldicke (37,2 - 1,6)/2 = 17,8 [mm]
Alfa = tanh (Alfa)= (17,8 [mm]/435 [mm]) = 2,34 [Grd]
Bei X[kN] Kettenzugkraft ergibt sich ein Querzug von Q = X [kN] * sin(Alfa) = X*0,041 [kN], also ca 4% der vom Radler aufgebrachten Kettenzugkraft. Der Querzug ist für den Leistungs-Verlust der Schräglaufreibung wesentlich.
Selbst bei einer um einen Ritzelabstand ( ca 4 [mm]) verschobenen Kettenlinie steigt der Winkel nur auf
Alfa = tanh (Alfa)= (21,8 [mm]/435 [mm]) = 2,87 [Grd]. Ich verschiebe die Kettenlinie immer etwas zu den kleineren Ritzeln, da ich auf den kleineren Ritzeln häufiger fahre !
Da auch 3-fach Kurbel in die Debatte geworfen wurden:
Der Abstand der Kettenblätter von der Mitte nach Links oder Rechts beträgt jeweils 7,0 [mm]. Gemessen an meiner Sugino XD 3-fach Kurbel. Das sind, wenn ich den
Shimano-Wert für 10-fach aus der Tabelle (=3,95 [mm]) nehme, fast zwei Ritzelabstande.
Die Empfehlung, mit kleinem (großem) KB die beiden äußeren kleinen (großen) Ritzel nicht zu fahren, wird dadurch verständlich. Wenn ich nur ein Kettenblatt habe, und die Kettenlinie ist bezüglich des Ritzelpaketes mittig ausgerichtet , fahre ich auf den äußeren Ritzeln etwa so wie mit der 3-fach Version, Kette rechts oder Links, auf den dritt-äußeren.
Nun kennt jeder die Empfehlung, mit dem mittleren Kettenblatt die beiden äußeren Ritzel nicht zu fahren. Hintergrund ist der, daß ich, falls Alternativen zur Verfügung stehen, nicht unbedingt mit dem größeren Schräglauf fahren muß. Denn bei einer 3-fach Konfiguration habe ich im Normalfall genügend Überschneidung im Entfaltungsspektrum, daß ich mir die beste Konfigration aussuchen kann. Ich kann das mittlere KB auch weglassen und habe immer noch Überschneidung. Diese 2-fach Konfiguration kann dann problematisch werden, falls der Überschneidungsbereich zu eng ist oder ungüstig liegt, und evtl bei jeder Anpassung der Schaltung an das Gelände Kompensationsschaltungen (= hinten plus vorn) notwendig werden.
Bei übergroßer Sorge wegen des Schräglaufs kann man sich 11-fach kaufen und nimmt einfach zwei Ritzel raus. "Falsches 11-fach" sozusagen.
Ja und Empfehlungen von Radhändlern nehm ich nicht besonders ernst; wenn ich da an mein letztes Zusammentreffen denke..
Der Radhändler sollte eigentlich eine Nabe ohne Rücktritt einbauen.
Eine
Sram Spectro S7 mit Rückschietbremse liegt deswegen bei mir in der Ecke, und ich komm nicht dazu, den Rücktritt auszubauen und diese Funktions-tüchtige Getriebenabe ihrem Bestimmungs-gemäßen Zweck zuzuführen. Sie hat 14 000 [km] auf dem Buckel und abgesehen von 3 defekten Schaltzügen lief diese einwandfrei.
Radhändler (einige, nicht alle) empfehlen oft auch für Nabenschaltungen die mit nur 8,2 [kN] geprüfte (Stichprobenartig !) Einfach-Kette. Ich bin der Meinung, wenn eine Kette mit 10 [kN] Prüflast daherkommt, besteht kein Unterschied in der Festigkeit der Nietungen, egal ob 8,9,10,11-fach. Auch für Getriebenaben wie die Alfine 11 würde ich immer eine Schaltungskette verwenden. Häufig kommen Räder ab Hersteller auch mit einer falschen Kettenlinie in den Handel. Da kann man nur froh sein, wenn eine Schaltungskette verbaut wurde.
Bei mir kreiseln an den Getriebenaben-Rädern nur noch Schaltungsketten. 8-fach Wippermann Connex 808
mit dem wiederverwendbaren Kettenschloß. Dieses Kettenschloß ist auch einzeln zu erwerben und paßt auch i.A. an andere Ketten. Die Kompatibilität sollte man vorher aber sicherstellen.
MfG EmilEmil