Shimano Bremse - wo ist der Fehler??

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Guten Tag,

ich habe einen MT520 Bremssattel mit einem Shimano XT 8120 Bremsgriff montiert - vorne vom Druckpunkt top! Hinten murks!
Ziehe ich nach einiger Zeit am Bremshebel hinten, kann ich sie bis zum Lenker ziehen, kurz darauf (nach nochmaligem kurzen Zug am Bremshebel) ist der Druckpunkt da, wo er sein soll.
Ich habe die Bremse schon bestimmt 10x sorgfältigt entlüftet - Rad senkrecht nach oben gehängt, Bremsleitungen mehrfach abgeklopft, Bremssattel demontiert und abgeklopft, etc. Luftblasen gibts keine mehr.
Dennoch ist immer wieder o.g. Phänomen zu beobachten! Erster Zug am Bremshebel --> bis zum Lenker --> anschließend wieder ok.
Bremskolben laufen einwandfrei und gleichmäßig.

Was kann das sein?? Hatte ich noch nie! Evtl. der Bremshebel defekt?
 
Bremse  mit dem großen/dicken Bleedingblock entlüften.
Okay, neuer Ansatz. Bisher hab ich die Bremsbeläge immer drin gelassen. Werde ich testen!
Bremsbeläge ungleichmäßig verschlissen, Bremssattel steht deswegen ev nicht genau parallel zur Bremsscheibe. Guck mal ob sich die Bremsscheibe beim Bremsdruckaufbau etwas bewegt
Sind recht neue Beläge drin... Ausrichtung Bremssattel sieht gut aus!
 
Ziehe ich nach einiger Zeit am Bremshebel hinten, kann ich sie bis zum Lenker ziehen, kurz darauf (nach nochmaligem kurzen Zug am Bremshebel) ist der Druckpunkt da, wo er sein soll.
Erster Zug am Bremshebel --> bis zum Lenker --> anschließend wieder ok.
Wenn man den Druckpunkt aufpumpen kann ist noch irgendwo Luft im System. Wenn der Bremshebel defekt wäre (hatte ich bereits) kommt der normale Druckpunkt und man kann aber weiter durchziehen bis zum Lenker -> Primär und/oder Sekundärdichtung am Hebel kaputt. Das ist bei dir aber scheinbar nicht der Fall.
Daher Luft im System. Die Bremsflüssigkeit hast du aber ausgegast (Vakuum) und die Bremse mit etwas herausgefahrenen Kolben befüllt? Es hängen gerne große Luftblasen hinter den Kolben, die mit eingesetzten Bleedblock nicht entfernbar sind. Daher Kolben etwas herausfahren (Tipp abgefahrene Bremsbeläge benutzen und an die Bremsscheibe heranpumpen) und dann entlüften. Wichtig ist hierbei, dass vor dem Verschließen des Hebels die Kolben dann zurückgedrückt werden müssen und der Bleedblock eingesetzt wird. Sonst ist die Bremse überfüllt und du beschädigst die Membran im Ausgleichsbehälter beim Zurückdrücken der Kolben.
PS: Wenn die Luftblase im Sattel ist, bekommst du die nur schwer am Geber raus 😀.
 
Bisher hab ich die Bremsbeläge immer drin gelassen
Das war der falsche Ansatz.

Bevor Du jetzt die Membran im Geber beim zurückdrehen der Kolben himmelst, öffnest Du zuvor die Entlüftungsschraube am Geber.

Nach dem zurückdrücken der Kolben die Entlüftungsschraube wieder einschrauben, Beläge entnehmen, Bleedblock ( 1cm Dicke ) einsetzen und dann die Kolben an den Bleedblock pumpen.
So stimmt hinterher die vom Konstrukteur der Bremse vorgesehene Ölmenge im System.

Erst jetzt beginnt der eigentliche Entlüftungsvorgang.
 
Nach dem zurückdrücken der Kolben die Entlüftungsschraube wieder einschrauben, Beläge entnehmen, Bleedblock ( 1cm Dicke ) einsetzen und dann die Kolben an den Bleedblock pumpen.
So stimmt hinterher die vom Konstrukteur der Bremse vorgesehene Ölmenge im System.

Erst jetzt beginnt der eigentliche EnEntlüftungsvorgang.
Und genau so bekommt man die hartnäckigen Luftblasen hinter den Kolben nicht raus 😞. Auch wenn Shimano es anders vorschreibt, ist es einfacher, die eventuell vorhandene Luft im Sattel zu evakuieren, wenn die Kolben ausgefahren sind. Einfach mal probieren.
 
Zuletzt bearbeitet:
Schau auch mal, ob du die Schraube am Hebel, die die Leitung im Hebel fixiert, noch nachziehen kannst.

Das kann zu deinem genannten Phänomen führen.

Grüße
 
Ja das geht dann besser, da die Strömungsgeschwindigkeit höher wird. Durch das größere Volumen hinter den Kolben werden die Luftblasen dann eher mitgerissen.
Achso, ich dachte immer, daß die Strömungsgeschwindigkeit in kleineren Rohrleitungsdurchmessern größer ist, als in größeren Rohren, wenn man pro Zeiteinheit dasselbe Volumen durchlaufen läßt.:awesome:
 
Die "Rohrleitung" bleibt ja gleich. Die Kanäle in der Bremse werden ja nicht verändert 😀. Die Luftblasen sollen nur einfacher mitgerissen werden. Die können sich dann nicht so einfach hinter den Kolben verstecken und werden vom Mineralöl besser erkannt 😉. Könnte mir schon vorstellen, dass das einen Effekt hat. War bei mir bisher nicht nötig, da sich bei mir noch keine Luft in den Sattel reingemogelt hat.
 
Wie hast Du das denn festgestellt ?
Habe ich in einen sehr vertrauenswürdigen Video gesehen 😀. War halt ein "Protipp", falls alle konventionellen Versuche fehlschlagen. So hatte der Mechaniker auch die seiner Meinung nach hoffnungslosesten Fälle wieder hinbekommen. Wenn ich mir die Kolbenrückseite und die Ausfräsungen im Bremssattel so ansehe, ist das plausibel.
 
Habe ich nicht mehr präsent. Da gibt es ja unzählige Videos 😀. Wie gesagt war nur ein Tip, um hartnäckige Luftblasen im Sattel zu entfernen. Geht ja nichts kaputt dabei. Es gibt bei Shimano ja so einige Kniffe die funktionieren, obwohl sie nicht in der Anleitung stehen. Normalerweise bekommt man ja keine Luft in den Bremssattel.
 
Zuletzt bearbeitet:
Es gibt einige Möglichkeiten...z.B. wenn sich eine Luftblase in der Leitung nicht lösen möchte...die kann durch leichtes klopfen an der Leitung entlang gelöst werden.
Ansonsten würde ich solange das Öl von unten nach oben und dann wieder von oben nach unten "pumpen", bis ich einen stabilen Druckpunkt habe.
 
Das Video meinte ich nicht. Sieht auch etwas "schmutzig" aus, wie er die Bremse von oben entlüftet. Ich befestige einen Schlauch und fange die Bremsflüssigkeit auf. Aber an sich macht er das recht zweckmäßig, vor allem das erste Entlüften mit dem Gravity Bleed. Dadurch bekommt man halt keinen Schmutz über den Bleedport in die Bremse.
Das einzige was mir persönlich überhaupt nicht gefällt ist, wie er die Kolben zurückdrückt. Da sind Beschädigungen vorprogrammiert.
 
Ich wusste doch, irgendwo habe ich das mit den rausgefahrenen Kolben gelesen bzw. gesehen. Das war ein Beitrag von @Tirolbiker63. Wenn sich hier einer mit Bremsen auskennt, dann er 😀.
Man wird halt alt 😉.
ich komme mit meiner Methode (im verlinkten Beitrag) zu einem sehr guten Ergebnis (aber zeitintensiv)

das Problem sehe ich eher hinten, vorne ist die Leitung kurz, keine Syphonschleifen und beim Bergabfahren ein günstiges Gefälle nach oben zum Geber

wenn sich hinten an ungünstigen Stellen Luft zu einer grösseren Blase gesammelt hat, dann spült es diese im Betrieb vor allem hinten ganz schwer nach oben, die Blase hängt in Schleifen oder ungünstig liegenden Bereichen vom Bremssattel und bleibt da hängen

bei Bergabbremsungen ist keine Steigung zum Geber, deshalb bleibt die Blase da wo sie ist
Versuch mit einer Schleife

mit hochdrehen im Montageständer und zusätzlich Pumpen und Entlasten erzeugt man ziemlich viel Wirbel im Bremssattel mit Gefälle nach oben Richtung Geber, die grösseren Blasen zersetzen sich und werden in die Bremsleitung gesaugt, durch Bremshebel Fixierung (bei hohen Druck) werden sie dann kleiner gedrückt so dass sie ihre Anhaftung an die Leitung lösen und langsam nach oben wandern
Versuch mit anhaftender Blase (man kann da auch mit anklopfen nach helfen)

mit abwechselnd pumpen und Griff schnappen lassen saugt es die Blasen dann in den Geber, mit etwas Vakuum ziehen mit Spritze kann man sie dann gut am Geber absaugen (die Füllmenge muß man danach ev. anpassen)

Lg Tirolbiker63



 
mit abwechselnd pumpen und Griff schnappen lassen saugt es die Blasen dann in den Geber, mit etwas Vakuum ziehen mit Spritze kann man sie dann gut am Geber absaugen (die Füllmenge muß man danach ev. anpassen)
Zum Vakuumziehen am Geber habe ich da eine kurze Frage. Kann das die Membran im Geber ab oder läuft man hier auch Gefahr, die Membran zu beschädigen? Das wäre ja wie eine Unterfüllung 😀. Überfüllte Bremse und dann die Kolben bis Anschlag zurückdrücken hat ja so manchen Deckel abgesprengt (Magura) oder auch schon Membranen perforiert 😀.
 
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