Sich selbst auf dem Bike fotografieren | Spiegelreflex mit Fernauslöser

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Moin zusammen!

Ich besitze eine Nikon D5300 mit Kit-Objektiv und habe mir dazu einen Fernauslöser besorgt.
Mit dem Fernauslöser starte ich auf dem Trail einen Timer (z. B. 5 Sekunden) und bei Ablauf bin ich dann hoffentlich vor der Linse und es werden 8 Bilder in Serienaufnahme geschossen. Iso steht auf Auto.
So möchte ich alleine gute Fotos von mir auf dem Rad erhalten.

So viel zum Setting.

Jetzt kommen die technischen Fragen:

- welchen Fokusmodus sollte ich verwenden?
Ich fahre ja durch das Bild und vor jedem Foto der Serienaufnahme soll der Fokus nachjustiert werden.

- Belichtungszeit?
Ich habe jetzt mehrfach gelesen, dass 1/640 eine gute Zeit für das Einfrieren von Fahrradfahrern sein soll.

- Blende?
Lieber eine offene Blende für wenig Tiefenschärfe (wenn das überhaupt vernünftig möglich ist mit Serienaufnahme und dem wandernden Fokus) oder eine geschlossene Blende um ein insgesamt scharfes Bild zu erzeugen?

- welche Dinge sollte ich sonst im manuellen Modus beachten, die ich als Anfänger nicht auf dem Schirm habe?

Vielleicht ist der ein oder andere ja ähnlich unterwegs und kann mir bereits ein paar Geheimnisse verraten. Gerne auch mit ein paar selbst geschossenen Bildern.

Danke euch! 🙂
 
Mein Tipp wäre bei dem Kit Objektiv und der Nikon D5300 eine Blende von mindestens 5.6 oder gar 8 zu nehmen, ISO vorher auf 3200 oder 6400 zu stellen (ja, das geht... mit Rauschen musst du leben bei den Lichtverhältnissen zur Zeit).

Verschlusszeit kannst du grob daran festlegen, wie schnell du durch das Bild fährst (~20km/h -> 1/20 etc... aber vorher ausprobieren).

Den Fokus vorher festsetzen! Das Rad an die Stelle legen, wo du die Aufnahme machst und darauf fokussieren!

Der Grund ist einfach... der Autofokus der D5300 ist nicht so der Bringer. Bevor der Fokus gefunden ist, bist du durch das Bild gefahren.

Durch die relativ hohe ISO hast du noch Spielraum mit der Belichtungszeit. Das Rauschen lässt sich in dem ISO Bereich noch ganz gut in der Bildbearbeitung in den Griff bekommen.
 
Soweit ich weiß, kann keine Nikon bei Belichtungen per Selbstauslöser die Entfernungseinstellung nachführen. Vielmehr wirft die Kamera kurz vor der ersten Belichtung den Autofokus an, und mit dieser Einstellung werden alle nachfolgenden Aufnahmen gemacht.
Das liegt nicht daran, daß es unmöglich wäre, den AF bei jedem Foto neu zu bestimmen, sondern ist eine Entscheidung der Konstrukteure bei Nikon.

Aber das macht auch nichts, denn wie schon gesagt, in solchen Situationen benutzt man ohnehin am besten nicht den AF, sondern die hundert Jahre alte Methode der manuellen Vorfokussierung. Kamera befestigen, manuellen Fokus einschalten, Schärfebereich einstellen, Selbstauslöser starten.
Die besten Sportfotos der vergangenen Jahrzehnte sind mit manueller Vorfokussierung entstanden (aber natürlich nicht mit Selbstauslöser ;)), zum Beispiel solche von Schüssen auf Fußballtore - mit Kameras hinter dem Netz.
 
Moin,
das Problem im Wald ist meistens wenig Licht. Das gepaart mit schnellen Bewegungen und am Ende noch dem Wunsch nach viel Tiefenschärfe ist ne schlechte Kombination.
Ich fotografiere nur in Ausnahmefällen mit ISO > 1000, obwohl ich auch bei 2000+ noch relativ rauschfrei bin. Das Problem sind die Reserven in der Nachbearbeitung. Beim Aufhellen eines Bildes oder einzelnen Bereichen, sieht man sehr schnell den Flaschenhals.
Die Belichtungszeit ist bei mir um 1/600-1/800 scharf mit Bewegungsunschärfe am Laufrad. Ab 1/1000-1/1250 hab ich bei normaler Fahrt die Speichen scharf.
Fokusfeld ist bei mir breit mit automatischer Fokusverfolgung. In deinem Fall würde ich wie über mir beschrieben vorgehen. Vorfokussieren, dann weisste auf jeden Fall, an welcher Stelle genau du dein Fotogesicht machst... :D
 
Ich bin auf Pentax unterwegs und nicht auf Nikon. Bei Pentax gibt es auch eine "Fokusfalle"... kommt etwas in den Schärfebereich löst die Kamera selbstständig aus. Eventuell hat nikon da etwas ähnliches im Menü oder es gibt einen Firmware Hack dafür.

Und da fällt mir auch noch ein... fotografiere im JPEG Modus. In RAW würde die SD Karte nicht hinterherkommen bei den kurzen Verschlusszeiten und der Schreibgeschwindigkeit des SD Kartenslot. Du hast immer noch eine Einsteigerkamera.
 
Danke für die Tipps!
Werden die Bilder nicht viel zu dunkel, wenn ich mit Blende 8, ISO max 2000 und 1/1000 fotografiere?
 
Danke für die Tipps!
Werden die Bilder nicht viel zu dunkel, wenn ich mit Blende 8, ISO max 2000 und 1/1000 fotografiere?
Das musst du ausprobieren. Kit Objektive sind halt von Schärfe nicht besonders toll, meistens aber zu gebrauchen ab f8. Die f8 möchtest du, dass die Schärfentiefe nicht zu gering ist. Also mehr Bereich in Bild scharf ist.

Ich würde halt austesten, was so geht von der ISO. Trau dich da bis 6400 zu gehen und entscheide dann nach Geschmack.

Von der Belichtungszeit hängt ab, was alles "still" eingefangen wird im Bild. Wenn du ohne Bewegungsunschärfe drauf sein möchtest kannst du schon so zwischen 1/20 - 1/60 liegen, auch das Rad/Speichen, da musst du wesentlich schneller sein.

Schau dir mal das Belichtungsdreieck an!
 
Ich habe selbst eine D3500 mit Kit-Objektiv, aber wenn es um ein bewegtes Bild mit AF ginge, würde ich wohl eher mein Handy mit Gorillapod an einen Baum dengeln:)

Den Sport-Automatikmodus könntest Du auch mal ausprobieren (Im Live View), hab das allerdings noch nie getestet:)
 
Interessantes Thema. Is mir schon ein paar mal durch den Kopf gegangen, wie man das machen könnte.
Von den Einstellungen mal abgesehen - hängt ja vom vorhanden Licht ab. f8 mit 1/20 wird auf jeden Fall nix. DerandereJan hat das gut zusammengefasst 👌

Wie hast du dir das gedacht mit dem Selbstauslöser? 5 Sekunden sind auf jeden Fall nicht viel für Auslöser wegstecken, losfahren, Fotogesicht machen. Bei längeren Zeiträumen wird das Timing dann halt immer schwieriger.
An meine Funkauslöser kann ich jede Art von Schalter anschließen. Hatte mir schon überlegt da mal einen Taster an den Lenker zu tüdeln. So könnte man während der Fahrt auslösen und auf 2 Sekunden Verzögerung runter gehen. Wäre eigentlich ein schönes Experiment, ob man (zB kombiniert mit einem akustischen Signal) das Timing so optimieren kann, dass man auch Sprünge, Bunnyhops etc. an einem bestimmten Punkt erwischen kann
 
Interessantes Thema. Is mir schon ein paar mal durch den Kopf gegangen, wie man das machen könnte.
Von den Einstellungen mal abgesehen - hängt ja vom vorhanden Licht ab. f8 mit 1/20 wird auf jeden Fall nix. DerandereJan hat das gut zusammengefasst 👌

Wie hast du dir das gedacht mit dem Selbstauslöser? 5 Sekunden sind auf jeden Fall nicht viel für Auslöser wegstecken, losfahren, Fotogesicht machen. Bei längeren Zeiträumen wird das Timing dann halt immer schwieriger.
An meine Funkauslöser kann ich jede Art von Schalter anschließen. Hatte mir schon überlegt da mal einen Taster an den Lenker zu tüdeln. So könnte man während der Fahrt auslösen und auf 2 Sekunden Verzögerung runter gehen. Wäre eigentlich ein schönes Experiment, ob man (zB kombiniert mit einem akustischen Signal) das Timing so optimieren kann, dass man auch Sprünge, Bunnyhops etc. an einem bestimmten Punkt erwischen kann
Hier mein Fernauslöser: Link zu Amazon

Tatsächlich funktioniert das echt gut. Ich erkläre kurz meinen ersten Versuch.

Kamera in den Modus "schnelle Serienaufnahme" stellen - bei meiner Nikon ist das "Serienaufnahme H".
Auf dem Fernauslöser stellst du eine beliebige Vorlaufzeit ein. In meinem Fall waren das 5 Sekunden, das passte auf dem Trail gut.

Den Fokus habe ich manuell an der gewünschte Stelle platziert. (so ungefähr - kann man nicht so hundertprozentig in der Live-View erkennen und die Kameraposition lässt keine Verwendung des Suchers zu)

Zusätzlich zur Vorlaufzeit kann man bei dem Fernauslöser jetzt einstellen, wie lange ausgelöst werden soll.
Ich habe hier 4-5 Sekunden gewählt. Da sich die Kamera in der Serienaufnahme befindet, versucht sie jetzt einfach für die eingestellte Zeit Fotos in Serie zu schießen - bedeutet bei meiner Nikon, dass sie 8-9 Bilder schafft, da dann leider der Puffer voll ist. Da spürt man dann das Alter der Kamera.
(Gucke mir jetzt schon länger die Z6 II an, da kann man gefühlt 20 Sekunden in Serie aufnehmen.)

Das wars. Wenn man das Timing ungefähr hat, dann macht das richtig Spaß. Ich war am Wochenende das erste Mal los und habe an zwei Stellen Fotos gemacht - der Aufbau und das Setup haben jedes Mal vielleicht 5 Minuten gedauert. Dann musste ich die Schlüsselstelle nur so oft fahren, bis ein passendes Foto dabei war.

Ich muss jetzt insgesamt einfach an den Kameraskills arbeiten. Ich habe mit zu viel ISO fotografiert, der Fokus saß nicht perfekt, vielleicht ist die Belichtungszeit auch einen Ticken zu lang gewesen.
Außerdem macht der Bildausschnitt viel aus.

Hoffe, dass dir das erstmal hilft!
 
Die Serienbildfunktion hatte ich tatsächlich gar nicht so auf der Uhr, weil das natürlich so seine eigenen Problemchen/Hürden mit sich bringt - zumindest mit meinen noch älteren Kameras :D

Das werd ich aber so auch mal ausprobieren, denn da kommt man sicherlich schneller zu Ergebnissen.
Perspektivisch ist es natürlich viel interessanter die Timingproblematik zu optimieren, um dann im Einzelbildmodus mit Kunstlicht dem düsteren Wald zu trotzen. Naja, jetzt im Winter ist es zumindest erstmal heller, aber um auf dem Stativ Bewegungen einzufrieren fehlt da einfach das Licht.


Kleiner Tipp, wenn die Kamera irgendwo hängt, wo man nicht fokussieren kann oder man nicht per Remote zugreifen kann: Die Gegenrichtung fokussieren und dann die Kamera umsetzen 👌
Hilft dann aber auf jeden Fall, wenn man ein höherwertiges Objektiv hat, was zuverlässig den Fokus halten kann, auch wenn man die Kamera bewegt.
 
Danke für die Tipps!
Werden die Bilder nicht viel zu dunkel, wenn ich mit Blende 8, ISO max 2000 und 1/1000 fotografiere?
das kommt auf das umgebungslicht drauf an.
ein spruch bei fotografen ist "wenn die sonne lacht, nimm blende 8".
natürlich nur, wenn ich nicht gezielt mehr/weniger tiefenschärfe möchte.
warum: weil viel objektive ihre größte schärfe um den bereich blende 8 haben.
 
Die Serienbildfunktion hatte ich tatsächlich gar nicht so auf der Uhr, weil das natürlich so seine eigenen Problemchen/Hürden mit sich bringt - zumindest mit meinen noch älteren Kameras :D

Das werd ich aber so auch mal ausprobieren, denn da kommt man sicherlich schneller zu Ergebnissen.
Perspektivisch ist es natürlich viel interessanter die Timingproblematik zu optimieren, um dann im Einzelbildmodus mit Kunstlicht dem düsteren Wald zu trotzen. Naja, jetzt im Winter ist es zumindest erstmal heller, aber um auf dem Stativ Bewegungen einzufrieren fehlt da einfach das Licht.


Kleiner Tipp, wenn die Kamera irgendwo hängt, wo man nicht fokussieren kann oder man nicht per Remote zugreifen kann: Die Gegenrichtung fokussieren und dann die Kamera umsetzen 👌
Hilft dann aber auf jeden Fall, wenn man ein höherwertiges Objektiv hat, was zuverlässig den Fokus halten kann, auch wenn man die Kamera bewegt.
Den eingestellten Fokus kann man auch mit schwarzen Gaffa Tape festkleben, dass verrutscht dann nicht mehr und das schwarze Tape lässt sich rückstandslos entfernen. Kleiner Tipp aus der Astrofotografie, da ist der Fokus recht kritisch und darf keinen Millimeter wandern.
 
Nur um nochmal kurz auf die Belichtungsproblematik zurückzukommen.
Das Hauptproblem bei der ganzen Sache ist nämlich das fehlende Licht im Wald und wenn wir von Wald-Wald sprechen, dann fehlt da nicht nur ein bisschen, sondern tatsächlich ist es für die Kamera da verhältnismäßig stockdunkel*. Mit dem Kit-Objektiv kommst du da natürlich mit einem stumpfen Löffel zur Messerstecherei.
Anfangsblende 3.5(?) ist schon echt dunkel, von f8 mal ganz abgesehen - der Wald wo man ohne abstruse ISO-Werte Bewegungen bei f8 einfriert ist mir zumindest noch nicht untergekommen ;)
Du solltest also wenn möglich hellere Stellen suchen (Waldrand, große Lichtungen oder gleich Trails außerhalb der Wälder/oberhalb der Baumgrenze). Alternativ/ergänzend kann man sich natürlich auch mit anderem Glas mehr Licht schaffen. Wenn du es noch nicht hast, dann leg dir auf jeden Fall mal ein 50/1.8 zu. Kostet <100€ (zumindest vor Corona&gebraucht), ist über fast jeden Zweifel erhaben und sollte in keiner Fototasche fehlen.

*hab vor 10 Jahren angefangen die exifs rauszuschmeißen, daher hab ich von unnerweschs nicht so viele Referenzbilder, aber hier nur mal ein Beispiel aus einem dichten Waldstück:
Anfang September2009, ~10.30Uhr, ganz leichte Bewölkung. Alles in allem ein heller, sonniger, Spätsommertag

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Bei f1.8, 1/180 und iso1600 ist das Umgebungslicht (also da wo Blitz und die direkten Sonnenstrahlen nicht hinkommen) immer noch locker 1,5-2 LW drunter. Das is quasi nicht viel heller als ne dunkle Kneipe.
Um bei sowas Bewegtbilder einzufrieren bist du beim Kitobjektiv ganz fix bei sechsstelligen ISO-Werten und abgeblendet auf f8 müsste man wahrscheinlich Raum und Zeit irgendwie krümmen ;)
 
Am besten wäre es, wenn man jemanden in den Wald mitschleppt, der entweder fährt oder fotografiert. Würde jedenfalls eine Zeitersparnis sein zu Beginn.

Es gab auch mal 2010 von Casio eine kleine Kamera (Exilim FH100 müsste das gewesen sein). Die konnte mit glaube ich 60 Bildern die Sekunde auffahren und hat mit einem Catch In Auslöser gearbeitet.

Hat eigentlich ganz gute Aufnahmen (im JPEG geliefert) und ich habe mich echt oft damit selber fotografiert. Naja, war aber keine DSLR.

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Die Exif hab ich auch nicht mehr. Aber zu gebrauchen war die kleine Cam und musste nichtmals großartig eingestellt werden.

Du musst halt den Kompromiss finden zwischen Rauschen (ISO), Bewegung (Verschlusszeit) und Schärfe (Blende).

Sportfotografie ist Schweine-teuer, wenn ordentlich. Objektive und Kameras in Preisen von Kleinwagen ;)
 
Am besten wäre es, wenn man jemanden in den Wald mitschleppt, der entweder fährt oder fotografiert. Würde jedenfalls eine Zeitersparnis sein zu Beginn.

Hahah ja! Auf jeden Fall ist es deutlich schneller und einfacher irgendjemandem die voreingestellte Kamera in die Hand zu drücken, aber Menschen sind nicht so geduldigt wie ein Stativ (dh. man könnte auch kniffligere Sachen häufiger ausprobieren) und die langsame Umständlichkeit ist ja irgendwie teil des Charmes dieses Threads. :lol:

Sportfotografie ist Schweine-teuer, wenn ordentlich. Objektive und Kameras in Preisen von Kleinwagen ;)
Das betrifft aber hauptsächlich Sportarten mit großem Mindestabstand und ohne Einflussnahme auf's Licht - zB Fußball, Handball oä. Da führt ab einem bestimmten Punkt tatsächlich wenig an einem 200/2 oder 300/2.8 vorbei.

Bei 1:1 Actionsportaufnahmen wie Fahrrad, BMX, Skateboard kann man auch mit dem Gegenwert eines Decathlon-Fahrrads niedrigster Preisklasse absolut vollwertige Arbeit abliefern ;)
 
Bei 1:1 Actionsportaufnahmen wie Fahrrad, BMX, Skateboard kann man auch mit dem Gegenwert eines Decathlon-Fahrrads niedrigster Preisklasse absolut vollwertige Arbeit abliefern ;)
Das meine ich doch auch. Zumindest gebraucht. :daumen:
Mein Equipement Cam (800€)+ Objektiv (300€), mittlerweile zusammen für 800€ zu haben.

1/1000 s, ISO 1000, f2 bei Gegenlicht kurz vor Sonnenuntergang im dichten Wald. Knackscharf und rauscht so gut wie nicht. Blende 8 wenn Sonne Lacht wäre hier aber auch nur ein Blick in den Kamin... :D
https://fotos.mtb-news.de/p/2482229
 
Schonmal über ein einigermaßen aktuelles Smartphone nachgedacht zum fotografieren? Die Unterstützen doch auch Serienbildaufnahmen? Auslösung müsste über Bluetooth oder so da auch möglich sein.

Mit meinem alten Sony Smartphone von 2017 ging das recht ordentlich (mit einer zweiten Person). Bei meinem jetzigen Gigaset GX290 Panzer ist die Cam für die Mülltonne was Action angeht.

Und ihr habt ja Recht... für den Shot im Wald braucht man nicht unbedingt die L Serie von Canon ;)

Der Thread löst jedenfalls gerade wieder bei mir den Drang dazu aus, mit der DSLR in den Wald zu ziehen! Entweder schieße ich nur Schnappschüsse zu Hause von meiner heranwachsenden Tochter oder die Kamera hängt nächtelang am Teleskop.
 
Das meine ich doch auch. Zumindest gebraucht. :daumen:
Mein Equipement Cam (800€)+ Objektiv (300€), mittlerweile zusammen für 800€ zu haben.

1/1000 s, ISO 1000, f2 bei Gegenlicht kurz vor Sonnenuntergang im dichten Wald. Knackscharf und rauscht so gut wie nicht. Blende 8 wenn Sonne Lacht wäre hier aber auch nur ein Blick in den Kamin... :D
https://fotos.mtb-news.de/p/2482229
Cooles Foto!

Der Thread löst jedenfalls gerade wieder bei mir den Drang dazu aus, mit der DSLR in den Wald zu ziehen! Entweder schieße ich nur Schnappschüsse zu Hause von meiner heranwachsenden Tochter oder die Kamera hängt nächtelang am Teleskop.
Mir hat es echt Spaß gemacht, nimm sie einfach mal mit! Die Bilder sind jetzt nicht der Wahnsinn, aber ich habe was woran ich arbeiten kann. Unter diesen schwierigen Foto-Bedingungen lerne ich vermutlich am meisten.
 
Nach ner Woche krank und gelangweilt rumliegen kam mir dieses Thema wieder in den Sinn.

Grundsätzlich wollte ich das so ähnlich wie @f-slash machen und dachte ich kann das über meinen CamRanger lösen. Das is so'n kleiner Kasten, der meine Kamera vor ~10 Jahren recht revolutionär ans Smartphone gekoppelt hat. War bei ein paar Aufträgen auf jeden Fall Gold wert - zB wenn die Kamera mit Steiger/Hubwagen oä irgendwo weit oben verschraubt wurde und man danach untendrunter ein Bild kompositioniert hat.
In diesem Fall allerdings vollkommen nutzlos. Verzögerung mit längerer Kontaktzeit (also Auslöser gedrückt halten für Serienbilder) kann das Ding nicht und sowieso ein relativ "dummes" Gerät im Vergleich zu heute. Auslösen nur über Handy möglich, aber ohne interessante Features wie zB Bewegungserkennung.

Gut, dachte ich probier mal den verlinkten Fernauslöser von @f-slash, aber die Rezensionen zu unzuverlässiger Auslösung und schwankender Reichweite haben bei mir fiese Schmerz-Flashbacks zu den ersten China-Funk-Blitz-Auslösern in den dunklen Nullzigern ausgelöst.
Außerdem ist die Sendefernbedienung vglw. riesig und anhand der Produktbilder auch irgendwie nicht gut zu befestigen.

Also vielleicht nur ein kabelgebundenes Intervalometer, welches ich dann mit meinen vorhanden, funktionierenden, zuverlässigen Funkauslösern verknüpfen kann?
Keine Chance... Auch nach 30 Minuten Google ist mir kein solches Gerät mit Eingangsbuchse für einen externen Auslöser untergekommen. Braucht ja prinzipiell auch niemand, denn die Intervalometer sind ja selbst schon eine Kabelfernbedienung.

Frustriert wieder bei Null, dämmert mir so langsam des Rätsels Lösung. Irgendwann hatte ich mir mal einen "besseren" PocketWizard gekauft. Mit defektem Blitzschuh (den ich nicht zwingend brauchte) kostete der so viel wie seine "schlechteren" kleinen Brüder.
Da viele der "besseren" Funktionen nur gehen, wenn alle Beteiligten "besser" sind, hab ich den Kram nie beachtet und sowieso brauchte ich den ganzen Quark nie - bis es dann 15 Jahre später im MTB-Forum doch so war! :lol:



So weit so gut. Funktioniert alles wie es soll und Reichweite/Zuverlässigkeit sind somit kein Problem mehr. Die Auslöser haben an der Rückseite auch Stativgewinde, also kann ich das bestimmt halbwegs elegant und stabil an den Lenker tüdeln.
Wenn ich Freigabe vom Doc habe, freu ich mich auf jeden Fall die Konstruktion mal auszuprobieren. Dann kann ich auch mal Feedback geben zu den Fragen im ersten Post.

Das Timing wird auf jeden Fall spannend. Bei voller Bildrate/-qualität schafft meine Kamera nur ~2 Sekunden Serienbild und ohne Feedback, wann denn nun tatsächlich ausgelöst wird, ist es auch schwierig, sich an den passenden Zeitpunkt anzunähern. Ggfs. werd ich noch einen Blitz dazuschalten, um ein optisches Signal zu Auslösung zu haben. Tatsächliche Helligkeit kann meine Lichttechnik bei diesen Aufnahmebedingungen nicht liefern.

Andererseits bin ich jetzt mit den PocketWizards etwas flexibler und könnte jede Art von mechanischem Schalter zum Auslösen verwenden - zB so etwas wie eine Kontaktplatte, über die man mit dem Rad fährt oder ein Hup-Knopf vom Mopped, den man mit dem Daumen gut erreichen kann. Der Bastler in mir zuckt schon wieder.
Das wäre natürlich auch wieder in Verbindung mit einer Verzögerung.
Ohne Verzögerung (aber dadurch mit viel mehr gestalterischer Möglichkeit) wird das dann schon echt kompliziert. Da gibt es zwar verrückteste Sachen, wie zB Biss-Schalter (aus dem Fallschirm-Bereich), aber das Einzige, was ich mir realistischerweise beim Radfahren (im Sprung oÄ) vorstellen könnte, wäre ein akustischer Schalter. Ob ich allerdings schreiend durch den Wald hüpfen möchte? :lol:



Ui ui ui. Was 'ne Textwand o_O
 
Gut, dachte ich probier mal den verlinkten Fernauslöser von @f-slash, aber die Rezensionen zu unzuverlässiger Auslösung und schwankender Reichweite haben bei mir fiese Schmerz-Flashbacks zu den ersten China-Funk-Blitz-Auslösern in den dunklen Nullzigern ausgelöst.
Ich kann bisher nur positives berichten. Habe mir dazu ein Erklärungsvideo angeschaut (das Ding absolut nicht selbsterklärend für genau diesen Anwendungsfall) und jetzt klappt es.
Reichweite ist auch super!

Ich stehe irgendwo auf dem Trail (in der Regel mit 5 Sekunden Vorlaufzeit), drücke auf "Play", schmeiße den Auslöser an die Seite und fahre los.
Ich war erstaunt, wie gut man das doch timen kann. Die Anfahrt sollte einfach nicht zu lang sein.
 
Ich kann bisher nur positives berichten. [...]
Reichweite ist auch super!
Ich wollt dir das beileibe nicht schlechtreden. Wenn das gut funktioniert, ist doch alles im Lot. Bei mir hatte die Skepsis ja immerhin den Vorteil, dass ich doch mal nachgedacht hab und im Endeffekt gar nichts kaufen musste :D


Heute letzte Nach-OP-Untersuchung gehabt. Alles takko und Doktor sagte ich darf und soll wieder an die frische Luft. Erstmal piano, daher hab ich mir die 100km Tour lieber noch geklemmt und bin stattdessen mit Fotorucksack ~1600m ab Haustür zum nächstbesten Waldstück gefahren :lol:

Prinzipiell hat alles ganz gut geklappt. Hatte mir vorher eine Metronom-App auf's Handy gespielt und die bei 60bpm 1-2-3-4 "sprechen" lassen, aber trotzdem is das mit dem Timing schon ne heiklere Sache.

Also erstmal angefangen mit einem Manual, bei dem das Timing prinzipiell egal is. Kamera reicht dann auch auf 5fps und kann dementsprechen länger "durchhalten".

Erkenntnisse:
  • 1/350 reicht definitiv nicht, dabei war das schon eher so Zeitlupen-Manual (15-20kmh?! kann das schlecht schätzen)
  • trotz blattlosem Winterwald ist meine Kamera bei so bedecktem Himmel bereits am Limit
    28mm 2.8 bei besagten 1/350 ergab grenzwertig erträgliche ISO3200. Das war 2007 mit dieser Kamera zwar revolutionär, aber das können moderne auf jeden Fall besser.
  • Polfilter hat noch 1-1,5 Stufen geklaut, aber auch ohne den würd ich das Licht dann lieber in Blende oder ISO statt Belichtungszeit stecken
  • Aufnahmen vom Stativ mit breiter horizontaler Bewegung eignen sich natürlich perfekt für mühelose Sequenzen und/oder Animationen

giphy.gif


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Andererseits freut sich Photoshop-Philipp über die zu lange Belichtungszeit, weil damit der DSF-Extremsport-Filter viel schneller geht:

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Danach hab ich mich zu sicher mit dem Timing gefühlt (und die nette Metronom-Frauenstimme hatte mir ja schon 20 Minuten lang den Rhythmus eingebläut). Also nochmal paar Meter weiter, anderes Objektiv drauf und Bunnyhop als nächstes Versuchsobjekt ausgesucht.
Kamera wieder auf 9fps gedreht und Zeitraum auf 1 Sekunde kastriert - idealerweise wollte ich das Timing ja gern so konkretisieren, dass man vielleicht doch Kunstlicht einsetzen kann.
Hatte mir einen Signalblitz zugeschaltet, damit ich sehe, wenn das Dauerfeuer losgeht und nach den ersten beiden Versuchen war ich mir sicher, dass ich etwas zu spät dran bin.
Naja... von den restlichen 4 Versuchen hab ich jeweils 9 schöne Bilder, die genau dann enden, wenn das Vorderrad den Boden verlässt 😑

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Das sind 1/750 und die würden mir von der Bewegungs(un)schärfe wohl reichen, aber auch da war ich nicht wirklich schnell unterwegs.

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Was hab ich gelernt für's nächste mal:
Richtiges Stativ mitnehmen! Hatte nur so ein fake-Gorillapod für Handy&Kompaktkameras. Das war natürlich total überfordert und nur bodennahe Kameraposition ist halt auch suboptimal.
Das Timing muss irgendwie noch besser/einfacher werden. Hatte das jetzt ähnlich wie @f-slash gemacht, also so, dass ich einen festen Startpunkt hatte und dort den Auslöser "deponiert" habe.
Mit genug Versuchen und ausreichen Gleichmäßigkeit beim Anfahren kann man die "Startlinie" so hinrücken, dass es dann passt. Dann aber lieber kontrollieren statt denken "oh, ich bin ein Stück zu spät dran".

Am allerbesten wäre eine andere Art der Auslösung und da hab ich auch noch eine neue Idee. Hab die Woche einen Freund getroffen und uA. über die Selbstauslösergeschichte gesprochen.
Wie aus der Pistole geschossen sagte er dann, dass sein Onkel früher bei der VoPo war und ganz zum Anfang seiner Dienstzeit wurden die DDR-Blitzer noch mit Schläuchen ausgelöst.
Perfekt! Also wenn das so klappt, wie ich das denke. Bei Gelegenheit mal auf dem Schrott eine Wasch- oder Kaffeemaschine seines Druckschalters berauben und rum experimentieren.
So könnte man die Verzögerung auf ein Minimum begrenzen, wenn man den Trigger-Schlauch relativ nah an den Wunschort legt.
 
Hat doch offensichtlich schon richtig gut geklappt!
Wie hast du denn die Animation erstellt? Ich glaube so viele Bilder schafft meine Kamera gar nicht in so kurzer Zeit ☹️
 
(Gucke mir jetzt schon länger die Z6 II an, da kann man gefühlt 20 Sekunden in Serie aufnehmen.)
Also ich bin glücklicher Eigentümer einer Z6 und ich muß dir sagen, die Kamera ist ein absoluter Traum! Mit der Empfindlichkeit kann man in absurde Höhen gehen und es kommt immer noch ein Foto dabei heraus, welches keinen Brechreiz auslöst. Auch die Belichtungsmessung / -automatik macht ihren Job besser als alles (bei mir) bisher dagewesene.
Ich würde also sagen, für das, was Du hier als Vorhaben geschildert hast, wäre das (oder eben die Z6 II, der Sensor ist aber bei beiden gleich) die ideale Kamera.
 
Wie hast du denn die Animation erstellt? Ich glaube so viele Bilder schafft meine Kamera gar nicht in so kurzer Zeit ☹️
Für die Nachbearbeitungen kann ich glücklicherweise noch auf Photoshop zurückgreifen. Mit Alternativen bin ich nie warm geworden.
Die Animation sind 5 Bilder die Sekunde, bei dem alles-in-einem-Bild hab ich zwecks Überschneidungen jedes zweite Foto rausgeschmissen - also 2,5fps.
Laut Google schafft deine Kamera die 5fps aber auch :i2:

e: Wenn ich ne Z6 hätte, würde ich mir den ganzen Käse aber sparen und einfach direkt Video aufnehmen ;)
 
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