Singlespeed Zukunft

RazorRamon

Radsportlegende
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Die Beteiligung hier im Singlespeed-Bereich deutet darauf hin, dass das Interesse an der eingängigen Fortbewegung über dem Berg ist, sprich, es lässt nach!

Ob das gut oder schlecht ist, dass Singlespeed den Mainstream verlässt, kann jeder nur für sich selbst beantworten. Für mich persönlich ist das ok!

Zwar wird es auf Dauer wohl weniger zielgruppenspezifische Produkte auf dem Markt geben, aber auch das ist nicht unbedingt negativ zu bewerten. Denn viel von dem angebotenen Kram braucht man gar nicht, um auf die Schaltung verzichten zu können.

Wäre sicher interessant, mal die Glaskugel befragen zu können, wie es z.B. in einem Jahrzehnt aussieht, in der Singlespeedszene. Wäre die Menschheit vernünftig, würde es dann gar keine Schaltungen mehr geben. Aber das Gegenteil wird wohl der Fall sein. Bis dahin werden wohl stufenlose Schaltungen oder 40 Gänge Standard sein, und alles, was weniger als 20 Gänge hat, gilt dann eventuell schon als Quasi-Singlespeed.

Ich gebe es zu, dieser Thread hier ist an Sinnlosigkeit kaum zu überbieten. Aber das behaupten ja viele Unwissende auch von Singlespeed!
 
In 20 Jahren wird das im Sprachgebrauch der normalen Leute üblich sein, was sich jetzt schon andeutet: SINGLESPEED synonym mit FIXIE!
Warum? Weil die Begriffe in den Medien von den unwissenden und uninteressierten Reportern munter durcheinandergeworfen werden. Ich habe das jetzt schon mehrfach so im Gespräch mit Außenstehenden erlebt, dass die keine Ahnung haben, was der Unterschied ist...
Dazu beitragen wird IMO, dass sich das Fixie (gemeint ist das typische Mode-Stadtfixie) von der Modeerscheinung, der alle nur ein kurzes Leben in der weiteren Öffentlichkeit prophezeit haben, zu einem persistenten Phänomen in diversen Szenen entwickeln wird, wie z.B. damals das Skateboard...

FlCKEN!
 
Ich dachte geschalteter Stahlrenner ist das neue Modefixie. Und Singlespeedrenner ist das neue Szenefixie/Kurierrad. Kann aber auch ein lokales Phänomen sein.
 
In 20 Jahren wird das im Sprachgebrauch der normalen Leute üblich sein, was sich jetzt schon andeutet: SINGLESPEED synonym mit FIXIE!

Ist mir auch gerade am Wochenende passiert. Wir stehen mit unseren Singlespeedern am Start der Freeride-Strecke des Bikeparks Willingen und die Jugendlichen mit ihren Freeridern fragten, ob das Fixies wären. Ich hab ihnen dann mal den Unterschied erklärt. Wussten sie wirklich nicht:(
 
Ich persönlich würde sogar pauschalisierend sagen, dass ein Fixie essenziell für einen sog. "Indie" ist. D.h. , dass auch diese Bauart des Fahrrads zwar nicht verschwinden wird, aber früher oder später, genau wie die Indieszene wieder in den Hintergrund tritt. Modeerscheinungen halt.
Ich hoffe ihr wisst was ich mit "indie" meine. Die Typen, die so enge Hosen anziehen, dass das Glied und der Samensack zu sog., sich rückbildenden Extremitäten, werden.
Über lang oder kurz wird sich die Schaltung durchsetzen, da es immer mehr Innovationen in diesem Bereich geben wird.

Wir werden somit wieder zur Randgruppe! Denn welcher pubertierende Jugendendliche möchte in 20 Jahren noch ein Eingangfahrrad fahren, wenn er für das gleiche Geld auch eine 50gang Schaltung haben kann.

Zum Glück sind meine Extremitäten ausgeprägt und meine Beine dick, denn Singlespeed pur. Purer Spaß an der Fortbewegung, den ich mit einem Schaltungsfahrrad nicht habe!

Doch Fixed Bikes gehören für mich nach wie vor nur auf die Bahn!
 
Ich habe immer noch einen SSP-Renner für die Stadt, schaue hier aber nur selten rein.

Die meisten Fragen, die gestellt werden, betreffen irgendwie den Umstieg, Umbau, Übersetzung oder Erfahrungen.
Zum einen ist alles irgendwann durchdiskutiert und erklärt, zum anderen sind die potentiellen SSP-Fahrer keine unendlich große Gruppe.
 
Mal ganz ehrlich, so groß ist der Unterschied zu einem geschalteten Fahrrad ja nun auch nicht. Ob ich geschaltet, Fix oder Singlespeed zu Arbeit fahre ist im Vergleich zu Autofahren, S-Bahn fahren oder Longboarden von der "Größenordnung" her dasselbe. Im Wettkampf hängt es eh zu 90-99,8% vom Fahrer ab. Nicht-Radfreaks werden sich dafür einfach nicht interessieren.

Letztlich wird es halt noch 2-3 Gattungen von Fahrrädern mehr geben, die gekauft oder aufgebaut werden - oder auch nicht. Die meisten Gelegenheitsradler mit entsprechend mangelnder Fitness sind mit einer halbwegs funktionierenden Schaltung ja gut bedient - schon um sich keinen Kopf machen zu müssen. Echte Vorteile erschließen sich meines Erachtens nur Stylisten, Vielfahrern und (sehr bedingt) Radsportlern im Training. Davon gibt es insgesamt nicht so viele.

In Richtung Alltagsrad, Leichtbau und flachem Zeitfahren könnte ich mir durchaus noch ein paar Impulse vorstellen.
 
Hmmm ich selbst habe es so erlebt, dass sich en paar Freunde auf mein Rad gesetzt haben und einfach begeistert waren.... Ich denke der harte Kern bleibt einfach bestehn und es werden nur die wegfallen, die das ganze als einen Trend sehen und nicht als eine Fortbewegungsart auf puristischstem Radfahren :D
Ich fahr ja selbst ein Rad mit Schaltung und 4 ohne, also ich meine, dass auch wenn viele Leute mit Schaltung fahren, und vorher ohne gefahren sind iwann sich doch wieder eins aufbauen... Somit wird es vllt etwas zurückgehen aber definitiv nich soweit, dass es eine Randgruppe wird^^
 
...aber definitiv nich soweit, dass es eine Randgruppe wird^^

Hier vor Ort sind gefühlte 80% der Radler ohne Schaltung oder ohne funktionierende Schaltung unterwegs, und die fahren die selben Wege wie die meisten, welche mit MTB unterwegs sind.

Insofern sind eigentlich die Radler, welche Schaltung benutzen, die Randgruppe.

Und wozu es einen eigenen Singlespeed und 29er Bereich gibt, ist mir eh nicht klar. Das hätte man ja locker mit den Fixiefahrern in einem Hipster-Unterforum zusammenfassen können.
 
Ich seh bei der SSP-Bewegung verschiedene Motivationen. Vieles find ich gut, bei einigem lächle ich, hebe die Augenbrauen und schüttle leicht den Kopf.

Wer einfach gerne Rad fährt und der MTB/Rennrad-Techno-Voodoo-Alchimie entkommen möchte (wirkliche Innovationen gibts ja eingentlich nur noch spärlich), organisiert sich einen alten Rahmen, der ihm gefällt und der am besten noch einen persönlichen Wert hat.

Der persönliche Wert könnte sowas sein, wie "davon hab ich als 14-Jähriger geträumt", "damit ist mein Opa/Pa/grosser Bruder/Vorbild gefahren".

Es kann aber auch sein, dass man sich einfach spontan in einen Rahmen verkuckt hat, weil er zum Beispiel eine "diletantisch-naive" 80ies-farbspritzer-Lackierung hat, die über denn High-Performance-Pseudo-Chic der teuern Räder lacht. Schliesslich sind die meisten Fahrer nie und nimmer so hochleistungs-sportlich wie der Look ihrer Räder verheissen würde ;) Da ist die "Ehrlichkeit" des alten Rahmens sympathisch.

Man organisiert sich also so einen Rahmen aus purer Freude am Ding und möchte ihn dementsprechend auch simpel bestücken damit die urpsrüngliche Idee nicht von Teilen mit grellen Markenlogos überwuchert wird. Dazu gehört auch, dass man ohne mit der Wimper zu zucken alles munter mischt: Rennrad, MTB, City, 70ies, 80ies, 90ies, 00ies, Marken, no-name, selbstgeschmidet. Das verstehe als ein SSP.

SSP ist ein kulturelles Statement, eine heutzutage wohltuende Untertreibung und Sinnbild dafür, dass
Kompliziertheit und Geldausgeben auch 2011 nicht Zwang sind, um sich am Leben zu freuen.

Dabei ist das Weglassen der Schaltung doch nur EINE Vereinfachung vielen. Man lässt ja auch andere Dinge weg: Scheibenbremsen, Federung, teilweise totaler Verzicht auf Bremsen, etc. Nur hat halt unglücklicherweise genau das Weglassen der Schaltung zum Namen SingleSpeed geführt.

Mit dem Verfolgen von extremen Vereinfachungen hat dann auch bald mal der Fashion-Schwachsinn eingesetzt:

Fixies: Ausser auf der Bahn ist das wohl das stressigste Zweirad, das es gibt. Während man sich bei der 10x3 Schaltung dauernd aufs Schalten konzentrieren muss, muss man beim Fixie in jeder Kurve darauf achten nicht mit der Pedale zu streifen. Auch Bremsen fordert einiges an koordinativen Fähigkeiten. Insofern könnte man doch behaupten, dass beide Overkill betreiben und eine Absage an Kompliziertheit sind somit beide nicht.

Bahnradgeometrie: Ist einfach ein Tick zu unbequem. Kann ja auch geil sein. Aber wer damit zur Arbeit und zum Ausgehen fährt, gehört vielleicht irgendwie doch in den Trendhuren-Bereich oder hat den wohltuenden Grundgedanken nicht kapiert.

Sehr kurze Lenker: WTF?! Erinnert mich immer an die armseligen 35kg Frauen in Mode-Zeitschriften. Ist einfach zu wenig. Nicht mal Bahnradfahrer haben solche Lenker und bei denen ist Überholen definitiv eine enge Angelegenheit.

Fixfertiges 14kg-Stahl-Fixie mit 15cm-Lenker für 2000.- EUR... DAS ist die Mode-Erscheinung, die wieder verschwinden wird.


Im Grossen und ganzen freue ich mich über die Explosion an Fahrrad-Variationen und zugehörigen Fahrstilen, wenn nicht gar Lebensstilen. Das wird wohl auch in Zukunft so weitergehen.

Dabei spielt doch sicher auch das SSP weiterhin eine Rolle. Vielleicht kommen in Zukunft wieder ein paar Gänge dazu aber es wird immer noch ein "SSP" sein, weil der Grundgedanke zählt. Eventuell sollte SSP eine neue Bedeutung bekommen: Simple Selfmade Personal :cool:

My 2 Cts.
Fred
 
Fixies: Ausser auf der Bahn ist das wohl das stressigste Zweirad, das es gibt. Während man sich bei der 10x3 Schaltung dauernd aufs Schalten konzentrieren muss, muss man beim Fixie in jeder Kurve darauf achten nicht mit der Pedale zu streifen. Auch Bremsen fordert einiges an koordinativen Fähigkeiten. Insofern könnte man doch behaupten, dass beide Overkill betreiben und eine Absage an Kompliziertheit sind somit beide nicht.
Dein Beitrag ist weitgehend durchdacht, aber in diesen Punkten kann ich mich nicht zurückhalten, zu widersprechen!

Auch bei einer 10X3 Schaltung MUSS man sich nicht dauernd aufs Schalten konzentrieren. Auf einer flachen Strecke ist da irgendwann mal die passende Übersetzung eingestellt, und dann läuft es auch! Es ist ja kein Motor da, den man abwürgen kann! Ansonsten geht auch das Schalten am Rad bald instinktiv vonstatten. Ob da jetzt zwei oder drei Ritzel hinten mehr oder weniger vorhanden sind, da macht sich während der Fahrt keiner mehr Gedanken drum.

Bei den Fahrten mit meinem Fixie muss ich nicht in jeder Kurve drauf achten, nicht mit dem Pedal den Boden zu streifen. Das ist nur in sehr engen, und sehr schnell gefahrenen Kurven nötig, und das hat man doch relativ zügig im Gefühl! Mein Fixie bezeichne ich als Fixie, obwohl es Bremsen hat, und bei schneller Fahrt brauche ich die auch. Bis etwa 20 km/h gelingt mir ohne größere Koordinationsschwierigkeiten das Bremsen per Beinkraft, und das macht sogar sehr viel Spaß.

Dass die starre Nabe eine Erfindung für die Bahn sei, und nur dorthin gehöre, ist grundsätzlich falsch. Die ersten Fahrräder hatten nun mal keinen Freilauf, insofern bedeutet ein Fixie tatsächlich "zurück zu den Wurzeln", auch wenn es in erster Linie wie neumodischer Hippsterkram erscheint.
 
Ich bewege mein Singlespeed immernoch, obwohl es so garnicht "Szene" ist mit Bremsen und Schutzblechen.. Und hier im Forum ist es mir einfach nur zu langweilig geworden, der Sinn vom Singlespeed ist ja deshalb nicht verloren gegangen.
Übrigens ein sehr guter Satz, dass geschaltete Stahlrenner die neuen Fixies sind. Stimmt einfach.. Leider.
 
Also ich fahre ssp, um einfach mal an die Wurzeln zu kommen bzw das Ding läuft einfach^^
Ausreden macht's mir auch spaß Profi Schalter (zumindest welche, die denken sie wären's) zu verblasen und einfach mal dumme blicke zu ernten :D
man braucht auch schon ein bissel mum sich zuzutrauen das alles nur mit einem Gang zu fahren viele Freunde von meinen Eltern bzw von mir, fragen mich, wie ich dass so Pack mit einem Gang und können kaum glauben, das das garnicht so schwer ist bis sie selbst mal auf dem Bike gefahren sind....
Vorallem mir geht's um den Purismus einfach das selbe wie die andren zu leisten mit einfachsten Mitteln :)
ich denke, wer Rad fährt um schnell zu sein in einem Rennen , is nich reif für ssp... Sprich ich genieße es einfach, manche Werdens nie verstehen.
Wie 2al schon sagte man kann zu so etwas einfach nö schönere Verbindung aufbauen als zu irgendeinem komischen massenrad.... Klar geht das auch mit ner Schaltung aber wer einfach nur schnell sein möchte hat den Sinn vom radfahren nicht verstanden ;)
 
Hmmm ich selbst habe es so erlebt, dass sich en paar Freunde auf mein Rad gesetzt haben und einfach begeistert waren...

Die "Befreiung" von der durch die Bikepresse verkündeten Botschaft, MTB-Fahren müsse zwangsläufig technisch kompliziert sein, ist ja auch ein angenehmes Gefühl.

Am Anfang habe ich die Federung weggelassen und man sagte mir aus allen Richtungen, dass ich nun dies und das alles nicht machen könne - es hat nicht gestimmt. Beim Weglassen der Schaltung dasselbe Spielchen. Nun habe ich ein Rad mit dem ich eigentlich der Mainstream-Meinung nach gar nicht Rad fahren können dürfte und es geht trotzdem - und das auch noch verdammt gut. Und das ist schon ein gutes Gefühl, mit sowenig Technik unterwegs zu sein.:daumen:
 
Tschuldigung für meine miese Rechtschreibung ...
Liegt daran, dass ich nur min iPhone schreib die blöde t9 Funktion funktioniert nie :D
danke bergschreck genau das ist es, was ich mein :D
 
mir wird es auch in paar jahren wurscht sein ob es in oder out ist.meine entscheidung zum ssper waren eher praktischer natur.da meine schaltung am kurierrad sowieso meisst kaputt war und ich keine lust hatte geld zu investieren.da bin ich halt immer auf dem ritzel gefahren wo die kette nicht durschrutschte.auch ist keines meiner räder besonders trendy oder stylisch aufgebaut.ich will damit nur radfahren.der einzigste vorteil an dem hype ist ,das man eine grössere auswahl an teilen hat.und was die leute fahren ist mir auch egal,hauptsache sie bewegen sich.und wer sich bewegt der kommt voran.....in jedem sinne:)
 
Bei uns auf'm Land ist man mit einem Singelspeed noch ein Exot. Da ist man noch kein Spießer, nur weil man einem Hype aus New-York folgt. Ihr könnt ja mal in der Oberrheinebene einen Porn-Urlaub machen. Mit vollem Bling-Bling an der Eisdiele in Baden-Baden.

Mir macht die übersetzungsbedingte Geschwindigkeitsbegrenzung Spaß. Das entschleunigt so schön.
 
Hi,
ich bin 99 zum Fixie gekommen, zum einen als Trainingsergänzung fürs RR, zum anderen haben mich die Räder bei diversen Kuriermeisterschaften immer fasziniert...
Meiner Meinung merkt man schon nach ein paar fixed Trainigseinheiten, dass man danach auf einem normalen Rad mehr kurbelt und bei Unebenheiten einfach drüberwegtritt und nicht rollt, oder ausweicht.
Die cleane Optik finde ich immer noch super... Die Reduzierung aufs Wesentliche minimieren Defekte und Pflegeaufwand, was als Radkurier auf jeden Fall praktisch war!
Die Tatsache das immer gekurbelt werden muß macht fixed für mich zu einer anderen Art des Radfahrens die immer wieder Spaß macht.
Für SSP passen ja weitgehend auch die Technikargumente und die Optik, obwohl ich mir SSP z.B. als MTB hier im Taunus einfach nicht vorstellen kann.
Den wachsenden Fixietrend der letzten Jahre habe ich immer kritisch gesehen da ich der Meinung bin das viele Leute fixed erst mal überfordert sind, gerade dann wenn sie auch noch keine Bremsen haben. Ich selbst habe zwar nur VR-Bremse, das reicht aber für Notsituationen schon. Da ich meinen Radkurierstil nicht wirklich ablegen kann, gibt es auch immer wieder knifflige Situationen...:D
Das es sich um einen Trend handelt glaube ich das das ganze auch wieder zurückgehen wird, aber einige Fahrer werden, sei es als Haupt- oder Nebenrad, auf jeden Fall dabei bleiben.

So, jetzt aber ab aufs normale RR!
 
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