Singular Swift MK5, als Bikepacking - Aufbau fürs grobe Abenteuer und für sonstige Eventualitäten

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Nachdem ich im Forum kaum Informationen zur fünften Version des Singular Swift gefunden habe, ist es höchste Zeit, dazu ein wenig zu schreiben...
Weil mein Custom Titanrahmen an einer Schweissnaht einen Riss bekommen hat (siehe hier) und die nächsten Bikepacking Ferien schon vor der Tür stehen, musste relativ schnell eine Alternative her - aus Stahl, das ist weniger heikel. Und weil für Custom die Zeit zu knapp ist, sollte es (zumindest als Überbrückung) etwas von der Stange sein.

Die Anforderungen waren wie folgt:
  • Gepäckträgerösen. Ein Gepäckträger mit gescheiten Gepäcktaschen ist für mich nach wie vor die beste Lösung für Touren mit viel Zuladung; schnell montiert, auch für sperrige Gegenstände geeignet, tiefer Schwerpunkt, robust und langlebig
  • Platz für fette 29x2.6-er Reifen (Vittoria Mezcal) oder besser für 29x3.0-er
  • Echte Federgabelgeometrie für mindestens 10cm Federweg ohne grosse Veränderung der Geometrie
  • ausreichend verwindungssteifer Rahmen für flatterfreie Fahrten bei jeder Geschwindigkeit
  • Scheibenbremsaufnahme zwischen Ketten- und Sitzstrebe für sorgenfreie Montage des Gepäckträgers bei gleichzeitiger Zugängigkeit des Bremssattels
  • Lenkwinkel um 69 Grad
  • Sitzwinkel zwischen 73 und max 75 Grad
  • Platz für zwei 7.5 dl Flaschen im Rahmendreieck bei Rahmengrösse M/L
  • mindestens 148x12mm breite Hinterradaufnahme
  • Platz für 2-fach Kurbel mit 36-er Kettenblatt, optimalerweise als nicht Boost Kurbel bei 148-er Boost Hinterbau
  • Umwerfer muss montierbar und ansteuerbar sein
  • vorbereitet für intern angesteuerte absenkbare Sattelstütze
  • Tretlager mit BSA Gewinde, optimalerweise ein 73-er Gehäuse
  • Kettenstrebe optimalerweise länger als 440mm

Viele Stahlrahmen scheiterten an der Geometrie, der Reifenfreiheit, der Discaufnahme auf der Kettenstrebe oder den Gepäckträgerösen. Beim Rumstöbern für mögliche Kandidaten fiel mir das Singular Swift MK5 ins Auge - mit einer 450mm langen Kettenstrebe, einem 69 Grad Lenk- und einem 73-er Sitzwinkel (den man mit dem Excentertretlager noch etwas flacher oder steiler machen kann) waren die Geometriewerte in der Theorie für mich sogar perfekt - auch der Reach / die Oberrohrlänge passte und das lange, kegelförmige Steuerrohr ist in meinen Augen nicht nur ausgesprochen schön, sondern kommt auch meiner aufrechten Sitzposition sehr entgegen. Der Rahmen ist ausgesprochen schlicht, aber funktionell gehalten und mit der externen Kabelführung kann ich leben - auch weil alle Kabel relativ eng unten am Unterrohr sauber geführt werden und auch beim Hochheben des Bikes nicht stören. Selten habe ich einen Rahmen so kurzentschlossen bestellt - das Bauchgefühl passte sehr gut.
 
Und dabei sagt man doch immer, dass ein Titanrahmen ein Rahmen fürs Leben ist. Hätte man das nicht schweißen können?
Ich habe mit einem Schweissprofi geredet, der viel Erfahrung mit Titan hat und er hat gemeint, dass er sowas nicht flickt, weil die wahrscheinlichste Ursache für den Riss fehlendes oder zu wenig Schutzgas beim Schweissen ist und dass dann eine Reparatur nicht dauerhaft wäre. Da ich bei dem Hersteller schon andere Teile hatte, die gerissen bzw angerissen sind, fehlt mir zudem auch das Vertrauen in den Rest des Rahmens. Es wäre auch äusserst ärgerlich, wenn ein Rahmendefekt irgendwann die Bikeferien ruinieren würde....
 
Ich habe mit einem Schweissprofi geredet, der viel Erfahrung mit Titan hat und er hat gemeint, dass er sowas nicht flickt, weil die wahrscheinlichste Ursache für den Riss fehlendes oder zu wenig Schutzgas beim Schweissen ist und dass dann eine Reparatur nicht dauerhaft wäre. Da ich bei dem Hersteller schon andere Teile hatte, die gerissen bzw angerissen sind, fehlt mir zudem auch das Vertrauen in den Rest des Rahmens. Es wäre auch äusserst ärgerlich, wenn ein Rahmendefekt irgendwann die Bikeferien ruinieren würde....
Aufgrund dessen sollte man sich den Fertigungsprozess bei Titan genau anschauen.

Kann mir bei den Chinarahmen nicht vorstellen das die in einer Kammer wie wesentlich teurere Rahmen geschweißt werden - von der Maßgenauigkeit ganz zu schweigen.
(Hab da leider meine eigene Erfahrung machen müssen)

Von daher habe ich mir auch wieder ein Stahlrahmen schweißen lassen - maßgenau und gerade mal 200g schwerer.
 
Außer Nevi ist mir kein Hersteller bekannt, der in der Kammer schweißt
Grundsätzlich reicht zum Schweissen von Titan Schutzgas in den Rohren und an der Schweissstelle von aussen, bis das Material unter 300 Grad abgekühlt ist, damit es keine Versprödung gibt. Aber wer weiss schon, ob die Chinesen das in jeder Situation auch einhalten...
 
Da die Komponenten, welche ich auf dem gerissenen Titanrahmen montiert hatte, für ein anderes Projekt reserviert sind, das noch etwas Zeit benötigt (Eigenentwicklung Stahlrahmen), mussten für das Singular andere Teile her.

Ich hatte noch eine Carbonfelge mit 40mm Innenbreite, die wurde mit DT 350 Classic Naben und silbernen DT Comp Race Speichen eingespeicht. Der 1.6mm dicke Mittelteile der Comp Race Speichen mit mehr Elastizität verleiht dem Rad etwas mehr Komfort, die Seitensteifigkeit ist dank der steifen Felge trotzdem gewährleistet. Hinten kommt der altbewährte Vittoria Mezcal in 29x2.6mm zum Einsatz, vorne ein Vittoria Agarro 29x2.6.

Da ich das Bike auch für gröbere Singletrails zu benutzen gedenke, musste eine Federgabel her, welche das Optimum aus 100mm Federweg herausholt und zudem blockierbar war und auch da hatte ich noch etwas herumliegen, was passend gemacht werden konnte: Eine Marzocchi Z1 Coil. Ich war schon immer ein Fan von Stahlfedergabeln, weil die Gabel viel effizienter mit dem Federweg umgeht, als eine Luftgabel, auch wenn die modernen Luftsysteme deutlich aufgeholt haben. Das offiziell mögliche Federwegsminimum der Z1 sind 150mm. Um 100mm Federweg zu erreichen, kürzte ich die Positivfeder um 50mm ein und montierte Distanzstücke auf der Negativfederseite. Ferner entfernte ich den O-Ring im Unteren Abschluss des linken Standrohrs, der eine zusätzlich Progression verursacht, wenn die Restluft im Casting komprimiert wird und montierte dafür eine zwei Stufen härtere Feder - so kann ich den Federweg effizienter nutzen und stehe höher im Federweg.
 
Sehr schöner Rahmen und auch wieder toll, von dir einen Aufbaufaden zu sehen. Die Geo spricht mich auch total an. Ich komme vom Karate Monkey, an dem mir der Stack zu niedrig ist. Das Swift habe ich schon eine Weile im Blick und wäre für mich perfekt!
 
Sehr schöner Rahmen und auch wieder toll, von dir einen Aufbaufaden zu sehen. Die Geo spricht mich auch total an. Ich komme vom Karate Monkey, an dem mir der Stack zu niedrig ist. Das Swift habe ich schon eine Weile im Blick und wäre für mich perfekt!
In meinen Augen und für meine Bedürfnisse hat das Singular gegenüber dem Karate Monkey / Krampus ein paar Vorteile:
  • Scheibenbremsaufnahme im hinteren Rahmendreieck - es ist mühsam, eine schleifende Scheibenbremse schleiffrei einzustallen, wenn die Schrauben zwischen Speichen und Gepäckträger kaum Drehbewegung des Inbusschlüssels zulassen
  • Eine Geometrie, die sich beim Einbau einer 100mm Federgabel kaum ändert, weil die Original Starrgabel schon einen getaperten Schaft hat . Beim Karate Monkey / Krampus muss mit der Federgabel unten ein (höher bauender) EC Steuersatz eingebaut werden, weil die Original Starrgabel einen durchgehenden 1-1/8" Schaft besitzt, so dass der sowieso schon flache Sitzwinkel selbst bei einer 100mm Gabel noch flacher wird
  • Postmount Scheibenbremsaufnahme an Gabel und Rahmen
  • wie Du geschrieben hast: Längeres Steuerrohr, was für Menschen, die den Lenker nicht sehr tief haben wollen, zu einem schöneren Cockpit (mit weniger Spacern) führt.
  • mehr Platz im Rahmendreieck, durch etwas längeres Sitzrohr und längeres Steuerrohr: In meiner Grösse habe ich am Sitzrohr locker Platz für eine (stehende) 800ml Trinkflasche - eine eventuelle massgeschneiderte Rahmentasche bietet auch viel mehr Inhalt
  • 450mm lange Kettenstrebenlänge fahren sich für mich ausgewogener als 430mm lange, wie beim Surly - die Monkey Nuts beim Surly, womit man die hintere Achse nach hinten schieben kann, sind beim Ein- und Ausbau etwas fummelig
  • Ich mag die Kabelführung ganz dicht am Unterrohr, die wenig auffällt und das Oberrohr frei lässt
  • das Tretlagergehäuse mit Exzenter lässt eine Korrektur des Sitz- / Tretwinkels zu bzw eine Anpassung der Tretlagerhöhe
  • Der mittlere BB Drop von 75mm beim Swift passt für mich viel besser zu 29x2.6 bis 29x3.0 Zoll Reifen als die 60mm bei Surly - beim, Surly ist mir das Tretlager auch mit Starrgabel eindeutig zu hoch und es wird noch höher, wenn man Federgabel fährt...
 
Beim Sattel für ein Langstreckenbike kommt für mich nur ein Kernledersattel in Frage, alle andern Sättel verursachen mir sonst irgendwann unerträgliche Schmerzen an den Sitzknochen. Ein Brooks B17 mit Aussparung hat sich für mich als optimal herausgestellt. Er braucht etwas Pflege und will zu Beginn mehrmals mit Brooks Sattelfett behandelt werden, bis er auch einem längeren Regen standhält, ohne Wasser aufzunehmen, wenn er mal nicht abgedeckt wurde.
Weil das Sattelgestell keine grosse Verstellung nach hinten zulässt, bin ich um den eher flachen 73 Grad Sitzwinkel froh (ich habe überproportional lange Oberschenkel und trete lieber etwas von hinten).
Montiert wird der Brooks auf eine One Up Sattelstütze mit 180mm Absenkung.
Beim Lenker schwöre ich für ein Tourenbike auf einen Jones H-Bar ähnlichen Typ - mehr sinnvolle Griffpositionen, die unterschiedlichste Haltungen von bequem aufrecht bis fast liegend gestreckt zulassen, kenne ich von keinem andern Lenkertyp.
Ich hatte mir vor einigen Monaten bei Aliexpress eine Version aus Aluminium mit viel Rise, 45 Grad Backsweep und 690mm Breite zum Test bestellt, der sollte montiert werden.
Cane Creek 40 hat sich zigfach als Steuersatz bewährt und Shimano XT als Innenlager.
Zum Boost Hinterbau passt eine Non Boost Kurbel von der Kettenlinie optimal und ich hatte von einem Kundenbike mit Rahmenbruch zum Entsorgen noch eine Shimano XT CS-M785 2 fach Kurbel gerettet. Auf dessen 104 /64 Lochkreis montierte ich günstige Shimano Stahl Kettenblätter mit 22 bzw 36 Zähnen. Der Shimano Side Pull Cues Umwerfer ist für eine Zahndifferenz von 14 optimiert und passt hervorragend dazu.
Als Kassette verbaute ich eine 11 fach 11-51 von Sun Race wegen der grossen Anzahl von Ritzeln, die auf einen Spider montiert sind - das kerbt den eher weichen Aluminium Freilaufkörper weit weniger ein, als Shimano Kassetten, wo nur die obersten 5 Ritzel auf dem Spider sitzen.
Nun brauchen wir aber ein Schaltwerk, das den Riesenspagat von 54 Zähnen schafft.
Das 11 Fach XT SGS Schaltwerk schaltet schon bei 10 Zähnen Unterschied vorne eine 11-50 Kassette nicht mehr sauber - zu weit entfernt sich die Leitrolle vom Ritzel bei den kleineren Ritzeln.
Über 16000 Kilometer lang fuhr ich auf dem Titanrahmen bei dieser Kettenblatt - Kassettenkombi ein S-Ride RD-M500 Schaltwerk mit "overlong" Kettenkäfig, das bis zuletzt präzise schaltete, die Schaltkraft ist gegenüber Shimano leicht erhöht, der Vorgang ist definiert und knackig.
Dieses Schaltwerk mit dem S-Ride Sl-M400 Schalthebel (links 3 fach und rechts 11 fach) sollte es auch diesmal sein.
 
Beim Sattel für ein Langstreckenbike kommt für mich nur ein Kernledersattel in Frage, alle andern Sättel verursachen mir sonst irgendwann unerträgliche Schmerzen an den Sitzknochen. Ein Brooks B17 mit Aussparung hat sich für mich als optimal herausgestellt. Er braucht etwas Pflege und will zu Beginn mehrmals mit Brooks Sattelfett behandelt werden, bis er auch einem längeren Regen standhält, ohne Wasser aufzunehmen, wenn er mal nicht abgedeckt wurde.
Weil das Sattelgestell keine grosse Verstellung nach hinten zulässt, bin ich um den eher flachen 73 Grad Sitzwinkel froh (ich habe überproportional lange Oberschenkel und trete lieber etwas von hinten).
Montiert wird der Brooks auf eine One Up Sattelstütze mit 180mm Absenkung.
Beim Lenker schwöre ich für ein Tourenbike auf einen Jones H-Bar ähnlichen Typ - mehr sinnvolle Griffpositionen, die unterschiedlichste Haltungen von bequem aufrecht bis fast liegend gestreckt zulassen, kenne ich von keinem andern Lenkertyp.
Ich hatte mir vor einigen Monaten bei Aliexpress eine Version aus Aluminium mit viel Rise, 45 Grad Backsweep und 690mm Breite zum Test bestellt, der sollte montiert werden.
Cane Creek 40 hat sich zigfach als Steuersatz bewährt und Shimano XT als Innenlager.
Zum Boost Hinterbau passt eine Non Boost Kurbel von der Kettenlinie optimal und ich hatte von einem Kundenbike mit Rahmenbruch zum Entsorgen noch eine Shimano XT CS-M785 2 fach Kurbel gerettet. Auf dessen 104 /64 Lochkreis montierte ich günstige Shimano Stahl Kettenblätter mit 22 bzw 36 Zähnen. Der Shimano Side Pull Cues Umwerfer ist für eine Zahndifferenz von 14 optimiert und passt hervorragend dazu.
Als Kassette verbaute ich eine 11 fach 11-51 von Sun Race wegen der grossen Anzahl von Ritzeln, die auf einen Spider montiert sind - das kerbt den eher weichen Aluminium Freilaufkörper weit weniger ein, als Shimano Kassetten, wo nur die obersten 5 Ritzel auf dem Spider sitzen.
Nun brauchen wir aber ein Schaltwerk, das den Riesenspagat von 54 Zähnen schafft.
Das 11 Fach XT SGS Schaltwerk schaltet schon bei 10 Zähnen Unterschied vorne eine 11-50 Kassette nicht mehr sauber - zu weit entfernt sich die Leitrolle vom Ritzel bei den kleineren Ritzeln.
Über 16000 Kilometer lang fuhr ich auf dem Titanrahmen bei dieser Kettenblatt - Kassettenkombi ein S-Ride RD-M500 Schaltwerk mit "overlong" Kettenkäfig, das bis zuletzt präzise schaltete, die Schaltkraft ist gegenüber Shimano leicht erhöht, der Vorgang ist definiert und knackig.
Dieses Schaltwerk mit dem S-Ride Sl-M400 Schalthebel (links 3 fach und rechts 11 fach) sollte es auch diesmal sein.
22-51 ist wohl eher ungewöhnlich? Ich bin letzten Sommer mit Gepäck durch das Jura und dann über den Alpenkamm mit 28-50, und nicht nur auf Asphalt. Das empfand ich mehr als genug. Klar, ich hatte hinten 29×2,35 drauf. Du wirst wahrscheinlich Richtung 3" gehen. Packt das der Rahmen dann mit 29"?
 
22-51 ist wohl eher ungewöhnlich? Ich bin letzten Sommer mit Gepäck durch das Jura und dann über den Alpenkamm mit 28-50, und nicht nur auf Asphalt. Das empfand ich mehr als genug. Klar, ich hatte hinten 29×2,35 drauf. Du wirst wahrscheinlich Richtung 3" gehen. Packt das der Rahmen dann mit 29"?
Ja, 22-51 ist sehr ungewöhnlich, hat sich aber seit vielen Jahren bewährt. Ich fahre je nach mitgeführter Proviant- und Wassermenge mit bis zu 30kg Zuladung plus das Bike mit geschätzten 17-18 kg. Wir fahren auf unseren Touren, falls möglich, auch Singletrails hoch, die doch ab und zu auch steil werden können und wenn man schon etwas müde ist, schätzt man den Rettungsring.
Dieser Aufstieg in den Dolomiten im Fanes Senes Park zum Beispiel hatte etwa 20% Steigung und mit diesem losen Untergrund fahre ich lieber als Schieben:

DSCN8855.jpg


Dann benutze ich das Singular im Alltag auch mit Transportanhänger, der mit bis zu 50 kg beladen werden kann plus 8 kg Eigengewicht und ich wohne in einem Dorf, wo es von jeder Seite kommend steilere Anstiege hat.
Ich schätze aber auch die Möglichkeit, mit 36 vorne -11 hinten bei leichtem Gefälle noch in die Pedale treten zu können.

Hier ein 29x2.6-er Mezcal im Singular, der mit 70mm gemessener Breite (!) auf der i40 Felge näher an den meisten 29x3.0 Zoll Reifen ist als an 29x2.6". Der Rahmen packt das locker.
Platz Reifen li.jpeg
 
Die Marzocchi Z1 hat einen goldfarbenen Druckstufenknopf, das passt ganz gut zum Graublau des Swift. Also war mir klar, dass auch an zwei, drei anderen Stellen kleine goldfarbene Details passen würden:
Nippel und Ventil.jpeg


Umwerfer-Endkappe.jpeg


Da ich an den Gabeltauchrohren unten für allfälligen Gepäcktransport King Manything cages montiere, darf der Bremssattel nicht allzu ausladend sein, sonst muss ich die Manything cages zu weit nach aussen gedreht montieren, wo die darin montierten Packsäcke in engen Singeltrailpassagen schneller Kontakt zu Steinen oder Wurzeln hätten. Für lange, steile Bergabpassagen, wo ich es nicht laufen lassen kann, muss die Bremse äusserst standfest sein und auch mit wenig Handkraft zu bedienen sein. Die Lewis LV4, die ich schon an meinem Titanbike ein Jahr lang auch unter Extrembedingungen fuhr und testete, hat mir dort sehr gut gefallen, also durfte sie nun aufs Singular zusammen mit den ebenfalls sehr bewährten Galfer Shark Scheiben in 203mm vorne und 180mm hinten:
Shark und Manything.jpeg


Im Alltagsbetrieb kommt es immer wieder vor, dass ich durch den nassen Wald fahre - oft in Alltagskleidern. Damit ich die nicht so oft waschen muss, ist ein Schutzblech sinnvoll. Dieses soll aber auch im Fall von Fahrten durch Schlamm nicht allzu schnell verstopfen, muss also seitlich offen sein. Farblich passend, breit genug erhältlich und auch seit Jahren bewährt hat sich das Woodfender, hier nun in Eiche:
Z1 komplett.jpeg

BikeVon Oben.jpeg


Ein weiterer Farbakzent:
Sattelschelle.jpeg


Und die Gesamtansicht

BikeVorBlockhaus.jpeg


Unter dem Unterrohr kann ein King Manything Cage eine Klean Kanteen 1.9 Liter Edelstahlflasche aufnehmen und wer sich wundert, was wohl der Lenker mit Bar-Ends unterhalb des oberen Lenkers soll: Dies ist die perfekte Halterung, um mit Voile Straps darunter ein Zelt oder einen Packsack sicher und ohne Behinderung der Sicht oder des Lichtkegels zu befestigen.

Zelthalter von Seite.jpeg

Als Gepäckträger teste ich den noch nicht lange erhältlichen, steifen Tubus Padua aus 12mm Stahlrohren, der für breite 3 Zoll Reifen passt

Tubus.jpeg
 
Wie hast du das Schutzblech vorne an der Gabelbrücke befestigt? Die Streben hast du zwischen der Schraubschelle und dem Cage mit einem Edelstahlblech geklemmt? Sieht man auf dem Bild nicht ganz eindeutig...
 
Lang lebe der Kabelbinder
IMG_20250321_122338.jpg


Und die Schutzblechstrebe vorne habe ich an der mittleren, unbenutzten Bohrung der Manything Cages mit einem gebogenen Edelstahlblech (von einer Pletscher Gepäckträgerstrebe) befestigt.
 
Ich bin das Swift nun schon mehrmals im Alltags - und Kurztourenbetrieb gefahren, meist mit Gepäcktaschen unterschiedlichen Gewichts nur hinten am Gepäckträger. Eine meiner Offroadrouten von der Arbeit nach Hause (ca 250 Höhenmeter) führt über holprige Wiesen- / Waldwege und schmale Singletrails mit Steigungen von teilweise über 20%, auch zwei enge, aber fahrbare Spitzkehren im Teil mit um 20% Steigung gehören dazu.
Bei der ersten Fahrt hatte ich die hinteren Taschen mittelschwer beladen und es fiel mir sofort auf, dass ich mehr Gewicht als gewohnt nach vorne verlagern musste, damit das Vorderrad am Boden blieb. Sofort fiel mir auf, dass die Taschen viel weiter weg von meinen Fersen waren als nötig, also zu weit hinten.
Die 450mm langen Kettenstreben des Si gular waren mir von meinem gebrochenen Titankumpel mit 455mm Streben vertraut, daran lag es nicht, aber ich hatte am Swift den Gepäckträger an den hinteren unteren Gewindeösen hinter der Achse befestigt und nicht an den in die Sitzstreben integrierten. Zudem scheint mir, dass der Tubus Padua die Taschen etwas weiter nach hinten versetzt im Vergleich zum Titan Gepäckträger, den ich auf dem Titankumpel hatte.
Also fixierte ich den Gepäckträger an den Ösen in der Sitzstrebe, was die Situation verbesserte, aber noch nicht reichte, um gleich entspannt hochzufahren wie gehabt.
Als nächstes verschob ich die Fixierhaken der Gepäcktaschen noch mehr nach hinten, was ich aber noch nicht mit der steilen Steigung getestet habe. Ich werde berichten.

Was die Steifigkeit des Rahmens anbelangt, kann ich schon jetzt sagen, bevor ich je vorne Gepäck montiert habe, dass das Swift etwas weniger steif ist als mein Titankumpel (der auf Steifigkeit optimiert wurde) oder das Surly Krampus / Karate Monkey. Unruhig wurde das Singular deswegen nie und auch Resonanzen, welche das Freihändig Fahren beeinträchtigen, zeigten sich bisher nie.
Die Steifigkeit erinnert mich an das 2013 er Surly Ogre, das noch mit dünneren Rohren auskommen musste als die aktuelle Version. Das Ogre war zwar eher weich im Rahmendreieck, blieb aber auch mit voller Bepackung hinten und vorne immer gutmütig und sehr gut beherrschbar.

Trotz des langen 450-er Hinterbau fährt sich das Bike wendig - verspielt und fühlt sich auch in engen Spitzkehren wohl - 69 er Lenkwinkel sei Dank.

Ich bin gespannt auf die erste Ausfahrt mit Vollgepäck...
 
Über Ostern war es soweit; das Swift durfte als Packesel mit Zelt- und Kochgepäck auf 2 Tagestour. Bepackt als mittelgrosse Tourenariante: 4 kg Zelt Ausrüstung unter dem Lenker, zwei grosse Taschen am Gepäckträger und 3.5 Liter Wasser am Rahmen.
Die zwei Manything cages an den Gabelstandrohren blieben leer.
IMG_20250420_093905.jpg
IMG_20250420_093922_edit_479031575950856.jpg

bepackt von hi.jpg

Meine Lebenspartnerin hatte ihr Surly Krampus in der modernen Bikepacking - Bepackung dabei:
Surly.jpg

Ironischerweise verhindert genau diese moderne Bepackungsart mit grosser Tasche unter dem Sattel den sinnvollen Einsatz einer absenkbaren Sattelstütze. Auf der Ostertour benötigten wir die absenkbare Stütze nicht, die wenigen gefahrenen Singletrails waren wenig technisch und kaum steil:
Singletrail1.jpg

Wegen des unsicheren Wetters waren auch Regenklamotten mit dabei, die wir während weniger Stunden auch im Einsatz hatten.
Wie gewohnt war unser Zeltplatz mit weiter Aussicht ausgestattet
Zelt1.jpg
Zelt2.jpg
Zelt3.jpg

Auch dieser Rest das Abendessens wurde noch vor dem Schlafen verputzt:
Pasta.jpg

Und am Morgen der obligate Bialetti Kaffee mit Crema (Mini Kaffeemühle war auch dabei!):
Kafi.jpg

Und als Naturkino draussen immer wieder spannende Wetterwechsel:
Stimmung.jpg

Das Zelt packten wir im späten Morgen trotz kurzer Regengüsse in der Nacht fast gänzlich trocken ein - starker Wind sei dank.

Das Singular fuhr sich in jeder Situation sehr unauffällig - sicher: Steil hoch über Schotter oder Teer, in engen Kurven auf Singletrails, auf rasender Talfahrt auf Teer und ganz genial komfortabel auf schnell gefahrenen groben Schotterwegen - die Gabel arbeitet dank der grösseren trägen Masse am Lenker nochmals sensibler und bügelt alles glatt, was unter das Vorderrad kommt - auch hinten trägt der voluminöse Vittoria Mezcal mit der trägen Masse der Gepäcktaschen zu einer sehr komfortablen, sicheren Fahrt bei. Die Steifigkeit des Rahmens war dabei nie negativ wahrzunehmen - dieses Bike macht richtig Freude!
 
Zuletzt bearbeitet:
Über Ostern war es soweit; das Swift durfte als Packesel mit Zelt- und Kochgepäck auf 2 Tagestour. Bepackt als mittelgrosse Tourenariante: 4 kg Zelt Ausrüstung unter dem Lenker, zwei grosse Taschen am Gepäckträger und 3.5 Liter Wasser am Rahmen.
Die zwei Manything cages an den Gabelstandrohren blieben leer.
Anhang anzeigen 2145199Anhang anzeigen 2145208
Anhang anzeigen 2145220
Meine Lebenspartnerin hatte ihr Surly Krampus in der modernen Bikepacking - Bepackung dabei:
Anhang anzeigen 2145221
Ironischerweise verhindert genau diese moderne Bepackungsart mit grosser Tasche unter dem Sattel den sinnvollen Einsatz einer absenkbaren Sattelstütze. Auf der Ostertour benötigten wir die absenkbare Stütze nicht, die wenigen gefahrenen Singletrails waren wenig technisch und kaum steil:
Anhang anzeigen 2145222
Wegen des unsicheren Wetters waren auch Regenklamotten mit dabei, die wir während weniger Stunden auch im Einsatz hatten.
Wie gewohnt war unser Zeltplatz mit weiter Aussicht ausgestattet
Anhang anzeigen 2145223Anhang anzeigen 2145224Anhang anzeigen 2145225
Auch dieser Rest das Abendessens wurde noch vor dem Schlafen verputzt:Anhang anzeigen 2145227
Und am Morgen der obligate Bialetti Kaffee mit Crema (Mini Kaffeemühle war auch dabei!):
Anhang anzeigen 2145228
Und als Naturkino draussen immer wieder spannende Wetterwechsel:
Anhang anzeigen 2145229
Das Zelt packten wir im späten Morgen trotz kurzer Regengüsse in der Nacht fast gänzlich trocken ein - starker Wind sei dank.

Das Singular fuhr sich in jeder Situation sehr unauffällig - sicher: Steil hoch über Schotter oder Teer, in engen Kurven auf Singletrails, auf rasender Talfahrt auf Teer und ganz genial komfortabel auf schnell gefahrenen groben Schotterwegen - die Gabel arbeitet dank der grösseren trägen Masse am Lenker nochmals sensibler und bügelt alles glatt, was unter das Vorderrad kommt - auch hinten trägt der voluminöse Vittoria Mezcal mit der trägen Masse der Gepäcktaschen zu einer sehr komfortablen, sicheren Fahrt bei. Die Steifigkeit des Rahmens war dabei nie negativ wahrzunehmen - dieses Bike macht richtig Freude!
Der Spacerturm bei deiner Partnerin ist ähnlich wie an meinem Karate Monkey. Aber da unterscheidet sich das kurze Steuerrohr zum Krampus wohl nicht. Das finde ich am Swift viel stimmiger, wenn man eine längeren Sattelauszug fahren muss und nicht mit einer großen Überhöhung liebäugelt. Finde ich auch für ein Tourenrad/Reiserad/Bikepackinggerät eher passend, weil lange und viele Tage im Sattel. Wobei ich früher zu Rennradzeiten da belastbarer war. Jüngere Fahrer werden das bestimmt anders sehen, als ich. Das Swift gefällt mir da echt gut. Weißt du, ob man an das Swift auch eine Sram Transmission bauen kann?
 
Der Spacerturm bei deiner Partnerin ist ähnlich wie an meinem Karate Monkey. Aber da unterscheidet sich das kurze Steuerrohr zum Krampus wohl nicht. Das finde ich am Swift viel stimmiger, wenn man eine längeren Sattelauszug fahren muss und nicht mit einer großen Überhöhung liebäugelt. Finde ich auch für ein Tourenrad/Reiserad/Bikepackinggerät eher passend, weil lange und viele Tage im Sattel. Wobei ich früher zu Rennradzeiten da belastbarer war. Jüngere Fahrer werden das bestimmt anders sehen, als ich. Das Swift gefällt mir da echt gut. Weißt du, ob man an das Swift auch eine Sram Transmission bauen kann?
Ich habe mich noch nicht mit der Sram Transmission beschäftigt und weiss deshalb nicht, ob das passt oder nicht. Ich bin seit längerer Zeit kein Fan (mehr) von Sram. Von der Qualität und Langlebigkeit des ersten X0 Schaltwerks hat sich Sram (zu) weit entfernt...
Die gefrästen Kassetten sind zwar sehr haltbar, aber preislich recht abgehoben.
 
Seit einigen Wochen hatte ich ein periodisches Knacken beim Treten am Berg im Sitzrohr - Tretlagerbereich. Es ist mir auch aufgefallen, dass die One Up Sattelstütze sehr viel seitliches und vorne - hinten Spiel aufweist - absolut unüblich nach nur 500 Kilometern und keinen drei Monaten.
Also habe ich sie ausgebaut und eine Titanstütze, die ich noch hatte, eingebaut - das Knacken ist weg und ich freue mich über den Zusatzkomfort der 27.2mm Titanstütze. Ich bin gespannt, ob die Stütze auf Garantie ersetzt oder geflickt wird...
Ansonsten fährt sich das Singular immer noch sehr schön und blieb auch sehr ruhig und kontrolliert, als ich hinten einmal über 20 Kilo Getreidekörner und Mehl geladen hatte und vorne nichts - die Fahreigenschaften sagen mir wirklich sehr zu und trotz langem Hinterbau fährt es sich agil und wendig - 69 Grad Lenkwinkel sei dank.
 
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