Was ist das Schönste am Fahren in der Nacht?
Das Schönste ist, dass Zeit meistens keine Rolle spielt. Man ist nur für sich unterwegs. Keiner wartet auf einen - es ist egal wann man zurück kommt. Die Kinder schlafen schon und brauchen einen nicht. Die Sonne wird nicht zu früh untergehen. Die Arbeit ruft nicht.... man ist frei! Es gibt kein Zeitlimit. Der Berg und ich - nur wir zwei! Es ist alles mucksmäuschen still. Man hört kaum mehr Tiere - aber die die man hört, klingen anders als tagsüber. Kauze, Uhus, Eulen und Co. In der Regel hört man fast nur sich. Man trifft keine Menschen - es ist so ruhig! Man hört das Abrollgeräusch der Reifen und seinen Atem. Gelegentlich beginnt man ein Selbstgespräch, um sich gleich darauf verlegen umzudrehen - "ah! eh keiner da...!"....
Oben angekommen schweift der Blick über de hell beleuchtete Stadt. Gold glänzt sie unten im Tal - aber immer noch lautlos! Man zieht sich die nassen Sachen aus und trockene an. Die Hütte hat schon zu, aber es brennt noch Licht. Nachdem die Temperatur heute angenehm ist, holt man sich ein alkoholfreies Weizenbier aus dem SB Kühlschrank und schaut in die Sterne.... ein Traum! Da kann kein Strand mithalten....
Trocken und warm angezogen schüttelt man seine Gliedmaßen wieder warm und wirft sich in die Abfahrt. Im Lichtschein der Lampe wirkt der Trail schmäler, weniger steil und zahmer als tagsüber. Das Gefühl täuscht - die Geschwindigkeit passt. Man fühlt sich, als wäre man alleine auf der Welt. Vielleicht ist man das auch, zumindest auf den einen Berg bezogen. Noch ein paar hundert Meter Trail..... das war's. Man schaut nach oben - der Gipfel ist wieder weit weg. Ach, wie ruhig es dort oben war! Noch einmal? Nein, ab in die Dusche und zur Frau unter die Decke kuscheln..... im Traum springe ich Backflips und fahre kilometerlang nur im Manual herum.