Ich habe mich gerade kürzlich recht intensiv mit dem aktuellen Angebot an Pedalen auf dem Markt befasst, allerdings in meinem Fall mit dem Hintergrund, dass eine große Fläche, bzw. genauer vor allem eine große Breite, für mich von besonderer Wichtigkeit waren, da ich durch ein unfallbedingtes dauerhaftes Motorik-Defizit leichter als der Durchschnittsmensch dazu neige mit meinem rechten Fuß seitlich vom Pedal abzurutschen. Dabei habe ich mir auch das Spike, sowie einige andere große Pedale angeschaut und auch für mich das Optimum gefunden.
Meine Meinung zum Pedal bzw. Teilen des Berichts:
(@ nuts: Ich kritisiere dabei nicht deinen Test, sondern nur das Pedal! Das wollte ich sicherheitshalber mal gesagt haben
)
Lässt sich da überhaupt noch etwas weiterentwickeln, sind die Teile denn nie ausgereift? Die zahlreichen Prototypen zeigen, dass da noch einiges geht
...und doch war mein Ergebnis, dass eine relativ klassische Bauweise (ebenfalls mit leichter Abschrägung, aber nur seitlich) immernoch die Nase vorn hat - siehe Fazit!
Schön orange, dazu mit stylischen Fräsungen und Laserlogos versehen, die Design-Abteilung hat ihre Arbeit gründlich gemacht.
Geschmacksache - ich finde Form und Fräsungen nicht so schön. Die Gussränder (?) wirken eher sogar recht billig.
Die polierten Anfräsungen auf beiden Seiten des Pedals sollen dafür sorgen, dass Bodenkontakt bei Aufsetzern und in Kurven nicht zu Unfällen führt
Das wage ich stark zu bezweifeln. Das ist mehr Theoriekonstrukt und Marketingargument als ernsthafte technische Eigenschaft.
Als zweites fällt die bis an die Kurbel grenzende Bauweise auf, dadurch lässt es sich einen Ticken enger stehen, auch wenn man natürlich nicht auf den Bereich des Lagers stehen kann, er sorgt vielmehr dafür, dass man nicht an der Kurbel schleift, effektiv dürfte der Q-Faktor also ein kleines bisschen schmaler werden.
Sehe ich als Negativargument. Ich stehe gerne möglichst breit, weil (mir) das mehr Kontrolle bei heftigerem Gelände und Sprüngen gibt. Außerdem ist die "Verbreiterung" der Fläche nach innen effektiv eh nicht nutzbar, weil man schon bei "normaler" Achsbauweise kaum auf die inneren Pins kommt, da vorher der Schuh gegen die Kurbel kommt. Ist bei mir sogar bei den Line King so, bei den Impact durch die noch breitere Sohle erstrecht.
An dieser Stelle sei darauf hingewiesen, dass es sich bei unseren Pedalen um Vorserien-Modelle handelte, dieses Problem soll bis zum Endkunden durch kürzere Pins ausgemerzt worden sein, wodurch auch das Versprechen vom konkaven Pin-Profil eingehalten werden soll.
Sorry, aber das ist doch Hühnerkacke! Entweder ein konkaves Profil oder nicht. Pins in der Mitte gegen kürzere tauschen kann man bei JEDEM Pedal auf dem Markt, sowas als Feature zu verkaufen oder als eigene Erfindung anzupreisen ist armselig. Ich bin zu dem Schluss gekommen, dass Pins in der Mitte des Pedals eh völlig überflüssig sind...
Wie viel Halt genau? Diese schwer messbare Größe würde ich auf zwei Arten beschreiben: 1.) Vollkommen ausreichend, egal ob mit 5.10 Impact, 5.10 Freerider, Vans oder Teva Links oder 2.) Ziemlich genau so viel wie mit Shimano DX mit langen, neuen Pins oder Sixpack Icon Mag ti, spürbar mehr als auf Wellgo MG oder auch NC17 Sudpin III S-Pro.
Hmm, daran sieht man, dass Pedal-Grip wohl auch sehr subjektiv ist... ich fand die DX (auch mit langen Pins gefahren) relativ schlecht, die MG1 in etwa vergleichbar, die Sudpin III (Trittfläche 90x92mm) schon spürbar besser (aber eben noch zu schmal; die waren auch Ausgangspunkt meiner aktuellen Pedal-Suche) und Icons habe ich noch nicht getestet. Die NS Bikes Aerial Pro (Trittfläche 95x95mm) waren für mich durch mehr Breite schon ein Schritt nach vorne, aber noch nicht völlig zufriedenstellend.
Da stimmt was nicht. Die DX sind mit Sicherheit dicker als 17mm, kann leider gerade nicht nachmessen...
einen Inbus zu finden, der kurz genug ist, um die Schraube zu erreichen, ist gar nicht so einfach.
Konstruktionsfehler!!
Mein Fazit zum Pedal:
Viel Show & Shine und viele angebliche Features, die keine sind. Der einzige bleibende Vorzug ist evtl. die flache Bauweise, aber da es sonst nichts hat, was es nennenswert vom Markt abhebt, geht der Preis einfach nicht in Ordnung. Wenn dann wenigstens noch das Gewicht top wäre, aber so...
Mein Fazit zum Pedal-Thema:
Ich bin am Ende meiner Suche mit überzeugendem Punktsieg nach Features bzw. technischen Daten beim DMR Vault gelandet. Ich habe es direkt nach dem Kauf 3 Tage in Flims und Laax dem Härtetest unterzogen und war hellauf begeistert. Dort gab es wirklich ALLES zum testen, was sich auf dem Pedalkontakt auswirken kann von schnellem Steingeballer über Tretpassagen und heftiges Gefälle bis hin zu tiefen Matsch. Und trotz meiner oben erwähnten motorischen Einschränkung hatte ich nie irgendwelche Probleme. Selbst bei verpatzten Landungen oder wenn ich mal völlig suboptimal auf dem Pedal stand ist alles glatt geganden und das war in der Vergangenheit nicht so - was meine rechte Wade schon geblutet hat
Die (selbst ermittelten) technischen Daten:
Trittfläche: 105x105mm (@ Moonboot42: den Pin-Abstand kannst du ja auf den Fotos abschätzen)
Gesamgröße: 115x115mm (nach innen bis Anfang Gewinde, nach hinten bis über die Schräge)
Dicke: 17mm
Anzahl Pins: 11 (und diese auch perfekt positioniert! Die in der Mitte sind offensichtlich unnötig)
Gewicht: 423g (die meisten anderen im Forum geposteten lagen unter 410)
Preisempfehlung: 129 - gekauft für 86,67 bei CRC
Damit ist das Verhältnis Gewicht/Preis bei den Vault auch nicht super, aber eben die restlichen Eigenschaften sind für mich absolut perfekt, daher geht das für ein Alu Pedal mit Stahl-Achse in Ordnung, wie ich finde. Nebenbei ist da auch die Optik in meinen Augen erstklassig - bis auf die blauen Pins, aber die lassen zum Glück eh sehr schnell die Farbe gehen. Ich habe übrigens jeweils die 2 äußeren Pins pro Seite (wie die beiden inneren flacher und dicker) durch Madenschrauben in der Länge der restlichen Pins ersetzt, eben wegen meinem seitlichen Abrutschproblem.
(Links ein Line King in Gr. 42 und rechts ein Impact Karver in Gr. 43)