Sie rollen ähnlich wie Schwalbe Magic Mary in Soft, der Eliminator etwas besser würde ich sagen, bieten dafür spürbar mehr Grip in lockeren Böden, schnalzen auf Hardpack aber auch stärker zurück. Ich kann sowohl den MM Super Gravity als auch Butcher/Eliminator bei 1,8 bar auf der Straße relativ einfach zum Ausbrechen bringen. Mein Gefühl ist aber, dass die recht scharfen/schmalen Kanten der Specialized-Reifen etwas früher wegbiegen. Beides sind nicht meine Lieblingsreifen für betonharte Anlieger. Ich bin leider beide Reifen nicht back-2-back gefahren, dafür hat die Zeit gefehlt. In Ultra Soft habe ich mit dem Magic Mary mehr Probleme mit schwammigem Fahrgefühl auf harten Strecken, außerdem verschleißen die Reifen auf schnellen Strecken wie der DH in Klinovec teilweise an zwei Tagen komplett.
Ich bin die Maxxis Minion DHF/DHR-Kombi einmal auf demselben Trail gefahren. Da es sich um den angesprochenen lockeren Waldboden gehandelt hat, waren die Specialized-Reifen um einiges griffiger … man lehnt sich auf die Kante und merkt total, wie die Stollen durch den Boden fräsen, das macht schon richtig Spaß. Beim Anbremsen in Offcamber-Passagen brechen die Maxxis-Reifen auch wesentlich früher weg. Dafür sind es eben krasse Allrounder, rollen in Exo+-Karkasse etwas besser und bieten viel mehr Sicherheit auf Hardpack.
Da ich für den Test nicht ewig Zeit hatte, habe ich mich sehr drauf konzentriert, die Reifen in verschiedenen Terrains zu fahren und auch mal an die Verschleißgrenze zu bringen. Es wäre deutlich weniger zielführend gewesen, mit zwei Vergleichsreifen auf einen waldigen Hometrail zu gehen, am Ende zu sagen "boah, die Reifen sind ja allen haushoch überlegen!", nur um später zu merken, dass sie sich (erwartungsgemäß) auf verschiedenen Untergründen sehr unterschiedlich verhalten.
Ich habe aktuell die Michelin DH34-Reifen im Test – der DH22 ist leider schon den ganzen Sommer nicht verfügbar. Für den Test fehlen tatsächlich noch ein paar Vergleichs-Eindrücke, der kommt denke ich gegen Ende der Saison.