Servus Jens,
ein grober Vergleich zum Phantom würde mich interessieren. Hast Du ja auch in deinem Fuhrpark.
Diese Frage ist nicht einfach zu beantworten, da das Phantom eine grundsätzlich andere Ausrichtung hat. Man kann es eher als ein Enduro mit zuwenig Federweg bezeichnen und das (alte) Camber als ein CC Bike mit zu viel Federweg. Das neue Camber kann man in so fern schwer vergleichen, da ich mein Phantom komplett selbst aufgebaut habe und mir sehr genau überlegt habe welche Teile ich nehme und was ich mit dem Rad veranstalten möchte. So ist da eine auf 120 mm getravelte 36 und schwere Reifen (Enduro/DH Klasse) drauf und wenn ich einen Stahlfederdämpfer in der seltsamen Länge bekommen kann werde ich das machen... Mir gehts da generell mehr um die Fahrperformance als ums Gewicht.
Ohne das Thema jetzt zu sehr zu vertiefen – denn da gingen sehr viele Überlegungen in das Rad und vielleicht macht das an anderer Stelle mehr Sinn – kann ich sagen, dass es mir da auch viel um finanzielle Aspekte und Dauerhaltbarkeit ging. So findet sich bis am Sattel kein Carbon am Rad.
Vor allem das alte Camber begeisterte (nicht nur mich) extrem aber der Preis ist schon verdammt hoch in dieser Ausstattungsvariante. Ob man dem Rad dann winterliche Matschpackungen und die generelle Abnutzung zumuten möchte, ohne nicht jedesmal dabei zu weinen und über das Loch im Geldbeutel nachzudenken... Das kommt vermutlich auf die eigenen finanziellen Möglichkeiten an.
Wie auch im Test beschrieben würde ich mit dem alten sofort an den Start eines 120 km Marathon gehen. Es bietet Vortrieb ohne Ende und bergab muss man (je nach Gelände) kaum Abstriche machen wenn man etwas Fahrtechnik mitbringt. Das neue sehe ich eher als entspannte Version. Um zurückzukommen zum Vergleich zum Phantom. Das kann man sicher auch so abstimmen wie das neue Camber aber ist von der Tendenz her eher für die härtere Gangart gemacht. Ein großes Plus sehe ich in den längeren Kettenstreben sowie in der Geometrieverstellbarkeit. Mit wenigen Handgriffen kann man da auch eine schnelle (wenn auch minimal dickere) Bergziege daraus machen. Die Sitzposition ist hierfür, meiner Meinung nach, auch entspannter als am neuen Camber.
(...)Wenn ich sehe, wie viele Leute allein mit dem Sag/Zug-Druckstufe überfordert sind... (ich auch schon fast, und ich bin Ingenieur, allerdings fahre ich lieber als einzustellen...)
Das bringt es leider auf den Punkt.
Wenn es also nicht zwangsläufig schlecht ist, sonder auch häufig sogar gut warum hat es an einem teuren Rad nichts verloren? Und warum sollte man dann anderes teures Zeug dran schrauben das auch nicht besser ist? Zudem hier häufig an Marken wie Specialized, Trek, Cannondale etc. der Vorwurf herangetragen wird, das man viel für den Namen zahlt, andererseits soll man aber für den Namen andere Marken zahlen und das ist dann ok?
Kürzlich hatte ich eine interessante Diskussion mit einem Entwickler aus der Automobilbranche. Er erzählte mir, dass er sich ein Cube gekauft hatte und fand es extrem seltsam, dass auf den Felgen, Lenker usw. nicht "Cube" prangte, sondern andere Markennamen. Er bewertete das als schlecht. Im neuesten Mercedes, VW, Audi etc wird wohl nie "Renthal" oder dergleichen auf dem Lenkrad prangen. Auf den Bremsen eines Porsche steht auch Porsche – selbst wenn die von einem Zulieferer kommen. Nur bei "Sportmodellen" wird dann gern ein AMG mit in den Namen aufgenommen... Systemintegration ist ein Punkt der eigentlich zu begrüßen ist aber leider kommen dabei auch immer viele Sonderlösungen mit ins Haus die von der Bikegemeinde als unschön wahrgenommen werden (inkompatibel mit anderen Dämpfern und damit Probleme bei der Ersatzteilbeschaffung in 5 Jahren, Metric etc...) und ein Renthal Lenker wird immer als "Qualitätsmerkmal" wahrgenommen wobei eine "Hausmarke" als "Sparmaßnahme" abgestempelt wird. Fakt ist, dass die Firma spart mit der Hausmarke da ein Zwischenhändler rausfällt. Vielen ist das bewusst und der Firma wird dementsprechend unterstellt sich zu bereichern zulasten des Endkunden. In wie weit das stimmt? Wer weiß.
Au weia, das ist ja krass. Das waere doch einen eigenen Artikel wert.
Da kommt was. Es waren bei weitem nicht die einzigen Carbonfelgen im letzten Jahr...