Speichenspannung im LRS - wie hoch kann/sollte man gehen?

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Hallo zusammen,

ich bin gerade dabei mir einen LRS für mein Enduro zu bauen*.
(Komponenten: DT Swiss XM481 - DT Swiss Competition - Hope Pro 4 Boost, dreifach gekreuzt**)

Da ich bei meinen letzten Laufrädern auch gern mal mit der Speichenspannung gespielt hab wollte ich mal in die Runde Fragen, wo ihr die obere Grenze seht.

Meine letzten drei Vorderräder hatten im Schnitt 1100 Nm, 1200 Nm und 1300 Nm Vorspannung.
Mit teilweise spürbaren Unterschieden im Fahrverhalten - leider keine Wissenschaftliche Arbeit, da die Verbauten Teile und die Räder/Gabeln in denen die Laufräder genutzt wurden nicht 100 % gleich waren. Nur die Reifen waren immer die gleichen.

Das Aktuelle ist mit 1400 Nm eingespeicht (noch nicht im Rad verbaut).
Um die Speichen mache ich mir die wenigsten Sorgen, was mich interessieren würde ist
a. ob jemand Erfahrungswerte mit Felgen und Naben und hohen Spannungen hat.
b. ab wann leidet das Fahrverhalten unter der (zu) hohen Spannung (falls sich das überhaupt in Werte fassen, oder objektiv betrachten lässt)

MMn kann man die Speichenspannung nicht losgelöst sehen. Es gilt ja immer das Gesamtpaket aus Komponenten - Fahrergewicht - Einsatzzweck - Fahrstil usw zu betrachten.



(*Ganz neu bin ich in dem Thema nicht, in den letzten ca. drei Jahren hab ich ca. 2 Dutzend Laufräder aufgebaut - die alle noch ohne Defekt laufen.
Einspeichen mache ich nach "Schraner" und Speichenspannung kontrolliere ich mit einem Tensiometer.
Bitte keine Diskussion darüber ;-)
**Reifen: Specialized Butcher Control, tubeless aufgebaut)
 
Was spricht dagegen, sich auf der stärker gespannten Seite an die Herstellervorgaben (von meistens 1200N) zu halten? In den meisten Fällen hast du dann wenigsten 700N auf der gegenüberliegenden Seite, was - eine gleichmäßige Spannung vorausgesetzt - ausreichend haltbar sein sollte. Ich glaube nicht, dass du durch deutlich höhere Spannungen Vorteile in der Steifigkeit des Laufrades erreichst.
 
Was spricht dagegen, sich auf der stärker gespannten Seite an die Herstellervorgaben (von meistens 1200N) zu halten?
Das ist natürlich vor allem mal die Neugierde ;-)

Ich bin einfach interessiert daran, wie sich das Fahrverhalten entwickelt und ab wann es dann nachteilig wird.
Man versucht ja auch mal ein andres Öl in der Gabel, oder spielt mit dem Luftdruck im Reifen....

In den meisten Fällen hast du dann wenigsten 700N auf der gegenüberliegenden Seite, was - eine gleichmäßige Spannung vorausgesetzt - ausreichend haltbar sein sollte. Ich glaube nicht, dass du durch deutlich höhere Spannungen Vorteile in der Steifigkeit des Laufrades erreichst.

Steifer wird das Rad sicher, aber irgendwann wird dann halt das Fahrverhalten schlechter. (ok "schlechter" ist subjektiv, es wird z.B. anstrengender, weil weniger gedämpft)

Um die Haltbarkeit geht es mir nur im Sinne einer "Überlastung".
Die Räder, die ich bisher "klassisch" gebaut hab halten, genauso wie meine Versuche mit etwa erhöhter Spannung.
 
ich habe auch schon einige Laufrafsätze aufgebaut, laufen auch noch alle. Das schwächste Glied in der Kette war bei mir bis jetzt immer der Alunippel. Wenn du das Laufrad auch im Winter durch Salz bewegst, kann das Probleme bringen. Mir ist schon zweimal ein Nippel abgerissen, aber noch nie eine Speiche, Felge oder Nabe. Manche Räder hatte ich bis 1400N gespannt, no Problem. 1200N reichen aber auch meistens.
 
Ok, danke schon mal :daumen:

Ja, ist aber nur eine statische Betrachtung.

Das sagt nichts aus über echte und gefühlte Geschwindigkeit oder z.B. die Präzision beim fahren, oder die Ermüdung des Fahrers.

Erster Eindruck gestern mit o.g. Vorderrad.
Lenkt knackig ein, aber es war gefühlt auch anstrengender.
(Momentaufnahme von einer Fahrt - werd ich weiter beobachten)
 
Hi orudne,

sicher, dass das nicht ein bisschen Einbildung ist? Auch im dynamischen Zustand (sprich: "fahren") werden die Speichen nicht komplett entlastet (wenn doch, ist es entweder schlecht gebaut, zu schwache Komponenten für die Belastung verwendet oder einfach überlastet durch Fahrweise).
Solange die Speichen eine gewisse Spannung behalten - und das ist der Normalfall - sollte das keinen nennenswerten Einfluss auf die Steifigkeit haben - Stichwort "Hooksches Gesetz", was sich auch in der Messung widerspiegelt.

Gruß GEorg
 
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