Spiel im Lenkkopflager bei gebrauchtem Fully

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Hallo!

Ich bin gerade dabei, mir ein gebrauchtes MTB zuzulegen.
Mein derzeitiger Favorit ist ein Merida One Forty 7500. Das gute Stück ist von 2015, Quittungen alle vorhanden, war auch nochmal zum Check in einer Werkstatt. 899€ soll es kosten.
Einziges Manko: es hat ein kleines Spiel im Lenkkopflager/Steuersatz. Ich habe daraufhin verlangt, dass es nochmal durchgecheckt und das Spiel behoben wird, weil Bekannte von mir, die sich damit auskennen, meinten, das dürfe eigentlich nicht sein. Die Leute meinten ja, das ließe sich ganz einfach übers Nachziehen der Schraube beheben. Aber warum tun sie es dann nicht einfach, frage ich mich?
Sie waren dann (angeblich) nochmal damit in der WS und der Mechaniker hätte wohl gemeint, es gäbe nichts zu reparieren, es sei zwar ein kleines Spiel da, aber das sei normal.

Was meint ihr, wie man da vorgehen sollte? Sollte ich knallhart sein und das Bike nur nehmen, wenn das Spiel behoben wird/wurde, oder es trotz Spiel nehmen? Auf die Gefahr hin, dass es mit dem Nachziehen der Schraube möglicherweise nicht getan ist? Welche Konsequenzen hätte das beim Fahren & kostentechnisch im Falle einer Reparatur?
Im Netz steht leider nichts aussagekräftiges, nur haufenweise Anleitungen, wie man die besagte Schraube nachzieht...
Vielen Dank schon mal!
 
Ist nicht normal!
Wenn man vorne bremst, das Bike vor und zurückschiebt und sich die Spacer verdrehen lassen, ist es zu locker.
Wenn man es fester stellt, jedoch keine Einstellung zwischen Lenkung schwergängig und Spiel gefunden werden kann, ist der Steuersatz defekt.

Der Vorbau ist geschlitzt, der wird mit den seitlichen Schrauben auf dem Gabelschaft festgeklemmt.
Einstellen geht so:
- Seitliche Schrauben (meistens 2) lösen.
- Mit der einen Schraube von oben einstellen - nicht festziehen! Nur leicht hindrehen.
- Seitliche Schrauben wechselweise wieder anziehen, mit angegebenen Dremoment - mit Gefühl, in mehreren Schritten. evtl erst mal nur leicht hinziehen und nochmal auf Spiel prüfen. Das ist füe die kleinen Gewinde jedes Mal Stress.


Das Spiel aber nicht verwechseln mit Spiel der Bremsbeläge im Sattel, oder Spiel der Bremsscheibe auf der Nabe - kann bei Centerlock passieren. Genau kucken, obs auch wirklich vom Steuersatz kommt.
Und auch hat Jede Gabel geringes Spiel.

Wenn das Lenkkopflager rauh läuft, sind die Kugeln rostig => bald neues Lager fällig.
 
Zuletzt bearbeitet:
Danke!

Na meine Begleitung meinte, es sei der Steuersatz/Lenkkopflager. Er hat halt die ganzen Tests durchgeführt, die man bei gebrauchten Bikes machen soll, u.a. den, mit Bremse ziehen und Bike vor-/zurückziehen. Dabei hat es ein wenig geknackt und es dann auch "so" gemerkt. Also er ist sich 100%ig sicher, dass das vom Steuersatz/LKL kommt.
Nur wenn das nicht normal ist, warum wurde dann bei den Werkstatt-Besuchen nichts dagegen unternommen? Das wundert mich eben...


Und den Steuersatz kann man einfach wechseln?
 
Wenn er sich sicher ist, ist das so, er hatte es in der Hand.
Dann kommts drauf an, was das für ein Steuersatz ist. Wahrscheinlich wird ein neuer fällig.
Bei guten Steuersätzen mit geschlossenen Lagern kanns passieren, dass nur der obere oder untere Zentrierring verschlissen ist, der die Gabel im Lager zentriert führt - obwohl die Lager an sich eigentlich ok wären.
Solche Teile gibts aber leider selten einzeln.
Wenn man mit dem Spiel weiterfährt, wirds natürlich schlimmer.

Bremsbeläge, gerne bei Shimanobremsen, haben Spiel im Bremssattel. Wenn man nur leicht bremst und vor und zurück schiebt, fühlt sich das genauso an, wie Spiel im Steuersatz. Wenn man die Bremse fester drückt, gehts weg.
Oder Centerlockscheiben - die haben meistens auch leicht Spiel => Die Scheibe wird von der Bremse festgehalten und die Nabe lässt sich ein bisschen gegen die Scheibe verdrehen.
Am Leenker spürt man nur, dass was Spiel hat. Beides wäre normal.
Evtl Centerlock Mutter auf festen Sitz prüfen.

Aber wenn er sich sicher ist, ist das so.
 
Und den Steuersatz kann man einfach wechseln?
Kommt drauf an, was genau kaputt ist. Für gute Steuersätze gibts teile. Für die meisten in Serienbikes jedoch nicht.
Gedichtete industrielager kannste tauschen - wenn du welche findest.
Wenns keine Industrielager sind, laufen die Kugeln in der Lagerschale selber => muss komplett getauscht werden.


Man braucht Werkzeug für, zum Austreiben der alten Schalen und Werkzeug zum Einziehen der neuen.
Oft schafft das auch ein geschickter Handwerker mit Improvisiertem Werkzeug, ist aber Stress fürs Material.
Würd ich lieber machen lassen von jemanden, der Werkzeug hat.
 
Eigentlich ist es ganz einfach, ein Konuslager (z.B. Steuerlager) nachzustellen. Aber wenn Jemand zu lange und zu hart mit Lagerspiel rumfährt, kann der Rahmen irreversiblen Schaden nehmen.
Fazit: Erst Lagerspiel abstellen, dann Probefahrt machen.
 
Ich gehe davon aus, dass das Rad beim Händler gekauft werden soll. In dem Fall hast du ja eine gewisse Absicherung, dass dir kein Müll verkauft wird.

Im Übrigen ist die Methode mit VR Bremse anziehen und hin und her wackeln ziemlich sinnlos. Das "Knacken" kann genauso vom übermäßigem Spiel der Laufbuchsen der Gabel (erheblich teurer als ein Steuersatz) oder dem Belagspiel im Bremssattel (Normalzustand) verursacht werden.

Besser das VR um 90° einlenken, VR Bremse anziehen, Hand an die untere Lagerschale und dann das Rad vor und zurück bewegen. Bremse und Gabel schließt du so als Fehlerquelle aus und wenn ein Spiel am Steuersatz mit den Fingern spürbar ist, dann nachziehen (lassen). Wenn der Steuersatz spielfrei ist, dann kannst du im Nächsten Schritt das Rad gerade stellen, die VR Bremse anziehen und die Hand an die Staubdichtungen der der Gabel legen. Wenn dort beim vor und zurück bewegen ein Spiel erkennbar ist, dann ist die Gabel ziemlich stark eingelaufen und ich würde mir überlegen ob es den Preis noch wert ist.
 
zwingt dich jemand das rad zu kaufen? wenn nicht, sag dem händler doch einfach, dass er das beheben soll und dass du es sonst nicht nimmst. ob die nun den steuersatz einstellen oder tauschen kann dir egal sein. das spiel im lenkkopf kannst auch ohne 90° drehen des VR prüfen, die hand an die beiden schalen und prüfen ob spiel da ist
 
Also wenn der Verkäufer, egal ob Händler oder nicht, nichtmal bereit ist das Spiel im Lenkkopf nachzustellen (was nun wirklich kein nennenswerter Aufwand ist), so daß man danach gescheit prüfen kann ob es defekt ist oder woher das Knacken denn nun kommt, dann würde ich das Rad eh nicht kaufen.

Klar hättest Du bei nem Händler Gewährleistung, so daß er im Zweifel für das defekte Lenkkopflager aufzukommen hätte, aber wozu sich den Streß geben? Ist auf jeden Fall kein positives Indiz.
 
Im Netz steht leider nichts aussagekräftiges, nur haufenweise Anleitungen, wie man die besagte Schraube nachzieht...
Vielen Dank schon mal!

Ich finde das sehr aussagekräftig. Hättest du dir die Anleitungen angesehen, hättest du eigentlich erkennen müssen, dass das eine Angelegenheit von 5 Minuten ist. Wenn die "Leute" dazu unfähig oder zu faul sind, würde ich absehen, von den "Leuten" etwas käuflich zu erwerben.
 
Hallo,

danke für die vielen Antworten.
@memphis35, das ist in der Tat ein tolles Bike, aber leider nur noch in der M aufwärts verfügbar, und ich bräuchte leider eine S...

Das Rad würde privat gekauft, nicht von einem Händler. Garantie und jegliche Ansprüche fielen daher weg.
Neulich schlugen die Verkäufer vor, es im Rahmen der Garantie nochmal dem Händler zu zeigen. Nun haben sie es aber doch nochmal einem anderen Fachmann gezeigt, der sagte, es sei nichts an Gabel, Dämpfer oder Lenkkopflager, lediglich ein geringer Spielraum an der Fixierung des Dämpfers. Sei nichts schlimmes und könnte man durch einen größeren Bolzen oder ein Stück Gummi um den Bolzen beheben.
Mein Vorschlag, dass wir das Lenkkopflager mal aufschrauben, um zu schauen, ob es daran liegt, bzw. ob der Rahmen etc. schon Schaden genommen hat, ginge wohl nicht. Ich würde die Quittung mitkriegen, es hat noch Garantie bis November 2017, und wäre ja damit auf der sicheren Seite.

Was meint ihr dazu? Klingt die Erklärung des "Fachmanns" plausibel, also ist euch das bekannt? Oder sollte ich einfach verlangen, dass sie das Problem, wenn es so simpel ist, doch dann einfach noch beheben, weil ich es sonst nicht nehme?
Ich will ihnen gegenüber halt auch keine übertriebenen, unhöflichen Unterstellungen machen.

Ein Alternativbike (auch von Privat) wäre ja ein Cannondale RZ 120, 3 Jahre, neuwertig, für 200€ weniger als das Merida. Bei dem und dessen Verkäufern hatte ich auch ein gutes Gefühl. Allerdings wäre das Merida natürlich wesentlich besser und toller, in jeder Hinsicht...
 
Tut mir leid, aber das klingt, als wollte man Dich täuschen. Das Wackeln und Klacken kann eine relativ harmlose Ursache haben. Falsch eingestelltes Spiel am Steuersatz wäre die schönste Ursache und dauert 1 Minute, das zu prüfen und zu beheben. Warum ist das nicht längst geschehen? Es wird zumindest irgend ein Defekt vorliegen. Wenn es die Lager im Steuersatz wären, lägen die Beschaffungskosten bei maximal 50€ für den kompletten Steuersatz. Da müsste man wahrscheinlich nicht mal die Schalen aus- und einpressen. Wenn doch, ist auch das kein Problem für einen sachkundigen Händler mit Werkstatt. Warum also wird es nicht einfach gemacht, bevor man das Rad zum Verkauf anbietet? :ka:

Jetzt soll es die Dämpferbefestigung sein. Wenn sie es ist, dann ist auch dieses Problem relativ günstig zu beheben, allerdings sicher nicht durch einen größeren Bolzen oder ein Stück Gummi dazwischen.:spinner:

Schlimm wird es bei der Lagerung des Hinterbaus, nicht weil die Lager so teuer wären, sondern weil das mit relativ viel Arbeit verbunden ist. Noch schlimmer bei den Laufbuchsen der Gabel, die sind an sich für den Servicebetrieb auch nicht teuer, aber aufwendig zu tauschen und werden nur im Rahmen eines ganz großen Service gemacht, da sind wir schon bei 150€.

Vieles davon können einige selbst erledigen, die Gabel die wenigsten, Du kannst ehrlich gesagt nichts davon ohne Hilfe. Wenn das ganze problemlos auf Gewährleistung oder Garantie laufen würde, hätte der Verkäufer es doch längst machen lassen können und müsste nicht mit diesem Verkaufshemmnis herum eiern.

Übrigens ist die einzige Möglichkeit für Dich als Zweitkäufer, auf Gewährleistung zu pochen, die Abtretung der entsprechenden Ansprüche des Erstkäufers an den Folgekäufer. Danach hängt es vom Händler ab, welche Steine er Dir noch in den Weg zu legen beliebt. Die Herstellergarantie gilt in den meisten Fällen ohnehin nur für den Erstkäufer, es gibt löbliche Ausnahmen, aber einklagbar ist das alles de facto nicht.

Du solltest die Reparatur ganz klar zur Kaufbedingung machen. Wenn es eine Kleinigkeit ist, wird der Verkäufer sich schon darum kümmern. Warum sollte er es daran scheitern lassen. Will er das partout nicht, kannst Du Dir denken, dass es ganz so einfach und kostengünstig doch nicht zu machen seien wird.
 
Okay, danke. Sowas dachte ich mir schon...
Ich habe die Behebung jetzt als Bedingung gestellt. Die Garantie würde ja bei Verschleiß-und selbstverschuldeten Mängeln eh nicht greifen, insofern brächte die in dem Fall wohl so oder so nichts.
Wenn die den Fehler nicht beheben, nehme ich eben das Cannondale, auch wenn das Merida sehr verlockt...wäre sehr schade, aber ist dann wohl einfach so...
 
"Behebung"

Beim Dämpfer muss man sehr genau hinsehen, was und wie, es gibt zwei Möglichkeiten:
- Spiel zwischen Buchse und Dämpfer, das wäre unschön, aber weniger dramatisch.

- Spiel zwischen Rahmen und Buchse, bzw Bolzen. Hier wäre ich vorsichtig - das kann zum Rahmenschaden führen.
Oder dazu, dass man das Spiel nicht mehr wegbekommt - der Rahmen wäre dann uninteressant.

Und irgendwas schönreden und Pfuschen - damit das wahre Ausmaß erst ein paar Monate später sichtbar wird und an dir kleben bleibt... wäre mir das Risiko zu hoch.
Nachdem, was du erzählst, ist mit Murks zu rechnen. Weil eine gute Reparatur sich nicht lohnt, weil das Bike eh verkauft wird.
 
Ich will mit all dem nicht sagen, dass man ein gebrauchtes Rad mit einem Defekt nicht kaufen soll, aber dann muss man wissen, worauf man sich einlässt und das Risiko bewusst eingehen, bis hin zu einer teuren Reparatur oder einem wirtschaftlichen Totalschaden. Und ich denke, das ist nicht ganz das richtige für Dich.
 
Also ich finde sämtliche Aussagen des Verkäufers äußerst schwachsinnig bzw. inkompetent.
Man sollte ein Spiel im Steuersatz in ein paar Minuten selber hinbekommen...Hat dein Kollege nicht gefragt ob er kurz einen Inbus bekommt :ka:

Wenn dann noch Dinge gesagt werden wie: "Nimm einen dickeren Bolzen am Dämpfer" (woher denn? Das sind vom Rahmenhersteller gefertigte Schrauben! Gibts nur in dieser Größe! Mit wenigen Ausnahmen.)

Oder

"Ein Stück Gummi drunter/drum"
Seit wann kann Gummi soviel ab wie eine Alu oder Stahlschraube? Das hält keine 2m!

Und wenn der Händler - der das Rad zusammengeschraubt hat - meint ein Spiel im Steuersatz sei normal und nicht mal "nachzieht" würde ich behaupten das an dem Rad noch andere Teile schlecht/falsch/kaputt/scheisse**e montiert sind. Muss nicht....aber da gehe ich nach Murphys Law.

Ausserdem hast du als Zweitbesitzer - auch mit Rechnung - nur bedingt Anspruch auf Gewährleistung. Da muss ausdrücklich im Kaufvertrag die Gewährleistung (nicht mit Garantie verwechseln!) abgetreten werden und zum Schluss stellt sich der Händler quer und es geht nur über den Anwalt...
 
Aber mal ernsthaft, bei Kaufinteresse würde ich von jemand unabhängigen das ansehen lassen, der dir auch die Wahrheit knallhart ins Gesicht sagt. Die Schönrederei ist nicht zukunftsträchtig.
Ist ja kein schlechtes Bike oder so.
Steuersatz mit Spiel sei Normal und ein Stück Gummie am Dämpferbolzen - so ein Lötzinn.
Vielleicht kann da jemand aus dem Forum drüberschauen, gegebenenfalls im Lokal Unterforum mal fragen.

Der Verkäufer wills weiter haben und dem Händler ists wahrscheinlich wurscht, was damit los ist, weil er nix verdient...
 
mMn. solltest du kein gebrauchtes Rad kaufen.

Spiel im Steuersatz kann auch auftreten wenn der Schaft ein tick zu lang abgeschnitten ist,er daher gar nicht korrekt eingestellt werden kann weil der Schaft an der topcap anstößt.
Wenn die Bushings am Dämpfer Spiel haben, tauschen wenn es nervt.
 
Spiel im Steuersatz kann auch auftreten wenn der Schaft ein tick zu lang abgeschnitten ist,er daher gar nicht korrekt eingestellt werden kann weil der Schaft an der topcap anstößt.
Das wäre kein Problem, einfach zum einstellen nen Spacer oben drauf legen und wie gewohnt einstellen.
Ich mach das absichtlich so, dass ich immer nen 5mm Spacer oben drauf packe, so ist der Vorbau ganz auf dem Schaft.
 
Also nun haben die Verkäufer den Handel angerufen, welcher nach Problembeschreibung meinte, es sei eine Einstellungssache, definitiv nicht die Gabel. Oder schlimmstenfalls müsse ein neuer Steuersatz rein.
Dann sagte man mir, so würde verblieben, entweder ich glaube es oder bemühe mich um ein anderes. Bzw. warum kaufe ich kein Neues, da hätte ich dann Garantie. Sie seien ehrliche Menschen und hätten nun 3 Fachleute gefragt.
Dann kam, dass sie nun den besagten Bolzen mal ausgebaut und wieder gut festgeschraubt und jetzt sei weder Klappern, noch Spiel vorhanden.

Naja, wenn das Spiel jetzt nicht mehr da ist, sollte es doch eigentlich iO sein, oder? Wobei man dann wohl schauen müsste, ob er den Bolzen (ich vermute, gemeint ist die Schraube am Steuersatz?) nicht zu fest geschraubt hat. Das ist ja auch nicht gut, soweit ich bisher erfahren habe.

Wir werden es uns morgen nochmal anschauen und testen. Wenn jemand von euch aus der Nähe von Gera ist, kann er/sie gern mitkommen, wenn er/sie möchte ^.^
 
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