Splitix - von Kroatien nach Süden durch Montenegro, Albanien und Griechenland

06.10. 18:00 Lovcen-Njegusi-Trail, 1200m

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Kurz unterhalb des Lovcen beginnt ein herbstlicher Wanderweg über beinahe siebenhundert Tiefenmeter durch den montenegrinischen Bergwald hinab ins Bergdorf Njeguši. Das Wegerl ist sogar auf Trailforks, als einer von insgesamt drei Stück für das gesamte Land Montenegro. Stravapixel sind auch nicht ganz so verbreitet hier, manchmal darf man sich noch als Entdecker fühlen.

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Wie auch immer, der Herbsttrail durch den Lovcen-Wald macht durchaus Laune, ...

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... auch wenn die Panoramablicke des Uphills und des Vortags komplett verloren gegangen sind. Hier ist halt Wald, ...

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... ab und zu garniert mit einem optischen Sahnestückerl.

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Als wir das kleine Bergdorf Njeguši erreichen, ist es beinahe finster.

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Alle Restaurants scheinen geschlossen, nur an einem Haus brennt noch Licht und es stehen Tische vor der Tür: Private Familienfeier vom Bürgermeister, da kommen zwei hungrige Biker gerade richtig. Wir bekommen aufgetischt, was die Partyküche hergibt. In Montenegro ist das meistens Fleisch, in allen Formen und Farben. Nehmen wir gerne... die Bierchen auch. Bezahlen dürfen wir keinen Cent, ist eine Einladung bei netten Menschen.

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Nach der Feier rollen wir durch das finstere und etwas verstreute Dorf und finden nach ein paar navigatorischen Anlaufschwierigkeiten schließlich...

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... müde aber zufrieden unser gebuchtes Appartement. Geiler Tag, danke Montenegro!
 

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Re: Splitix - von Kroatien nach Süden durch Montenegro, Albanien und Griechenland
Ich klinke mich hier auch einmal ein, als Kroatien und Montenegro Fan und kann nur den Hut ziehen, vor eurem Bike Abenteuer.
Ich finde euer Outdoor Bike Abenteuer ein Träumchen, weil ich selber spätestens nach der ersten Nacht draußen, ein Hotel für mich buchen würde.
 
07.10. 11:00 Alte Straße von Cetinje zum Skadarski Jezero, 500m

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Njeguši am Morgen... ein verschlafenes, grünes Nest zwischen karstigen Hügelbergen.

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Wie verabschieden uns von den Wachhunden unseres Appartements...

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... und radeln ungefrühstückt und etwas hungrig über den kurzen Straßenpass "Col Bukovica"...

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... hinab in die alte Königsstadt "Cetinje".

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Montenegrian Breakfast von der Speisekarte: Gegrillte Würstel, Speck, Pommes, nicht unter drei Spiegeleier. Das reicht selbst mir.

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Dann folgen wir einer alten Straße und Holperpiste...

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... hinab in Richtung Skadarski Jezero, auf Deutsch wohl Skutarisee, auf Englisch Lake Skadar. Benannt ist er jedenfalls nach der albanischen Stadt Shkodra, die Landesgrenze geht mittendurch...

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... und die Berge im Hintergrund liegen bereits in Albanien. Glaub die Riesenpfütze liegt nur auf 1m Meereshöhe und ist trotzdem mit Süßwasser gefüllt: https://en.m.wikipedia.org/wiki/Lake_Skadar

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Anstelle des Sees erreichen wir allerdings zunächst den "Rijeka Crnojeviça". Hier unten am Fluss beginnt der Nationalpark "Skadarsko Jezero", zahlreiche arbeitslose Wassertaxis warten auf Kundschaft. Da könnte man doch... aber sollte man?!
 
07.10. 12:45 Wassertaxi auf dem Skutarisee, 1m

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Ich hoppel mal schnell zum Captain runter und Frage nach dem Preis.

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Kein billiges Vergnügen, ...

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... aber mit vierzig Sachen durch die grünen Schilftunnels der verschlungenen Crnojeviça zu brettern, ...

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... ist einfach geil.

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Ein knappes Stünderl sind wir auf dem coolen Fluss, bis wir den Lake Skadar erreichen...

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... und an einer Brücke beim Ort Virpazar an Land gesetzt werden. Zeitlich gewinnt man nicht viel durch diese wässrige Alternative zur alten Straße, aber selbige bin ich halt früher schon mal gefahren. Drum war dieses Intermezzo quasi verpflichtend... und natürlich eine tolle Abwechslung zum Dauerstrampeln.
 
wieviel Euro braucht man durchschnittlich pro Monat, um durch die Welt zu radeln (Kosten für Flug mal ausgenommen)? Könnte mir vorstellen, dass es billiger ist als ein "normales Leben" zu finanzieren (Miete, Auto, Versicherungen, Strom, Heizkosten - das fällt ja alles weg) 🤔
 
Die von Rausgefahren sind schon ein paar Jahre unterwegs.
In irgend einem Video haben die das mal angegeben, ich glaub sehr deutlich unter 5000€/Jahr und Person.
Hauptkosten sind natürlich schlafen und essen.
 
Die von Rausgefahren sind schon ein paar Jahre unterwegs.
In irgend einem Video haben die das mal angegeben, ich glaub sehr deutlich unter 5000€/Jahr und Person.
Hauptkosten sind natürlich schlafen und essen.
Das wären keine 20€ pro Tag. Das funktioniert nicht mal mit Supermarkt & Zelten. Ich würde 50 € pro Tag ansetzen, wenn es noch ein bisschen Spaß machen soll.
Ich liege bei meinen Touren etwa bei 80 € pro Tag. Allerdings ohne Zelt.
 
50E pro Tag und Person geht schon gut in Europa, das schaffen Kettle und ich locker, ohne auf irgendwas zu verzichten und bei einer Warmduscherhotelquote von beinahe 50% auf den letzten Touren. Dazu literweise Cappuccino in jeder Bar am Wegesrand. Das kriegst du eventuell auf minimal 25E runter mit strenger Disziplin. Weniger dürfte schwierig werden in Europa, aber es gibt ja auch genug Bücher über reisen zum Nulltarif. Aber wer will unterwegs schon containern?!

Wenn du durch Südamerika oder sonstwo in der Pampa radelst, wird's natürlich deutlich billiger. Und Montenegro oder Albanien sind für die Reisekasse auch sehr angenehme Länder. Unser nettes 60-Quadratmeter-Appartement in Bar in Strandnähe kostet zB gerade 23E/Tag. Restaurants liegen hier auch eher beim halben Preis, verglichen mit daheim.

Wo du keinen besonderen Unterschied merken wirst, sind Supermärkte. Da zahlt man unterwegs eher mehr als in Deutschland, egal wo.
 
Zuletzt bearbeitet:
07.10. 17:15 Endurotrails bei Bar, 500m

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Von Virpazar am Skadarsko Jezero strampeln wir knapp siebenhundert Höhenmeter auf einer alten Bergbahntrasse hinauf in die Küstengebirge.

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Bis auf ein paar balkantypische Besonderheiten ist die Gegend hier richtig idyllisch.

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Die ehemalige Eisenbahn bohrt sich auf sechshundert Metern Höhe in den Berg. Lohnt sich kaum, der Pass daneben ist auch kaum hundert Meter höher.

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Aber wegen der Coolness und dem Gruselfaktor nehmen wir natürlich den finstren Tunnel.

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Noch kein Ende in Sicht... aber raus kommen wir trotzdem irgendwann.

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Auf der anderen Seite, immer noch hoch über dem Küstenort "Bar", retten wir zwei einsame Straßenbewohner mit unserem Picknick vor einem hungrigen Abend. Für uns geht's sowieso nur noch bergab, da kann man seinen Schinken schon mal opfern.

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Bittesehr, gern geschehen.

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Als Belohnung und wegen dem guten Karma und so steht hinter der nächsten Ecke ein interessantes Schild. Haben die Locals (Baristas?) hier vielleicht ein paar Trails in den Wald geschnitten? Ich dachte ja, wir würden auch hier drüben auf der Meerseite gemütlich die alte Bahnlinie runter rollen. Aber ein bisserl Singletrack wäre natürlich vorzuziehen.

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Endurotrails von Bar.

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Endurotrails von Bar.

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Endurotrails von Bar.

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Roadgap von Bar: Verweigert, Weichei.

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Straße von Bar.

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Strandpromenade von Bar.

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Himmel von Bar.

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Bier von Bar.

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Appartment von Bar: Eine Waschmaschine war mal wieder angesagt, die ist im Mietpreis von 23(!) Euro dabei. Darauf einen Vanillepudding, den hat Kettle drauf.
 
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08.10. 14:00 Vrsuta-Gipfel über Bar, 1183m

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Frühstück von Bar, ...

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... gefolgt vom Kringel von Bar: Rauf in die Berge auf der alten Bahnlinie...

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... und weiter auf Holperpiste bis zum Vrsuta-Gipfel, zwölfhundert Meter über dem Meer. Die Blicke reichen über halb Montenegro und von Kroatien im Norden nach Albanien im Süden. Zwischendrin stecken vermutlich auch noch ein paar bosnische Gipfel am Horizont.

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Das gefällt auch vielen Locals aus Bar ( aka Baristas) auf Samstagsausflug. Von dem Wanderweg, der sich hier laut OpenStreetMap zum Meer runterstürzen soll, weiß allerdings niemand was. Ich finde auch nix, was auch nur entfernt nach Spaß aussieht. Egal, roll ich halt den Uphill wieder zurück, vielleicht mit ein paar der Enduro-Trails von gestern.

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Finish in der Sunset-Strandbar von Bar, wo Kettle den Tag im Homeoffice verbringt. Vielleicht hat sie auch einfach nur das beach life genossen... oder ein paar Videos verschnipselt. So oder so, Bar unten am Strand ist ein recht entspannter Ort: Ein paar wenige Locals, drei #vanlifer, ein frisch ausgewanderter Wutbürger, zwei Radler, sonst keine Touristen. Kann man gut abhängen, ...

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... bis es finster wird. Wie immer viel zu früh, ich will den Juni zurück.
 
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