Splitix - von Kroatien nach Süden durch Montenegro, Albanien und Griechenland

22.10. 14:30 Hinosqe-Pass auf dem mazedonisch-albanischen Grenzkamm, 2000m

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Alle Katzen im Hotel in Janche sind ausgiebig gestreichelt...

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... und ein doppeltes Frühstück ist erfolgreich verputzt.

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Dann ist jetzt Schluss mit lustig und Zeit für ein neues Abenteuer auf einem "Cross Border Adventure Bike Trail". Bin immer noch halbwegs überrascht von der Beschilderung und überhaupt der "Infrastruktur" für Radler in den Vierländerecken des Balkan, also Montenegro, Kosovo, Mazedonien und Albanien. Irgendwer gibt sich da richtig Mühe, was auf die Beine zu stellen. Vielleicht sind die Cops auch deswegen so tiefenentspannt. Offiziell kann man sich wohl über diverse Agencies einen Erlaubnisschein für die grünen Grenzen besorgen und bezahlt Strafen wenn man den nicht hat. Nachdem da aber jede Grenze Wochen im Vorraus mit genauem Datum eingetragen sein soll, fällt das für uns sowieso flach. Hat bisher auch absolut niemand gejuckt, wir haben noch nicht mal irgendwo unsere Ausweise herzeigen müssen. Für potentielle Nachfahrer und Ausprobierer: Einfach machen... läuft genau so leicht wie in der EU.

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Dann klettern wir heute also einen elendslangen Uphill aus dem tiefen Tal des Mavrovo-Nationalparks hinauf in die luftigen Höhen des mazedonisch-albanischen Grenzkamms.

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Die Haustiere unterwegs im Wald meinen's durchaus Ernst mit ihren Stachelhalsbändern... zum Glück bekämpfen sie keine Radler.

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Aufi auf'n Berg... mit Powerwadln!

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Trotz "Infrastruktur" und "Cross Border Adventure Zeugs" verlieren wir schon mal den Weg... oder selbiger verliert sich selbst... oder ist einfach noch nicht ganz fertig. OSM-Karten und Trailforks-Tracks lassen ein wenig zu wünschen übrig.

Macht nix, läift.

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Obenrum wird's richtig schön: Ein meistens fahrbarer Uphilltrail führt hinauf zur grünen albanischen Grenze.

Fast oben.

Ganz oben.

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Nächste grüne Grenze, zur Abwechslung mal Mazedonien-Albanien: Nach sechzehnhundert Höhenmetern eingetütet. Und jetzt runter, ist schon spät und die depperten Tage werden immer kürzer.

Albaaaaaaaanien!
 
Zuletzt bearbeitet:
Ist schon ein Hammer, wie einsam Ihr in Zentral-Europa unterwegs seits.
Zwar nun keine schroffen S4 Abenteuer, aber es darf gerne für uns Mitleser ja auch mal etwas mehr Flow sein 😋.


Kurzvid's sind sehr nett, unbedingt weitermachen!

Wünsche weiterhin gutes Wetter u. ein gutes Näschen für die weitere Tourenwahl! 🙋
 
22.10. 15:20 Freeride-Quatsch neben dem Hinosqe-Trail, 1500m

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Vom Hinosqe-Pass hinab nach Albanien gibt's flowig übersichtliches Wiesengelände. Im Prinzip kann man überall fahren, und sowas ähnliches machen wir dann auch.

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Hinosqe-Trail.

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Hinosqe-Trail.

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Hinosqe-Trail.

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Hinosqe-Trail.

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Hinosqe-Trail? Eher nicht mehr. Wir flowen ein wenig zu freerideig über die albanischen Wiesen und sind auf einmal zwei Gratbuckel vom eigentlichen Hinosqe-Trail auf Trailforks entfernt. Wieder rauf wäre allerdings total doof und selbst fünfzig Höhenmeterchen zu einer nahen Piste erscheinen zu weit. Klassischer Fall von Dickschädel.

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Statt dessen kämpfen wir uns bald schon durch immer steileren Wald mit immer dichterem Gestrüpp mühsam bergab. Sind auf der Karte nur wenige Meter und noch weniger Tiefenmeter bis nur nächsten Straße, ...

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... aber da haben wir die Rechnung ohne einen kleinen Überraschungscanyon gemacht. Naja, bisserl Spaß in der Pampa halt, klassischer Fall von Verweigerung eines rechtzeitigen Rückzugs. Aber irgendwie ist's ja auch lustig.




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Exit gefunden, besser ist das.

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Blick hinab nach Albanien: Da ist noch ne Menge Singletrail bis runter. Vielleicht folgen wir ab jetzt besser unserem Track.
 
Ist es echt so schwer, zum Thema E-Bikes einfach mal seine Klappe zu halten??! Ein "das gehört hier nicht hin" davor oder dahinter zu pappen, lässt euch dabei auch nicht unbedingt schlauer erscheinen. Es gibt eintausend passendere Threads dazu, geht halt dort mit eurem wichtigen Senf spielen.

DANKE.
 
Ist es echt so schwer, zum Thema E-Bikes einfach mal seine Klappe zu halten??! Ein "das gehört hier nicht hin" davor oder dahinter zu pappen, lässt euch dabei auch nicht unbedingt schlauer erscheinen. Es gibt eintausend passendere Threads dazu, geht halt dort mit eurem wichtigen Senf spielen.

DANKE.

Habe mal ein paar hier vorher gelöscht.

An alle, Thema Ebike hat hier, wie man sieht, definitiv nichts zu suchen! Wenn hier sowas auftaucht, bitte einfach melden, danke.
 
22.10. 17:30 Butterfly Camp am Fluss Drin, 450m

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Wenn man einfach nur den Schildern folgt, ...

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... wird der Trail auch gleich viel angenehmer.

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Hinosqe-Ilnice-Melan vom mazedonisch-albanischen Grenzkamm hinab ins Tal des Flusses Drin bei Peshkopi? Kann man absolut empfehlen... und unseren kleinen Verhauer dabei auslassen.

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Trotz einsetzender Dämmerung verlängern wir die Abfahrt noch weiter. Der (oder die?) Drin hat sich nahe der Stadt Peshkopi einen respektablen Canyon gegraben, ...

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... in dessen einsame Tiefen wir uns bei schwindendem Tageslicht einen Weg hinab suchen. Finden werden wir ein weiteres albanisches Flowschmankerl.

Vom Dorf Pejke in den Drin-Canyon.

Vom Dorf Pejke in den Drin-Canyon.

Vom Dorf Pejke in den Drin-Canyon.

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Da runter jetzt? Echt? Da ist nichts und niemand... keine Dörfer... keine Straßen... keine Pisten... keine Karrenwege... nur ein cooler Singletrack auf unserer Seite und eine Hängebrücke... und hoffentlich jemand, der uns was zum futtern bringt. Hatte gestern was gelesen über ein "Butterfly-Camp" am Drin und ein paar WhatsApps mit jemand getauscht, aber so einsam und genial hatte ich's mir nicht vorgestellt. Fühlt sich hier beinahe so an, wie unten am Grand Canyon an der Phantom Ranch, nur ohne Menschen und ohne horrende Nationalparkstrafen für harmlose Radler. Albanien leistet.

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Wir finden einen Weg hinunter...

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.... überqueren die Hängebrücke...

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... und werden von unserem Gastgeber bereits erwartet. Der Butterfly-Chef ist auf einem Trail von der anderen Canyonseite heruntergeritten und führt uns zu unserer Unterkunft. Warmduschen war gestern, heute wird statt dessen im Fluss gebadet.

Butterfly-Camp: Tischlein deck dich.

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Für's leibliche Wohl ist ausreichend versorgt. Erstaunlich, was aus der windschiefen Bretterhütte neben den Picknicktischen alles herausgezaubert wird. Oder sind die ganzen Leckerlis aus dem weit entfernten Dorf auf dem Rücken des Pferdes heruntergewandert? Wie auch immer, schmeckt jedenfalls ganz hervorragend hier unten in der Einsamkeit. Sind mittlerweile auch völlig alleine: Der Chef ist zurück ins Dorf geritten und kommt erst morgen zum Frühstück wieder, hoffentlich mit frischen Pfannkuchen.

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Später...

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... ist Lagerfeuer.

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Gute Nacht aus dem Drin-Canyon, absolut geiler Tag heute.
 
Zuletzt bearbeitet:
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Die Haustiere unterwegs im Wald meinen's durchaus Ernst mit ihren Stachelhalsbändern... zum Glück bekämpfen sie keine Radler.

Wie laufen denn die Hundebegegnungen so ab? Für mich als Hundeangsthase wären diese Begegnungen der Hauptgrund diese Gegenden großräumig zu meiden. Mir reicht es schon wenn in den Alpen manchmal die Hofhunde kläffend angerannt kommen um danach mit 200 Pulse in Erwartung auf die nächste Begegnung weiter zu fahren.
 
Wie laufen denn die Hundebegegnungen so ab? Für mich als Hundeangsthase wären diese Begegnungen der Hauptgrund diese Gegenden großräumig zu meiden. Mir reicht es schon wenn in den Alpen manchmal die Hofhunde kläffend angerannt kommen um danach mit 200 Pulse in Erwartung auf die nächste Begegnung weiter zu fahren.
Bisher waren alle Hunde entweder sehr anhänglich und streichelzahm (Typ Trailbegleitung) oder haben sich überhaupt nicht für uns interessiert (die großen Stachelhalsbändler). Solche Monster wie die Patous aus Provence und Pyrenänen hab ich auf dem Balkan noch nicht getroffen.
 
23.10. 09:30 Drin Canyon Trail, 480m

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Guten Morgen... ausgeschlafen?

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Morgens ist's noch ein bisserl frisch, wenigstens bis die Sonne raus kommt. So ist der Schlafsack wenigstens zu irgendwas gut, wobei im Camp wahrlich genügend Material vorhanden ist. Mitbringen muss man nix.

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Pünktlich um 8 kommen auch schon die Pancakes angeritten: Luxus-Bikepacking auf albanisch. Die schluchtige Abenteuernacht mit Vollverpflegung im Butterfly-Camp gibt's für 25E pro Nase... und ein Picknick ist auch noch dabei.

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Schließlich müssen wir aus dem einsamen Canyon auch irgendwie wieder raus kommen.

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Unser reitender Gastwirt begleitet uns noch ein wenig auf dem Isohypsentrail am Westufer des Drin und schlägt sich dann irgendwo links in die Büsche zu seinem Dorf hinauf.

Servus und vielen Dank für den perfekten Service in der albanischen Wildnis.

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Wir folgen stattdessen dem gut hergerichteten Wegerl einige Kilometer lang durch die coole Schlucht.

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Drin-Canyontrail von vorne.

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Drin-Canyontrail von hinten.

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Drin-Canyontrail für Spurenleser: Ist das am Ende eine albanische Bärentatze??! Klein ist der Abdruck nicht gerade, eher erschreckend groß. Dachte bisher, die Balkanbären wären alle irgendwie niedlich und knuffig... stimmt vielleicht gar nicht.

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Zurück in der Zivilisation: Was sieht man garantiert als erstes, auch im winzigsten albanischen Dorf am hintersten Ende der letzten verschlammten Schlaglochpiste?

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Natürlich einen alten Mercedes, vorzugsweise penibelst sauber. Auf ihre Autos lassen sie nix kommen, die Albaner.
 
Ich finde, Ihr solltet ab jetzt nur noch Herbsttouren machen, also das ganze Jahr lang. Die Laubfärbung sieht so sensationell aus 😍
Herbst am sonnigen Tag macht absolut Laune. Herbst während der langen, kalten Nacht leistet selbiges nicht unbedingt. Für echtes Frostpacking müsste ich meine Ausrüstung wohl etwas anpassen. Klar könnte man die Nächte draussen halbwegs "überstehen", aber es soll ja auch irgendwie nett und gemütlich sein. In den Bergen bliebe da wohl nur das Lagerfeuer. Sowas mach ich in Europa nicht, außer der Platz ist bereits explizit dafür hergerichtet.

Alternativ bleibt man halt unten an ner Küste, da wär's auch abends noch warm. Aber die Gebirge des Balkan sind dazu einfach viel zu cool.
 
23.10. 13:15 Albania-Moab-Trail bei Peshkopi, 700m

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Nach unserem Canyontrail erreichen wir die einzige Brücke über den schwarzen Drin weit und breit, irgendwo in der Pampa dreihundert Höhenmeter unterhalb der Stadt Peshkopi. Kettle macht sich direkt auf zu Kaffee und Kuchen, ...

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... während ich nochmal für ein Stünderl steil und holprig links hinauf in die Berge strample. Trailforks ist erstaunlich ergiebig in Albanien und hier ist ein Kringel namens "Albania Moab Trail" markiert.

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Die Trailheads scheinen alle beschildert, teils besser als in den Alpen. Sachen gibt's.

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Der "Moab-Trail" enttäuscht dann ebenfalls nicht: Vierhundert Tiefenmeter fluffiger Flow auf grippigem Sand...

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... auf einem Kamm hoch über dem Tal des Drin. Kann man so lassen, ...

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... genau wie die Leckerlis in den zahlreichen Bars der angenehmen Kleinstadt Peshkopi. Hier ist's ausgesprochen vergnüglich, der Tag endet demzufolge schon um halb vier. Die Cappuccinopreise in der Fußgängerzone liegen bei angenehmen 80-90 Cent, das könnte ich ne Weile aushalten.
 
Mann, da steckt ja offenbar einiges an Potential in der Region. Hätte nicht gedacht, dass da schon so viel angeschoben wurde hinsichtlich Beschilderung und Infrastruktur.

Auf alle Fälle schön, das Ganze noch so "jungfräulich" zu sehen :daumen:
 
... Oder sind die ganzen Leckerlis aus dem weit entfernten Dorf auf dem Rücken des Pferdes heruntergewandert?


nein, der örtliche Kindergarten hatte Wandertag. Das wurde den Kleinen in ihre 8kg Rucksäcke gepackt und dann gings 5h hin zum Camp und 5h zurück. Auf dem Rückweg selbstredend mit Steinen und Holz für den Hausbau auf den Schultern.
 
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