SRAM Guide R, wie potentiellen Defekt der Ausgleichsbehältermembran prüfen?

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Hallo IBCler,
ich service gerade mein Bike von vorne bis hinten durch und gestern waren die Bremsen dran, zwei SRAM Guide Rs (spätere Revision ohne Hebelproblem). Reinigen, Kolben mobilisieren und entlüften. Alles schon diverse Male gemacht.
Beim Entlüften der vorderen Bremse fiel mir auf, dass am Ende der Prozedur, wenn man nur noch mit der Spritze am Hebel Druck gibt und Vakuum zieht, im/am im Bild unten markierten Löchelchen beim Drücken kleine Bläschen an gelblicher Flüssigkeit blubberten (aber kein Flüssigkeitsaustritt!). Ansonsten war das Entlüften unauffällig und der Druckpunkt der Bremse ist exzellent.

Ich habe mir zwei Szenarien überlegt die das ganze Erklären könnten:
1) die Membran des Ausgleichsbehälters ist undicht, oder
2) beim Öffnen des Anschlusses für die Spritze am Hebel gab es etwas Sifferei. Eventuell hat sich ja beim Druck geben nur die Membran ausgedehnt und das Blubbern kommt vom verdrängten Luftvolumen zwischen Membran und Deckel des Ausgleichsbehälters.

Meistens habe ich ein Tuch/Küchenrolle um die Bremse gewickelt um DOT aufzufangen, hätte so etwas also nicht wissentlich gesehen. Gestern zufällig nicht. Druckpunkt der Bremsen sind vorne und hinten ziemlich gleich und wirklich on-point. Ich habe die Bremse normal fertiggemacht und als kleinen Test über Nacht die Bremse mit zwei gut gespannten Haargummis festgeknallt und das Rad auf den Kopf gedreht. Meine Idee hierbei war, dass ich das System so unter Druck setze und ein offensichtliches Leck sich so zeigen sollte. War heute morgen aber alles trocken und Druckpunkt nachwievor 1a.

Irgendwelche Tipps wie ich weiter vorgehen könnte? Ich habe echt keinen Bock dass mir die Bremse den Dienst im Betrieb quittiert.

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Wird wohl was unter den Deckel gelaufen sein wenn sonst alles passt. Hatte ich auch schon ab und an mal, die Membran drückt das Zeug dann halt raus wenn man mit ner Spritze druck aufs System gibt.
 
Meine Bedenken waren, ob der Druck der Spritze auf das geschlossene System mit Bleedblock drin ein höherer ist als wenn ich am Hebel zupfeffere ohne Hitze zu erzeugen.
 
Nur mit ner Spritze o.Ä. bringst du Druck auf die Membran, wenn du den Hebel ziehst nicht, sonst würd dir der Deckel wahrscheinlich beim ersten Bremsen entgegenkommen.
 
Meine Bedenken waren, ob der Druck der Spritze auf das geschlossene System mit Bleedblock drin ein höherer ist als wenn ich am Hebel zupfeffere ohne Hitze zu erzeugen.
Mit einer Spritze kann man definitiv diesen Bereich am Hebel zerstören. Das Membran ist für solch hohe Drücke nicht ausgelegt. Bestenfalls hast du die Flüssigkeit nur am Membran vorbei gedrückt.
 
Keine Sorge! Da wird ein bisschen DOT beim Entlüften auf die Außenseite gelangt sein, vielleicht auch vermischt mit Wasser vom letzten Fahrradputz. Außerdem diffundiert DOT auch in ganz geringem Maße durch die Membran, so dass eine solche (nur bei DOT-Bremsen) Membran häufig auf der Außenseite "Schweißperlen" aufweisen. Das ist aber extrem wenig und man muss sich da keine Sorgen machen.

Im Übrigen kann eine vernünftig konstruierte Membran, also mit einem gescheiten Membrandeckel, durch Überdruck beim Entlüften nicht kaputtgehen, denn sie drückt sich von innen an den stabilen Deckel. Doch selbst wenn der Deckel nachgeben kann, geht die Membran selbst nicht kaputt - sie würde sich dann einfach elastisch nach außen wölben oder ganz abspringen.
 
Alles klar, ich halte das aktiv im Auge, mache mir nun aber keine Sorgen mehr. Vielen Dank! :)
Die Guides wurden in diesem Wartungsdurchgang übrigens nun mit Dächle HD Scheiben gepaart. Die Optik (jaja, ungenutzt!) ist verglichen zu den Centerline-Scheiben vorher schon der reinste Material-Porno, freu mich drauf!
 
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