Stabilität von Carbon Rahmen

stahl beste :love:
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@xrated
Prinzipiell bin ich bei Kohlefaserrahmen auch etwas kritisch. Zwar können aus CFK leichtere Rahmen gefertigt werden als aus den meisten anderen Materialien ohne dass man befürchten muss, dass die Standardlastfälle den Rahmen reißen lassen, aber gerade im Fall von MTBs ist die anfällig gegen Stürze etc. schon ein Problem. Ob ein CFK-Rahmen im Falle eines Sturzes/Steinschlags/Aufsetzers etc. jetzt zwangsläufig vorher reißt/bricht als ein vergleichbarer Alurahmen kann wohl nur jemand mit Glaskugel sagen, da einfach zu viele Faktoren dort mitreinspielen. Fakt ist aber ganz klar: Im Falle eines Metallrahmens (egal ob Alu, Stahl, Titan etc.) siehst du den Schaden meist direkt (Beule, Verformung, Riss, Bruch) während ein Kohlefaserrahmen äußerlich absolut unversehrt aussehen kann aber intern delaminiert ist. Bei dem verlinkten Video von Santa Cruz wurde ähnliches schon in den Kommentaren geschrieben und auch noch ein paar andere interessante Videos verlinkt:
Hier redet ein CFK-Experte aus dem Flugzeugbau, der sich jetzt auf die Untersuchung von Kohlefaser-Fahrradrahmen spezialisiert hat, über die Eigenheiten von diesem Material im Fahrradbau. Ziemlich interessant das Ganze. Wie man da sehen kann sind Kohlefaserrahmen auch sehr anfällig gegenüber Fertigungsfehlern (Lufteinschlüsse, ausbleibender Korrosionsschutz etc.) während selbst am Fließband geschweißte Alurahmen mitlerweile eine ziemlich gute Qualität erreichen können.

Insgesamt kann ein CFK-Rahmen bei geringerem Gewicht genauso stabil wie ein Alurahmen konstruiert sein, der weniger wiegt. Ob aber ein Beschädigung in einem vermeintlichen Überlastfall eintritt kann meist der Endanwender nicht wirklich sagen. Da sind dann Verfahren wie in den Videos oben erklärt (Röntgen etc.) erforderlich.
Letztens im Bikepark habe ich jemanden getroffen, der innerhalb von einem Jahr schon seit 3tes Specialized Demo Carbon (das neue Asymetrische) fährt, weil die ersten zwei Risse am Steuerrohr entwickelt haben. Selber konnte er da aber nicht sehen ob das nur ein Lackriss oder ein Riss in den Fasern ist, weil die oberste Faserschicht gut aussehen kann und darunter ist es delaminiert. So war es dann nämlich auch und die Rahmen wurden (dafür aber sehr vorbildlich) schnell von Specialized ausgetauscht.

Da ich nach einem Crash eher so der "Räder lassen sich noch drehen? Passt!"-Typ bin, der nicht gewillt ist viel Geld für eine Rahmenuntersuchung herzugeben, werde ich mir nicht so bald einen CFK-Rahmen holen und lieber auf Alu setzen. Bin letztens erst unglücklich von einer Northshore gedropt und bin ziemlich laut mit dem Tretlager auf einem der haltenden Baumstämme daneben aufgesetzt. Resultat: Holzsplitter am Tretlager aber alles in Butter. Bei einem Kohlefaserrahmen wüsste ich jetzt nicht ob das noch hält oder nicht. Könnte, könnte aber auch nicht...
 
Für mich persönlich ist Carbon garnicht mal so interessant. Der kleine Gewichtsvorteil von Rahmen ist mir den gewaltigen Aufpreis nie und nimmer Wert.

Alu hat sich bewährt, ist günstiger und irgendwie sowieso sympathischer. Auch auf die Drehmomente beim Schrauben muss man nicht so genau achten wie bei Carbon.

Einziges Pro von Carbon: hübsche Rahmenformen werden ermöglicht.
 
Mich reizt Carbon einfach von der technisches Seite, interessiere mich derzeit ein wenig für ein Carbon bike. Carbon soll es sein weil die letzten 25 Räder alle aus alu waren und ich einfach mal Lust hätte. Male mir keine praktischen Vorteile aus, ist eher neugier und die Lust auf was neues.
 
Der kleine Gewichtsvorteil
Bewertet jeder anders... Für jeden, der ein leichtes Bike will bleibt eben nur Carbon. Berechtigterweise.
Und eine Differenz von sagen wir mal grob einem Viertel des Rahmengewichts bewertet sicher auch nicht jeder als klein.
(Mag sein, dass dich persönlich ein paar hundert Gramm nicht jucken)

ist mir den gewaltigen Aufpreis nie und nimmer Wert.
Das mit dem gewaltigem Preisunterschied war vielleicht vor 5 Jahren noch so.

Alu hat sich bewährt, ist günstiger und irgendwie sowieso sympathischer. Auch auf die Drehmomente beim Schrauben muss man nicht so genau achten wie bei Carbon.
Wahrscheinlich hattest Du selbst einfach noch keinen Carbonrahmen. Klar...wenn der entscheidende Punkt ist, dass mann die Schrauben nicht mehr gefühllos anknallen darf bis es den Saft rauspresst oder man vermisst das Bike mit den Rahmen voraus auf Betonpoller zu werfen, ist Carbon vielleicht wirklich nicht das richtige Material. Verzichtet man darauf, sollte die Haltbarkeit definitiv (bei gleicher Auslegung und bei gleichem Gewicht sowieso) über Alu liegen.
 
Ok mal ernsthaft. Mir ging es beim Kauf meines aktuellen Carbon Bikes nicht ums Gewicht, das war, ist und bleibt für mich immer zweitrangig. War einfach neugierig, aber auch skeptisch. Vorurteile hat man ja reichlich im Kopf. Aber nach den ersten Monaten kann ich mir nicht vorstellen irgendwann wieder ein Alubike zu kaufen. Es fährt sich einfach stabiler. Durch die Steifigkeiten ist es viel direkter, schneller. Hatte das Glück vor ein paar Wochen das Alu Pendant probieren zu können und es lagen Welten zwischen den Bikes.
Der größte Vorteil von Carbon liegt meiner Meinung klar in der Steifigkeit. Und ich denke das kann man nicht daran fest machen wie hoch die Lenkkopfsteifigkeit ist wie es die Bikebravos machen.
Die verschiedenen Teile des Rahmens sind mit ihren Carbonfasern speziell für dieses Bike und den jeweiligen Einsatzzweck ausgelegt.
Das ist auch der große Nachteil von Stahl, viel zu weich, oder unverhältnismäßig schwer.
Ich sage nochmal das ich die gesamte Steifigkeit meine, nicht einzeln im Steuerrohr oder Tretlager gemessen, denn das sagt nicht viel aus. Lenkkopf steif, Tretlager steif aber dazwischen die Stabilität eines Schwammes.
Vor nicht allzu länger Zeit haben viele, viele Leute über Alu geschimpft. Kurze Zeit später war es Standard. So wird es mit Carbon auch kommen.
Nachteile sehe ich bei Carbon aber auch. Zum einen kann man strukturelle Schäden schlecht erkennen, bei Alu gibt es ne Beule oder es knickt zusammen. Man kann es zwar abklopfen aber das blöde Gefühl bleibt. Der zweite Nachteil liegt in der Entsorgung. Das Bike wird zum Sondermüll, wobei sich da ja auch schon etwas tut.
Ich auf jeden Fall habe meine Skepsis weitgehend abgelegt und will nix anderes mehr.
 
Für den ein oder anderen mag es auch einen gewissen ästhetischen Faktor geben der sich auf die Wurzeln des MTB Sports bezieht.Für mich ist Stahl klassisch schön und diese filigranen Rahmenformen mit ihren kleinen Details wird man halt beim Carbonrahmen nicht realisieren können.
Wenn ich diese klumpigen Steuerkopf,- oder Tretlagerbereiche sehe bei carbonbikes ist das für mich alles andere als schön...

Stabile Rahmen kann man aus allen möglichen Materialien bauen, sogar aus Holz.Hat es alles schon gegeben.
 
Für den ein oder anderen mag es auch einen gewissen ästhetischen Faktor geben der sich auf die Wurzeln des MTB Sports bezieht.Für mich ist Stahl klassisch schön und diese filigranen Rahmenformen mit ihren kleinen Details wird man halt beim Carbonrahmen nicht realisieren können.
Wenn ich diese klumpigen Steuerkopf,- oder Tretlagerbereiche sehe bei carbonbikes ist das für mich alles andere als schön...

Stabile Rahmen kann man aus allen möglichen Materialien bauen, sogar aus Holz.Hat es alles schon gegeben.

So unterschiedlich sind die Geschmäcker. Ich finde Stahl Bikes häßlich. Carbon wirkt organischer, fließender. Aber über Geschmack lässt sich nicht streiten.
Funktional allerdings ist Stahl zurecht "gestorben". Als Liebhaber klassischer Bikes ist es völlig ok bei Stahl zu bleiben, will man allerdings "mehr" von seinem Bike ist Stahl der falsche Werkstoff. Alu hat sich seinerzeit völlig zurecht durchgesetzt.
 
So unterschiedlich sind die Geschmäcker. Ich finde Stahl Bikes häßlich. Carbon wirkt organischer, fließender. Aber über Geschmack lässt sich nicht streiten.
Funktional allerdings ist Stahl zurecht "gestorben". Als Liebhaber klassischer Bikes ist es völlig ok bei Stahl zu bleiben, will man allerdings "mehr" von seinem Bike ist Stahl der falsche Werkstoff. Alu hat sich seinerzeit völlig zurecht durchgesetzt.
Zum Glück ist das so sonst würde ja jeder mit dem gleichen Material durch die Gegend eiern...
Ich finde gerade diese Vielfalt spannend.
 
Definiere Gut. Du wirst von jedem was anderes hören. Von daher ist die Aussage das Carbon der beste Baustoff wäre pauschalisierend.

Es lassen sich Rahmenformen realisieren die mit Alu etc. nicht machbar sind bzw.nur durch größere Kompromisse umsetzbar sind ( weniger steif, Einsatz von Gussets). Carbonfasern können dem Einsatz nach entsprechend eingesetzt werden. Steif in der einen Richtung, Flex in der andern. Das kann man nur mit Carbon. Also steifer, somit effizienter, bei gleichzeitig höherem Komfort.
Also pauschalisierend finde ich das gar nicht. Ganz sachlich ist es nun mal so. Man muss den Werkstoff nicht mögen, war auch lange skeptisch, und bin es immer noch ein wenig, aber wenn man es emotionslos und sachlich betrachtet lässt es meiner Meinung nach keinen anderen Schluss zu.
 
Es gibt nicht das eine "gut".
Ein Reiseradler will vielleicht einen Stahlrahmen, den man in jedem Hinterhof der Welt schweißen lassen kann.
ein anderer sucht einen leichten günstigen Alu-Rahmen, den er jährlich austauscht und selber lackiert,
ein ander sucht den leichtesten Rahmen den wo gibt,
usw....

Jeder hat andere Anforderungen.
Ich bin auch der Meinung, dass man mit Carbonrahmen weit mehr Möglichkeiten hat um den besten Kompromis aus Leichtigkeit, Langlebigkeit und auch Robustheit zu bauen.
 
Es gibt immer nur das bestmögliche Material für den jeweiligen Verwendungszweck.
Und da Ansprüche und Vorlieben sehr stark differieren kann man es nicht pauschalisieren.
 
Es gibt immer nur das bestmögliche Material für den jeweiligen Verwendungszweck.
Und da Ansprüche und Vorlieben sehr stark differieren kann man es nicht pauschalisieren.

Genau, in unserem Fall ist es das Mtb. Und nochmal, das sind keine Pauschalisierungen. Der Einsatzzweck gibt die Ansprüche vor, wie gesagt Mtb.
 
bei möglichen schlägen/aufsetzern oder stössen immer metall. es gibt bmx und trial räder aus carbon, sinnvoll sind sie nicht. dito ist jedes alltags rad im radständer besser aus metall, wenn mal wieder was dranfällt oder wer dran langschabt.
bei reinen fahrgeräten entstehen die probleme nicht beim fahren, sondern beim transport.
klar hält carbon was aus, aber wie viel?
 
bei möglichen schlägen/aufsetzern oder stössen immer metall. es gibt bmx und trial räder aus carbon, sinnvoll sind sie nicht. dito ist jedes alltags rad im radständer besser aus metall, wenn mal wieder was dranfällt oder wer dran langschabt.
bei reinen fahrgeräten entstehen die probleme nicht beim fahren, sondern beim transport.
klar hält carbon was aus, aber wie viel?

Ich denke, nicht wissen, mehr als Alu. Das größte Problem ist der Kopf. Die Sorge. Schau dir an was ein Macaskill mit dem 5010 oder der Wibmer mit dem Stumpi anstellt. Wie viel Drops die verkacken, wie häufig und hart die ihre Bikes wegschmeißen und einfach wieder draufsteigen...
 
Glaubt Ihr ernsthaft, dass dieser Thread hier andere Erkenntnisse zu Tage fördern wird als die ca. 100, in denen das Thema bisher schon diskutiert wurde?
Was kommt als nächstes?
"Taugen SRAM-Schaltungen, oder sollte man bei Shimano bleiben?",
"Vor- und Nachteile von Scheibenbremsen",
"26" oder größer?",
"Während der Fahrt verstellbare Sattelstützen - anfälliges Spielzeug oder nützliche Neuerung?",
"1-fach-Antriebe in der Praxis?"
:D
 
Glaubt Ihr ernsthaft, dass dieser Thread hier andere Erkenntnisse zu Tage fördern wird als die ca. 100, in denen das Thema bisher schon diskutiert wurde?
Was kommt als nächstes?
"Taugen SRAM-Schaltungen, oder sollte man bei Shimano bleiben?",
"Vor- und Nachteile von Scheibenbremsen",
"26" oder größer?",
"Während der Fahrt verstellbare Sattelstützen - anfälliges Spielzeug oder nützliche Neuerung?",
"1-fach-Antriebe in der Praxis?"
:D

Nein, natürlich nicht. Doch lustig machen durfte ich mich auch nicht:bier:. Mich regt es aber schon auf wenn Stahlradfahrer über Carbon schimpfen, hä?
Genau wie das ewige gemotze über Dot. Kann dann einfach nicht die Fresse halten, aber Recht hast du.
 
BMX und Trial halte ich auch nicht für sinnvoll, weil bei den Tricks in der Übungsphase oft etwas passiert.

Allerdings: es tut einem Alu-Rahmen oder einem Federgabel-Rohr ebenfalls nicht gut wenn es hart gegen Metall oder Fels stößt.
Ein Rad ist einfach nicht dafür gebaut dass sein Rahmen geprügelt wird. Reifen, Sattel, Pedale, das sind die Punkte wo Kräfte und Impulse einwirken.

Ein Carbonteil hält erst mal größere Schläge aus, wo Alu schon eine Delle hat. Der Felgentest in der MB von vor ca 4 Monaten hat auch gezeigt, dass Carbonfelgen haltbarer sind weil sie keine Dellen kriegen. Ich glaube das gar nicht, dass man mit einem Alurahmen nach Sturz auf Fels besser dasteht (statistisch gesehen).
 
Seit mein altes Nomad Carbon mal 40 Tiefenmeter durch einen felsdurchsetzten Hang gepoltert ist und ich bei jedem Aufprall dachte jetzt isses soweit, jetzt geht das Ding kaputt, habe ich keinerlei Bedenken mehr. Habe das dann noch 2 Jahre gefahren und es fährt mittlerweile auch wieder ein paar Monate in Fremdbesitz ohne zu murren.

Abgesehen davon taugts mir von der Steifigkeit halt einfach mehr, grad beim Antritt und wenn man heftig in Kurven fährt.
 
Wenn ich diese klumpigen Steuerkopf,- oder Tretlagerbereiche sehe bei carbonbikes ist das für mich alles andere als schön...
Schon mal auf die Idee gekommen, dass das Sinn macht? Und das Stahl der denkbar schlechteste Werkstoff für ein stabiles, steifes und leichtes Bike ist? Ok, ich habe etwas übertrieben, es gibt schlechtere. Kein Controller würde Lenkköpfe und Innenlagergehäuse so massiv ausführen, wenn man es aus den o. a. Gründen nicht müsste. Und mit Carbon auch ästhetisch kann. Vor allem kann man das Material dort konzentrieren, wo es Sinn macht. Versuch das mal mit Stahl. Beim Ratt.
Ich, für meine Person, möchte nie mehr ein Stahlrad fahren. Kann ich auch auf Wackelpudding reiten.
 
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