Stahlrahmen (1991) auf V-Brake umrüsten

Registriert
4. September 2019
Reaktionspunkte
0
Ich lasse einen Miyata-Rahmen von 1991 pulverbeschichten, der Anbieter entfernt mir auch ein Anlötteil (Sockel für den Schalthebel des ehemaligen Walzendynamos).

Der Rahmen soll einen existierenden Miyata-Rahmen ersetzen, ebenfalls von 1991. Dort fahre ich immer noch die Original DeoreLX-Schalt-/Bremshebel-Kombination mit Cantilever-Bremsen, auch wenn Nabe und Schaltung wegen der Ersatzteilsituation bis auf Ritzel und Kette bereits auf 9fach ausgelegt sind. Da es sich um ein Alltagsrad handelt, das ich noch Jahrzehnte fahren werde, rechne ich mittelfristig mit einem Umstieg auf 9fach - und damit auf neue Schalthebel.

Da stellt sich die Frage, ob ich nicht gleich auch auf V-Brakes wechseln soll - dann könnte der Pulverbeschichter auch die Zusatzstrebe am Hinterbau entfernen, wo die Außenhülle des Bremszugs endet. Ich habe einen solchen Umbau an meinem Schlechtwetterrad schon mal gemacht, kenne daher das Problem dass die Bremssockel am Hinterbau etwas näher an der Felge liegen als sie sollen und die V-Brakes etwas weiter auseinander stehen als bei modernen Rahmen.

Ich hänge mal ein Foto an, wo ich ein paar herumliegende Ersatzteile an den Rahmen gesteckt habe - Autsch, so schlimm war das beim anderen Rad nicht. Ich hab mal im Forum nach diversen Begriffen zum Thema gesucht, aber außer Hinweisen auf "das bekannte Problem mit den V-Brakes" leider nichts gefunden.

Habt ihr mir vielleicht ein bisschen Input zu folgenden Fragen:

1. Haltet ihr einen Umstieg auf V-Brake für nötig? Ich meine aus Ersatzteilsicht. Derzeit wird es sicher noch Canti-Bremshebel etc. geben, aber wie lange noch? Will nicht als verarmter Käufer von RETRO!!!RARE!!!!VINTAGE!!!!!!!-Teilen enden...

2. Die bessere Bremswirkung würde ich schon mitnehmen, wenn's nicht zu viel Umstände macht. Gibt es eventuell (bezahlbare) V-Brake-Typen, die etwas enger anliegen als meine Billigheimer aus der Grabbelkiste?

3. Die im Forum immer wieder erwähnten "Probleme" bei einem Umbau beziehen sich ausschließlich auf die weit auseinanderstehenden Bremshebel, ja? Oder gibt es noch andere Problemstellen?

Danke schon mal.
 

Anhänge

  • IMG_20200101_175946.jpg
    IMG_20200101_175946.jpg
    271,3 KB · Aufrufe: 182
Bei den Bremsbelägen gibt es doch auf beiden Seiten der Aufnahme die CPS-Scheiben. Eine davon ist dicker, die andere dünner. Hast Du schon die dünneren auf der Innenseite der Bremse? Wenn nein, mach das mal, dann kommen die Bremsarme schon näher zum Rahmen.
 
Bei älteren Rahmen kann der Sockelabstand zu klein für V-Brakes werden. Ergo: messen und mit den (hoffentlich öffentlich dokumentierten) Anforderungen der Bremsenhersteller abgleichen.
Insofern wäre das Beibehalten des Bremszuggegenhalters nicht das Dümmste.
 
Die Angst vor dem Verschwinden der Canti-Hebel kann dir aber genommen werden. Die sind nämlich auch für Seitenzugbremsen nötig und somit an allen Fitness-Bikes ohne Hydraulik, es gibt sogar Scheibenbremsen die dafür ausgelegt sind (eigentlich natürlich für Rennrad-Hebel, aber Flatbar-Hebel gibt's trotzdem). Gute Bremsbeläge gibt's für acht Euro das Paar auch jetzt noch, wo Cantis echt exotisch geworden sind. Selbst wenn sich der Preis verdoppelt wird man davon noch nicht arm.
 
Zurück
Oben Unten